Monthly Archives: Februar 2013

Bagan – Pagoden bis zum Horizont

In Bagan angekommen, stellen wir fest, dass der angebotene Stellplatz im Bagan Hotel durchaus seine Qualitäten hat. Das ist ja beileibe nicht immer so – wo wir schon überall gestanden haben. Diesmal stehen wir im Hof des Hotels, zentral mitten in Old Bagan, haben direkten Zugang zur Hotelbar, zum Pool sowie einen Stromanschluss, d.h. wir können die Klimaanlage laufen lassen.  Auch WLAN gibt es. Letzteres bzw. genauer das Internet in gesamt Myanmar ist allerdings sehr sehr laaaaangsam.

IMG_1206 (Mittel)

IMG_1208 (Mittel)

 

Nur die Brummis müssen außerhalb des Hotels parken, haben dafür allerdings im Gegenzug direkten Blick auf eine alte Pagode, die gegenüber des Hotels steht.

IMG_1202 (Mittel)

 

Und dann gibt es da noch den Park des Hotels mit der schönen Terrasse direkt am Ayeyarwady-River, dem großen Strom Myanmars. Hier sitzen wir zwei Abende und essen zu Abend. Das Frühstück allerdings nehmen wir an Bord ein, da das in Myanmar in Restaurants angebotene Breakfast eher dünne ist.

IMG_1210 (Mittel)

IMG_1211 (Mittel)

 

Das fängt ja gut an, selbst im Park des Hotels befinden sich noch kleine Pagoden.

IMG_1212 (Mittel)

 

Aber zurück zum Thema! “Pagoden bis zum Horizont”. Bagan oder Pagan, wie die Engländer noch sagten, ist zuvorderst eine alte Königsstadt, von der im engeren Sinne allerdings nicht mehr viel mehr übrig ist, als die bis heute gezählten etwa 2.200 Pagoden, Tempel und Klosteranlagen, welche über einen Zweitraum von 250 Jahren auf einem Areal von etwa 40 Quadratkilometern hier errichtet wurden.

Die nicht sakralen Bauten der Königsstadt wurden seinerzeit nämlich im Gegensatz zu den Sakralbauten in Holz bzw. Bambus ausgeführt; Überschwemmungen des Ayeyarwady, Erdbeben, Plünderungen und der Zahn der Zeit haben sie nahezu komplett verschwinden lassen.

Die große Anzahl Pagoden bzw. auch Tempel und Klosteranlagen zeugen noch heute davon, wie tief die birmanische Kultur vom Buddhismus durchdrungen ist.

Wer einen Tempel baute – es waren nicht nur Könige, sondern auch deren Frauen, Nachkommen, Minister, Kaufleute und betuchte Bürger, bis heute –, wollte der Nachwelt seine tiefe Religiosität demonstrieren und er manifestierte damit vor allem auch seinen Wunsch, durch die so erworbenen Verdienste eine bessere Wiedergeburt, eine höhere Reinkarnationsform zu erlangen. Viele Inschriften in den Pagoden bringen dies deutlich zum Ausdruck.

Der Aufstieg Bagans ging Hand in Hand mit der zunehmenden Dominanz der Bamar in Oberbirma, die aus dem Norden eindrangen und sich am Ayeyarwady um 849 nach Christus niederließen. Doch es sollte noch etwa zweihundert Jahre dauern, bis Bagan zum Zentrum eines wirklichen Großreiches wurde.

Dafür verantwortlich ein König, der erst durch ein tödliches Duell mit seinem Halbbruder an die Macht kam. Nach dessen Ableben bestieg er den Thron und nannte sich selbst Anawratha.

Sein Krönungsjahr 1044 gilt als der Beginn des ersten birmanischen Reiches. Der Königsstadt (heute Bagan) gab er den Sanskritnamen Armaddanpura, “Stadt, die den Feind vernichtet”.

Insgesamt zwölf weitere Könige folgten ihm, bis der Stern des ersten birmanischen Reiches im 13. Jhdt. langsam zu sinken begann.

Als die rasanten Eroberungszüge des Mongolenführers Kublai Khan auch das birmanische Reich erreichten, war dessen Ende schnell besiegelt. Nachdem der birmansiche König Narathiapate sich weigerte Tribut an den Kublai Khan zu zahlen und dessen Gesandtschaft mal schnell hinrichten ließ, kam es 1287 zur entscheidenden Schlacht, in welcher die birmanische Armee von den Mongolen vernichtend geschlagen wurde. Ende aus mit Großreich.

 

Unter den als Weltkulturerbe aufgelisteten 2.230 architektonischen Bauwerken Bagans sind 911 Tempel, 524 Stupas, 415 Klosteranlagen und 31 andere Gebäude wie Bibliotheken, Schreine etc.. Fast alle nicht-religiösen Gebäude wie Königspläste und Wohnhäuser existieren, wie bereits angedeutet, nicht mehr. Sie waren aus Holz oder Bambus errichtet. Die Sakralbauten dagegen sind überwiegend auf haltbarer Ziegelstein-Basis erbaut.

 

Wir starten früh, um einige wenige ausgewählte Bauten Bagans zu besichtigen und um vor allem das frühe Morgenlicht nicht zu verpassen. Eigentlich müsste man hier mindestens eine Woche bleiben und alles mit dem Fahrrad erkunden. So viel Zeit haben die Weltreisenden aber leider nicht!

Unsere Besichtigungstour beginnen wir mit der Shwesandaw-Pagode, einem der ersten Bauwerke König Anawrathas aus dem Jahr 1057. Hier geht es eine Steile Treppe hoch hinauf und man hat einen wunderschönen Blick über Old Bagan. Pagoden bis zum Horizont eben.

IMG_3867 (Mittel)

IMG_3864 (Mittel)

IMG_3850 (Mittel)

IMG_3841 (Mittel)

IMG_3845 (Mittel)

IMG_3853 (Mittel)

IMG_3939 (Mittel)

 

Hmmm, eigentlich wollten wir ja – wie in Kapadokien – eine Ballon-Fahrt über die Pagoden buchen. Diese sind leider aber wohl schon wochenlang vor dem Termin ausgebucht. Aber auch so ist der Blick schwer beeindruckend.

Wieder unten angekommen, entdecke ich beim Stöbern in einer der kleineren umliegenden Pagoden diesen schönen, langen und liegenden Buddha. Der will gar nicht so recht auf`s Foto gehen.

IMG_3838 (Mittel)

IMG_3878 (Mittel)

IMG_3881 (Mittel)

IMG_3889 (Mittel)

 

Weiter geht es – stopp, die Damen besuchen zuvor noch schnell die Toiletten-Pagode!

IMG_3874 (Mittel)

 

Wir fahren vorbei an unzähligen anderen, größeren und kleineren Pagoden zur Ananda-Pagode.

IMG_3857 (Mittel)

IMG_3849 (Mittel)

 

Die Ananda-Pagode. Mit ihr setzte ihr Stifter, König Kyanzittha, im Jahr 1090 neue architektonische Maßstäbe. Ihr Grundriss hat die Form eines griechischen Kreuzes. Das Innere hat die Atmosphäre einer Grotte mit umlaufenden dunklen Gängen. An allen vier Seiten befindet sich ein Eingang mit jeweils einer großen Buddha-Figur in vier unterschiedlichen Posen.

IMG_3891 (Mittel)

IMG_3896 (Mittel)

IMG_3898 (Mittel)

IMG_3904 (Mittel)

IMG_3907 (Mittel)

IMG_3916 (Mittel)

 

Ein paar Eindrücke rund um den doch schon touristischen Rummel. Tönerne Trinkwasserbehälter der Souvenir-Händler mit Schöpfkelle und Buddha. Souvenirverkäuferin beim Auspacken der Ware.

IMG_3921 (Mittel)

IMG_3927 (Mittel)

 

Auch der Dhammayangyi Tempel, der angeblich größte Tempel Bagans, erbaut um 1170 von König Alaungsthu, vermutlich als Sühne für den Mord an seinem Vater, hat – wie die Ananda-Pagode den Grundriss eines griechischen Kreuzes. Die haben ganz schön viel gemordet damals …

IMG_3964 (Mittel)

IMG_3933 (Mittel)

IMG_3980 (Mittel)

IMG_3982 (Mittel)

IMG_3938 (Mittel)

IMG_3970 (Mittel)

 

Nicht nur schöne Buddha-Figuren finden sich im Tempel, sondern auch sehr schöne alte Zeichnungen, Ornamente bzw. Malereien an den Wänden des Tempels. Die sehen fast ein Wenig aus wie Comic-Figuren bzw. Außerirdische. Haben mich deutlich mehr beeindruckt, als die güldenen Figüren.

IMG_3942 (Mittel)

IMG_3943 (Mittel)

IMG_3950 (Mittel)

IMG_3979 (Mittel)

 

Und zum guten Schluss geht es noch – bevor wir endgültig schlapp machen – in die berühmte Shwezigon Pagode. Sie zählt zu den Meisterwerken der Tempelbauten Bagans. Erstmals wurde mit ihr ein Zedi in einem eigenständigen birmansichen Stil errichtet. Das ist die Form der Pagode. Ihr Baubeginn im Jahre 1059 fällt in ein Phase, in welcher der Stifter-König und Reichsgründer Anawratha sein neugeschaffenes Großreich durch eine einheitliche Religion, den Buddhismus, festigen wollte. Daher war ihm sehr daran gelegen, die wichtigsten reliquien Buddhas nach Bagan zu bringen und für sie eine Pagode zu bauen. Aus der alten Pyu-Metropole Thayekhittaya brachte er angeblich ein Original-Stirnbein Buddhas mit. Einer alten Tradition folgend, ließ er den geeigneten Standort der zu errichtenden Pagode von einem weißen Elefanten ermitteln. Dort, wo das frei herumlaufende Tier mit der Reliquie auf dem Rücken anhielt, sollte sie erbaut werden. So geschah es. Die erwählte Stelle wurde zeya bhumi, “Land des Sieges”, genannt, woraus sich der Name Shwezigon ableiten soll. Ok, ok –jetzt ist aber genug!

IMG_3984 (Mittel)

 

Ich persönlich fand das Ding von Nahem jetzt gar nicht so doll – ist halt schwer gülden. Die anderen haben mir wesentlich besser gefallen. Von Ferne sieht sie aber schon cool aus.

Mittagshitze – nicht nur Petra, alle machen schlapp, ich auch. Es geht Richtung Pool und WLAN im Hotel, wo wir den Nachmittag über mal so richtig abhängen. Muss auch mal sein!

