Daily Archives: 7. September 2013

Über Sumbawa nach Flores

Von Sumbawa bleibt nicht so viel hängen – wir betrachten es eher als eine Durchreise-Insel. Nichts wirklich Spektakuläres, was es in den letzten Wochen nicht schon zu sehen gegeben hätte. Natürlich gibt es neben Vulkanen auch hier die schönen und typischen indonesischen Landschaften mit Reisfeldern etc.

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Eingebrannt in unser Hirn haben sich aber zwei Tage, die wir unnützerweise im stinkigen Hafen von Sape neben wechselnden Lkw-Fahrern verbringen mussten.

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Ohne den geht in Asien nix. Erstaunlich, selbst in China wurden T-Shirts mit seinem Konterfei verkauft.

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Die für Sumbawa typischen, einem regelmäßig in der Kurve entgegenfliegenden Mitsubishi-Busse. Sehen aus wie Raumtransporter aus einem 80er-Jahre Science-Fiction. Aber teilweise ganz schön runter die Dinger.

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Der vorne unter dem Cockpit befindliche Tank (hier Aufschrift “ORA ORA”) ist der Drucklufttank über den die “mächtigen” Drucklufthörner zum Weghupen anderer Verkehrsteilnehmer betrieben werden.

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Organisiert war eigentlich eine eigene Fähre “nur” für unsere Gruppe, die dann aber nicht zum Termin erschien. Die alternativ in der Nacht des  darauffolgenden Tages “angeblich wieder exklusiv für uns” (Aufpreis) zur Verfügung gestellte Fähre, war voll mit anderen Fahrgästen. Indonesien?

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So what, wir verkriechen uns eh zum Schlafen in unser Bett im Wohnmobil. Leider ist allerdings auf dem Herweg mit der Fähre eine Viehherde transportiert worden (Arche Noah – Ziegen, Pferde etc.). Die auf dem Fahrzeugdeck nicht beseitigten Exkremente beschäftigen unsere Nase die ganze Nacht. Der Lärm der Maschinen unsere Ohren.

Am nächsten Morgen kommen wir in Flores (Labuabajo) an. Der Name “Flores” hört sich schon angenehm an. So ist die Insel denn auch. Wenig Ramadan, da kaum Muslime, im wesentlichen katholisch. Ein ziemlich langes landschaftliches Kleinod – wir fahren so etwa 700km auf der Insel, kleine Straßen, Staubpisten, Baustellen und ansonsten nur Kurven, Kurven – anstrengend. Die Insel besteht aber einfach nur aus Kurven. Bis nach Maumere zum Sea-World-Club mehrere tausend. Zwei sehr lange und anstrengende Fahrtage am Stück zu etwa 10 Stunden, da kommt schon was zusammen.

Den ersten Tag schaffen wir es bis Aimere. Wir übernachten neben einer Schule, haben netten Kontakt zu ein paar Jugendlichen und einer zukünftigen Englischlehrerin, werden sonst in Ruhe gelassen. Trotz der überwiegend katholischen Mehrheit gibt es auch hier doch ein paar Muslime und die drehen in dieser Nacht völlig durch – es ist der letzte Tag des Ramadan. Moped-Korsos, Party …

In der Frühe starten wir in die Berge Richtung Hauptort der Insel mit Namen “Ende” und dem Vulkan Kelimutu mit seinen drei berühmten Colored Lakes. Zunächst aber müssen wir noch durch den Ort Ende – ein Zentrum der Muslime der Insel. Unmengen von Leuten sind auf der Straße – high, zugedröhnt, keine Ahnung, was die nehmen. Alkohol sollte bei Muslimen ja keine Rolle spielen. Wir brauchen Sprit, die Kurverei lässt den Dieselverbrauch in die Höhe schnellen. Eine Tankstelle geschlossen, die andere hat kein Solar (Diesel). Könnte eng werden bis Maumere. Wir sind sehr froh, als wir aus dem “im Aufruhr” befindlichen Ort mit den Leichen der letzten Ramadan-Nacht wieder verschwinden können. Richtung Vulkan Kelimutu.

