Monthly Archives: Mai 2013

HCMC

In Europa sicher besser bekannt als Ho Chi Minh City – oder wie selbst die Vietnamesen zumeist heute noch sagen, Saigon.

Wir parken das Auto am Rande der Stadt auf einem bewachten Parkplatz und begeben uns in das von der Agentur gebuchte Victory Hotel. Wir bitten um ein ruhiges, von der Straße abgewandtes Zimmer. Wir bekommen ein Zimmer direkt über der Hotelzufahrt – der Straße zugewandt. Wir monieren, ziehen um …

Das Hotel ist eine ziemliche Bruchbude, allerdings positiverweise sehr zentral gelegen. Am Abend vor unserer Abreise läuft – nicht tropft – plötzlich Wasser aus der Decke im Bad. Da wir verabredet sind, ist Eile geboten. Wir sagen an der Rezeption Bescheid und hoffen – als wir zurückkommen ist das Problem offensichtlich gelöst. Wie, wissen wir nicht – wahrscheinlich haben sie den ein Stockwerk höher gelegenen Swimmingpool komplett abgelassen.

 

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Nach dem Frühstück im bislang mit Abstand schmutzigsten Frühstücksraum, den wir auf der Reise gesehen haben, beginnen wir einen ersten Stadtrundgang. Über Alleen mit alten Bäumen sowie Innenstadtstraßen geht es zu dem von den Franzosen 1914 errichteten Stahlbetonbau der “Les Halles Centrales”, heute Ben-Than-Markt genannt.

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Les Halles Centrales – Markthallen.

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Interessant die Stahlbetondecke – ansonsten für mich ein Markt wie viele andere. Gut, es gibt viele französische Produkte.

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Nachdem wir die Markthalle von der Rückseite her betreten haben, verlassen wir sie auf der Haupteingangsseite wieder.

Wir überqueren sehr vorsichtig (Mopedschwärme!) den großen Kreisverkehr mit der Reiterstatue von Tran Nguyen Han, einem mit dem damaligen Herrscher Le Loi im 15. Jhdt. befreundeten General. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes im Hintergrund bereits zu sehen der Bitexco Financial Tower – ein modernes Wahrzeichen Saigons.

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Der Blick zurück Haupteingang der Markthalle mit dem zum Symbol für Saigon gewordenen Glockenturm.

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Kaffeepause in einem der unzähligen Cafés der Stadt.

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Weiter – über einige für ihre Antiquitätengeschäfte bekannte Seitenstraßen – zum Musée des Beaux Arts.

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Petra kauft ein paar (hoffentlich wirklich) alte chinesische Porzellanlöffel.

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Uuuuiiiii, was ist da los? Bei solch uneingeschränkter Aufmerksamkeit, kann es sich nur …

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… um ein Schuhgeschäft handeln!

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Apropos Schuhe – thematisch noch dies hier!

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Das Musée des Beaux Arts war vielleicht ein Wenig zu früh angekündigt (… ein paar andere Schönheiten sind dazwischen gekommen), aber hier ist es nun. Untergebracht u.a. in der ehemaligen Villa eines reichen chinesischen Händlers aus Fujian in China. Erbaut 1934 nach Plänen des französischen Architekten Riva – vereint es französische und orientalische Stilelemente. Es war das erste Haus in Saigon mit einem Aufzug.

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Wir besichtigen das Kunstmuseum, lernen eine junge Familie kennen. Petra übt schon mal für den zukünftigen Fall der “Enkel-“Fälle.

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Auch hier im Musée des Beaux Arts in Saigon spiegelt sich die kriegerische Vergangenheit des Landes – stärker noch als im Museum in Hanoi – wieder. Agent Orange!

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Dieses Lackbild auf Holz von Nguyen Sang aus dem Jahr 1978 hat mich persönlich am meisten beeindruckt. Comicstil, Bildaufteilung. Hätte es gerne mitgenommen. Leider kommt das auf dem Foto nicht wirklich rüber.

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Wieder auf der Straße, scheint unbemerkt die Mittagszeit herangerückt zu sein.

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Wir setzen unseren Rundgang trotzdem fort. Richtung Bitexco Financial Tower.

Bollywood lässt grüßen.

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D Ton That Dam Straßenmarkt.

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Mobile Straßencafés mit eingebauter Espressomaschine.

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Bitexco Tower mit kolonialer Fassade davor. Wegen des Hubschrauberlandeplatzes in luftiger Höhe auch als CD-Regal verspottet.

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Um die Ecke herum betreten wir die etwas eleganteren Straßen der Stadt. Zunächst vorbei am berühmten Majestic Hotel, erbaut 1925.

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Marc und ich trennen uns von den Damen (Eva + Petra); wir wollen in die Technikabteilung (Abteilung Männerspielzeuge) – Marc möchte einen weiteren Akku für seine “GoPro Hero 3” kaufen.

Das erschütternde Ergebnis: Marc bekommt keinen Akku, aber ich besitze jetzt auch so ein “GoPro Hero 3 Black Edition”-Spielzeug. Wir unterbrechen unseren Stadtrundgang durchs alte Saigon für heute (…genug Geld ausgegeben!) – es geht zunächst zurück ins Hotel.