IMG_3999 (Mittel)

IMG_4002 (Mittel)

Myanmar auf dem Landweg

Myamar Border

Myanmar beginnt ganz leise – auch im übertragenen Sinne. Vom Grenzort Tamu nach Kalewa keine Menschenmassen, keine Autos, freundlich lächelnde Menschen, lange Alleen, blühende Bougainvillea, kleine Dörfer …

IMG_3830 (Mittel)

IMG_1075 (Mittel)

IMG_1077 (Mittel)

IMG_1128 (Mittel)

IMG_3824 (Mittel)

 

… und viele Brücken, über die man, wenn es sich vermeiden lässt, nicht fahren sollte. Mit unserem Auto mit um die 4 Tonnen vielleicht gerade noch. Aber auch für uns bergen die Brücken gefahren – lose Nägel im Holz, große Löcher, die mitten auf der Brücke urplötzlich auftauchen, plötzlich hochklappende Holzbohlen etc.

So versuchen wir meistens den vorhandenen Weg unten herum durch den trockenen oder nur wenig Wasser führenden Bach zu nehmen. Manchmal geht es aber auch nicht anders, als über die Brücke zu fahren. Hier ein kleiner Film von solch einer Brückenüberquerung. Heidi und Max mit ihren 14 Tonnen vor uns – da schwankt und biegt sich die Brücke aber schon ganz ordentlich. Wenn Max den Film gesehen hätte, würde er bestimmt nicht noch einmal darüber fahren. Das Geklapper und die Überfahrgeräusche sind “wir" mit unserem Auto.

http://dl.dropbox.com/u/68801596/Br%C3%BCcken%C3%BCberquerung%20Myanmar%201.MOV

IMG_3754 (Mittel)

Wir nehmen unser erstes externes Mittagessen in Myanmar ein. Die Küche scheint auf den ersten Löffel nicht so nach unserem Geschmack zu sein. Alles sehr fettig. Die Einheimischen lieben fettiges Essen, insbesondere Curry. Der wird morgens in fett schwimmend gekocht und dann noch eine Schicht Fett darüber gegossen. So hält er sich auch bei der Hitze – angeblich – gut und kann den ganzen Tag über gegessen werden.

IMG_1103 (Mittel)

 

Die Straßen werden schwieriger – wie überhaupt in der Grenzregion das Straßennetz eine Katastrophe ist. Hier fährt eben normalerweise keiner mit dem Auto ins bzw. übers Land. Und nur wenige Einheimische können sich ein Auto leisten, schon gar nicht in den ländlichen Regionen.

Die Strecke Kalewa, Kalemyo, Gangaw bis nach Monywa wird fahrtechnisch eine der härtesten Tage der gesamten bisherigen Reise. Wir müssen auch noch über Nebenrouten fahren – da mal wieder das Militär das so will. Wir sind die ersten die Myanmar mit dem Wohnmobil durchfahren dürfen und man soll nicht annehmen, dass das in einer Militärdiktatur so einfach – mir nichts dir nichts – möglich wäre.

So haben wir auch drei weitere Fahrzeuge in unseren Konvoi aufgenommen, die alleine nicht hindurch gedurft hätten. Je ein Paar aus Austria, Nederlande und Great Britain. Nette Leute! Anderenfalls hätten sie auf dem Seeweg verschiffen müssen, um nach Thailand zu gelangen.

Ok, also mal wieder Piste und tiefer Sand – den ganzen Tag. Landschaftlich aber sehr reizvoll.

IMG_3758 (Mittel)

IMG_3761 (Mittel)

IMG_3762 (Mittel)

IMG_3764 (Mittel)

 

Abends sind wir staubig und müde. Das Auto auch. So staubig war er noch nie der Toyota.

Am nächsten Morgen fahren wir in Monywa tanken – das Interesse an unserem Raumschiff ist auch hier groß. Es wird interessiert geschaut, aber nicht gegafft. Sehr entspannte Atmosphäre finden wir Indien-Geschädigten! Geht also auch anders.

IMG_1107 (Mittel)

IMG_1133 (Mittel)

IMG_1135 (Mittel)

 

Vor der Weiterfahrt von Monywa nach Bagan geht es noch zur Thanboddhay Pagode.

IMG_1111 (Mittel)

 

Das Gefährt unserer neuen holländischen Kollegen – ein Wenig abenteuerlich, aber damit sind die schon 7 Jahre unterwegs. Sie meinen sie fahren so lange, wie das Auto hält, dann fliegen sie zurück.

IMG_1124 (Mittel)

 

Einfahrt in den Tempelbezirk der Thanboddhay Pagode.

IMG_1140 (Mittel)

 

Wichtigste Sehenswürdigkeit Monywas ist die zwischen 1939 und 1951 auf Initiative eines angesehenen Abtes mit Spendengeldern errichtete Thanboddhay Pagode. Besonderheit: Im Inneren sind alle Wände, Nischen und Portale mit winzig kleinen und auch meterhohen Buddhafiguren aus Knochen und auch anderen Materialien geschmückt. Insgesamt sollen es 582.357 Bildnisse sein.

Rundgang mit dem Autor

IMG_1154 (Mittel)

 

… und weiteren Herren – wo die da wieder hinschauen … ?

IMG_1173 (Mittel)

IMG_1186 (Mittel)

 

Buddhas wirklich überall – auch außen, in die Säulen eingearbeitet.

IMG_1174 (Mittel)

IMG_3784 (Mittel)

 

Innen.

IMG_3790 (Mittel)

IMG_3793 (Mittel)

IMG_3800 (Mittel)

IMG_3808 (Mittel)

Ganz schön schrill und kitschig.

Weiter geht es – über zunächst kleine Straßen, später auch größere inklusive beeindruckenden Brückenbauwerken. Wir nähern uns der Zivilisation und auch dem Tourismus. Noch über die Brücke, den Ayeyarwady-River, und wir sind in Bagan – Pagoden bis zum Horizont!

IMG_3813 (Mittel)

Assam–Nagaland-Manipur

Nachdem wir unser geliebtes Bhutan verlassen haben geht es im “Durchreisetempo” durch die indischen Bundesstaaten Assam, Nagaland und Manipur Richtung Grenze von Myanmar. Vor allem Manipur und Nagaland sind politisch instabil, es gab in der Vergangenheit Terroranschläge von Separatisten. Dort wollen wir nicht lange verweilen.

Zurück in Indien – übervolle Straßen und der ganze “Anglotz-Terror” kehren zurück. So zumindest empfinden wir es. Mag sein, dass es an den auffälligen Wohnmobilen liegt. Andere Völker verhalten sich trotzdem zurückhaltender. Wobei man sagen muss, dass es hier im Osten Indiens gegenüber unseren Erfahrungen weiter westlich eigentlich noch ganz cool zugeht.

IMG_0998 (Mittel)

IMG_1018 (Mittel)

IMG_1003 (Mittel)

IMG_1027 (Mittel)

 

Die Zeiten, wo man in Ruhe tanken konnte, sind auch mal wieder vorbei. Man kann froh sein, wenn man zu seinem Tankstutzen vordringen kann, ohne die Herrschaften beim Anstarren der “weißen Frau” zu stören. Oft sind die Menschen aber auch freundlich … auf ihre Art eben.

IMG_1008 (Mittel)

IMG_1012 (Mittel)

IMG_1030 (Mittel)

 

Es geht über den riesigen Brahmapura-River. Wir durchqueren die Stadt Guwahati.

IMG_1026 (Mittel)

 

In der Nähe von Dimapur bleiben wir zwei Nächte in einem Resort stehen, um notwendige Reparaturen und Einkäufe erledigen zu können.

Petra fährt mit dem Taxi zum Großeinkauf (Butter, Wein, Bier etc.).

Ich nehme mich unserer immer noch existierenden Probleme mit der Elektrik an. Seit dem Vorfall mit der kaputten Starterbatterie lädt die Lichtmaschine nämlich – so mein Verdacht – die große 210 Ah–Bordbatterie nicht mehr. Nur der Solarstrom reicht zum Laden dieser Batterie nicht aus. Trotz 10-stündiger Fahrten nimmt der Ladestand der Bordbatterie immer wieder weiter ab. Messungen an der Lichtmaschine haben keine Unregelmäßigkeiten ergeben.

Vielleicht liegt es auch nur an unserem Solaranzeige-Controller, das Biest habe ich schon lange im Verdacht mich “hinters Licht” zu führen. Mal geht er, mal nicht. Vielleicht geht er auch noch falsch? Hatte aus Deutschland mir sicherheitshalber schon einen anderen neuen Solaranzeige-Controller von Philippi inklusive Meß-Shunt mitgebracht. Den will ich einbauen. Manfred, der mal Elektroingenieur studiert hat, will helfen.

Aber so weit kommt es gar nicht. Beim Ausräumen des einen seitlichen Stauraumes (Weinkeller, Werkzeug etc.) und Freilegen der Elektrozentrale stoße ich auf zwei mir unbekannte Sicherungen. Eine 160 Ampere, die andere sogar 210 Ampere. Das 160 Ampere-Teil ist doch tatsächlich durchgebrannt. Die Elektrokompetenzen Manfred und Moritz, noch so ein Elektroingenieur, kommen zu folgender Theorie: Beim Startversuch mit der Bordbatterie anstelle der kaputten Starterbatterie (Funktion “connect”) hat der Anlasser so viel Strom gezogen, dass diese Sicherung durchgebrannt ist. Dadurch bestand keine Verbindung von der Lichtmaschine zur Bordbatterie, ergo konnte diese später auch nicht mehr geladen werden.

Ich habe Ersatz dabei und baue die neue Industriesicherung mit 160 Ampere ein. Moritz lötet für weiteren Ersatz die kaputte wieder zusammen.

Um es Vorweg zu nehmen, das war die Lösung des Problems. Jetzt läuft wieder alles prima.

Habe dann trotzdem noch das halbe Auto auseinandergenommen (Schränke und Kühlschrank ausgebaut), um die Verkabelung für den neuen Mess-Shunt durch den vorhandenen sehr vollen Kabelkanal vorsorglich hinzubekommen. Wer weiß, ob der alte Solaranzeige-Controller nicht wieder anfängt zu spinnen. Das war ihm aber wohl eine Lehre bzw. Drohung – seitdem funktioniert er perfekt und einwandfrei. So bleibt der neue Controller zunächst “unangeschlossen”.

IMG_1049 (Mittel)

 

Von wegen alle Elektroprobleme gelöst. Als wir am 22. Februar Richtung Kohima und Imphal in Nagaland bzw. Manipur starten wollen,  lässt sich die elektrische Treppe der Wohnkabine nicht mehr einfahren. Mit ausgefahrener Treppe könne wir aber nicht fahren, da diese locker 20 cm seitlich herausragt. Also nach der morgendlichen Dusche und vor Abfahrt erst mal wieder unters Auto, Mechanik der Treppe lösen und per Hand einfahren. Prima! Während der Fahrt kommt bei mir dann der schleichende Verdacht auf, dass ich beim Ausbau des Kühlschrankes ein Kabel vom Schalter der Treppe aus Versehen abgezogen habe. Stellt sich später als richtig heraus, die Treppe geht wieder.

