Australien – Litchfield und Kakadu NP

Von Darwin aus geht es südlich auf dem Stuart Highway etwa 120 km bis zum Litchfield Nationalpark. Wir trödeln rum – haben Zeit. Das macht Spaß.

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Zunächst auf unserem Besichtigungsprogramm die “magnetic termite mounds” die Hügel der Kompasstermiten. Die Nord-Süd-Ausrichtung ihrer Behausungen dient der Klimatisierung des Hügels. Morgens und abends treffen die Sonnenstrahlen auf die breite Seite der Hügel und wärmen sie so auf; während der heißen Mittagszeit scheint die Sonne senkrecht auf den schmalen Grat des Hügels, wodurch eine Überhitzung ausgeschlossen ist und die Innentemperatur so nahezu konstant bleibt. Leider kann man auf den Fotos nicht so viel sehen – Mittagssonne.

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Na, hier kann man dann schon mehr erkennen.

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Zweite Station: Florence Falls. Mehrere Wasserfälle mit großen Wasserlöchern gehören zu den Hauptattraktionen des Litchfield NP.

Wir verlassen unser tiefgekühltes Auto – wau, über 40 Grad C draußen, packen die Badehose und beginnen den Abstieg zum Wasserloch via Treppe. Dort dann das kühlende Nass; und hier garantiert keine Krokodile. Aber an den Wiederaufstieg zum Parkplatz müssen wir auch schon denken.

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Bis wir wieder oben beim Auto sind sind wir bereits wieder patschnass geschwitzt.

Weiterfahrt zur nächsten Abkühlung am späteren Nachmittag, den Wangi Falls mit sehr großem Wasserloch. Wir erkundigen uns, ob mit Reptilien zu rechnen ist. Antwort ausnahmsweise mal “zur Zeit nein”. So steht einem weiteren Wassergang nichts im Wege. Hier kann man sogar mal eine richtige Strecke schwimmen.

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Klar gibt es hier, wie bei nahezu jeder touristischen Attraktion in Australien auch großzügige Grillanlagen. Nein, wir sind noch in Australien, nicht in Frankfurt!

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Noch ein paar Kilometer und wir finden unseren Standplatz für die Nacht auf dem Litchfield Safari-Camp. Wie wir im Nachhinein finden, einem der angenehmsten Campgrounds, die wir in Australien zu Gesicht bekommen. Wir werfen unseren Gasgrill an, es gibt Victoria Bitter (Bier), Salat, Lammbratwürste und Knoblauchbrot – lecker! Vorher nehme ich noch ein drittes Bad in einem Minipool des Campgrounds, hergestellt aus einem australischen Wasserzisternenbehälter.

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Am nächsten Morgen verlassen wir den Litchfield NP nördlich über unsere erste richtige Wellblech-Pisten-Strecke. Meine Herrn, das schüttelt einen ganz schön durch. Man muss die richtige Geschwindigkeit finden – so um die 80 km/h, dann fliegt man mehr drüber und die Erschütterungen nehmen ab. Kurz vor Darwin biegen wir östlich wieder vom Stuart Hwy ab – auf den Arnhem Hwy Richtung Kakadu NP.

Pelikane auf einem der unzähligen Gewässer die wir kreuzen.

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Und dann sind wir schon am Eingang des Kakadu NP. Für australische Verhältnisse alles noch keine Entfernungen.

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Die verfolgen uns die Viecher und gönnen uns unsere verdiente Abkühlung nicht.

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Wir übernachten auf einem riesigen Campingplatz in Jabiru und treffen dort überraschenderweise unsere Mitreisenden Gil und Chris. Diese wollen es langsamer angehen lassen und bleiben noch einen zusätzlichen Tag dort. Wir brechen am nächsten Morgen Richtung Ubirr auf.

Die Felsformation Ubirr liegt nur 40km von Jabiru entfernt am Rande der Nadab Floodplain im Arnhemland. An den Felsen befinden sich bedeutende AboriginalFelszeichnungen. Die Felsmalereien können von einem Parkplatz aus über einen Kilometer langen Rundweg besichtigt werden. Wir parken das Auto und machen uns auf den Weg.