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Spätnachmittags besuchen wir noch das tief beeindruckende Militärmuseum.

Langsam verliere ich wirklich den Glauben an den Lonely Planet. Wie oft fanden wir dort angepriesene “Super”-Sehenswürdigkeiten gähnend langweilig – Restaurants schlecht etc.. In diesem Fall ist es umgekehrt. Zitat Lonely Planet: “… kann man sich eine kleine Sammlung ansehen, die sich Ho Chi Minhs Befreiungskampagne für den Süden widmet. Sie ist nicht sonderlich spektakulär. …” So ein Quatsch: alles tief beeindruckend auf mehreren 1.000 Qm in 3 Etagen.

 

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Unsere Ostdeutschen Mitbürger waren da ganz schön aktiv und lagen im Ergebnis goldrichtig.

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Viele Dokumente und Fakten – eigentlich ganz sachlich aufbereitet.

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Abends ins Restaurant El Gaucho zum Steak essen. Wir lernen den Sohn des Eigentümers kennen. Von deutschen Juden betrieben, die nach Verkauf ihrer Jeanskette in Deutschland ihr Geld in Asien investierten. Bislang weitere El Gaucho-Restaurants in Bangkok, Hanoi. Superteuer, aber auch richtig lecker!

 

Am nächsten Tag Fortsetzung unseres “Alt-Saigon-Spaziergangs vom Lam Son-Platz aus. Im Hintergrund Rathaus (l`Hotel de Ville) der Stadt.

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Die Oper.

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Ehemaliges Hotelgebäude – heute Shopping-Center.

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Bemerkenswertes Parkhaus-Schild. Noch 866 freie Moped-Parkplätze.

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Kathedrale Notre Dame.

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Mein Lieblingsgetränk “Iced Coffee”. Kaffeepause.

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Hauptpostamt.  Im französischen Stil, zwischen 1886 und 1891 nach einem Entwurf von Gustave Eiffel errichtet. Die Wände zieren faszinierende Karten von Südvietnam, Saigon. Außerdem besetzt ein Mosaik von Ho Chi Minh den Ehrenplatz gegenüber dem Eingang.

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Telefonzellen.

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Der Schwarm. Auf dem Weg zur Pagode des Jadekaisers.

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Noch so eine Form von Kleinst-Café.

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Pagode des Jadekaisers – in der Hitze hingelatscht und mal wieder unspektakulärer als angekündigt (Lonely Planet!).

Das 1909 von der Gemeinde aus Kanton errichtete Gebäude ist dem taoistischen Gott Ngoc Hoang (Jadekaiser) gewidmet. Seine Innenräume füllen zahlreiche bunte Figuren aus Pappmaché. Einheimische kommen zum Beten, zünden Räucherstäbchen an.

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Muss wohl wieder um die Mittagszeit gewesen sein.

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Abends noch mal zu unserem jüdischen Landsmann – am nächsten Tag auf nach Phnom Penh.

 

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Vietnams Küste

Von Hanoi aus geht es eine Tagesetappe bis zur Halong-Bucht, gelegen im Golf von Tonkin, noch im Norden Vietnams. Knapp 2.000 meist unbewohnte Kalkfelsen bzw. –inseln (Karst) ragen hier zum Teil mehrere hundert Meter hoch aus dem Wasser. 1994 erklärte die UNESCO die Bucht zum Weltnaturerbe. Wir unternehmen einen Tagesausflug mit dem Boot durch die Bucht. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit, die Sicht ist großenteils eher diesig. Trotzdem beeindruckend.

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Auf der Weiterreise Richtung Süden durchfahren wir ganze zwei Tage gähnend langweilige flache Küstenregionen, durchzogen von kleinen Flüssen mit Seehäfen und übersät mit Industrieansiedlungen, wie z.B., um nur eine herauszugreifen, die “Seidensticker Vietnam Ltd.”. Das muss der notwendige und gerechte Ausgleich für unsere Durchfahrt durch die superschönen nordwestlichen Bergregionen Vietnams sein, denken wir uns!

Es scheint hier viele Christen zu geben – jedes Dorf hat mindestens eine kleine Kathedrale.

Auch immer wieder zu sehen – diese Steinbauten oder Fundamente, die mitten im Wasser der Reisfelder stehen. Bei näherer Betrachtung sollte sich herausstellen, dass es sich um dort angelegte Familiengräber handelt.

Ob man mit diesem Wissen weiter unbeschwert Reis essen kann?

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Über die Stadt Vinh, geht es in die alte vietnamesische Königsstadt Hue. Dabei durch- bzw. überfahren wir die ehemals entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südvietnam sowie die ehemalige Grenze nach Südvietnam.