Jetzt aber erst mal nichts mehr von Problemen. Wir fahren durch Nagaland und Manipur, das uns sehr gut gefällt. Teeplantagen über Teeplantagen, schöne Berge, die Bevölkerungsdichte nimmt ab und die Menschen verändern sich in Aussehen und Verhalten – wir fühlen uns in den Northeast Tribal States Indiens wohl wie bislang nirgendwo in Indien. Überall werden wir freundlich, aber nicht aufdringlich begrüßt.

IMG_1061 (Mittel)

IMG_1073 (Mittel)

 

In der ehemaligen britischen Hill-Station Kohima bleiben wir bei angenehmem Klima eine Nacht und genießen am nächsten Morgen den Blick über die Stadt.

IMG_3725 (Mittel)

 

Ab Kohima geht der Militär-Konvoi-Wahnsinn mal wieder los. Die indische Armee will uns nicht alleine und unbewacht durch das weitere Manipur bis zur Grenze nach Myanmar bei Moreh fahren lassen. Da kann man nichts machen – die Herren sind aber freundlich. Unangenehm wird`s nur, wenn so ein Militär-Pickup mit Soldaten, die einem die geladene Knarre entgegenhalten vor einem über Stock und Stein einherhumpelt – da entwickelt man die wildesten Phantasien.

IMG_3728 (Mittel)

IMG_3730 (Mittel)

 

Irgendwie muss die Bevölkerung spitz bekommen haben, dass wir durchreisen. Je weiter wir nach Osten kommen desto mehr Menschen und Schulklassen säumen den Straßenrand um uns zuzuwinken. Man kommt sich schon ganz komisch vor. Hier ein kleines Video von so einer Szene:

http://dl.dropbox.com/u/68801596/Begeisterung%20in%20Nagaland.MOV

Für diejenigen, die das Video nicht ansehen wollen das Ganze statisch als Foto.

IMG_3737 (Mittel)

 

Nachmittags dann verlassen wir Indien – nun mal wirklich endgültig.

Resümee: Indien superinteressant, bunt, spannend und sehr nervig zumindest im Wohnmobil – mit dem Wohnmobil fahren wir definitiv ganz sicher nie wieder hin. Maximal mit einem Reiseveranstalter, der einen von Hotel zu Hotel karrt – dann kann man sich ab und an wenigstens dem Wahnsinn entziehen, zurückziehen, Privatsphäre haben. Incredible India!

 

Wir fahren über die Grenze nach Myanmar. Da wird´s dann schon gespenstisch einsam – voll das Gegenteil von Indien. Petra stellt mir nach zwei Stunden Fahrt die Frage, ob ich schon einen einzigen Pkw gesehen hätte. Muss ich mit nein beantworten. Nur Mopeds und wenige Lkw.

IMG_3747 (Mittel)

IMG_3748 (Mittel)

Der Osten Bhutans

Herkömmlicherweise enden die touristischen Touren durch Bhutan in den Bumthang-Tälern.

Herkömmlicherweise gibt es auch keine Möglichkeit bzw. Genehmigung sowohl bei der Einreise in das Land, als auch bei der Ausreise aus dem Land, den Landweg zu benutzen. Meist wird hin und zurück über den Flughafen in Paro ein- bzw. ausgereist – Einreise mit dem Flugzeug und Ausreise Richtung West-Bengal Hills bzw. Darjeeling etwa mit dem Auto ist schon die große Ausnahme.

Bei uns ist das anders – wir müssen ja mit dem Auto wieder ausreisen und wir dürfen dies glücklicherweise sogar im touristisch eher unerschlossenen Osten des Landes, in Samdrup Jongkhar tun. Wir müssen also nicht zurück nach Phuentsholing.

Nach unserem schweizerischen Raclette-Abend geht es durch das Ura Tal, eines der Bumthang-Täler, mit anspruchsvoller Fahrstrecke (viele große Löcher) weiter über u.a. den Sheltang-Pass mit 3.600 Metern Höhe in das Dorf Ura, das immerhin auch noch auf 3.100 Metern Höhe liegt.

IMG_3586 (Mittel)

IMG_3587 (Mittel)

 

Von dort aus verlassen wir sukzessive die luftigen Höhen und erreichen mit 1.800 Metern zunächst die halbtropische Zone.

Die Nadelbäume müssen Bambus- und Kletterpflanzen Platz machen. Bei der folgenden etwa 20 km langen Strecke zwischen Sengor und Namning soll es sich laut Reiseführer um die wohl abenteuerlichste Strecke ganz Bhutans handeln. Die Straße ist im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Fels herausgeschnitten und wird von steil abfallenden Hängen gesäumt. Die düstere Stimmung wird noch durch die anhaltende Feuchtigkeit, den Nebel und die Abwesenheit jeglicher menschlicher Aktivität verstärkt. 

IMG_0939 (Mittel)

IMG_3590 (Mittel)

 

Am Nachmittag erreichen wir mit der Brücke über den Kuru-Fluss mit 650 Metern über NN den tiefsten Punkt des Tages. Bemerkenswert etwa 3.000 Meter Höhenunterschied an einem Tag. Der Körper merk das und reagiert mit Kopfdruck.

Von dort aus geht es wieder den Berg hinauf nach Mongar, das auf 1.700 Metern liegt. Kurven über Kurven – Navi-Kunst!

IMG_3624 (Mittel)

 

In Mongar angekommen haben wir einen Stellplatz quasi direkt neben dem Tor (… hallo Ralf!). Aus dem Küchenfenster lässt sich gut das laufende Spiel der fußballbegeisterten Bhutaner beobachten.

IMG_3594 (Mittel)

IMG_3598 (Mittel)

 

Am nächsten Morgen machen wir, bevor es nach Trashigang weiter geht, einen kleinen Spaziergang durch den hübschen Ort. Alles nun wirklich sehr authentisch hier.

IMG_3606 (Mittel)

IMG_3609 (Mittel)

IMG_3611 (Mittel)

 

Für Liebhaber der Bremer Stadtmusikanten (Martina+ schon wieder Ralf) hier das bhutanische Gegenstück. Elefant, Affe, Hase, Vogel!

IMG_3614 (Mittel)

IMG_3617 (Mittel)

 

Wir starten Richtung Trashigang ohne uns mit der Gruppe den “neuen” Mongar-Dzong aus den 50er-Jahren angesehen zu haben. Wir wollen uns alternativ den wohl schönen alten Trashigang-Dzong ansehen. Auch der Ort Trashigang soll schön sein. Die 96 Kilometer nach Trashigang gestalten sich entspannt – zwar geht es am Korila Pass wieder hoch bis auf 2.450 Meter, aber das ist nach den letzten Tagen ja keine wirkliche Höhe. Die Straße ist zur Abwechslung mal in akzeptablem Zustand.

IMG_3621 (Mittel)

IMG_3623 (Mittel)

IMG_3626 (Mittel)

 

In dem sehr engen und geschäftigen Ort Trashigang angekommen, finden wir noch eine kleine Parklücke. Max und Heidi, die nach uns ankommen, müssen sich schon ein Wenig mehr schauen. Wir machen einen kleinen Ortsrundgang und gehen schnell ein paar Momos essen, die uns aber nicht so wirklich bekommen, es rumpelt später im Bauch. Dann geht es zum Dzong.

IMG_3630 (Mittel)

IMG_3659 (Mittel)

IMG_3657 (Mittel)

IMG_3704 (Mittel)

IMG_3660 (Mittel)

 

Der Trashigang-Dzong aus dem Jahre 1659 präsentiert sich sehr authentisch – keine Menschenseele anwesend außer den Mönchen.

Es hat leicht angefangen zu regnen. Trotzdem hat man eine einzigartige Aussicht auf das umliegende Land. Darüberhinaus ist der Dzong aufgrund seiner Lage praktisch uneinnehmbar, da er von drei Seiten – durch den Fluss, die Schlucht und auf der Rückseite durch den Berg geschützt ist. Der vierte Desi von Bhutan erweiterte den Dzong um das Jahr 1694 – Im Jahr 1950 wurde er von Dasho Dopola restauriert.

IMG_3663 (Mittel)

IMG_3666 (Mittel)

IMG_3671 (Mittel)

IMG_3672 (Mittel)

IMG_3701 (Mittel)

IMG_3675 (Mittel)

IMG_3676 (Mittel)

IMG_3679 (Mittel)

 

Mönch beim Baden.

IMG_3682 (Mittel)

 

Im Inneren des Dzong.

IMG_3684 (Mittel)

 

Vorraum des Tempelraumes/Gebetsraumes.

IMG_3687 (Mittel)

 

Tempelraum.

IMG_3689 (Mittel)

 

Was macht der Mönch da am bzw. im Wandschrank des Vorraumes zum Tempel? Meditieren? Ihr werdet es nicht glauben – ich habe auch zweimal hingeschaut. Der schaut auf dem im Wandschrank verborgenen Fernseher doch glatt ein Fußballspiel!

IMG_3691 (Mittel)

IMG_3700 (Mittel)

 

Wieder aus dem Dzong draußen, wird der Regen stärker, wir verlassen Trashigang Richtung Stellplatz, nicht jedoch, ohne diesen schönen Weihnachtsstern (im Regen) noch fotografiert zu haben.

IMG_3703 (Mittel)

 

Der teilweise heftige Regen hält den ganzen restlichen Tag und die ganze Nacht über an. Keine guten Voraussetzungen für die morgige lange Fahrtstrecke bis zur indischen Grenze nach Samdrup Jonkhar. In Bhutan muss man auf den Straßen immer mit Erdrutschen rechnen, manchmal sind Straßen aus solchen Gründen tagelang geschlossen. Schaun `mer mal.

Am Morgen bei unserer Abfahrt macht der Regen eine Pause. Bhutan präsentiert sich noch einmal von der Schokoladenseite.

IMG_0932 (Mittel)

 

Petra wäscht noch ein “Kesselsche Bundes” auf der Passhöhe; ich koche derweil Espresso, den wir zu zwei Kit Kat (… have a break!) genießen.

IMG_0935 (Mittel)

 

Noch `ne Passhöhe, das Wetter wird schon trüber und der Regen setzt wieder ein.

IMG_0937 (Mittel)

 

Wir machen Mittagspause – Petra gönnt sich eine gigantische Portion toten Fisch mit Zwiebeln – iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii !

IMG_3709 (Mittel)

IMG_3711 (Mittel)

 

Und dann geht der “Schlamm-Massel” richtig los. Den restlichen Tag fahren wir unter extremsten Bedingungen. Der Toyota hat da keine Probleme, aber es ist äußerste Konzentration gefragt. Wie die “Yoghurtbecher” da durchgekommen sind, ist mir ein Rätsel. 

Einmal denke ich schon über Einschalten der Winde nach, als wir auf den ersten Blick einen auf der Straße liegenden kleinen Felsen nicht umfahren können – wir kommen dann aber doch, ohne Wegziehen des Felsens mit der Winde, um ihn herum.

