Daily Archives: 15. März 2013

Yangon–Myawaddy–Mae Sot-Chiang Mai

Von Yangon aus starten wir in Richtung Südosten, genauer in Richtung der Stadt Mawlamyaing, wo George Orwell, während seines Dienstes als Soldat, das Buch “Tage in Burma” geschrieben haben soll. Er beschreibt in dem Roman neben anderem (Liebesgeschichte!) das triste Leben der Angehörigen der britischen Kolonialmacht in Birma Anfang des 20. Jhdts. Ein schönes Buch, vor allem schön geschrieben – absolut lesenswert! Anläßlich eines Heimaturlaubes in England, soll Orwell dann überraschend den Dienst quittiert haben und sich ab dann ausschließlich der Schriftstellerei gewidmet haben.

Um nach Mawlamyaing zu gelangen, umfahren wir den Golf von Mottawa und kreuzen diverse sich in diesen Golf ergießende Flüsse – keine Bächlein, wie man sehen kann. Die Vegetation wird immer südostasiatischer! Palmen, Bananen etc.

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Von Mawlamyaing, das sich seinen kolonialen Charme weitgehend erhalten konnte, geht es weg von der Küste in die Berge über den Ort Hpa-an an die Grenze zu Thailand nach Myawaddy.

Wieder mal eine der denkwürdigen Strecken zu einer Grenze. Wir haben da ja jetzt schon ein wenig Übung; die Straßen sind meist hundemies. So auch hier, am Anfang noch Sträßchen, dann mal wieder Piste vom Feinsten. Am Anfang der Reise, als das alles neu war, hatten wir ja noch Spaß an solchen Strecken – das lässt nach, ist sau-anstrengend und letztlich auch nicht gut für`s Auto. Aber so what!

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Die Strecke von Myawaddy dann bis zur Grenze darf, wegen ihres schlechten Zustandes, sogar nur jeden zweiten Tag in eine jeweilige Richtung befahren werden (tageweise Einbahnstraße). Wir haben zunächst Glück, dass das terminlich passt und wir weiter kommen. Dann aber trotz Einbahnstraßenregelung mehrere Stunden Stau, da wohl ein Lkw defekt war und die komplette Straße versperrt hat. Da hilft nur Warten – ich schreibe im Stehen mit dem Notebook auf dem Fahrersitz ein Wenig am Blog weiter, Petra liest eine Schmonzette auf dem Kindle.

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Die Grenzformalitäten gestalten sich unproblematisch – wir fahren am 9.3.2013 über die Grenze nach Mae Sot in Thailand und sind in einer komplett anderen Welt! Thailand – Wirtschaftswunderland, Supermärkte, Dienstleistungen, riesige Shopping-Center, gestylte Frauen, Pickups überall … sieht fast schon aus wie in den USA.

Das gefällt uns nach den “Entbehrungen” der letzten Wochen gut! Wir übernachten auf dem Hof eines Klosters in Mae Sot und starten am nächsten Morgen früh über die Autobahn nach Chiang Mai. Dort haben wir uns mit wenigen Anderen aus der Gruppe im Dusit-Hotel in der Innenstadt, nahe des bekannten Night-Market, eingemietet; wir wollen ein paar Tage relaxen und nicht irgendwo außerhalb der Stadt auf einem staubigen Stellplatz stehen. Abends trinken wir einen Welcome-Drink in der Lobby des Hotels. Zivilisation!

 

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Danach geht es ins Hofbräuhaus – nein Ihr habt Euch nicht verhört. So etwas gibt es in Chiang Mai. Ich war dort Ende der 90er bei unserer damaligen Nord-Thailand-Reise mit Katja schon einmal. Wir haben es damals sehr genossen – Wiener Schnitzel mit Pommes und Apfelstrudel zum Nachtisch. Dazu ein Hefeweizen.

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Auch diesmal stimmt alles. Auf Empfehlung des Nachbartisches gibt es Schweinshaxe. Vom Feinsten – ganz ehrlich!

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Hefeweizen trinken wir diesmal zwar nicht, dafür aber ein vom Hahn gezapftes Singha-Beer im Krug.

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Am nächsten Morgen mache ich auf zu einer in der Nähe befindlichen Toyota-Werkstatt. Ich möchte eine große 40.000 km Inspektion machen lassen und überdies das Auto so fit machen, dass wir ohne weitere große Geschichten bis nach Australien kommen. U.a. will ich Bremsbeläge unabhängig vom Ist-Zustand wechseln lassen, Differential-Öl, Motor-Öl, Kühlflüssigkeit etc., m.a.W. der große Rundumschlag. Finde in der Werkstatt auch mit dem Meister einen sachkundigen Ansprechpartner, der vor allem gut Englisch spricht. Ich lasse das Auto dort – er verspricht sich telefonisch zu melden.

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Zu Fuß laufe ich von der Werkstatt etwa eine halbe Stunde zurück zum Hotel und hole Petra zum Stadtbummel ab. Wir machen kein bewusstes Besichtigungsprogramm, da wir ja entspannen wollen, schauen uns aber trotzdem dies und das an.

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Um die Mittagszeit entdecken wir dieses schöne Teehaus, wo wir eine Tom Yam Gung – Suppe essen und iced tea trinken. Wir sind noch häufiger dort.

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Die drei Tage in Chiang Mai vergehen wir im Fluge mit Ausruhen, Massagen, Frisörterminen, Sonnenbaden am Pool, Besuchen des Night Markets, Preisverhandlungen über gefakte Uhren etc.; für Günni: selbst Panerais gibt es hier in Original-Größen!

Mein Werkstattmeister von Toyota ruft an und fragt, ob er eine beschädigte Bremsleitung auch noch ersetzen soll – natürlich soll er das.

Am darauffolgenden Tag hole ich nachmittags das Auto wieder ab – der ganze Spaß hat umgerechnet € 330 gekostet, inkl. aller Flüssigkeiten in guter Qualität. Wir sind wieder startbereit, trennen uns schweren Herzens vom Dusit-Hotel und machen uns am 15.3.2013 auf den Weg Richtung der Königsstadt Sukhothai.