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Streifzüge durch Sydney, NSW

Kurzüberblick. Sydney ist Hauptstadt des australischen Bundesstaates New South Wales und mit 4,63 Millionen Einwohnern die größte Stadt Australiens. Für die Einwohner Sydneys verkörpert die Stadt Australien schlechthin – der Rest des Kontinents ist Farmland bzw. Outback.

 

Als Wahrzeichen Sydneys gelten das von Jørn Utzon erbaute Opera House sowie die weltberühmte Harbour Bridge.

Sydneys Zentrum ist relativ übersichtlich. Neben dem Opernhaus und der Hafenbrücke gilt vor allem die Altstadt The Rocks mit den Lagerhäusern an der Bucht Sydney Cove als sehenswert. An den Circular Quay, der Zentralstation für Bus, Bahn und den Hafenfähren, grenzt der vergleichsweise große Botanische Garten, in dessen Umkreis sich mehrere Museen befinden.

Das Kommerzzentrum der Stadt, der Central Business District, ist weitgehend modern und von Hochhäusern dominiert. Das höchste Gebäude Sydneys ist der 305 Meter hohe Sydney Tower.

Zentrum der Unterhaltung ist das Ende der achtziger Jahre revitalisierte Gebiet um den Darling Harbour. Neben Restaurants direkt am Hafenbecken befinden sich dort der Sega-World-Park, das LG IMAX Theatre, das die größte flache Kinoleinwand der Welt besitzen soll (36 Meter breit, 25 Meter hoch, 900 Quadratmeter Fläche), Veranstaltungsplätze und -gebäude mit wechselnden Programmen, der Chinesische Garten, das Schifffahrtsmuseum sowie das Sydney Aquarium, ein Meeresaquarium mit glasüberdachten Tunneln. Daran schließt sich im Süden der City Chinatown, das chinesische Viertel, an.

Im viktorianischen Stil gebaut ist der Stadtteil Paddington – östlich der City. Der Amüsierdistrikt der Stadt, Kings Cross grenzt an. Der Taronga Zoo, der Sydney Olympic Park und die vielen Strände der Stadt sind weitere Attraktionen. Surfer nutzen vor allem den Bondi Beach und Manly Beach.

 

Wir haben nur wenig Zeit für, wie man sagt, “eine der schönsten Städte der Welt” – wir unternehmen Streifzüge.

Zeitverschiebungsbedingt kommen wir am 9.10.13 um die Mittagszeit – von Perth kommend – im Hotel Ibis am Darling Harbor an.

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Check-In, frisch machen und los – es ist heiß! Das Hotel ist zentral gelegen. Kleines praktisches Zimmer – eben Ibis Hotel. Nur über die den Darling Harbor überspannende Brücke und wir landen schon mitten drin im Central Business District.

 

Blick vom Hotel auf den CBD.

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Außenbereich Schifffahrtsmuseum.

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Auf dem Weg über die Pyrmont Bridge nach CBD.

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Der Sydney Tower mit Besucherplattform und zwei Drehrestaurants. Der Turm ist stattliche 305 Meter hoch. Mich erinnert er architektonisch stark an den Stuttgarter Fernsehturm.

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York Street – zur Linken die Fassade des Queen Victoria Buildings, im Hintergrund Turm des Rathauses.

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Unsere Mägen hängen ein Wenig in den Seilen – wir steuern ein Bistrot in der Market Street an.

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Direkt neben an das Sydney State Theatre, eröffnet 1929. Kino, Live Konzerte und Schauplatz des Sydney Film Festivals.

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Neueröffnung von ZARA – wir biegen in die Fußgängerzone Pitt Street ab.

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Fassaden im viktorianischen Stil mit Hochhäusern im Hintergrund.

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Die Strand Arcade – eröffnet 1892.

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Weiter auf der Pitt Street Richtung Circular Quay. Ein erster, ferner Blick auf die Harbor Bridge.

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Am Wasser angekommen – zur Rechten Cicular Quay und Oper, geradeaus die Harbor Bridge.

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Blick zurück auf den CBD.

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Opera House.

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Die Sydney Harbour Bridge wurde 1932 eingeweiht. Die wegen ihrer markanten Form mit dem Spitznamen „Kleiderbügel“ (Coat hanger) bedachte Brücke zählt mit einer Spannweite von 503 Metern und einer Höhe von rund 135 Metern zu den weltweit längsten Bogenbrücken.