IMG_3722 (Mittel)

IMG_3713 (Mittel)

IMG_3714 (Mittel)

IMG_3720 (Mittel)

IMG_3715 (Mittel)

 

So richtig geben die Fotos es nicht wieder. Wir waren jedenfalls ganz schön fertig und auch froh, als wir unten angekommen waren. Das Auto sah aus? Schlamm überall.

Am nächsten Morgen direkt nach Grenzübertritt nach Assam (Indien) haben wir dann auch eine Waschgelegenheit aufgesucht. Nicht gerade die schönste und sauberste, aber, wenn das Zeug erst einmal richtig durchgetrocknet ist, nimmt es Betonqualitäten an. Dauert fast eine Stunde. Aber dann ist alles runter.

IMG_0984 (Mittel)

IMG_0942 (Mittel)

IMG_0993 (Mittel)

Bhutan – über Punakha in die Bumthang-Täler

Am nächsten Morgen setzen wir von Thimphu aus unsere West-Ost-Durchquerung des kleinen Königreichs fort.

Ein Wenig traurig bin ich dabei schon, der Außenminister war zwar auch ganz nett, aber dem König und vor allem der hübschen Königin hätte ich schon gerne mal die Hand geschüttelt – geht mir so im Kopf `rum.

IMG_3643 (Mittel)

 

Wir steuern als Tagesziel den Punakha-Dzong (erbaut etwa 1650) an. Früher Wintersitz des Königs und der klerikalen Oberschicht (hunderte Mönche), da im Gegensatz zu Thimphu über tausend Meter niedriger auf 1.350 Metern gelegen, mithin klimatisch deutlich angenehmer im Winter. Heute überwintert hier nur noch der Klerus – der König hat `ne Zentralheizung in Thimphu! Gekrönt wurde er aber trotzdem im Punakha-Dzong.

Unser erster Halt auf dem Weg nach Punakha gilt dem Dochula Pass mit 3.050 Metern Höhe. Die Passhöhe wird von Gebetsfahnen und einem beeindruckenden Feld von 108 Chorten, genannt Druk Wangyal, markiert. Geschenk der Königin Mutter aus Dank für den Sieg über Aufständische (Bodo-Separatisten) im Jahr 2003. Gegenüber des Chortenfeldes befindet sich ein ebenfalls von der Königin Mutter gestifteter schöner, aber neuer Tempel; fertiggestellt 2008.

Aber das wirklich beeindruckende an der Passhöhe ist der Blick auf die Kette der 7.000-er Bhutans im Hintergrund. Bei unserem ersten Besuch in Bhutan haben wir sie binnen 2 Wochen nie – nicht ein einziges Mal – zu Gesicht bekommen, aber dieses Mal sollte es klappen.

IMG_0872 (Mittel)

IMG_3426 (Mittel)

IMG_0843 (Mittel)

IMG_0847 (Mittel)

IMG_3417 (Mittel)

IMG_3430 (Mittel)

 

Manfred hat sichtlich noch ein Wenig mit dem Muskelkater von der Besteigung des Tigernestes zu kämpfen!

IMG_3431 (Mittel)

 

Unsere Weiterfahrt durch die phantastische Berglandschaft gestaltet sich abwechslungsreich.

… mal tanken wir heiliges Wasser aus der mit einem Mühlwerk versehenen, wasserbetriebenen Gebetsmühle. Es gibt ein kleines Glöckchen und bei jeder Umdrehung macht es einmal “bing”. Das heilige Wasser, das wir zapfen schmeckt übrigens ganz hervorragend und macht beim Duschen eine schöne Haut, behauptet die “mitfahrende Kompetenz”. Getankt werden muss per Hand mit dem Faltkanister, da wir, um es mit der Pumpe in den Tank zu zu befördern, nicht dicht genug heranfahren können. Aber auch so geht das relativ fix. Vor allem ist auch der Platz schön – und wir haben `mal Zeit.

IMG_0875 (Mittel)

IMG_0876 (Mittel)

IMG_0879 (Mittel)

IMG_0881 (Mittel)

 

… mal gibt`s noch ne “P”-Pause mit 7.000er-Blick. Und der Hund schaut zu!

IMG_3435 (Mittel)

 

… oder wir entdecken einen blühenden Rhododendron. Ungewöhnlich für die Jahreszeit. Eigentlich ist die Blüte erst für April vorgesehen, da sind dann aber auch die gesamten Wälder rot voller Rhododendron-Blüten. Ein echtes Schauspiel.

IMG_3442 (Mittel)

 

Bei dieser Gelegenheit sehen wir auch dieses schöne Exemplar von Baum. Seine noch kahlen Äste sind mit Moosen und Sonstigem bewachsen.

IMG_3447 (Mittel)

 

Um die Mittagszeit treffen wir auf Max und Heidi – sie wechseln Keilriemen vor einem kleinen Restaurant. Beim Brummi schon eine “echte” Aktion.

IMG_0911 (Mittel)

 

Da wir nicht helfen können, Marc unterstützt Max bereits, nehmen wir einen kleinen Cheese-Momo-Snack – lecker.

IMG_0906 (Mittel)

IMG_0907 (Mittel)

 

Gegen 16:00 Uhr treffen wir vor dem Punakha-Dzong ein. Dieser liegt auf einer Insel mitten in der Mündung zweier Flüsse. Von vorne sieht er ein Wenig aus wie ein großes Schiff.

IMG_3460 (Mittel)

 

Über eine alte Holzbrücke geht es über den einen der beiden Flüsse auf die Insel mit dem Dzong.

IMG_3466 (Mittel)

 

Eingangstreppe zum Dzong – geschäftiges Treiben in der im öffentlichen Leben durch die Bhutaner zu tragenden Nationaltracht, bei Männern “Go”, bei Frauen “Kira” genannt. Die dazu getragenen Schals verraten den Rang bzw. die Funktion ihres Trägers. Ein weißer Schal etwa wird durch Normalsterbliche getragen.

IMG_3474 (Mittel)

IMG_3472 (Mittel)

Im ersten Hof des Dzong angekommen – zumeist der Bereich wo die öffentliche Verwaltung untergebracht ist – herrscht geschäftiges Treiben. Wie sich herausstellt, probt eine Tanzgruppe einen rituellen Tanz für ein anstehendes Festival. Viele schauen zu.

IMG_3481 (Mittel)

IMG_3483 (Mittel)

IMG_3486 (Mittel)

IMG_3488 (Mittel)

IMG_3489 (Mittel)

IMG_3491 (Mittel)

 

Im zweiten Hof dagegen ist es schon um einiges ruhiger, wir suchen den Zugang zum klösterlichen klerikalen Teil, und finden ihn verbunden durch einen dunklen unauffälligen Gang.

IMG_3503 (Mittel)

 

Es findet gerade ein Gottesdienst statt. Man hört die typischen lauten Trompeten und die Trommeln. Ich schneie, nachdem ich meine Schuhe ausgezogen habe, unvermittelt hinein. Man kann normalerweise immer zuschauen. Diese Mal allerdings werde ich mit dem Hinweis, es handele sich um eine besondere Veranstaltung, wieder hinaus komplementiert. Ein Foto von draußen habe ich heimlich trotzdem noch geschossen.

IMG_3507 (Mittel)

 

Weiter im klerikalen Teil des Dzongs.

IMG_3509 (Mittel)

IMG_3514 (Mittel)

IMG_3515 (Mittel)

 

Mönche in ihren roten Roben.

IMG_3518 (Mittel)

 

Die Flagge Bhutans mit dem Drachen (Druk) darauf – schlecht zu sehen.

 

IMG_3521 (Mittel)

 

Wir übernachten nicht weit entfernt vom Dzong am Ufer dieses Flusses – am nächsten Morgen geht es eine sehr lange Strecke über Trongsa direkt weiter in die Bhumtang Täler.

IMG_3471 (Mittel)

 

Zunächst müssen wir den Pelela-Pass mit einer Höhe von 3.300 Metern erklimmen. Oben auf der Passhöhe an der Stupa gibt es bei Heidi und Max, die auch gerade eingetroffen sind einen Espresso für uns – es ist gut Freunde mit einem großen Auto zu haben.

IMG_3535 (Mittel)

 

Unterwegs taucht hinter einer Kurve dann plötzlich der Chendebji-Chorten bzw. Stupa auf. Im nepalesischen Stil gehalten, kennzeichnen vier aufgemalte Augenpaare die verschiedenen Himmelrichtungen. Wir besichtigen die Stupa nicht erneut – Petra geht es nicht so gut, sie hat Halsschmerzen.

IMG_3539 (Mittel)

 

Angekommen in Trongsa mache ich einen Spaziergang durch den Ort, Petra legt sich zum Erholen ein Wenig hin. Unterhalb des Hauses im Vordergrund zu sehen der Trongsa-Dzong, strategisch gut gelegen an einer sehr engen Stelle im Tal.

IMG_3547 (Mittel)

IMG_3548 (Mittel)

 

Wieder im Auto erklimmen wir den nächsten Pass auf unserem Weg in die Bumthang-Täler, den Yotongla-Pass mit 3.425 Metern die höchste Erhebung, die wir in Bhutan mit dem Auto bewältigen müssen. Auf dem Weg nach oben tauchen plötzlich dies Yaks auf, die sich zur Zeit noch in den tieferen Regionen wg. des vergangenen Winters aufhalten. In einigen Wochen werden sie in ihre eigentlichen Weidegründe in höhere Regionen gebracht werden.

IMG_3554 (Mittel)

 

Kurz vor Erreichen der Bumthang-Täler halten wir an einem uns noch vom letzten Besuch bekannten Kunsthandwerksladen – die Kinder des Inhabers wollen fotografiert werden.

IMG_3574 (Mittel)

 

Petra kauft eine schöne Decke aus Yak-Wolle. Ich erwerbe nachfolgenden kultischen Gegenstand. Die Geister in Wiesbaden-Eigenheim sollen schon in hellem Aufruhr sein. Hab`s versprochen!

IMG_3705 (Mittel)

 

Bis nach Jakar unserem Tagesziel im Choekhor-Tal (Bumthang) müssen wir noch über den kleinen (2.950 Meter) mit Gebetsfahnen und Stupa geschmückten Kiki La – Pass, dann sind wir da.

IMG_3575 (Mittel)

 

In Jakar angekommen fahren wir sofort in die Schweizer Käserei, um uns mit Schweizer Käse einzudecken, bevor die gesamte Truppe das via Mundpropaganda mitbekommen hat. Hier hat sich nämlich, sagt man, vor etwa 30 Jahren ein Schweizer in eine Bhutanerin verliebt und ist geblieben. Er hat einen ganzen Bauernhof mit allem was dazu gehört, u.a. auch einem Restaurant und einer Brauerei aufgebaut.

 

Ins Restaurant geht es abends – ich habe aus Anlass meines (vergangenen) Geburtstages Heidi, Viola, Manfred, Max zum Raclette-Essen eingeladen.

 

Das Restaurant.

