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Rabat und Salé

Nach Verlassen des Schiffes umfahren wir zunächst die Großstadt Tanger – keine Lust auf Großstadt mit Wohnmobil! Dann geht`s auf der Küstenstraße N1 südlich, zunächst über Asilah, dann Larache bis nach Moulay-Bousselham, schön gelegen an einer großen Lagune. Dort übernachten wir auf einem Campingplatz direkt an der Lagune gelegen. Am nächsten Morgen weiter Richtung Rabat und Salé, wo wir um die Mittagszeit eintreffen. Bei der Einfahrt in die beiden eigentlich zusammengewachsenen, nur durch den Fluss Bou-Regreg getrennten Städte, sehen wir eine Großbaustelle mitten im Fluss. Wie sich herausstellt, wird hier an prominenter Stelle, das “Grand Thèatre” nach den Plänen von Zaha Hadid errichtet (auf dem Foto hinter der Brücke rechts zu erkennen).

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Der Stellplatzführer weist uns den Weg zu einem perfekt gelegenen Stellplatz direkt am Fluss auf einem öffentlichen Parkplatz in Rabat nahe der neu gestalteten Ufer-Promenade Bouregreg Marina.

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Mit einem Ruderboot-Taxi überqueren wir den Fluss und besichtigen die historische Altstadt von Salé. Gegründet bereits Anfang des 11. Jahrhunderts war Salé ab dem 12. Jahrhundert eine bedeutende Handelsstadt und während des gesamten Mittelalters der bedeutendste Atlantikhafen Marokkos. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bildete Salé den Mittelpunkt eines von den Alawiden-Herrschern unabhängigen Piratenstaates.

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Schöne, alte und verwinkelte Medina, aber irgendwann treibt uns der Hunger in die Hände dieses Herren. Gegrilltes Huhn (“schwarz”) mit Tomatensalat.

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Nachdem wir genug Medina gesehen haben, verlassen wir die alten Stadtmauern. Direkt von Salé geht eine sehr moderne Straßenbahn direkt über die Brücke hinüber wieder nach Rabat. Erster Stop – Hassan-Turm und Mausoleum der Könige.

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Eingangsbereich zu Mausoleum und Hassan-Turm.

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Mohammed V. war Sultan (1927 – 1957) und ab 1957 bis 1961 der erste König von Marokko. In der Geschichte des noch recht jungen modernen Marokkos spielte er eine immens wichtige Rolle. Er war es, der in den 50er Jahren entscheidend dazu beitrug, dass Marokko 1956 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Und so ist Mohammed V. auch bis heute noch ein in Marokko sehr verehrter König. Als er 1961 starb, ließ sein Sohn Hassan II. in Rabat ihm zu Ehren das Mausoleum erbauen.

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Heute liegen hier neben König Mohammed V. auch seine beiden Söhne Prinz Abdallah und Hassan II., der Erbauer, begraben.

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Der neben dem Mausoleum gelegene Hassan-Turm ist das unvollendet gebliebene Minarett der ebenfalls unvollendeten Großen Moschee in Rabat. Die Arbeiten am Moscheebau wurden unter dem Almohaden-Herrscher Yaʿqūb al-Mansūr gegen Ende des 12. Jahrhunderts begonnen; nach seinem Tod (1199) wurden die Baumaßnahmen für immer eingestellt. Es sollte eine Gesamthöhe des Minaretts von über 80 Metern erreicht werden – seine heutige Höhe beträgt immer noch beeindruckende 44 Meter.

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Wir fahren weiter mit der Straßenbahn (sehr praktisch!) in die Neustadt Rabats und steigen in der Nähe des Hauptbahnhofs und der Prachtmeile Av. Mohammed V. aus.

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Postamt.

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Hier geht es postkolonial und großstädtisch zu. Eine Seltenheit in Marokko – man sieht sogar Frauen im Café sitzen.

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Am Ende der Av. Mohammed V. landen wir wieder in einer Medina, diesmal der Rabats.

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Gegenüber der Rue des Consuls am nordwestlichen Ende der Medina liegt die Kasbah des Oudaias mit einem schönen parkähnlichen Innenhof, schönen Aussichtsplattformen mit Blick auf den Fluss und Salé sowie einem schönen kleinen Café, wo wir uns einen Thè á la Menthe genehmigen.

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Nach Rückkehr von unserer Besichtigungstour zum nur noch unweit geparkten Wohnmobil genießen wir die schöne Abendstimmung im Bereich der Bouregreg Marina. Nebel zieht vom kalten Atlantik auf. Angler versuchen ihr Glück, andere gehen nur am Ufer spazieren. Einen Aperitiv gibt es auf einer zu Bar und Restaurant umgebauten Dau – gegessen wird zu Hause. Wir gehen früh zu Bett und schlafen nur “mittelmäßig”, da auf der nahegelegenen Straße doch die ganze Nacht durch viel Verkehr herrscht.

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