Daily Archives: 6. September 2013

Bali und Lombok

Wir kommen spätnachmittags in Ketapang, Java an und beschließen, entgegen unseren ursprünglichen Plänen, noch am gleichen Abend die Fähre nach Gilimanuk, Bali zu nehmen. Dann müssen wir eben im Dunkeln einen Stellplatz auf Bali suchen. Die letzte Ortsdurchfahrt durch Ketapang hat uns mit all dem Verkehr den Rest gegeben, wir flüchten in die “erhoffte” Ruhe. Belohnt werden wir mit einer alles in allem einstündigen stimmungsvollen Überfahrt.

IMG_5426 (Mittel)

 

Da wird mal wieder gestaunt, gerätselt, was das wohl sein könnte.

IMG_5428 (Mittel)

IMG_5431 (Mittel)

 

Die Laune verbessert sich sofort nach Ablegen der Fähre. Nicht, dass hier Zweifel an der Wahrheit meiner Berichterstattung aufkommen – das A&F-Shirt stammt aus NY.

IMG_5440 (Mittel)

IMG_5443 (Mittel)

IMG_5446 (Mittel)

 

Ein letzter Blick zurück nach Java …

IMG_5447 (Mittel)

IMG_5450 (Mittel)

 

… und ein erster auf Bali.

IMG_5462 (Mittel)

 

Als wir die Fähre verlassen ist es dunkel. Wir verlassen schnell Gilimanuk Richtung Nordroute und fahren noch kurz bis vor Permuteran an der balinesischen Nordküste. Das erste Resort, in dem wir nach einem Stellplatz im Gegenzug zu einem abendlichen Essen im Hotelrestaurant fragen, lehnt ab. Aber beim zweiten klappt es sofort. Wir stehen gut bewacht auf dem Hotelparkplatz und speisen am schwarzen Sandstrand des Hotels zu Abend. Ruhe!

Ok, am nächsten Morgen werden wir von bekannten Geräuschen geweckt – Muezzin und Mopeds. Im Norden Balis gibt es doch einige Muslime. Nach dem Frühstück machen wir uns mit unbekanntem Tagesziel auf, um die Nordküste Balis zu erkunden. Zunächst über Lovina und Singaraja Richtung Kubutambahan. Das geht relativ flott, sodass wir in Kubutambahan entscheiden in die Berge Richtung Süden abzuzweigen. Bali ist verglichen mit den “Riesen” Java und Sumatra ein Zwerg. Über eine atemberaubende Mini-Straße, vorbei an der Ortschaft Sawan gelangen wir schließlich in die Nähe des Vulkans Gunung Batur (1.717m) mit seinem Kratersee.

IMG_5463 (Mittel)

 

IMG_5465 (Mittel)

IMG_5466 (Mittel)

 

In dem Ort Penelokan (übersetzt: Platz zum Schauen) machen wir einen kurzen Aussichtsstopp. Blicke auf den Vulkan, einige balinesische Tempel – alles ziemlich schmutzig und heruntergekommen! Souvenirverkäufer und selbsternannte Guides hängen an einem wie Schmeißfliegen.

IMG_5468 (Mittel)

IMG_5470 (Mittel)

IMG_5472 (Mittel)

IMG_5474 (Mittel)

IMG_5476 (Mittel)

IMG_5477 (Mittel)

IMG_5482 (Mittel)

 

Durch eines der herabführenden Täler steuern wir Ubud an. Auf winzigen Sträßchen durch Reisfelder, vorbei an dem berühmten Hotel Maya Ubud, (da wollte ich schon immer mal hin, aber leider ausgebucht), durch den Ort Ubud geht es Richtung Denpasar. Die Gegend um Ubud, auch wenn touristisch sehr überlaufen, gefällt uns sehr gut.

IMG_5486 (Mittel)

 

Mittagspause kurz hinter Ubud neben einem Tempel. Petra kocht Spagetti mit Tomatensoße – vielleicht nicht ganz passend aber, wie immer, lecker!

IMG_5487 (Mittel)

IMG_5491 (Mittel)

IMG_5499 (Mittel)

IMG_5500 (Mittel)

IMG_5501 (Mittel)

 

Den Bewohnern Balis ist viel daran gelegen, mit ihren Göttern in Harmonie zu leben. Schließlich haben sie in den letzten Jahrhunderten leidvoll erfahren müssen was passiert, wenn insbesondere die Dämonen, Ungeheuer, Hexen und Geister mal richtig sauer werden: Dann wackelt die Erde, sie spuckt Feuer und das Meer versucht, das Land zu verschlingen.