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (1) (Mittel)

5_  ....  im Schweizer Berghaus in Jakar (3) (Mittel)

5_  ....  im Schweizer Berghaus in Jakar (1) (Mittel)

 

Geschenke auspacken.

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (2) (Mittel)

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (3) (Mittel)

 

Max.

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (7) (Mittel)

 

Die Damen.

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (9) (Mittel)

 

Raclette – einfach, wie zu Hause.

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (10) (Mittel)

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (11) (Mittel)

1_  14.2.13 Dietrich Geburtstag (12) (Mittel)

 

Wir werden von Phuub, unserem bhutanischen Guide wieder nach Hause gefahren.

6_ lustige Rückfahrt  mit unsrem Chauffeur (9) (Mittel)

… wir sind wieder in Bhutan

Darauf haben wir uns wirklich seit Langem gefreut. Raus aus dem völlig übervölkerten, lauten und so unglaublich dreckigen Indien und wieder im so stimmungsvollen, gemütlichen, langsamen und ruhigen Bhutan – ich finde, der Schweiz Asiens. Schwer zu beschreiben, aber einfach Klasse das kleine Königreich.

Gestern noch sind wir in West-Bengalen bis kurz vor Jaigaon – Grenzort Indien gefahren. Dort übernachtet, mit dem Ziel, so früh wie möglich über die Grenze nach Phuentscholing, Grenzort Bhutan, zu kommen, um die ca. 170 km bis nach Paro und die Grenzformalitäten gut zu schaffen (geplante Durchschnittsgeschwindigkeit bei 10 bis 15 km/h). Vor allem keinen von den mitreisenden “Joghurtbechern” oder der “Weißen Ware” (wie wir sie nennen) vor sich zu haben auf dieser total engen kurvigen Strecke hinein in den Himalaya. Die kommen nicht voran in ihren überlangen Wohnzimmer-röhrender-Hirsch-Ferien-in-Holland-Wohnmobilen und man schleicht mit Blick auf eine weiße Wand hinterher.

Also 4:30 Uhr aufgestanden und um 6:00 Uhr an der indischen Grenze in Jaigaon gewesen.

IMG_0718 (Mittel)

 

Inklusive Zoll (carnet de passage) und der Überfahrt zur/den Formalitäten auf der bhutanischen Seite, hat uns das vier Stunden gekostet. Durch dieses Tor kommt man `rein.

IMG_0735 (Mittel)

IMG_0730 (Mittel)

 

Um etwa 10:00 Uhr starten wir nach einem bhutanischen Frühstück mit Fladen und irgendeiner Pampe (etwa indischer Dal?), Milchtee – trotzdem alles in allem sehr lecker, durch.

IMG_0723 (Mittel)

 

Immer schön bergauf – hinein in den Himalaya. Innerhalb sehr kurzer Zeit von geschätzten 200 Metern auf eine Höhe von an diesem Tag max. ca. 2.500 Metern. Kurven ohne Ende. Atemnot – ein Wenig. Kein Wunder, die Höhe und die Abgründe links und rechts der Straße tun ihr Übriges.

IMG_0758 (Mittel)

IMG_0742 (Mittel)

 

Die Landschaft wird immer schöner, wilder. Erste Stupas tauchen auf – sie werden brav im Uhrzeigersinn umkreist, alles Andere würde Unglück bringen.

IMG_0746 (Mittel)

 

Zuletzt dann überall auch die schönen, teilweise bunt bemalten, dunklen alten Holzhäuser …

IMG_3360 (Mittel)

IMG_3394 (Mittel)

IMG_0775 (Mittel)

IMG_3361 (Mittel)

 

… sieht von Ferne eben wirklich ein Wenig aus wie in der Schweiz, nur, dass von der Nähe betrachtet, es die eine oder andere Überraschung geben kann – große Penisse mit haarigen Säckchen sind auf die Häuser gemalt. Das soll die bösen Himalaya-Geister “mächtig” vom Haus fern halten.

IMG_3560 (Mittel)

IMG_3561 (Mittel)

IMG_3570 (Mittel)

 

Einschub – ich zieh das thematisch mal vor: Im weiter östlichen Bhutan gibt es dann noch die Variante mit den mindestens 20cm langen Holzpenissen mit Flügeln, die an allen vier Ecken des Daches der Häuser an Kordeln herabhängen. Einfach zum Fürchten ihr Geister!

IMG_3559 (Mittel)

IMG_3568 (Mittel)

 

Diesmal kauf ich ganz sicher so ein Teil. Wollte ich schon letztes Mal, als wir in Bhutan waren. Ihr könnt es Euch dann in der Eichenwaldstraße 24 zu gegebener Zeit anschauen; ob ich`s ans Dach hänge und in Richtung welchen Nachbargrundstückes weiß ich noch nicht – keine Angst, Bernd L.!

Apropos letztes Mal in Bhutan, da hatten wir vier oder fünf Ansichtskarten mit auf Häuser gemalten Penissen gekauft – nicht nachgedacht – und uns dann nicht getraut sie zu verschicken.

Wir folgen weiter dem GPS-Trek, das Paro-Tal hinauf. Von Ferne kann man schon den mächtigen Paro Dzong erkennen. Dzongs gibt es an jedem größeren Ort, jedem Tal in Bhutan. Es handelt sich dabei um eine Art Burg, die seinerzeit sowohl Fürstensitz,  Sitz der fürstlichen lokalen Verwaltung, als auch die geistliche Seite, in Form eines bhudistischen Klosters mit Tempel etc. umfassten.  Bis heute hat sich da Wenig geändert, es sitzt anstelle der fürstlichen Verwaltung z.B. das Einwohnermeldeamt, das Wahlamt etc. in den Dzongs; die Klöster leben weiter.

IMG_3367 (Mittel)

IMG_3370 (Mittel)

 

Kurz vor Paro sollen wir laut Garmin-Navi über eine Brücke über den Fluß fahren. Geht aber nicht, da maximale Höhe der Brücke stahlkonstruktiv ca. 2,30 Meter sind. Wir fahren wieder zwei Kilometer zurück und finden eine größere Brücke in der Nähe des Flughafens. Dieser wird nur von DrukAir, der nationalen Fluggesellschaft Bhutans mit zwei eigenen Airbus-Flugzeugen überhaupt angeflogen.

In Paro eingetroffen machen wir einen Spaziergang durch den Ort. Viele Geschäfte sind geschlossen, da Feiertag “Lossar” ist. Wir werden von einem Paar aus New York angesprochen, die sich für unsere Reise und unser Auto interessieren. Sie wollen unbedingt ein Foto von uns und dem Auto – sollen sie haben. Erzähle ihnen, dass ich Paul fest versprochen habe, zu gegebener Zeit bei ihm in Brooklyn mit dem Wohnmobil vorzufahren.

Wir fahren weiter das Paro-Tal hinauf, zu dem Hotel, in dem wir seinerzeit übernachtet hatten. Wir wollen die Eigentümer des Hotels auf einen Tee besuchen; evtl. sogar vor dem Hotel im Auto übernachten und dort zu Abend essen.

Das Eigentümer-Ehepaar hatten wir seinerzeit bei unserer ersten Bhutan-Reise 2010 kennengelernt. Wir waren damals die ersten Gäste des neu eröffneten Hotels und wurden aus diesem Anlass von den Eigentümern zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Leider treffen wir die Eigentümer nicht an, aber – nachdem wir unsere Geschichte erzählt haben – lädt uns der anwesende Hotel-Manager zur Übernachtung ein. Total nett, wir nehmen gerne an und speisen vor dem Kaminfeuer zu Abend.

Ansonsten Zimmer saukalt, Matratze schlecht, Duschstrahl dünn wie im Wohnmobil, …  aber wir bekommen ernsthaft Gummi-Wärmflaschen für die Nacht (kuschelig) und der Blick aus dem Fenster ist hervorragend.

IMG_0784 (Mittel)

 

Eigentlich wollten wir am nächsten Morgen mit Manfred, Viola, Marc und Eva den Aufstieg zum Tigernest – dem wohl berühmtesten Kloster Bhutans in Angriff nehmen. Da waren wir natürlich auch schon mal, und als wir hören, dass der Aufstieg bereits um 6:30 Uhr beginnen soll, entscheiden wir uns “einstimmig” für Ausschlafen und Frühstück vor dem Kaminfeuer im Hotel. Gemütlich, keine Reise-Hetze. Danach ein Wenig surfen im WLAN das Hotels. Wir genießen es.

IMG_0786 (Mittel)

 

Gegen 11:00 Uhr brechen wir auf, besichtigen noch einen Tempel aus dem 7. Jhdt., den Kyichu Lhakhang im Paro-Tal. Erbaut von dem tibetischen König Songtsen Gampo. Besonders bemerkenswert die alten Wandmalereien.

IMG_3376 (Mittel)

IMG_3382 (Mittel)

IMG_3389 (Mittel)

IMG_3379 (Mittel)

IMG_3380 (Mittel)

IMG_3381 (Mittel)

IMG_3386 (Mittel)

 

Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Thimphu, der Hauptstadt des kleinen Landes.

IMG_3397 (Mittel)

 

Dort am Stellplatz angekommen, lege ich mich unters Auto und fülle mal wieder alle Schmiernippelchen mit der neuen aus Deutschland mitgebrachten HAZET-Fettpresse. Klappt perfekt und musste unbedingt mal wieder sein – Petra ist zwar sauer! “Wie kann man nur, bei dem Wetter” … etc.. Aber irgendwann muss es halt sein – und in Thimphu waren wir ja schließlich auch schon mal. Nach Abschluss der Arbeiten unter dem Auto, folge ich Petra – sie ist mit Gabi und Franz schon vorgegangen – in die Stadt – Ziel Swiss Bakery, treffe sie aber nicht. Mache dann eben alleine einen Spaziergang durch die Stadt. Und trinke einen tee in der Lama-Bakery – soll jetzt besser sein als die Swiss-Bakery. Auch schön.

IMG_3401 (Mittel)

IMG_3404 (Mittel)

 

Abends sind wir, d.h. die Gruppe, zum gemeinsamen Abendessen mit dem bhutanischen Außen- und Wirtschaftsminister eingeladen. Anlass, wir sind die ersten Wohnmobilreisenden “ever” in dem kleine Land!

Dieser hält, bevor es richtig losgeht eine aus meiner Sicht sensationelle freie Rede in Englisch über die Entwicklung Bhutans in den letzten 50 Jahren als im Mittelalter stehen gebliebenes Land bis zum heutigen Datum. Hohes intellektuelles Niveau – bin schwer beeindruckt. Als Beispiel für die vergangene sehr zurückhaltende Entwicklung des Landes: Fernsehen und Internet gibt es erst seit 1999. Statt das Bruttosozialprodukt des Landes in den Vordergrund zu stellen, legt die Verfassung des mittlerweile demokratischen Staates (konstitutionelle Monarchie) als oberstes Staatsziel das Glück des Volkes (Cross-Happiness), das Bruttosozialglück, fest. Dies wird in Umfragen regelmäßig ermittelt und die Politik hat sich daran zu messen. Gute Regierungstätigkeit, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Ressourcenerhaltung für weitere Genrationen stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste. Überzeugend.

