In Europa sicher besser bekannt als Ho Chi Minh City – oder wie selbst die Vietnamesen zumeist heute noch sagen, Saigon.
Wir parken das Auto am Rande der Stadt auf einem bewachten Parkplatz und begeben uns in das von der Agentur gebuchte Victory Hotel. Wir bitten um ein ruhiges, von der Straße abgewandtes Zimmer. Wir bekommen ein Zimmer direkt über der Hotelzufahrt – der Straße zugewandt. Wir monieren, ziehen um …
Das Hotel ist eine ziemliche Bruchbude, allerdings positiverweise sehr zentral gelegen. Am Abend vor unserer Abreise läuft – nicht tropft – plötzlich Wasser aus der Decke im Bad. Da wir verabredet sind, ist Eile geboten. Wir sagen an der Rezeption Bescheid und hoffen – als wir zurückkommen ist das Problem offensichtlich gelöst. Wie, wissen wir nicht – wahrscheinlich haben sie den ein Stockwerk höher gelegenen Swimmingpool komplett abgelassen.
Nach dem Frühstück im bislang mit Abstand schmutzigsten Frühstücksraum, den wir auf der Reise gesehen haben, beginnen wir einen ersten Stadtrundgang. Über Alleen mit alten Bäumen sowie Innenstadtstraßen geht es zu dem von den Franzosen 1914 errichteten Stahlbetonbau der “Les Halles Centrales”, heute Ben-Than-Markt genannt.
Les Halles Centrales – Markthallen.
Interessant die Stahlbetondecke – ansonsten für mich ein Markt wie viele andere. Gut, es gibt viele französische Produkte.
Nachdem wir die Markthalle von der Rückseite her betreten haben, verlassen wir sie auf der Haupteingangsseite wieder.
Wir überqueren sehr vorsichtig (Mopedschwärme!) den großen Kreisverkehr mit der Reiterstatue von Tran Nguyen Han, einem mit dem damaligen Herrscher Le Loi im 15. Jhdt. befreundeten General. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes im Hintergrund bereits zu sehen der Bitexco Financial Tower – ein modernes Wahrzeichen Saigons.
Der Blick zurück Haupteingang der Markthalle mit dem zum Symbol für Saigon gewordenen Glockenturm.
Kaffeepause in einem der unzähligen Cafés der Stadt.
Weiter – über einige für ihre Antiquitätengeschäfte bekannte Seitenstraßen – zum Musée des Beaux Arts.
Petra kauft ein paar (hoffentlich wirklich) alte chinesische Porzellanlöffel.
Uuuuiiiii, was ist da los? Bei solch uneingeschränkter Aufmerksamkeit, kann es sich nur …
… um ein Schuhgeschäft handeln!
Apropos Schuhe – thematisch noch dies hier!
Das Musée des Beaux Arts war vielleicht ein Wenig zu früh angekündigt (… ein paar andere Schönheiten sind dazwischen gekommen), aber hier ist es nun. Untergebracht u.a. in der ehemaligen Villa eines reichen chinesischen Händlers aus Fujian in China. Erbaut 1934 nach Plänen des französischen Architekten Riva – vereint es französische und orientalische Stilelemente. Es war das erste Haus in Saigon mit einem Aufzug.
Wir besichtigen das Kunstmuseum, lernen eine junge Familie kennen. Petra übt schon mal für den zukünftigen Fall der “Enkel-“Fälle.
Auch hier im Musée des Beaux Arts in Saigon spiegelt sich die kriegerische Vergangenheit des Landes – stärker noch als im Museum in Hanoi – wieder. Agent Orange!
Dieses Lackbild auf Holz von Nguyen Sang aus dem Jahr 1978 hat mich persönlich am meisten beeindruckt. Comicstil, Bildaufteilung. Hätte es gerne mitgenommen. Leider kommt das auf dem Foto nicht wirklich rüber.
Wieder auf der Straße, scheint unbemerkt die Mittagszeit herangerückt zu sein.