Hue liegt am Huong Giang, dem Fluss der Wohlgerüche – umgangssprachlich auch Parfümfluss genannt. Hue ist die letzte Königsstadt Vietnams, deren Geschichte vom Geschlecht der Nguyen geprägt wurde. Sie herrschten dort in der Zeit von 1667 bis 1775 als Fürsten und von 1804 bis 1945 als Könige. Hof und Hofstaat der Könige orientierten sich kulturell stark am Kaiserhof in China – das war chic. Trotzdem wurde auch die vietnamesische Tradition weiter entwickelt. Die Künstler schufen edle Lackarbeiten und kostbare Malereien. Auch das bekannte blaue Hue-Porzellan stammt aus dieser Zeit. Vietnamesische Dichtkunst, Theater und Musik erlebten eine Blütezeit.

In der Zeit von 1804 bis 1831 wurde durch die Nguyen die sogenannte Zitadelle errichtet, die als Verteidigungsanlage für die in ihren Mauern gelegene, verbotene Stadt wie auch die eigentliche Königsstadt Hoang Thinh  diente.

Über dem gesamten Komplex ragt der 37 Meter hohe Flaggenturm auf, der höchste des Landes. Während der Besatzung durch die Vietcong 1968 wehte hier die Fahne der nationalen Unabhängigkeit ganze 3 1/2 Wochen lang.

Während dieser Zeit der Besetzung der Stadt durch die nordvietnamesische Armee und den Vietcong ist es zu einem der größten Massaker des Vietnamkrieges gekommen, bei dem zwischen 3.000 bis 6.000 Zivilisten als vermeintliche Kollaborateure und Klassenfeinde ermordet wurden. Bis zu seiner Befreiung im Frühjahr 1968 während der Tet-Offensive war Hue Schauplatz erbitterter Häuser- und Straßenkämpfe zwischen Nordvietnamesen und Vietcong einerseits und Südvietnamesen sowie US-Marines auf der anderen Seite (Schlacht um Hué). Dabei wurde die Stadt zum Großteil zerstört. Zehntausende Zivilisten wurden obdachlos. 5.000 nordvietnamesische und 452 südvietnamesische Soldaten sowie 216 US-Marines sollen bei der Schlacht um Hue getötet worden sein.

Zunächst geht´s vorbei am Flaggenturm, auf dem heute natürlich die vietnamesische Staatsflagge weht.

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Über einen Wassergraben mit Lotusblüten und durch das sogenannte Mittagstor gelangen wir in das Innere der Zitadelle und besichtigen Teile der verbotenen wie auch der alten Königsstadt.

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Der Thai Hoa Palast (Palast der höchsten Harmonie), ist eine weitläufige Halle mit schönen Schnitzereien und verziertem Holzdach, getragen von 80 lackierte Säulen. Er diente offiziellen Empfängen des Kaisers und wichtigen Zeremonien.

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Das ursprünglich 1826 errichtete, aber im Vietnam-Krieg zerstörte kaiserliche Theater mit der dahinter liegenden kaiserlichen Bibliothek wurde auf seinen einstigen Fundamenten in den letzten Jahren wieder aufgebaut. Heute werden hier alte Tänze und Opern gezeigt.

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Von Hue aus steuern wir den Ort Hoi An an … an. Zunächst geht es über kleine Landstraßen vorbei an Bauern, die ihr Reisstroh auf den Straßen zum Trocknen ausgelegt haben. Anfangs versuche ich diese Bereiche der Straßen noch zu umkurven. Bald sehen wir aber, dass es allgemein üblich ist, einfach darüberzufahren; teilweise geht es überdies auch gar nicht anders.

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Später am Tag durchfahren wir Lagunen …

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… und Streckenabschnitte direkt an der Küste mit wundervollen Stränden.

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Wir machen eine Stadtrundfahrt durch Da Nang und essen dort zu Mittag.

In Hoi An angekommen, beziehen wir ein am Fluss gelegenes sehr schönes Hotel ganz in der Nähe des Meeres, das wir die nächsten zwei Tagen intensiv nutzen.

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Erst gegen Abend um ca. 18:00 Uhr füllt sich der Strand – tagsüber lässt sich  da kein Vietnamese wirklich blicken. Wenn überhaupt, ertragen die brüllende Hitze tagsüber ein paar sonnensüchtige und verrückte “Langnasen”.

So stürzen auch wir uns nur morgens vor dem Frühstück und abends kurz vor Sonnenuntergang zu einem ausgiebigen Bad in die Fluten.

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Einen Abend speisen wir stimmungsvoll, mit dem Rauschen der Brandung im Hintergrund, leckere Lobster in einem Strandrestaurant. Auch hier nicht ganz billig – so bleibt es eine einmalige Angelegenheit.

Wir unternehmen mit dem Taxi einen Ausflug in die Altstadt von Hoi An. Einst ein bedeutsamer Handelshafen, in dem insbesondere Händler aus China und Japan ihre Spuren hinterließen, wurden in Hoi An auf Anordnung der UNESCO etwa 800 historische Gebäude saniert. Daher sieht ein großer Teil der Altstadt nahezu noch genauso aus, wie vor hunderten Jahren. Wir machen einen größere Spaziergang durch die alte Stadt.