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Der Keramikladen – bedeckt mit etwas über 1 Million aus Schweden importierter Fliesen.

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Blick auf Harbor Bridge, Milsons Point und Luna Park Wharf im Hintergrund.

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Wir treten den Rückweg zum Hotel durch CBD an.

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Ash Street mit Restaurants Ivy Bar, Ash St Cellar und Felix (linke Seite). In letzterem, einem französischen Restaurant, speisen wir lecker am zweiten Abend unseres Aufenthalts.

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Martin Place.

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Blick in die George St mit Queen Victoria Building.

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Wieder zuhause im Ibis Hotel – Blick vom Zimmer auf Darling Harbor.

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Abends gehen wir im Darling Habor essen … “come sempre”! Und dann … müde … “Gute Nacht Sydney!”.

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Am nächsten Morgen natürlich kein doofes Frühstück im Ibis. Auf der anderen Seite der Pyrmont Bridge gibt es ein nettes Cafe – poached eggs mit Toast.

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Heute steht eine Innenstadt-Tour mit dem Hop on Hop off – Bus an. Wir besteigen den Bus nahe dem Queen Victoria Building und los geht`s.

 

Town Hall.

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Saint Mary’s Cathedral.

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Australische Kriegsmarine in der Woolloomooloo Bay.

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Typisch australisches Halbstarken-Auto – ein Holden Thunder.

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Darling Harbor.

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Kurz hinter der Harbor Bridge im ältesten Stadtteil Sydneys, The Rocks steigen wir wieder aus.

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Wir lassen uns durch The Rocks treiben. Besichtigen eine schöne, tagsüber allerdings verwaiste Bar – untergebracht in ehemaligen Lagerhäusern, Galerien mit Aborigine Kunst etc.

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Auf dem Heimweg geht`s noch mal durch CBD.

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Neue weitere Erkenntnisse zur australischen Kultur beeindrucken uns – “Fast FlipFlops”.

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Und dann zur Besichtigung und zu einem kleinen Snack ins Queen Victoria Building. Das Queen Victoria Building kurz auch QVB ist ein viktorianisches Gebäude im Zentrum von Sydney. Die kunstvolle Architektur bildet einen schönen Kontrast zu den kühlen modernen Bauten der Umgebung. Das QVB füllt einen ganzen Block zwischen George Street, Market Street, York Street und Druitt Street aus. Es ist 190 Meter lang.  Der Modeschöpfer Pierre Cardin bezeichnete das QVB aufgrund seiner Architektur und seiner Funktion als „das schönste Einkaufszentrum der Welt“. Zumindest im Innenleben durchaus auch vergleichbar mit dem Kaufhaus Gum in Moskau. Luxus pur.

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Am frühen Nachmittag begeben wir uns nach einem mittäglichen Essen mit `nem Schoppe Weißwein zur verdienten Siesta zurück ins Hotel. Abends sind wir noch mal `raus – zum Speisen im Französischen Restaurant Felix. Sehr elegant und lecker. Sydneys Reiche und Schöne sitzen an den Nachbartischen.

 

Am nächsten Morgen wieder in unser kleines Cafe auf der anderen Seite der Pyrmont Bridge. Danach in den Hop on Hop off – Bus zur nächsten Tour durch zunächst die Oxford St in Paddington (keine Fotos), dann Bondi, Rose Bay, Double Bay, Woolloomooloo Bay etc.

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Bondi Beach – Mekka der australischen Surfer. Es ist der angesagteste Strand der Stadt! Am Wochenende sind fast alle dort, seien es Touristen als auch Einheimische. Bei sehr gutem Wetter sollten die Schwimmsachen dabei sein, bei windigem Wetter können die Surfer das Wasser genießen. In der Woche gibt es auch ruhige Momente, aber auf Grund des großen Andrangs am Wochenende ist die Infrastruktur gut, aber doch sehr auf Touristen und Partygänger konzentriert. Es gibt viel coole Cafes und Lounges und abends ist fast immer Party. Wer ganz cool sein will (und entsprechend gestylt ist), geht ins Bondi Iceberg und lässt den Blick über den Strand schweifen. Wir älteren Herrschaften beschränken uns darauf, mit dem Bus hindurch zu gleiten.

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Ehrlich, ich hatte es mir spektakulärer vorgestellt! Es geht weiter durch Villengegenden mit zeitweise atemberaubenden Blicken auf die Harbor Bridge.

