Am 03.08.14 starten wir in der Frühe zur Überquerung der Anden Richtung Argentinien. Zunächst geht es von Vina del Mar nördlich die Pazifikküste entlang.
Der morgendliche Nebel ist noch nicht ganz verschwunden. Auswirkung des kalten Humboldtstromes – Wasser kalt ca. 13-15 Grad; Lufttemperatur schon wesentlich höher. Selbst im Sommer soll man hier nur mit Einschränkungen baden “wollen”! Einige beherzte Wellenreiter haben wir trotzdem gesehen. Kaffeepause und Strandspaziergang am Strand bei Renaca.
Weiter geht`s die wilde Küste entlang.
Wir verlassen die Küste Richtung Anden. Quillota, San Felipe und Los Andes sind die nächsten Orte an denen wir vorbeikommen. Gegensätzlicher kann eine Tagesfahrt nicht sein – wie ihr noch sehen werdet. Blick aus dem Panoramafenster unseres Gefährtes. Im Hintergrund kann man die Anden schon erahnen.
Und dann steigt es bereits an.
Späte Mittagpause gegen 15 Uhr auf einem Lkw-Parkplatz. Die Anden jetzt schon besser zu sehen. Bienvenido los Andes!
Immer weiter steigt es an – der entgegenkommende Lkw-Verkehr nimmt stetig zu. Eine der Hauptverkehrsadern zwischen Chile und Argentinien. Und der Pass war einige Tage wegen zu viel Schnees geschlossen.
Auf 2.855 Metern Höhe passieren wir das noble chilenische Skizentrum von Portillo. Saison ist zwischen Juni und September. Da ist ganz schön was los.
Schwarze Piste – auf dem Foto schlecht zu erkennen, sah aber recht abenteuerlich aus.
Wir sind noch lange nicht ganz oben.
Aber wir durchfahren bereits die weit unterhalb des Passes gelegene chilenische Grenzstation.
Es geht weiter hinauf.
Noch 86 km bis Uspallata auf der argentinischen Seite.
Auf der Höhe von 3.815 Metern fahren wir durch einen Tunnel und sind dann plötzlich auf der argentinischen Seite. Eine richtige Passhöhe gibt es nicht.
Zuvor noch ein Stopp an einer Stelle an der man den Gipfel des Aconcagua gut sehen kann. Dies ist mit einer Höhe von 6.959 Metern der höchste Berg Amerikas und überhaupt wohl der höchste Berg der Erde außerhalb Asiens. Noch nie von ihm gehört vorher! Wahrscheinlich Kurzschuljahr auf der Gutenberg Schule. Der Dicke in der Mitte, das isser.
Für die Inka war der Aconcagua ein heiliger Berg. So wie auch an anderen Bergen wurden hier Kultstätten errichtet und Opfer, auch Menschenopfer dargebracht. Die 1985 in einer Höhe von 5167 m entdeckten Anlagen gehören zu den höchsten der Erde und sind die am schwierigsten erreichbaren aller Inka-Opferstätten. Hier wurden innerhalb von Steinmauern die auf Gras, Stoff und Federn gebetteten Überreste eines Kindes gefunden. Die Kleidung spricht dafür, dass es sich um ein Mitglied der obersten Gesellschaftsschicht handelte. Figuren und Kokablätter waren weitere aufgefundene Opfergaben.
An der Grenzstation verbringen wir 2 1/2 Stunden. Die Argentinier sind penibel und überhaupt können sich Chilenen und Argentinier nicht besonders gut leiden.
Wir kommen im Dunkeln sehr spät in unserem Hotel in Uspallata an – trotzdem gehen wir noch essen. Mein erstes Lomo, leckeres Steak! Dann falle ich todmüde ins Bett.
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