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Versammlungshalle der Chinesen aus Fujian. Einst traditionelle Versammlungshalle der chinesischen Händler aus dem Ort Fujian, wurde dieses Gebäude später zu einem Tempel umfunktioniert, der Thien Hau, einer Göttin aus der Provinz Fujian gewidmet ist.

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… hier versammelt heute nur Eva + Petra!

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Pho ist die kultige Reisnudelsuppe, bzw. Nationalgericht Vietnams.

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Typische Verkleidung der Ladengeschäfte in Hoi An. Die Bretter werden bei Ladenschluss einzeln eingeschoben, am nächsten Tag wieder herausgezogen.

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Überdachte japanische Brücke (16.Jhdt.) errichtet als Verbindung zum chinesischen Viertel auf der anderen Seite des Flusses.

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Diese am Eingang der Brücke stehenden Hunde wurden verehrt, da angeblich viele japanische Kaiser im Jahr des Hundes geboren worden sein sollen.

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Kleiner Tempel in der japanischen Brücke.

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Wir sind geschafft – vor der Rückfahrt ins Hotel: Diet-Coke für die Damen, ich bleibe bei meinem vietnamesischen Lieblingsgetränk, dem iced coffee without sugar.

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Immer weiter geht es die Küste entlang Richtung Süden. Zwischenstation für eine Nacht. Der unter Einheimischen beliebte Badeort Quy Nhon. Blick vom Hotelzimmer bzw. dem Roof-Top Restaurant.

Für uns eingeschränkte Badefreuden – unser Guide rät vom Baden ab – angeblich gibt`s hier Haie. Selber Hai denken wir und gehen trotzdem wie tausende von Vietnamesen ins Wasser. Aber immer mit einem Auge auf der Suche nach “der Flosse”.

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Wir werden nicht verspeist und können die Reise fortsetzen.

Über Nathrang hinauf in die Berge zur Hill Station Dalat. Zunächst jedoch noch viele Kilometer die traumhaft schöne Küste mit unendlich erscheinenden Sandstränden entlang. Wenn`s nicht so heiß wäre (um die 37 C!) könnte man hier “echt” Urlaub machen.

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Mittags sehen wir das Auto von Manfred und Viola an einem Strandrestaurant stehen – Vollbremsung! Es gibt Garnelen etc.

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In Nathrang wollen wir die Pro-Nagar-Türme des Cham Volkes besichtigen, eines Piratenvolkes, das an diesem Küstenstreifen vom 2. bis zum 15. Jhdt. herrschte. Beeinflusst durch das Bereisen u.a. der Seewege nach Indien, nahmen die Cham den Hinduismus als Religion an. Heute gehören sie mit 130.000 Einwohnern zu einer der Minderheiten in Vietnam.

Wir parken unser Auto am alten Hafen von Nathrang.

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Es ist brüllend heiß – endlich kommt mal der in China gekaufte “Sonnenschirm” mit Pailetten zum Einsatz. “Der is nämlich eigentlich nur für Gut” – wird nur an Feiertagen ausgepackt. Ich vermute, Petra will ihn ihren Enkeln vermachen. Guck mal, was die Omi da hat!

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Wir besteigen den Hügel mit den heiligen Türmen, die der Göttin Yang Ino Po Nagar gewidmet sind.

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Petra interessiert sich jedoch mehr für zeitgenössische Kunst und kauft eine Tuschezeichnung.

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Man hat von hier oben einen schönen Blick auf den alten Hafen von Nathrang.

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Über die Strandpromenade Nathrangs machen wir uns auf den Weg nach Dalat in die Berge, einer Übernachtungszwischenstation auf dem Weg nach Saigon. Kurz überlegen wir, ob wir ein vorerst letztes Mal ins Meer springen sollen – der Stadtstrand von Nathrang ist wunderschön! Wir verwerfen den Gedanken jedoch – im Wohnmobil abduschen mit sandigen Füßen … macht Dreck und wir sind sowieso schon viel zu spät dran.

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Überdies haben wir uns nicht an die vorgeschlagene Route gehalten – hatten mal wieder unseren eigenen Kopf. Was sich auf der Weiterfahrt nicht nur wegen der etwa einhundert Mehrkilometer noch rächen sollte. Wir verlassen die Küste Richtung Berge und Dalat, gelegen auf kühlen 1.500 Metern Höhe (einer Hill Station).

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Die auf der Karte als fette Bundestraße eingezeichnete Strecke erweist sich als von Löchern übersäte holprige Mini-Nebenstraße. Die letzten 50 km, die sich die Straße dann die 1.500 Höhenmeter nach Dalat hochwindet, sind sogar nur reine Piste mit tiefen Schlammlöchern. Ohne Vierradantrieb und Geländeuntersetzung quasi unmöglich zu fahren. Das Auto sieht innerhalb kürzester Zeit aus wie die Sau.