 

Nielsen Park.

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Rose Bay.

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In Kings Cross wagen wir den Hop off. Kings Cross ist das „klassische“ Vergnügungsviertel von Sydney – die eher zahme Antwort auf die Reeperbahn. Gefällt uns gut. Einem gewissen Drang (WC) folgend besuchen wir eine rustikale Kneipe. Wir sind total durchgefroren – heute nämlich saukalt in Sydney. Komisches Wetter. Es gibt heiße Schokolade im Boroughs.

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Zu Fuß durch Kings Cross auf der Darlinghurst Rd Richtung Woolloomooloo Bay. Ein geiles Wort, soviele “ooooos”!

 

Schönes Art Deco Kino.

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Australische Marine an der Bay mit den vielen “oooos”…

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… und ein kleiner Gruß an Familie George in Darwin.

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Restaurierte Werftanlagen in der Woolloomooloo Bay. Gut gemacht, Wohnungen, Liegeplätze, viele Restaurants. Vor Jahren noch sollte alles abgerissen werden – es gab vehemente Bürgerproteste für die Erhaltung.

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Das Ganze von Innen.

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Zur Entspannung ein Spaziergang durch den neben der Oper gelegenen Botanischen Garten Richtung Kathedrale.

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Späte Mittagspause.

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Wir ziehen noch ein Wenig durch die Geschäfte im CBD – letzte Einkäufe. Australien verabschiedet uns mit einem Ständchen auf Farbeimern.

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Am nächsten Morgen ist die Reise zu Ende – wir fliegen zurück in die Heimat.

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Perth, WA

Perth ist Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia. Die nächstgelegene größere Stadt ist Adelaide und liegt mal schlappe 2.139 km entfernt. Perth gilt als isolierteste Großstadt der Welt. Nach Sydney bzw. nach Darwin sind es sogar über 4.000 km. Heute leben etwa 1,65 Mio. Einwohner in Perth und ca. 1,8 Mio. Einwohner im Ballungsraum. Perth bezeichnet im eigentlichen Sinne den Großraum Perth, die Metropolitan Area Perth. Sie besteht aus 30 selbständigen Kommunen mit eigenen Verwaltungen. Die eigentliche City of Perth ist vergleichsweise klein. Sie beherbergt unter anderem das Bankenviertel und die Börse (CBD), das Vergnügungsviertel Northbridge, eine Einkaufsmeile als Fußgängerzone (Hay Street/Murray Street) und den Sitz des Landesparlaments. Sie hat nur gut 12.000 Einwohner. Die City liegt dort, wo der Swan River sich zu einem See ausdehnt.

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Als „Seele der Stadt“ bezeichnen die Bürger von Perth den Kings Park, ein 400 Hektar großes Gelände am Rande der City, das zu einem Großteil aus ursprünglichem australischem Buschland besteht. Den südlichen Teil des Parks nimmt der Botanische Garten ein. Es gibt ein Restaurant, Sportanlagen, Denkmäler, ein Open-Air-Kino und Platz für Picknicks und Wanderungen. Von der Höhe des Parks hat man einen guten Blick auf den zum See erweiterten Swan River und die hochhausgeprägte Skyline der City.

Der CBD ist ein Produkt des westaustralischen Bodenschatz-Booms. Dabei wurde manches alte Gebäude für die modernen Bauten geopfert. Perth, schon 1829 von britischen Siedlern gegründet, weist aber auch alte Gebäude auf, wie etwa das Government House (1864), die Deanery (1859), die Town Hall (1867) oder His Majesty’s Theatre (1904).

Wir wohnen im Ibis Hotel mittendrin.

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Nach Ablieferung durch Trevor im Hotel, checken wir ein und genießen im gegenüber des Hotels gelegenen Biergarten zwei Bier und fette Hamburger mit Pommes.

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Danach ist unser Schockzustand teilweise überwunden. Wir gehen zurück ins Zimmer und buchen im Internet Flüge von Perth nach Sydney, von Sydney nach Frankfurt/M. und ein Ibis Hotel in Darling Harbor in Sydney. Das braucht seine Zeit, bis man alles stimmig zusammen hat, sodass wir erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder rausgehen, zu einem ersten Rundgang durch die City of Perth.

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Hunger haben wir abends keinen mehr – kein Wunder nach den Riesenburgern. Wir nehmen noch ein Bier in einem anderen Biergarten und gehen früh zu Bett.