Wir setzen unseren Rundgang trotzdem fort. Richtung Bitexco Financial Tower.
Bollywood lässt grüßen.
D Ton That Dam Straßenmarkt.
Mobile Straßencafés mit eingebauter Espressomaschine.
Bitexco Tower mit kolonialer Fassade davor. Wegen des Hubschrauberlandeplatzes in luftiger Höhe auch als CD-Regal verspottet.
Um die Ecke herum betreten wir die etwas eleganteren Straßen der Stadt. Zunächst vorbei am berühmten Majestic Hotel, erbaut 1925.
Marc und ich trennen uns von den Damen (Eva + Petra); wir wollen in die Technikabteilung (Abteilung Männerspielzeuge) – Marc möchte einen weiteren Akku für seine “GoPro Hero 3” kaufen.
Das erschütternde Ergebnis: Marc bekommt keinen Akku, aber ich besitze jetzt auch so ein “GoPro Hero 3 Black Edition”-Spielzeug. Wir unterbrechen unseren Stadtrundgang durchs alte Saigon für heute (…genug Geld ausgegeben!) – es geht zunächst zurück ins Hotel.
Spätnachmittags besuchen wir noch das tief beeindruckende Militärmuseum.
Langsam verliere ich wirklich den Glauben an den Lonely Planet. Wie oft fanden wir dort angepriesene “Super”-Sehenswürdigkeiten gähnend langweilig – Restaurants schlecht etc.. In diesem Fall ist es umgekehrt. Zitat Lonely Planet: “… kann man sich eine kleine Sammlung ansehen, die sich Ho Chi Minhs Befreiungskampagne für den Süden widmet. Sie ist nicht sonderlich spektakulär. …” So ein Quatsch: alles tief beeindruckend auf mehreren 1.000 Qm in 3 Etagen.
Unsere Ostdeutschen Mitbürger waren da ganz schön aktiv und lagen im Ergebnis goldrichtig.
Viele Dokumente und Fakten – eigentlich ganz sachlich aufbereitet.
Abends ins Restaurant El Gaucho zum Steak essen. Wir lernen den Sohn des Eigentümers kennen. Von deutschen Juden betrieben, die nach Verkauf ihrer Jeanskette in Deutschland ihr Geld in Asien investierten. Bislang weitere El Gaucho-Restaurants in Bangkok, Hanoi. Superteuer, aber auch richtig lecker!
Am nächsten Tag Fortsetzung unseres “Alt-Saigon-Spaziergangs vom Lam Son-Platz aus. Im Hintergrund Rathaus (l`Hotel de Ville) der Stadt.
Die Oper.
Ehemaliges Hotelgebäude – heute Shopping-Center.
Bemerkenswertes Parkhaus-Schild. Noch 866 freie Moped-Parkplätze.
Kathedrale Notre Dame.
Mein Lieblingsgetränk “Iced Coffee”. Kaffeepause.
Hauptpostamt. Im französischen Stil, zwischen 1886 und 1891 nach einem Entwurf von Gustave Eiffel errichtet. Die Wände zieren faszinierende Karten von Südvietnam, Saigon. Außerdem besetzt ein Mosaik von Ho Chi Minh den Ehrenplatz gegenüber dem Eingang.
Telefonzellen.
Der Schwarm. Auf dem Weg zur Pagode des Jadekaisers.
Noch so eine Form von Kleinst-Café.
Pagode des Jadekaisers – in der Hitze hingelatscht und mal wieder unspektakulärer als angekündigt (Lonely Planet!).
Das 1909 von der Gemeinde aus Kanton errichtete Gebäude ist dem taoistischen Gott Ngoc Hoang (Jadekaiser) gewidmet. Seine Innenräume füllen zahlreiche bunte Figuren aus Pappmaché. Einheimische kommen zum Beten, zünden Räucherstäbchen an.
Muss wohl wieder um die Mittagszeit gewesen sein.
Abends noch mal zu unserem jüdischen Landsmann – am nächsten Tag auf nach Phnom Penh.
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