Ergebnis: wir kommen völlig abgekämpft gegen 21:00h in Dalat an und kriegen uns sofort auch noch in die Wolle – beide total gestresst! Ich werde von der Chefin kurzerhand des Hotelzimmers verwiesen, trinke 2-3 Bier im Wohnmobil, habe meine Ruhe und gehe ohne Abendbrot dort schlafen. Am nächsten morgen vertragen wir uns wieder (logisch) … und auf geht es nach Saigon (Ho Chi Min City oder kurz auch HCM).

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Hanoi

Hanoi – war für mich, aus Zeiten meiner Jugend, des Vietnamkrieges, unreflektiert immer die “graue Hauptstadt” des kommunistischen Teiles des Landes; wohl von der westlichen “imperialistischen” Presse beeinflusst, für mich immer auch ein wenig düster und böse. Dabei ist es in meinem Bewusstsein bis zum Eintreffen in der Stadt bildartig gespeichert auch geblieben. Oh welche Überraschung aber dann. 

Seine ausladenden Alleen und Boulevards, die innerstädtischen Seen, Parks, seine intakte Altstadt machen Hanoi heute sicher zu einer der elegantesten und spannendsten Städte Asiens.

Die energiegeladene Metropole entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit weiter und die Bewohner Hanois scheinen fortwährend auf dem Zweirad in Bewegung zu sein. Hier tummeln sich Tag und Nacht ohne erkennbare Pause Straßenhändler sowie Unmengen von Motorradfahrern – der vietnamesische Schwarm – und Fußgänger.

Im Leninpark vollführt der Nachwuchs der kommunistischen Partei morgens noch militärische Übungen, während eine neue Generation junger Vietnamesen lässig die kosmopolitischen Bars, unzähligen Cafés und Restaurants mit ihren Pads bevölkert und sich offensichtlich einem gänzlich anderen – viel bunteren – Wertesystem verschrieben hat.

Wir parken unsere Wohnmobile außerhalb der Stadt auf einem großen überwachten Parkplatz. Unser Hotel liegt günstig am Rande der Altstadt.

 

Erste Versuche am Abend die “belebte” Straße vor unserem Hotel mit einem nicht versiegen wollenden Strom von tausenden von Zweirädern überqueren zu wollen, scheitern kläglich – wir sind zu zaghaft! Wir Feiglinge nehmen die Ampel 100 Meter weiter – selbst da wirkt es aber noch ein Bisschen gefährlich!

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Später lernen wir, dass das eigentlich ganz einfach ist. Man muss nur ganz langsam los- und dann langsam mit Bedacht immer, immer weiter bis zur anderen Straßenseite laufen, sich durch den Schwarm quasi hindurchtreiben lassen; dieser teilt sich um einen herum und brummt an einem vorne und hinten vorbei. Nach einiger Übung macht`s sogar einen Heidenspaß.

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Besuch bei Onkel Ho

Onkel Ho nennen die Vietnamesen liebevoll ihren ehemaligen Revolutionsführer, Vorsitzenden der kommunistischen Partei und Staatspräsidenten Ho Chi Minh, der sie zunächst vom Joch der französischen Kolonialmacht und später im Ergebnis auch vom amerikanischen Imperialismus befreit hat.

Entgegen seinem ausdrücklichen testamentarischen Wunsch wurde er dann doch einbalsamiert und in einem für ihn nach “Lenin-Muster” erbauten Mausoleum aufgebahrt. Einmal jährlich fährt er nach Moskau zur Inspektion bzw. Maintenance – die Russen sollen Spezialisten für`s Einbalsamieren sein.

Onkel Ho`s Mausoleum können wir uns nicht entgehen lassen. Wir stellen uns an. Keine Fotos vom Leichnam – nicht erlaubt! Sah aber schon ein Wenig wächsern aus der Gute – Madame Tussauds?

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Hinten wieder hinaus landen wir im historischen Park des vietnamesischen Staatspräsidenten – auch hier allgegenwärtig “Onkel Ho”.

 

Präsidentenpalast seit Ho Chi Minh

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… es geht weiter zum …

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… ehemaligen Wohnhaus Ho Chi Minhs mit Badesee sowie Garage mit Pkw`s

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Es fängt an, zu schütten – wir gönnen uns abgekämpft und schweißnass eine kleine Pause und studieren … u.a. die nächsten Besichtigungsschritte.

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Ho Chi Minh Museum

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Veteranentreffen auf der Rückseite des Mausoleums

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Weiter geht es zur Einsäulenpagode. Diese ist wegen ihrer außergewöhnlichen Bauweise ein Wahrzeichen der Stadt. Ursprünglich 1049 von König Ly Thai Tong als Holztempel auf einem Baumstamm errichtet, steht die Pagode heute ganz unromantisch auf einem Betonsockel. Der Legende nach erschien dem kinderlosen König im Traum eine auf einer Lotusblüte sitzende Göttin und überreichte ihm einen Sohn. Als er kurze Zeit später tatsächlich Vater wurde, ließ er die Pagode aus Dank in der Form einer Lotusblüte errichten.

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Wir machen uns zu Fuß durch die Straßen Hanois auf den Weg zum Literaturtempel.