Am nächsten Morgen frühstücken wir aushäusig in einem kleinen Cafe unweit des Hotels. Es gibt leckere porchierte Eier mit Lachs und Sauce Bearnaise. Scheint ein lokales Special zu sein.

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Danach geht`s auf Besichtigungstour.

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Schon ein bisschen großstädtisch. Auf jeden Fall gibt`s hier wenig Hektik – alles sehr relaxed.

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Zwischen wenig spektakulären Hochhäusern schöne alte Gebäude.

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Wir laufen runter zum Swan-River und dem als neuen Wahrzeichen der Stadt geltenden Bell-Tower. Nicht so unser Geschmack.

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Von dort aus unternehmen wir eine Bootstour auf die andere Seite des Swan-River und zurück.

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Heute sind hier keine Segelboote unterwegs, aber man kann sich gut vorstellen, hier mit der Jolle ein Wenig einherzukreuzen.

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Zurück am Anleger besteigen wir einen dieser Hüpfrein-Hüpfraus-Besichtigungsbusse, der unser durch viele Stadteile von Perth fährt; auf die Schnelle die beste Methode einen Eindruck von einer Stadt zu bekommen. Trotz angenehmer Temperaturen knallt die Sonne derart gnadenlos herunter, dass Petra sich zeitweise nach unten verzieht.

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Rathaus von Perth.

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Hay Street Fußgängerzone.

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Swan-River westlich der Stadt.

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Kings Park.

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Nachmittags noch ein Wenig Bummeln.

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Drosselgasse? Nein, nachgebaute Fassaden im Tudor Stil.

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E come sempre abends mal wieder zum Italiener, den die Gattin schon am Vortag mit Argusaugen ausgemacht hatte. Nur bei der Navigation musste ich noch ein Wenig Hilfe leisten. Wir lassen es nicht so spät werden. Am nächsten Morgen (9.10.2013) geht es auf, zu unserem letzten (kleinen) Abenteuer – Sydney.

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Fremantle, WA

 

Wir wählen Fremantle als Standort für die nächsten Tage, da sich dort besser ein Stellplatz finden lässt, als downtown in Perth und hier auch unser Auto im Hafen verladen werden wird. Bevor wir den Stellplatz am Strand (leider “no swimming!”) anlaufen, steuern wir eine von mir im Internet ausfindig gemachte Lkw-Waschanlage an. Dort wird unser Auto für knapp € 100 zumindest teilweise von der roten Erde des Outback befreit. Australien ist teuer!

Fremantle,  von den Einheimischen auch kurz „Freo“ genannt, liegt an der Mündung des Swan River, 19 Kilometer südwestlich des Central Business District von Perth. Die Stadt ist nach dem britischen Admiral Charles Fremantle benannt, der im Mai 1829 die Gegend für die britische Krone in Besitz nahm.

Fremantles Klima ähnelt dem mediterranen Klima Europas, heiße, trockene Sommer mit nur wenigen Regentagen und Temperaturen von bis zu 43 °C stehen im Gegensatz zu kühlen, feuchten Wintern. Es ist Frühling, also klimatisch optimale Verhältnisse.

Der kühle Wind, der während des heißen Sommers aus Süden kommt und „von Fremantle nach Perth weht“, wird umgangssprachlich „Fremantle Doctor“ genannt. Hintergrund: er vertreibt die allgegenwärtigen und wirklich lästigen australischen Fliegen, die einem nicht nur hier in Mund, Nase und Ohren fliegen.

Fremantle wurde als Teil der Swan River Kolonie 1829 von britischen Siedlern gegründet. 1929 wurde es zur Stadt erklärt und hatte damals etwa 25.000 Einwohner.

Fremantle gilt als eines der kulturellen Zentren von Perth. Von Gefangenen errichtete Gebäude aus der Kolonialzeit, der alte Landungssteg und der Hafen, das Maritime Museum und viele andere Gebäude von allgemeinen historischen Interesse findet man hier.