IMG_0820 (Mittel)

 

Ich kann eine Visitenkarte des Herren ergattern, da ich beim Podiumsgespräch kurz mit ihm über die Auswirkungen von Internet und TV auf den kleinen Staat und seine Bevölkerung zu sprechen kommen kann.

IMG_3530 klein (Mittel)

 

Danach gibt`s lecker zu futtern – inkl. dem bhutanischen Nationalgericht Chilli Cheese. Das sind Chillischoten in Käsesoße, lecker aber ein Paar Schweißperlen auf der Kopfhaut gibt`s schon auch gratis. Alles in allem ein schöner Abend.

… leaving Nepal – direction Bhutan

Am 7.2. in der Frühe wollen wir Kathmandu schließlich endgültig verlassen. Wir verabschieden uns von Mahdu und seiner Familie, fahren das Auto vom Stellplatz vor die Hofeinfahrt von Mahdus Haus, um unseren Wassertank mit seinem Gartenschlauch  noch einmal richtig voll zu machen. Auch ein Abschiedsfoto wird noch geschossen.

IMG_0511 (Mittel)

v.l.n.r. Muttern, Tochter, älterer Bruder, Mahdu, D., Ehefrau, noch Mal Ehefrau

 

Kaum, soll es dann losgehen, springt der Toyota nicht mehr an – hört sich schwer nach leerer Batterie an. How Z? Überbrückungskabel haben wir keines dabei, da man das Auto angeblich auch mit der großen Batterie (210 Ah) des Wohntraktes starten können soll. Man muss nur den Battery Connector (IBS) einschalten. Gesagt, getan. Funktioniert aber auch nicht. Und mit dem Käbelchen von dem freundlichen TATA-Fahrer geht`s auch nicht, Querschnitt zu klein. Mahdu macht sich mit dem Moped auf den Weg, Hilfe zu holen. Ich probier`s immer mal wieder – und siehe da, er springt an.

Denke mir, naiv wie ich bin, zunächst nix weiter – außer dass die Toyota-Batterie vielleicht schon leer bzw. schwach war wg. der Standzeit in Kathmandu, während wir in Wiesbaden waren.

IMG_0513 (Mittel)

 

Wir fahren los. Nicht die normale Strecke südwestlich aus der Stadt `raus; wäre auch ein Umweg, da wir ja nach Osten wollen. Es gibt da nämlich noch eine nördliche nach Osten führende Route, die bislang nicht durchgängig befahrbar gewesen sein soll, aber nach den gesicherten Informationen Mahdu`s (Quelle: unser Fahrer vom Vortag zur Grenze nach Tibet) nunmehr komplett als asphaltierte ausgebaut und in sehr gutem Zustand sein soll. Viel besser sogar, als die andere Route. Man rät uns, diese Strecke zu nehmen.

 

Also geht`s erneut an Bhaktapur vorbei bis nach Dhulikel, dort zweigen wir Richtung Osten ab. Die Landschaft ist fantastisch, die Straße wird immer besser – glatt wie ein Kinderpopo. Immer am Flusslauf des Sunkoshi Nadi entlang. Wenig Verkehr, was will man mehr? Wir genießen die Landschaft und den ruhigen Verkehr.

IMG_0517 (Mittel)

 

Ok, Ihr wisst es schon, bei der Einleitung muss noch etwas passieren! Es fängt ganz harmlos mit einem “Deviation”-Schild an. Soll den Berg hinauf gehen, Asphaltstraße zu Ende! Ganz schön “sehr steil” der Weg und tief sandig. Idsteiner Straße total eben dagegen. Vierradantrieb und Untersetzung an, Zurückfahren macht keinen Sinn, eine andere Möglichkeit ist nicht vorgesehen.

Wir fahren langsam hinauf. Dem Toyota macht das nix, nur Anhalten am Berg wäre doof, dann wieder anfahren – puuuh. Und drüben wieder hinunter. So weit so gut.

Leider war das aber auf der anderen Seite nicht zu Ende. Das ging ab jetzt etwa 25 Kilometer so! Hat uns locker vier Stunden und etliche Nerven gekostet. Keine Straße mehr, keine Schilder. Dörfer, die noch nie einen Europäer live gesehen haben. Auf dem Navi kann ich nur erkennen, dass wir wohl noch richtig sind, weil es anfangs noch den Fluss entlang gehen muss. Als es dann aber rechts in die Berge geht bzw. auch gehen muss, kommen wir immer weiter vom Weg ab.

 

IMG_0537 (Mittel)

 

Und dann kommt uns mitten bei einer sandigen Bergfahrt tatsächlich ein Bus entgegen (nicht der vom Foto unten!) – die weichen nicht, also langsam den Berg wieder rückwärts hinunter. Wie die da überhaupt mit diesen Kisten durchkommen, mir ist es ein Rätsel.

Petra ist schon mittelmäßig schlecht, sie steigt aus und läuft die Strecke ab jetzt in Teilen neben dem Auto her. Sehr anstrengend das Ganze – aber ein Wenig Spaß macht es auch, muss ich schon zugeben. Toyota im Einsatz.

IMG_0519 (Mittel)

IMG_0524 (Mittel)

IMG_0525 (Mittel)

 

Mal `rauf, mal `runter – immer weiter. Landschaftlich teilweise top!

IMG_0565 (Mittel)

IMG_0553 (Mittel)

IMG_0554 (Mittel)

IMG_0562 (Mittel)

IMG_0564 (Mittel)

 

Am frühen Nachmittag durchfahren wir ein Dorf – ich muss anhalten und versuchen nach dem Weg zu fragen, da wir immer weiter von unserer eigentlichen Fahrstrecke (laut Navi) abkommen. Englisch weitestgehend Fehlanzeige. Nenne den Ortsnamen Sirthouli und zeige auf die Karte. Nee, lesen können die auch nicht, zumindest nicht unsere Schrift. Aber sie können, Gott sei Dank, mit dem Namen was anfangen und versuchen mir zu erklären, dass wir richtig sind. Nur noch zwei Kilometer, dann soll die asphaltierte Straße wieder beginnen. Hören wir gerne! Alles zurückfahren, wäre nämlich der Horror gewesen.

Und tatsächlich, nach ein paar Kilometern, kommen wir in ein anderes Flusstal und die asphaltierte Straße beginnt wieder. Es gibt sogar Straßenschilder, wir sind richtig.

Gegen 15:30 h bereits entscheiden wir uns dann für einen frühen und schönen, ruhigen Stellplatz. Ich werfe den Generator an, um die Batterien weiter zu laden, da ich dem Frieden nicht traue.

Eine ruhige Nacht, frühe Abfahrt, Grenzübertritt nach Indien in der Region Darjeeling – und abends treffen wir wieder auf die ganze Truppe, die in der Nähe von Shiliguri einen Stellplatz neben einem Nature Resort gefunden hat. Große Begrüßung nach 4 Wochen. Wir in Deutschland und Nepal, der Rest der Mannschaft erzählt von der Tour durch Bangladesch. Einige Bier dazu.

Der für den nächsten Tag geplante Ausflug `rauf nach Darjeeling fällt aus – dort ist Generalstreik der Gorkha National Liberation Front; politisch zu unruhig! Die wollen in der Region einen eigenen Staat gründen. Schade, aber wir waren ja schon mal da und außer Teefeldern, den Tea-Estates und dem Toy-Train, einer kleinen, von den Briten gebauten Eisenbahnlinie auf den Berg gibt es auch nicht wirklich so viel zu sehen dort.

Ich baue an dem “freien” Tag die aus Deutschland mitgebrachte Plissee-Insektenschutz-Tür am Eingang ein – das klappt auch ziemlich gut. Ok, optisch hätte man es in Deutschland vielleicht noch ein Wenig besser hinbekommen. Funktioniert aber perfekt; jetzt müssen die Moskitos draußen bleiben! Summ, summ …

 

Am Morgen des 10.2. soll es dann weiter gehen bis kurz vor die Grenze von Bhutan, nach Jaigaon. Auto springt mal wieder nicht an. Starterbatterie geht beim Drehen des Anlassers bis auf 8,4 Volt `runter – ergo Batterie kaputt. Glücklicherweise ist Wolfgang, als es passiert, noch nicht vom Hof gefahren. Er schleppt uns an, Motor springt an.

IMG_0661 (Mittel)

IMG_0658 (Mittel)

 

Nun gilt es möglichst schnell einen neue Batterie zu organisieren, da es so etwas in Bhutan garantiert nicht gibt bzw. nur unter großen Schwierigkeiten. Wir fragen uns in den ersten Ortschaften durch alle Werkstätten durch – Motor bleibt immer an – aber Fehlanzeige.

Schnappe mir dann einen unserer indischen Guides, der fährt bei mir mit, und gebe Petra bei Kostya im Auto ab.

Der Guide telefoniert ein Wenig herum und tatsächlich gibt es im nächsten Ort einen großen Autobatterie-Shop. Ich kann es erst gar nicht glauben – habe in ganz Indien noch nicht einen einzigen solchen Laden gesehen. Und, die haben die richtige Batterie-Größe, 80 Ah etc. passt! Leider keine Gel-Batterie, aber das lässt sich halbwegs verschmerzen. Für sage und schreibe 60 € bekomme ich das Ganze auch noch eingebaut. Bin stark erleichtert!

Wir fahren hinter Kostya her, hören über Funk, dass Ali, Kostya und Petra in ein kleines Momo-Restaurant essen sind. Wir halten an und speisen mit.

Ali und Kostya im Momo-Restaurant.

IMG_0705 (Mittel)

IMG_0706 (Mittel)

IMG_0707 (Mittel)

 

Von diesen netten jungen Damen werden die Momos gemacht.

IMG_0709 (Mittel)

 

Und das ist die Chefin des Restaurants. War echt lecker – wir haben Berge von Momos vertilgt.

IMG_0713 (Mittel)

 

Nach dem Essen geht es – wieder mit Petra an Bord – über Teeplantagen (bis zum Horizont) sowie kleine Orte

IMG_0697 (Mittel)

IMG_0666 (Mittel)

IMG_0680 (Mittel)

 

weiter durch Westbengalen bis nach Jaigaon, wo wir am nächsten Tag die Grenze nach Bhutan überfahren wollen.

 

… über Tibet nach Bhaktapur

Nein, richtig in Tibet waren wir natürlich nicht. Aber wir haben von Kathmandu aus über den Arniko Highway einen kleinen Ausflug zur tibetischen Grenze zum Grenzort Kodari gemacht. Hintergrund die landschaftlich reizvolle Fahrstrecke dort hin. Und einen Blick auf die andere Seite werfen – nach Zhangmu. Von dort wären wir eigentlich nach unseren ursprünglichen Planungen (Fahrt nördlich des Himalaya – Seidenstraße) über den Himalaya gekommen, um Indien bereisen zu können. Pläne, bevor sich soviele Mönche verbrannt haben und Tibet für Touristen geschlossen wurde!