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Der Begriff Literaturtempel für die Anlage ist eigentlich ein Wenig irreführend. Die Anlage diente nie in erster Linie religiösen Zwecken. 1070 vom dritten Kaiser der Ly-Dynastie Thanh Tong erbaut,  handelte es sich von Anbeginn an um die erste Akademie bzw. Universität des Landes, in der zwischen 1076 bis 1915 die Söhne der Mandarine und verschiedene Hochbegabte der bürgerlichen Aristokratie unterrichtet wurden.

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Die Gründung der Anlage erfolgte zu Ehren von Konfuzius.

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Vom Literaturtempel aus begeben wir uns zum Mittagessen Richtung Altstadt Hanois. Alles sehr ursprünglich und von großen Neubauvorhaben unberührt bzw. unzerstört. Hier läuft etwa die Eisenbahn noch mitten durch die Stadt.

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Auch in der Altstadt ist der Zweiradverkehr atemberaubend.

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Am anderen Ende der Altstadt nähern wir uns einem der innerstädtischen Seen, dem Hoan-Kiem See. In einem am Ufer des Sees befindlichen Café essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag. Ich trinke einen von den leckeren nach Kakao schmeckenden Iced Coffee`s. Danach geht`s erst mal nach Hause ins Hotel zum Relaxen. 

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Jeden der Abende in Hanoi verbringen wir – wie langweilig – beim Italiener. Namentlich im Ristorante Mediterraneo. Wir können nicht davon lassen. Das Restaurant, von einem echten Italiener betrieben – wirklich leckere italienische Küche! Zugegeben allerdings auch, die vietnamesische Küche kommt deutlich zu kurz. Nach den Monaten des Reisens aber vielleicht verständlich.

 

Am nächsten Tag dehnen wir unsere Erkundungen Richtung Botschaftsviertel, Goetheinstitut und Musée des Beaux Arts aus. Dabei durchstreifen wir auch das Regierungsviertel im Stadtteil Ba Dinh – eigenartig von der Außenwelt abgeschirmt. Wir werden von einem Soldaten sogar gebeten, den Bürgersteig der anderen Straßenseite zu benutzen.

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Auf der anderen Straßenseite befindet sich die ehemalige Festung der Stadt, die Ruinen der Zitadelle von Thang Long (wörtlich: Kaiserliche Zitadelle des aufsteigenden Drachens). Die Zitadelle war der Kaiserhof mehrerer vietnamesischer Kaiser-Dynastien zwischen 1010 und 1802. Ihre Ausgrabungsstätten sind seit 2010 Weltkulturerbe.

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Weiter auf den breiten Alleen Ba Dinh`s mit seinen alten Villen nähern wir uns dem Kriegsmuseum, das wir nicht besuchen. Heute keine Lust auf Krieg.

Der Krieg ist aber verständlicherweise allgegenwärtig in Vietnam, wie wir selbst im Musée des Beaux Arts anhand der hohen Anzahl, der sich mit dem Krieg befassenden Exponate, noch feststellen mussten.

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Wir nähern uns dem Goethe-Institut, was man schon an dem vor dem Haus parkenden deutschen Kulturgut gut erkennen kann.

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Das Goethe-Institut verfügt über ein deutsches Restaurant. Vermute, das hat mein lieber Freund und Partner Uli U. gemeint, als er mir, im von Hanoi aus geführten Telefonat, das Restaurant der Deutschen Botschaft empfahl. Das haben wir nämlich gesucht und nicht gefunden.

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Das nur wenige Straßen weiter gelegene Musée des Beaux Arts hat uns in seiner Einfachheit bzw. Unkompliziertheit der Darbietung der Kunst sehr beeindruckt.

Wie schon angedeutet beschäftigen sich große Teil der Exponate mit den verschieden im 20. Jhdt. geführten Kriegen bzw. kriegerischen Auseinandersetzungen. Dies wirkt jedoch nicht aufdringlich – es bleibt durchaus ausreichend Platz auch für andere Süschääzs.

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Diese Bild hat mir besonders gut gefallen …

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… und auch Petra hatte schnell ein Lieblingswerk (die Dame in der Mitte) auserkoren.

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Auf dem Heimweg lassen wir uns nicht die Haare schneiden – verlockend wäre das ja schon einmal – und wir halten auch keine Nickerchen im Park. Das machen wir wieder im Hotel.

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… und abends wieder ins Ristorante Mediterraneo. Am nächsten Tag ist unsere Zeit in Hanoi dann auch schon wieder abgelaufen – tja, wenn man große Teile der Welt auf einer Reise sehen will.

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Nordwestvietnam–Hanoi

Über den chinesischen Grenzübergang Mengla gelangen wir wieder ins bereits vertraute Laos, das wir im Norden auf kleinen Landstraßen Richtung Vietnam durchfahren. Viele idyllische kleine Dörfer, schöne Landschaften …

 

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Wir übernachten ein letztes Mal in Laos – auf einem Fußballplatz oberhalb eines kleinen Flusses.