1891 vertiefte der aus Irland stammende Ingenieur Charles O’Connor den Hafen. Er entfernte den Streifen aus Kalkstein und die sandigen Untiefen am Eingang des Swan River und machte Fremantle damit zu einem brauchbaren Hafen für die kommerzielle Schifffahrt. Die Stadt ist immer noch der wichtigste Hafen für Western Australia. Während des Zweiten Weltkriegs war es die zweitgrößte Basis für die U-Boote der Alliierten, die im Pazifik aktiv waren

Ich versuche immer wieder verzweifelt telefonisch und per Mail Kontakt mit den lokalen Stellen der Reederei Wallenius Wilhelmsen wegen der Verladung des Autos vor kommendem Dienstag aufzunehmen. Gar nicht so einfach. Die Zentrale von Wallenius Wilhelmsen Australien ist in Melbourne, mehrere Stunden Zeitverschiebung zu Fremantle, angesiedelt, meine direkte Ansprechpartnerin sitzt in Bremerhaven. Die eigentliche Ansprechpartnerin in Melbourne ist, wie sich montags dann herausstellt dauerkrank. Vertretung wohl Fehlanzeige. Das führt dazu, dass bei jedem Versuch einen lokalen Ansprechpartner in Fremantle aufzutun etwa ein Tag vergeht bzw. man in der mit einem ausgeprägten australischen Slang versehenen sehr unergiebigen Kundenhotline landet. Wir bereiten trotzdem alles soweit möglich für die Verladung vor, kaufen Reisetaschen, packen die Sachen, die wir auf dem Flug über Sydney direkt mitnehmen wollen. Aber es bleiben viele Dinge, die man nicht vorbereiten kann, Kasettentoilette säubern, Wasser und Gas ablassen etc., etc.. Die verbleibende Zeit treiben wir uns in dem wirklich wunderschönen Fremantle rum.

Bei unserer ersten Erkundung parken wir am Yachthafen, beginnen unseren Stadtrundgang dort. Hier wurde 1987 der America`s Cup ausgetragen, nachdem eine Segelcrew aus Perth/Fremantle 4 Jahre zuvor 1983 den Amerikanern nach 132 Jahren ununterbrochener Siege den Cup abgejagt hatte. Darauf sind die Australier zu Recht enorm stolz. Heiliger Segler-Boden!

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Der Yachthafen heute ein modernes Vergnügungsviertel mit Restaurants etc. Es ist Sonntag und einiges los.

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Mittagszeit, es gibt Fish & Chips mit einem leckeren australischen Weißwein aus der Umgegend von Perth (Swan Valley).

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Rundgang durch die Altstadt von Fremantle.

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Erinnert mit den Laubengängen fast schon ein Wenig an New Orleans.

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Local Beer.

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Town Hall.

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Shopping kommt auch nicht zu kurz, Petra kauft ein paar knallebunte Doc Martens.

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Die Fremantle Markets sind eine bekannte Touristenattraktion. Sie liegen im Stadtzentrum am „Cappuccino Strip“ (so genannt wegen der Vielzahl an Restaurants und Cafés). Der Ministerpräsident von Western Australia, Sir John Forrest legte den Grundstein für den Markt am 6. November 1897. Mehr als 150 Stände befinden sich heute in dem viktorianischen Gebäude, das 1980 in die Liste des National Trust and Heritage Council aufgenommen wurde.

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Galerie für Aborigine-Kunst. Wir schauen ja immer noch nach einem Kunst-Mitbringsel, finden aber so recht nichts. Überdies sind die Gemälde sauteuer.

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Frühling.

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Das Round House, das älteste erhaltene Gebäude in Western Australia, das 1830/1831 als Gefängnis errichtet wurde. Es umfasste acht Zellen und eine Gefangenen-Residenz, die sich alle um einen zentralen Hof herum angeordnet waren. In den 1800er Jahren wurden in der Bucht von Bathers Beach unterhalb des Round House Wale gejagt. Dazu wurde ein Tunnel unter dem Round House konstruiert, durch den die Waljäger in die Stadt gelangen konnten. Als die ersten 75 Gefangenen aus Großbritannien 1850 ankommen, um die schwindende Bevölkerung der Kolonie zu verstärken, erwies sich das Round House als zu klein, um sie aufzunehmen. Die Sträflinge bauten ein neues Gefängnis, das in den 1850er-Jahren fertiggestellt wurde und bis 1991 als Gefängnis von Fremantle benutzt wurde.

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Von hier hat man einen schönen Blick über die Stadt, Hafen und Strand.

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Wir beenden unseren Spaziergang am Yachthafen. Eine Band spielt Stücke von Men at Work, u.a. “Down Under”. Super Stimmung. Ein schöner Abschied von Fremantle? Erst mal, … es kommt noch ganz Dicke!