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Kelimutu Colored Lakes

Kelimutu rot

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Unterwegs halten wir an einer der für Indonesien typischen Minitankstellen (Benzin-Kioske). Diese gibt es zu tausenden überall, da das eigentliche Tankstellennetz in Indonesien sehr dünn ist und die Mopeds müssen ja auch auf dem Land irgendwo ihren Sprit herbekommen. Sprit wird herkömmlicherweise in Literflaschen verkauft. Ich frage, ob es auch Diesel gibt und dann am besten gleich 20 Liter (reicher Großkunde?). Wird bejaht und wir tanken zum doppelten Preis, aber das macht nichts. Bin froh, das es überhaupt etwas gibt.

Badewannengräber gibt es auch hier – die überdachte Variante. Häufig sehen wir Kinder auf den direkt neben den Häusern befindlichen überdachten Gräbern spielen. Man ist Oma ganz nah.

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Tatsächlich ein “Ein”-Baum.

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Gegen Abend treffen wir dann in Pater Bollens Sea-World-Club bei Maumere ein und beziehen für die nächsten Tage einen Bungalow direkt am Strand.

Vor 16 Jahren hatte die YASPEM Stiftung und der Steyler Missionar Pater Bollen (gebürtiger Pfälzer – man hört es heute noch am Dialekt, obwohl er bereits seit 1958 auf Flores lebt) von einem italienischen Paar ein bankrottes kleines Resort bestehend aus Bambusbungalows am Strand von Waiara übernommen. Auch wenn nur wenige Touristen Flores damals besuchten, war voraussehbar, dass die totale Abgeschiedenheit einmal vorbei sein würde und viele das schöne Fleckchen Land – wie es der Strand von Waiara mit dem Blick auf das weite Inselmeer und die Fischerboote ist – und vor allem die Tauchgründe in der Maumere Bucht besuchen wollen.
Sinn und Zweck dieses Erwerbs war und ist die Soziale Stiftung YASPEM möglichst auf eigene Füße zu stellen, so dass sie aus eigenen Kräften Hilfsmaßnahmen auf Flores finanzieren kann.

Ein wunderschönes ruhiges Fleckchen Erde mit einem ganz eigenen Spirit – es geht ruhig zu, wir genießen die Tage mit Lesen, Strandbesuchen und ein Wenig Autoputzen zur Vorbereitung auf die Einreise nach Australien.

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Alles geht hier nur gemächlich von Statten – die Angestellten sind nicht wirklich ausgebildetes Hotelpersonal, da muss man ab und an Nachsicht üben. Betonplatten werden von zwei alten Männern mit den für Flores typischen türkisen Steinen dekoriert … eben auch ein soziales Projekt!

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Als unsere Zeit auf Flores abgelaufen ist, bedauern wir das sehr. Wir würden, wenn es nicht so entsetzlich weit hierher wäre, gerne wieder kommen. Also, wenn ihr mal zufällig in der Nähe seid, eine echte Empfehlung!

Vom Hafen Larantuka aus schiffen wir uns am 14.8. zur langen Überfahrt nach Kupang in West-Timor ein. Das Schiff wird für diese Strecke die ganze Nacht brauchen. Zunächst müssen wir aber noch Warten bis die Autos an Bord dürfen. Es wird trotz akribichster Planung schon wieder total eng auf dem Schiff. Liegt das an den Indonesiern? Nein, wie die Reiseleitung später herausfindet. Gleich einige unserer Mitreisenden haben die Länge ihrer Fahrzeuge (… aus Versehen … um Geld zu sparen?) gleich, um teilweise bis zu einem Meter, zu kurz angegeben. Zusammengenommen ergibt das die Länge eines ganzen Lkw – die fehlt dann. Sehr ärgerlich und schlussendlich nur asozial.

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Badeanstalt Kaimauer.

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Heidi, Marc und Roman.

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