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Falls mal wieder kein oder kein sauberes (wie der Hesse zu sagen pflegt:) “Kranewasser” zur Verfügung steht, behilft man sich mit dem Kauf von in Asien überall erhältlichen 20-Liter Wasserflaschen. Der Inhalt dieser wird mittels kleiner Pumpe, die gleichzeitig Ersatzteil für die “Bordwasserpumpe” ist, in den Tank gepumpt. Wir duschen mit Mineralwasser!

 

Am nächsten Tag geht es dann am Grenzübergang Dien Bien Phu `rüber nach Vietnam.

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Bin ja diesbezüglich noch eine Erklärung schuldig, wie denn nun die Verhandlungen für die Einreise mit dem Wohnmobil nach Vietnam ausgegangen sind, Ergebnis:

Zahlung von € 800 pro Wohnmobil zzgl. € 400 pro Person. Dafür wird seitens Vietnam je Übernachtungsstellplatz ein Hotelzimmer “umsonst” bereitgestellt.

Hörte sich zunächst nicht so vorteilhaft an, da wir davon ausgingen, dass es sich um maximal Zwei-Sterne-Hotels handeln würde. Haben die Pille trotzdem gefressen – man fährt eben nur einmal mit dem Wohnmobil durch Vietnam.

Im Ergebnis fanden aber auch nur die ersten drei Nächte in Nordvietnam in “sozialistischen Jugendherbergen” statt (wir blieben im Wohnmobil!), später dann hatten die Hotels mindestens 4-Sterne und waren sehr akzeptabel bis gut. Am Ende war es alles in allem sogar ein klasse Deal, da wir auch in den Großstädten Hanoi und Saigon im Zentrum wirklich komfortabel untergebracht waren.

 

Zurück nach Nordwest-Vietnam. Es beginnt ein Wenig dramatisch – nach unserer ersten Übernachtung in Vietnam, in Dien Bien Phu. Nahe dieses Ortes erlitten 1954 die Truppen der französischen Kolonialmacht eine vernichtende Niederlage gegen die Vietminh, danach waren die Tage ihrer Herrschaft in Indochina gezählt. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde in 2004 auf einem damals umkämpften Hügel, genannt D 1 Hill, ein Denkmal errichtet, wie es aus unserer westlichen Sicht martialischer wohl kaum geht. Wir fahren also nach Dien Bien Phu hinein, stellen unser Auto unweit ab und besichtigen “das Ding”.

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Danach machen wir uns auf den Weg über Son La (erste Übernachtung), Hoa Binh (zweite Übernachtung) nach Hanoi. Der Nordwesten Vietnams gefällt uns extrem gut – landschaftlich ausgesprochen schön und sehr abwechslungsreich. Die Bevölkerung dort besteht zu großen Teilen einerseits aus ethnischen Minderheiten, andererseits aus Einwanderern des 19 Jhdts. aus Yunnan, Tibet und China, die ihre Kulturen und Eigenheiten weitengehend erhalten konnten. Einzig der traditional als Lebensgrundlage dienende Opiumanbau wurde durch große Anstrengungen der vietnamesischen Regierung durch den Anbau von Reis ersetzt.

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Nur zu erkennen, wenn man es weiß: ein einfaches Mühlrad im Fluss, mit dem über rotierende Kellen Wasser auf eine Leitung zu den Reisfeldern geschöpft wird.

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Hier wird der Reis zum Trocknen auf der Straße ausgebreitet.

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Eine der sozialistischen Jugendherbergen, in denen wir nicht übernachten, hier in Hoa Binh.

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Spaziergang über den Markt von Son La.

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… nee, nicht nur die Chinesen, die Vietnamesen auch! Oder sind`s vielleicht vietnamesische Chinesen?

 

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Nebenan gibt es ein schönes Cafe bzw. eine kleine Kneipe betrieben durch die sehr geschäftstüchtige, wie auch betörende “Madame” – nenne sie mal so. Am Vorabend schon hatten wir dort zwei Bier getrunken; nach unserem Spaziergang über den Markt und vor der Weiterfahrt noch einen vietnamesischen Kaffee – lecker, schmeckt ein Wenig nach Kakao, was an der Art der Röstung in Butter liegen soll. Ich lerne ihn lieben, insbesondere in der Variante des “iced coffee”.

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Vietnamesischer Frisörsalon.

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Wir machen uns auf – nur noch wenige Kilometer bis nach Hanoi.

Und von dem lassen wir uns schon gar nicht aufhalten. Im Zweifel wird er mit der ARB-Bull-Bar einfach weggeschoben – nix mehr mit heilig … und so, wir sind hier nicht mehr in Indien!

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Schwerer Unfall

Auf dem Weg von Nanning über Mojiang nach Mengla fängt es plötzlich an, wie aus Eimern zu Schütten. Wir befahren eine kleine Bergstraße. Plötzlich klingelt das Handy – Andreas ist dran. Er fährt ungefähr einen halben Kilometer vor uns mit Eva im alten Daimler Benz Lkw und meint wir sollten dringend langsam machen, es sei saurutschig, er habe schon einen Pkw in der Böschung gesehen.