Auf Bali versucht man auf zwei Arten, in Harmonie zu leben: Indem man die Guten um Beistand bittet und die Bösen besänftigt. Aus diesem Grund findet man beispielsweise an allen möglichen Konfliktpunkten wie Straßenkreuzungen oder Brücken, aber auch vor Geschäften Opfergaben aus Bananenblättern, Reis und Blüten. Wer besonders besänftigen will, legt auch noch Süßigkeiten, Früchte oder Zigaretten dazu. Tiere dürfen sich an diesen Opfergaben vergreifen – Menschen aber auf gar keinen Fall! Hier die Mini-Ausgabe.

IMG_5490 (Mittel)

 

Nach einem Mittagsnickerchen geht es durch die Hauptstadt Denpasar nach Süden auf die Nusa Dua ins Resort Rumah Bali. Das kannte ich noch von Recherchen zu einem geplanten, aber nicht durchgeführten Bali-Urlaub vor etwa 10 Jahren. Seitdem schicken die mir alle halbe Jahr balinesische Kochrezepte via e-Mail. In Rumah Bali haben wir uns dann für drei Tage festgefressen, bevor es weitergeht nach Lombok. Wir genießen die Ruhe, sind beinahe die einzigen Gäste. Dolce far niente. Bekommen Strom + Wasser für`s Wohnmobil. Alles paletti!

IMG_5505 (Mittel)

IMG_7491 (Mittel)

 

Frühstück wird auf unserer Terrasse serviert.

IMG_7492 (Mittel)

IMG_7496 (Mittel)

 

Wir waren ja nur vier Tage auf Bali und haben nur die halbe Insel umrundet bzw. das Inland durchfahren – enttäuscht waren wir schon. Vielleicht war unsere Erwartungshaltung zu hoch, vielleicht haben wir schon zu viel gesehen? Aber eines bleibt mir zweifelsohne in Erinnerung, der Schmutz, der Müll, die Abzocke quasi überall auf Bali. Ich glaube, Bali ist touristisch sehr kaputt gemacht worden. Sicher gibt es noch die eine oder andere schöne Ecke, die wir gar nicht gesehen haben. Vielleicht tun wir Bali auch unrecht, aber Lombok, unsere Eindrücke auf Flores, Timor belehren uns da eines anderen.

Über Sanur, Kusamba und Padangbai fahren wir nach Candidasa. Dort übernachten wir direkt neben der Straße, schlafen tun wir nicht (Verkehr, Mopeds) – blöde Aktion, nur, um die morgendliche Fähre nach Lombok erwischen zu können. Vom Hafen in Padangbai geht es dann am 31. Juli nach Senggigi auf Lombok.

 

IMG_5508 (Mittel)

IMG_5509 (Mittel)

IMG_5511 (Mittel)

 

Wir haben gutes Wetter, dem müssen wir also keine Beachtung schenken!

IMG_5516 (Mittel)

IMG_5520 (Mittel)

IMG_5524 (Mittel)

IMG_5535 (Mittel)

IMG_5540 (Mittel)

 

Kurz hinter Senggigi und dem plötzlich und überraschenderweise auftauchenden Sheraton Resort, finden wir einen Stellplatz für zwei Tage, der mindestens so schön ist wie das vorgenannte Resort. So hatten wir uns eigentlich Bali vorgestellt! Schon wieder süßes Nichtstun.

IMG_5542 (Mittel)

IMG_5546 (Mittel)

IMG_5547 (Mittel)

IMG_5548 (Mittel)

IMG_5549 (Mittel)

 

Petra und Kathrin beim Sundowner.

IMG_5556 (Mittel)

IMG_5557 (Mittel)

 

Der Vulkan Gunung Agung (3.142m) auf Bali fern im Hintergrund.

IMG_5563 (Mittel)

 

Fängt ganz harmlos gegen 13:00 Uhr mit einem Fläschchen Sekt an. Danach Spagetti Bolognese und noch ne Pulle australischen Rotwein. Uns geht`s gut!