Wir starten morgens in der Nähe von Mahdus Haus. Es regnet, wir warten auf unser Auto und unseren Fahrer.

IMG_0372 (Mittel)

 

Das mit dem Regen hält zu unserem Bedauern den ganzen Tag an. Wohl das erste Mal richtiger Regen seit Georgien. Da kann man nix machen. Landschaft schemenhaft zu erkennen, trotzdem schön.

IMG_3118 (Mittel)

IMG_3120 (Mittel)

 

Eine kleine Pause beim Milchtee.

IMG_0377 (Mittel)

 

Und dann gegen Mittag Ankunft an der Grenze. Auf die Grenzbrücke über einen Fluss, die “Friendship-Bridge” dürfen wir nicht, aber immerhin dürfen wir auf nepalesischer Seite bis zur Brücke vorgehen.

IMG_0386 (Mittel)

IMG_0389 (Mittel)

 

Ein kurzer Blick über den Fluss nach China bzw. Tibet und zurück geht es zum Auto – der Regen wird stärker. Die Brücke selbst darf als militärisch relevantes Objekt nicht fotografiert werden. So ein Quatsch, die USA können wahrscheinlich via Satellit die Zigarettenkippen von der Brücke aufheben.

IMG_0391 (Mittel) 

IMG_0392 (Mittel)

 

Am nächsten Tag wollen wir noch die nur einige Kilometer östlich von Kathmandu gelegenen Weltkulturerbe-Stadt Bhaktapur besuchen.

Auf dem Weg dorthin machen wir einen Stop beim Changu Narajan Temple, einem sehr alten Hindu Tempel (5. Jhdt.), der vor allem Vishnu verehrt (“… hallo Ihr Yogis!”).

IMG_3122 (Mittel)

IMG_3140 (Mittel)

IMG_3172 (Mittel)

 

Als wir den Tempel betreten, stellen wir fest, dass dort ein Fest gefeiert wird. Tänzer und viele Gäste sind anwesend.

IMG_0399 (Mittel)

IMG_3142 (Mittel)

IMG_0428 (Mittel)

IMG_0436 (Mittel)

IMG_0403 (Mittel)

 

Sehr schöne und vor allem alte Elefanten-Skulptur – zu erkennen an der einfachen Ausführung der Steimetzarbeiten.

IMG_3148 (Mittel)

IMG_3149 (Mittel)

 

Vishnu mit Gattinen – die böse Kala ist auch dabei!

IMG_3153 (Mittel)

IMG_3162 (Mittel)

IMG_3175 (Mittel)

 

Tänzer tanzt …

IMG_3166 (Mittel)

 

… noch mal Vishnu.

IMG_3178 (Mittel)

 

… schöne Fliesen mit Butterlämpchen.

IMG_3183 (Mittel)

 

Langsam sind wir der vielen Gattinen Vishnus (die böse Kala etc.), Shivas Gattin Laxmi und Konsorten, der Tempel etc. schon müde, zumal man sich die mehreren tausend Götter und Verwandten etc. eh nicht merken kann.

Man muss stark aufpassen, dass man keine Tempel-Buddha-etc.- Allergie bekommt.

Trotzdem müssen wir noch nach Bhaktapur, meint Mahdu – wir kommen nicht drum herum. Puuuhh! Freue mich schon auf den Folgetag, mal wieder im Auto sitzen, Landschaft genießen, fahren, fahren, fahren …

Ok, wir versuchen das Weltkulturerbe ohne allergische Ausschläge zu überstehen.

Bhaktapur ist neben Kathmandu selbst und Pagan die dritte mittelalterliche Königsstadt (ab 12. Jhdt.) im Katmandu-Tal. Auch Bhaktapur war einst ein mächtiger Stadtstaat, gelegen an der alten Handelsroute von Indien nach Tibet. Wie in den anderen beiden Städten gibt es auch hier einen Durbar Place.

Außergewöhnlich an Bhaktapur ist der sehr gute Erhaltungszustand der Stadt, sowie die verkehrsfrei gehaltenen Altstadtbereiche – man zahlt aber pro Person auch 15 $ Eintritt.

Stadtrundgang. Ohne viele Worte.

IMG_3197 (Mittel)

IMG_3213 (Mittel)

IMG_3221 (Mittel)

IMG_3218 (Mittel)

 

… davon gibt es noch ein paar mehr! Erläuterung von Mahdu: “… woher sollten`s die jungen Leute sonst früher wissen!”

IMG_3226 (Mittel)

IMG_3229 (Mittel)

IMG_3234 (Mittel)

IMG_3245 (Mittel)

IMG_3259 (Mittel)

IMG_0499 (Mittel)

IMG_3263 (Mittel)

 

… und dann mal wieder Hochzeit – könnte meinen die heiraten nur! Aber so richtig mit Bläsern und so …

IMG_3267 (Mittel)

IMG_3272 (Mittel)

IMG_0455 (Mittel)

IMG_0453 (Mittel)

 

… weiter im Stadtrundgang!

IMG_3285 (Mittel)

 

Wir nähern uns dem Durbar Place.

IMG_3286 (Mittel)

IMG_3292 (Mittel)

IMG_3296 (Mittel)

 

IMG_3297 (Mittel)

IMG_3298 (Mittel)

IMG_3301 (Mittel)

IMG_3305 (Mittel)

IMG_3330 (Mittel)

IMG_3333 (Mittel)

 

… geschahaft, da ist der Ausgang! Zumindest Bhaktapur.

IMG_3334 (Mittel)

 

Ein Wenig muss ich Euch schon noch quälen, wir waren an diesem Tag nämlich auch noch an dem großen Bodhnath Stupa im tibetischen Stadtviertel von Kathmandu. Ist aber echt sehenswert. Der größte Stupa ganz Asiens … und aus dem 6. Jahrhundert (Grundsteinlegung) … und da is schwer was los.

IMG_3337 (Mittel)

IMG_3339 (Mittel)

 

Wir umkreisen den Stupa – wie es sich gehört im Uhrzeigersinn.

IMG_3344 (Mittel)

IMG_3351 (Mittel)

IMG_3350 (Mittel)

 

… und dann geht`s wirklich nach Hause – na, ins Wohnmobil. Was ein Tag!

Newari-Dörfer und Königsstadt Patan

Die nächsten Tage treiben wir uns mit unserem Guide Mahdu im Kathmandu-Tal herum.

Zunächst besichtigen wir zwei “echte” mittelalterliche Newari-Dörfer (Bungamati und Khokana), das sind die eigentlichen Ureinwohner des Kathmandu Tales. Die Nepalesen sind erst später hinzugezogen. Schön, das in dieser Form noch sehen zu können – nahezu völlig Tourismus-freie-Zone!

IMG_2807 (Mittel)

IMG_2814 (Mittel)

IMG_2817 (Mittel)

IMG_2818 (Mittel)

IMG_0194 (Mittel)

IMG_2820 (Mittel)

IMG_2821 (Mittel)

IMG_2822 (Mittel)

IMG_0205 (Mittel)

IMG_2824 (Mittel)

IMG_2825 (Mittel)

 

Puffreisfabrikation – alles mechanisch angetrieben von einem Motor.

IMG_2836 (Mittel)

IMG_2839 (Mittel)

IMG_2841 (Mittel)

 

… weiter durch den Ort.

IMG_2844 (Mittel)

IMG_2850 (Mittel)

IMG_2855 (Mittel)

IMG_2858 (Mittel)

 

… und dann bleiben wir bei einem Bildhauer hängen und “müssen” einen Drachenkopf aus Eukalyptus-Holz kaufen. Mmmmhhh, der sieht nicht nur gut aus, der riecht auch noch gut. Zweiter Kopf von links.

IMG_2865 (Mittel)

IMG_2869 (Mittel)

 

Der Künstler.

IMG_0215 (Mittel)

IMG_2874 (Mittel)

 

Mais wird in der Luft aufgehängt, damit die Ratten nicht dran kommen. Für Flug-Ratten jedoch kein Hindernis.

IMG_2872 (Mittel)

IMG_2883 (Mittel)

IMG_2884 (Mittel)

IMG_0231 (Mittel)

 

Menschliche Grundbedürfnisse wie

… Wäsche waschen.

IMG_2906 (Mittel)

 

… Schnaps brennen + probieren.

IMG_2912 (Mittel)

IMG_2914 (Mittel)

 

… Wasserbüffel schlachten.

IMG_2916 (Mittel)

IMG_2917 (Mittel)

IMG_2922 (Mittel)

 

IMG_2925 (Mittel)

 

… Spinnen.

IMG_2934 (Mittel)

IMG_2935 (Mittel)

IMG_2937 (Mittel)

IMG_2941 (Mittel)

 

Kleinkinder werden hier geschminkt!

IMG_2939 (Mittel)

 

Die ungeliebte maoistische Partei, die nach meinen Recherchen mit Maoismus nun wirklich gar nichts zu tun hat – schon eher mit Machterhalt und “Taschenfüllen” ist allgegenwärtig, selbst im kleinsten Dorf.

IMG_2942 (Mittel)

 

… weiter durch Khokana.

IMG_2946 (Mittel)

IMG_2947 (Mittel)

 

Mal wieder eine Hochzeit, diesmal à la Newari!

IMG_2960 (Mittel)

IMG_2961 (Mittel)

IMG_2971 (Mittel)

 

Schülerinnen bei einer Umfrage im Dorf.

IMG_2977 (Mittel)

 

Von Khokana aus fahren wir wieder Richtung Zentrum von Kathmandu in den Ort Patan – einst ein eigenes Königreich bzw. Stadtstaat, heute mit Kathmandu zusammengewachsen. Auch hier gibt es, wie in Katmandu, einen Durbar Place (Königspalast) mit allem was so dazu gehört, Tempeln, Stupas etc. (im Wesentlichen 16. bis 17. Jhdt.).

IMG_3107 (Mittel)

IMG_2986 (Mittel)

IMG_2988 (Mittel)

IMG_2992 (Mittel)

IMG_2993 (Mittel)

IMG_2997 (Mittel)

IMG_3001 (Mittel)

IMG_3008 (Mittel)

 

Wir setzen unseren Spaziergang durch Patan jenseits des Durbar-Place fort. Typische Wasserstelle einer nepalesischen Stadt, an der die Frauen, Wasser zum Waschen holen.

IMG_3011 (Mittel)

IMG_3017 (Mittel)

 

Hier werden in einem Hindu-Tempel Opfer u.a. in Form von Feuerschalen gebracht.

IMG_3061 (Mittel)

 

Einem Guru werden weitere Opfergaben, wie etwa Lebensmittel gebracht. Es stinkt und qualmt an jeder Ecke.