Petra am Steuer fährt ab diesem Zeitpunkt mit Allradantrieb und sehr, sehr langsam. Den in der Böschung steckenden Pkw sehen wir dann kurze Zeit später auch.

Einige Kilometer weiter kommt uns dann plötzlich Max ganz aufgeregt zu Fuß entgegen gerannt. Wolfgang habe einen schweren Frontal-Unfall mit einem chinesischen Lkw gehabt.

Sieht nicht gut aus. Wobei der MAN deutlich besser aussieht, als der chinesische Lkw.

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Es ist keinem wirklich etwas passiert. Wolfgang und Carmelita sind weitgehend ok. Carmelita wird von Andreas (Arzt) wegen Schock/Schleudertrauma behandelt, Wolfgang rennt aufgeregt herum – arbeitet wohl seinen Adrenalinpegel ab. Ich nehme ihn erst mal in den Arm und drücke ihn ganz kräftig.

Der chinesische Lkw-Fahrer hat nur ein paar Schürfwunden am Bein und seine mitfahrende Familie, bestehend aus Frau und zwei Kindern sind ebenfalls wohlauf.

Wolfgang erzählt, etwa 25 km/h gefahren zu sein, als der MAN plötzlich nicht mehr zu bremsen bzw. zu lenken war – sich nur noch gerade aus bewegte und dann der Crash!

Die Erklärung findet sich (besser als im Trockenen erkennbar), als es wieder anfängt zu regnen. Die ganze Straße ist an dieser Stelle voller Öl. Wahrscheinlich war hier schon einmal ein Unfall, bei dem Öl ausgelaufen und nicht beseitigt worden ist. Man kann das Öl auf der Straße gut oben auf dem ersten Unfallfoto sehen.

Selbst mit meinen Converse kann ich auf der Straße schlittern wie bei Glatteis früher als Junge. Aber das tut letztlich nichts zur Sache – im Ausland bekommt man nie Recht. Wir warten auf die Polizei und unseren chinesischen Guide wegen Übersetzung. 

Zwischenzeitlich bildet sich ein größerer Stau, da nur kleinere Fahrzeuge zwischen Unfall und Baum vorbeikommen. Wir tun unser Bestes und weisen den einen oder anderen frechen (also eigentlich alle!) chinesischen Lkw-Fahrer in die Schranken – die Herren hätten nämlich gerne mal schön den ganzen Verkehr lahmgelegt, indem sie die kleine Lücke zwischen Unfall und Baum auch noch dicht gemacht hätten.

Ein Bus mit Taubstummen trifft ein – diese laufen überall neugierig herum und gestikulieren. Jetzt wird`s skurril und auch nervig! Volksfeststimmung macht sich breit – alle super-neugierig und wichtig.

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Nach etwa drei Stunden des Wartens taucht die Polizei und dann auch unser Guide auf. Die polizeilichen Formalitäten werden geklärt.

Problem: Wolfgangs MAN muss zur näheren polizeilichen Untersuchung am nächsten Tag zurück in einen entfernten Ort gebracht werden. Da wir, das betrifft aber auch Wolfgang und Carmelita, aber definitiv am nächsten Tag aus China ausreisen müssen, würde der Lkw alleine zurück bleiben müssen und über ein schwieriges Zollverfahren über die Deutsche Botschaft dann später aus China herausgeschafft werden müssen – vrrs. Zeithorizont bis zu einem halben Jahr.

Jetzt läuft die Orga-Maschine über die chinesische Agentur in Peking an.

Wir versuchen zunächst mit der Winde von Max den MAN zur Seite zu ziehen, damit der Verkehr wieder fliesen kann. Das ist nicht so einfach und braucht seine Zeit, da wir die Lenkung des MAN nicht freibekommen – damit den MAN auch nicht wirklich an den Straßenrand ziehen können. Der chinesische Polizist flippt irgendwann aus und fängt an herumzubrüllen! Die Nerven liegen blank. Am Ende klappt es dann aber doch.

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Kleines Video vom ersten Anziehen des MAN mit der Winde:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/68801596/Accident%20Clearing%20MAN.MOV

 

Am Ende steht der MAN zwar immer noch im Weg, aber die Sattelschlepper können knapp vorbei.

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Wir fahren mit Max, Heidi, Andreas und Eva noch ein paar Kilometer weiter und übernachten auf diesem Platz, bevor wir am nächsten Tag nach Laos ausreisen.

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In der Nacht noch wird der MAN mittels Kran auf einen Tieflader verladen, von der Polizei untersucht, und am nächsten Tag zur Grenze nach Laos geschafft. Letztlich eine organisatorische Meisterleistung. Derweil hat Wolfgang mit dem chinesischen Lkw-Fahrer einen “teuren” aber unvermeidlichen Vergleich geschlossen – das polizeiliche Verfahren wird daraufhin eingestellt, die beiden können ausreisen. Puuuhhh! Glück im Unglück.

 

Wir verabschieden uns aus China mit diesem wohl eher seltenen Fund am nächsten Tag kurz vor der Grenze nach Laos.

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