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Was bleibt in Erinnerung. Neben Sydney, die schönste und vor allem auch lebendigste Stadt, die wir in Australien gesehen haben.

Und “… same procedure as every night”, der Grill wird angeworfen … allerdings wirklich das letzte Mal auf unserer Reise!

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Am nächsten Morgen geht alles “ratfatz”. Melbourne ruft um 7:15 h an. Klar bei denen ist es auch schon später Vormittag. Es meldet sich der Forwarder von Wallenius Wilhelmsen. Ein sehr emsiger, wohltuend organisierter Mensch, der uns mitteilt, dass unser Auto bis 14:00 h im Hafen sein muss. Stress.

Zuvor zum lokalen Fowarder (mit Namen Trevor) in der Nähe von Perth. Dann gemeinsam mit dem zum Zoll am Flughafen in Perth, um im Carnet de Passage die Ausreise unseres Autos zollmäßig bestätigt zu bekommen.

Petra kommt gerade aus der Dusche. Ich sage es geht los. Wir wissen gar nicht, was wir zuerst tun sollen, haben nur eine Stunden Zeit für alles. Wasser ablassen, Gasflasche entsorgen, die darf nämlich nach neuesten Erkenntnissen nicht mit an Bord, u.s.w. Vom Zoll aus mit Trevor direkt zum Hafen in Fremantle. Trevor will das Auto, fertig gepackt, in den Hafen fahren – wir dürfen da nicht `rein. Wir warten neben seinem riesigen amerikanischen Pickup auf dem Parkplatz vor dem Hafen. Es dauert ewig, bis er wieder kommt – allerdings nicht wie erwartet zu Fuß, sondern mit unsrem Auto. Was ist los?

Die lokalen Agenten von Wallenius Wilhelmsen nehmen das Auto so nicht an. Es dürfen keine sogenannten “personal effects” im Fahrzeug verbleiben, will heißen “persönliche Gegenstände”. Schock!

Das steht zwar im Vertrag und war uns auch vorher bekannt, aber das wurde – wir haben uns da im Vorfeld erkundigt – (stillschweigende Übereinkunft mit den Reedereien) noch nie so gehandhabt. Es darf nichts im Auto herumliegen, alles muss (nicht sichtbar) in Schränke verpackt sein, hieß es immer wieder. Wie soll das auch gehen, mit einem gesamten Hausstand im Wohnmobil. Da könnten die Reedereien grundsätzlich keine Wohnmobile mehr transportieren. Fazit: es schlägt mal wieder gnadenlos der pingelige australische Hang zur Bürokratie zu. Nix zu machen, vor allem nicht in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit. Das nächste Schiff geht erst in zwei Wochen.

Wir schnappen uns alle Müllsäcke, die wir haben und räumen unsere persönliche Habe aus dem Auto. Zunächst noch in der Absicht (fast) alles weg zu werfen.

Trevor steht daneben wie ein begossener Pudel, ist selbst wirklich sehr betroffen über seine Landsleute. Das ist ihm sehr peinlich. Erniedrigend seinen Hausstand inkl. Klamotten etc. auf einem Hafenparkplatz in Müllsäcke zu verpacken. Als wir über die Entsorgung der Müllsäcke nachdenken – die gehen nicht in den Mülleimer am Hafen, bietet Trevor dann an, diese für uns in seinem Büro alle in eine Kiste zu verpacken und gesondert nach Deutschland zu verschiffen. Partielle Entspannung – aber wirklich nur ein Wenig. Wir packen die Müllsäcke auf den Pickup.

Der freundliche Trevor fährt uns direkt nach Perth ins gebuchte Ibis-Hotel. Wir sind erschlagen, stockesauer auf alle Australier mit Ausnahme von Trevor. Checken im Hotel ein und gehen gegenüber erst mal zwei Bier trinken. Wir erwägen ernsthaft, den geplanten Sydney-Besuch abzublasen, wir haben die Schnauze echt voll. Ich schaue nach Flügen von Perth direkt nach Hause. Am Ende siegt die Vernunft. Entscheidung: zwei Tage Perth besichtigen, danach Flug für drei Nächte nach Sydney. Wer weiß, ob wir je wieder Lust auf Australien haben werden?

Das Schiff, die Salome, das unser Auto nach Hause bringen wird – vor der Oper in Sydney.

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