IMG_5566 (Mittel)

IMG_5568 (Mittel)

 

Gravitationsprobleme.

IMG_5570 (Mittel)

 

Nach soviel Einkehr geht`s wieder auf die Straße. Wir genießen Lombok, eine wirklich wunderschöne Insel. Über Pemenang, Bangsal, Tanjung – vorbei an den Gilis –, Sire, Gondang, Akar Akar geht es bis nach Anyar. Dort zweigen wir mehr aus Versehen, als beabsichtigt, in die Berge Richtung Vulkan Gunjung Rinjani ab. Nachdem wir es merken, entscheiden wir uns, trotzdem auf der Strecke durch die Berge zu bleiben.

IMG_5571 (Mittel)

IMG_5575 (Mittel)

IMG_5576 (Mittel)

IMG_5577 (Mittel)

 

Das mit der Bergstrecke wird ein kleines Abenteuer, denn die Straße ist teilweise extrem schmal und vor allem unglaublich steil. Irgendwann packen wir es nicht mehr im ersten Gang anzufahren – der Vierradantrieb und die Untersetzung muss eingeschaltet werden. Ich fahre an und es tut einen riesigen Schlag hinten im “Wohntrakt”. Die Kühlschranktür ist trotz fest quer gespanntem Expander aufgegangen und der ganze Inhalt des Kühlschranks kullert im Fußbodenbereich der Küche umher. “We are not amused” – “…kannst du nicht vorsichtiger anfahren?”. Ich grummle ein klares “neee!”. Das passiert dann zu allem Unglück auch noch mal! Da die Stimmung in der Fahrgastzelle endgültig zu kippen scheint, verschließe ich den Kühlschrank nunmehr mit einem Spanngurt – das hilft! in mehrlei Hinsicht

IMG_5579 (Mittel)

 

Die Ortschaft Senaru, Ausgangspunkt für die meist fünftägigen Trekkingtouren zum Gipfel des Vulkans Gunung Rinjani, mit einer Höhe von 3.726m der zweitgrößte Vulkan Indonesiens; und das will schon was heißen, denn da gibt es viele. Vor uns hält er sich hinter Wolken versteckt, aber die Berglandschaft ist trotzdem wunderschön.

IMG_5580 (Mittel)

IMG_5581 (Mittel)

 

Ich schieße dieses Foto kurz vor einer Kurve. Wir fahren wieder an und sind gerade auf dem Scheitelpunkt der Kurve, als ich im Rückspiegel ein herbeischießendes Moped sehe. Es kommt mit überhöhter Geschwindigkeit, noch ohne Berührung an uns vorbei, dann legen sich Fahrer und Sozius längs schlitternd auf den Asphalt. Wir bekommen einen riesigen Schrecken. 

Um Diskussionen mit hinter uns fahrenden Autos, plötzlich auftauchenden zeugen, Reparationszahlungen etc. zu vermeiden, steige ich schnell aus, schaue mir an, ob die beiden schwer verletzt sind (beide haben nur Schürfwunden, humpeln zwar, aber stehen wieder), helfe das Moped wieder aufrichten (alles noch halbwegs heile), steige wieder ins Auto und fahre einfach weiter. Das hat sich schon in Indien bewährt. Glück gehabt – wir kommen so davon; andere in der Gruppe haben für solch “unverschuldete” Vorfälle in Indonesien viel Geld bezahlen müssen und ein Heidentheater gehabt.

IMG_5583 (Mittel)

IMG_5585 (Mittel)

 

Wir übernachten nahe Labuan Kayangan auf einem Fußballplatz (wir lieben es!) mit Scharen uns umkreisender neugieriger pubertierender Mopedfahrer, Kindern, etc. (der Ramadan hält an!). Ganze Nachbardörfer kommen zur Caravan-Ausstellung.

Am nächsten Morgen verlassen wir (mal wieder unausgeschlafen) Lombok vom nahegelegenen Hafen mit der Fähre Richtung Sumbawa.

IMG_5586 (Mittel)

IMG_5587 (Mittel)

IMG_5598 (Mittel)

IMG_5613 (Mittel)

 

Im Hintergrund gigantische Mahagoni-Bäume – mehr als doppelt so hoch, wie die Palmen.

IMG_5626 (Mittel)

IMG_5649 (Mittel)

IMG_5651 (Mittel)

IMG_5654 (Mittel)

.