Die meisten der Gemälde in der Hauptgalerie stammen aus der sogenannten Süßwasserperiode und sind größtenteils im Röntgenstil gemalt. Hier werden Nahrungsressourcen der Aborigines dargestellt, zum Beispiel Barramundi, Wels, Saratoga, Waran, Schlangenhalsschildkröten und Wallabys. Beuteltiere sind die häufigsten Motive in der Kunst der Aborigines. Eine zweite Periode, die hier zu sehen ist, bezeichnet man als den Kontaktstil. Die Figuren entstanden unter anderem in der Büffeljagdzeit um die Jahrhundertwende und stellen Jagdszenen dar sowie Begegnungen mit „Weißen Jägern“. Mehrere Meter über dem Boden befindet sich eine Zeichnung eines Beutelwolfes, einer heute als ausgestorben geltenden Art, einem fleischfressenden Beuteltier.

Rundgang in der bereits morgendlichen Hitze.

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Petra sieht bereits aus wie eine echte Australierin im Busch.

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Schildkröte

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Jäger

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Fisch

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Fischer

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Aufstieg zum Felsplateau.

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Von hier aus hat man einen guten Blick auf die für den Kakadu NP typische Sumpflandschaft u.a. rund um den East-Alligator River sowie die typischen Sandstein-Felsplateaus.

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Auf dem Rückweg vom Plateau zum Auto noch einmal Felszeichnungen.

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Gesundheitswarnung der Aborigines: Man soll sinngemäß solch geschwollene Gelenke bekommen, wenn man die Steine eines heiligen Platzes nahe dem East-Alligator-River stört.

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Gute Überleitung für ein anderes “nahegelegenes” Thema. Die riesige Ranger Uran-Mine bei Jabiru und deren Auswirkungen auf Umwelt und Mensch. Wir fahren nur bis zum Rand des Minen-Gebietes, wollen ursprünglich einen näheren Blick  auf die Anlage werfen, entscheiden uns dann aber spontan direkt weiter Richtung Süden zu fahren. Wahrscheinlich richtig. Keine dicken Gelenke am Abend.

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Die Ranger-Mine fördert allein etwa über 10 % des Weltbedarfs an Uran. Der Uranabbau verläuft übertage, was die Umwelt stark belastet. Abraum mit nur wenig Uran wird oberirdisch gelagert und mit einer Schicht aus Erde, die stets feucht gehalten wird, überdeckt. Radioaktiv kontaminiertes Wasser wird in großen Schlammbecken gelagert, um mittels Verdunstung Wasser und radioaktive Reststoffe zu trennen.

Die Mine ist auf allen Seiten vom World-Heritage-Kakadu-Nationalpark umgeben. Wegen der damit verbundenen Umweltvorschriften kann das jährlich auftretende Hochwasser in der Gegend nicht durch den Menschen kontrolliert werden und so gelangt immer wieder radioaktiv kontaminiertes Wasser aus den Schlammbecken in die Umwelt. In der Folge sind die Flüsse in der Gegend und das Umland radioaktiv belastet. Die letzte bekannte große Katastrophe gab es 1988. Damals wurden fast 450.000 Tonnen radioaktives Abfallgestein falsch gelagert und über einen Zeitraum von 6 Monaten gelangte radioaktives Material nach außen.

Unterwegs immer wieder bizarre Felsformationen und Flüsse, die wir kreuzen.

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Petra fürchtete schon bei diesem Halt um meine körperliche Integrität. Baden wäre ich natürlich nicht gegangen.

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Auf dem abendlichen Campground ist das, was in 12 Monaten in der Gruppe immer wieder zu mir unverständlichen Diskussionen führte, ganz einfach und klar geregelt – und, darauf kommt es an, wird hier auch eingehalten. Die Diskussion um dieses Thema gipfelte doch seinerzeit in Rangun in Burma darin, dass einige Mitreisende meinten, obwohl sie in der ruhigen generatorfreien Zone standen, mittels eines langen Stromkabels ihren Generator den anderen Mitreisenden in der Generatorzone direkt vor die Nase stellen zu können. Kindergarten? Sozialverhalten?

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Wir haben heute einen Campground mit Stromanschluss gebucht, haben unsere Ruhe und können so trotzdem die Klimaanlage in der Kabine laufen lassen.

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Victoria Bitter Sundowner.

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Wespennest? Die Tierchen sind nicht zuhause.

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Bei denen hab ich nicht nachgeschaut.

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Es wird ein schöner und ruhiger Abend. Morgen (23.09.13) wollen wir den Kakadu NP verlassen und uns Richtung Abenteuer Gibb River Rd. aufmachen.

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