IMG_3047 (Mittel)

IMG_3042 (Mittel)

IMG_3043 (Mittel)

 

Nepalesische Eisdiele mit “Kwality-Icecream”. DIN ISO … ?

IMG_3083 (Mittel)

 

Tempel über Tempel – man verliert total den Überblick, trotzdem alles so schön anzuschauen. Hier eine Himmelsleiter und Weiteres …

 

IMG_3090 (Mittel)

IMG_3092 (Mittel)

 

Langsam haben wir unser Tagewerk für heute erledigt …

IMG_3097 (Mittel)

 

… einen Pflichtprogrammpunkt gibt es allerdings noch für den heutigen Heimweg. Wir haben da so einen Tip vom “alten Nepalesen-Hasen” Mathias B. bekommen .. wir müssen noch mal bei Hermann Helmer`s Bakery vorbei, Kuchen, Brot, Käse und Butter kaufen. Dann geht`s nach Hause – schon wieder zu Abend essen bei Mahdu! Freeezzze!

IMG_0363 (Mittel)

Zurück in Kathmandu

In den drei Wochen Urlaub in Deutschland lassen wir es uns gut gehen. Ich schätze, dass ich von den sieben Kilo, die ich zuvor auf der Reise abgenommen hatte, in den drei Wochen locker wieder drei bis vier Kilo zugenommen habe. Ein letztes Mal ergeben wir uns der Völlerei auf dem Frankfurter Flughafen, nachdem wir erfolgreich unser gesamtes Gepäck mit Ersatzteilen (1,80 m lange Insektenschutztür etc. – Gepäck insgesamt über 60 Kilo) aufgegeben haben.

IMG_0006 (Mittel)

IMG_0003 (Mittel)

IMG_0008 (Mittel)

 

Gegen 22:00 Uhr geht`s dann los, zunächst Richtung Abu Dhabi, Emirate. Von dort aus dann vormittags weiter Richtung Kathmandu, wo wir um 15:30 Uhr Ortszeit eintreffen. Mahdu, unser Guide, mit dem wir von Deutschland aus gemailt hatten, holt uns am Flughafen ab. Nachdem all unser Gepäck heile und vor allem komplett angekommen ist, fährt er uns zum Stellplatz unseres Autos auf dem Hotelparkplatz außerhalb Kathmandus.

IMG_0012 (Mittel)

 

Auto noch da, Strom geht noch – wir packen die Taschen, so weit es geht noch am gleichen Tag aus, damit wir am nächsten Tag Zeit für andere Dinge haben. Abends gehen wir im Hotel Chicken-Sizzler essen und trinken nepalesisches Everest-Bier … und frieren uns den Hintern ab, trotz Daunenjacke im Restaurant. Die Häuser haben in diesem Land keine Heizungen.

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen vom Hotel. Mahdu möchte uns gerne mehr in der Innenstadt haben, das ist logistisch einfacher (spart Taxikosten!) für die nächsten Tage. Petra schenkt dem freundlichen Hoteldirektor unseren Weihnachtsmann – der freut sich wie ein Kind. Der Weihnachtsmann muss unbedingt mit aufs Abschiedsfoto.

IMG_0018 (Mittel)

v.l.n.r. Weihnachtsmann, Hotelmanager, me myself, Mahdu

 

Wir ziehen – nach Abschied vom Hotel – um auf ein unbebautes Nachbargrundstück zu Mahdu`s Haus in der Innenstadt Kathmandus.

IMG_0022 (Mittel)

 

Von dort aus starten wir direkt nach dem Umzug zunächst zu einem westlichen Supermarkt, um unseren Kühlschrank wieder aufzufüllen.

IMG_0029 (Mittel)

 

Wir bringen die Einkäufe schnell nach Hause in den Kühlschrank und starten gleich durch zu einem der Highlights Kathmandus, dem buddhistischen Swajambhunath Tempel mit Stupa (Weltkulturerbe) auf einem Hügel am Rande des Stadtzentrums gelegen.

IMG_0036 (Mittel)

IMG_0050 (Mittel)

IMG_2719 (Mittel)

 

Von der Anlage bieten sich sensationelle Blicke sowohl auf die immer weiter ins Tal mäandernde Stadt, als auch auf die Tempelanlagen selbst.

IMG_2727 (Mittel)

IMG_2731 (Mittel)

IMG_2732 (Mittel)

IMG_0044 (Mittel)

IMG_0048 (Mittel)

IMG_2747 (Mittel)

IMG_2768 (Mittel)

 

Diese Damen verkaufen Kleingeld – vorsortiert – zum Spenden bzw. in den Brunnen werfen, bringt Glück.

IMG_2704 (Mittel)

IMG_2750 (Mittel)

 

Noch jemand, der sortiert – diesmal Butterlämpchen – sinngemäß auch zum “Spenden”, genauer Anzünden im Tempel.

IMG_2733 (Mittel)

IMG_2734 (Mittel)

Gruß an die montägliche Yoga-Gruppe! Endlich hab ich einen – suche ich schon lange. Vishnu höchstselbst!

IMG_0058 (Mittel)

 

Auf dem Weg zur Stupa kauft Mahdu Petra ein Stück Kokosnuss …

IMG_0069 (Mittel)

 

– dies darf sie aber nicht lange behalten, denn etwa 2 Minuten später wird sie von einem Pavian angesprungen, der offensichtlich auch Lust auf das kühle Stückchen hatte. Gott sei Dank passiert ihr nichts! Aber wir haben alle ganz schön verduzzt geschaut.

Fluchttür auf dem eigentlichen Tempelberg – von hier aus soll ein Stollen bis in die Stadt hinunter gehen.

IMG_2758 (Mittel)

IMG_2760 (Mittel)

 

Und dann sind wir ganz oben – der Swajambhunath-Stupa mit vielen kleinen Stupas rund um sich herum …

IMG_2775 (Mittel)

IMG_2784 (Mittel)

 

Buddha-Figur im Klostertempel.

IMG_2785 (Mittel)

 

… noch ne Verkäuferin von Butterlämpchen.

IMG_0097 (Mittel)

 

… und weiter rund um den Stupa.

IMG_2787 (Mittel)

IMG_2790 (Mittel)

IMG_0106 (Mittel)

IMG_0109 (Mittel)

IMG_0114 (Mittel)

 

… hier gehts zu Fuß abwärts wieder runter in die Stadt.

IMG_0117 (Mittel)

IMG_0118 (Mittel)

IMG_0119 (Mittel)

 

Sprachliche Missverständnissse: „Moni, Moni … ich heiße aber gar nicht Moni, sondern Petra“!

IMG_0130 (Mittel)

 

… heiliger Fußabdruck.

IMG_0134 (Mittel)

 

Wir treten zu Fuss den Rückweg zu Mahdu`s Haus und unserem Stellplatz an, nicht so weit, wir wohnen ja jetzt in der Innenstadt. Unterwegs noch einen leckeren Milchtee in einem Tante Emma-Laden getrunken und ein Wenig dem bunten Treiben zugeschaut.

IMG_0137 (Mittel)

IMG_0154 (Mittel)

 

Metzgerei am Nachmittag, das Fleisch ist weitgehend schon verkauft – neues gibt`s erst am nächsten Tag, so wird es nicht schlecht.

IMG_0158 (Mittel)

 

Und mal wieder mein Müll-Thema – kann es nicht ganz lassen. Nepal, wie schon berichtet, an sich viel sauberer als das super-dreckige Indien. Aber, Kathmandu kommt leider doch locker an Indien ran. Am schlimmsten hat es den heilige Fluss Bagmati erwischt – die Einwohner Kathmandus haben ihn zur Müllkippe erklärt. Auf seiner gesamten Länge durch die Stadt, unvorstellbar, nichts als Müll – da hilft wohl auch die “Heiligkeit” nicht.

Müll unterwegs …

IMG_0164 (Mittel)

IMG_0159 (Mittel)

IMG_0162 (Mittel)

 

… und am Bagmati-River.

IMG_0367 (Mittel)

 

Zurück im Kiez machen wir uns “Ausgehfein” – wir sind bei Mahdus zu Hause zum Abendessen eingeladen. Seine Frau „muss“ uns bekochen.

IMG_0167 (Mittel)

 

Ein Wenig zu Mahdu noch, unserem Reiseführer, spezialisiert eigentlich auf Trekking-Touren zum Kailash in Tibet. Geboren in Katmandu, Angehöriger der Urbevölkerung des Tales, der Newari, deren Sprache er auch noch neben nepalesisch spricht.

Mahdu bewohnt mit seinen beiden älteren Brüdern (beide arbeitslos, einer drogenabhängig), seiner Schwägerin, seinem Neffen, seiner Mutter, seiner Frau, seinem Sohn und seiner Tochter ein schönes eigenes Einfamilienhaus. Ein Wenig Geld wohl vom verstorbenen Vater geerbt, der hatte wohl ein  gut gehendes Guest-House in den Siebzigern. Daher auch die Drogensucht des älteren Bruders – er ist über die Gäste seines Vaters zu den Drogen gekommen. Sohn und Tochter Mahdus besuchen eine private kostenpflichtige Schule, der Neffe studiert. Mahdu ist der Einzige in der Familie, der Geld verdient – nicht einfach wohl – aber auch nicht gerade untypisch in Nepal.

Als wir zum Abendessen erscheinen, wird während der Bergrüßung erst der Schlüssel aus dem ersten Obergeschoss geholt und das im Erdgeschoss gelegene Wohnzimmer aufgeschlossen.Nur für besondere Anlässe.

Wir werden herein gebeten. Wir sitzen auf zwei längs nebeneinander stehenden Sofas – nicht sehr kommunikativ. Die Einzigen, die zunächst etwas zu essen und zu trinken bekommen sind wir beide. Der Rest der Familie darf – auf unsere verständliche Nachfrage – erst nachdem die Gäste bewirtete und wieder gegangen sind – in der Küche essen. Wir bekommen leckere Momos und viele andere leckere nepalesische bzw. Newari-Dinge verabreichts, frieren uns dabei mal wieder den Hintern ab (keine Heizung) und punkt 20:00 Uhr geht das Licht auch noch aus – Stromabschaltung nach Plan. Ohne Witz, jeder nepalesische Haushalt hat einen solchen Plan im Haus hängen. Denn jeden Tag wird zu wechselnder Uhrzeit im Viertel für mehrere Stunden der Strom planmäßig abgeschaltet. Das ist in ganz Nepal so, da das Land zu Wenig Strom produzieren kann. Trotz der Wassermassen aus dem Himalaya! Der Strom geht wenn überhaupt nach Indien. Großmacht! Geld für Generatoren, Akkus, Solarzellen etc. ist in Nepal nicht da.

Ok, wir ziehen uns relativ höflich aber schnell in unser Wohnmobil zurück, da gibt es wenigstens Strom und Heizung, auch wenn wir dort keine so schicken längs neben einander stehenden Sofas haben …