Daily Archives: 30. August 2014

Santiago de Chile

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In der Region Santiago de Chile leben  ca. 6 Mio. Menschen und damit etwa 40 Prozent aller Chilenen; in Santiago selbst (Stadtzentrum und Regierungsviertel) Angabe gemäß nur etwa 200.000 Menschen. Mir kam es trotzdem viel größer vor. Sieht auch größer aus. Die Stadt ist das unbestrittene politische Zentrum Chiles, auch wenn das chilenische Parlament, der Congreso Nacional, in Valparaíso tagt. Santiago ist wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum Chiles mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern.

Ich komme von Arica nach etwa 3 Stunden Flug mit Verspätung in SCL an; bei der Zwischenlandung in Iquique gab es ein kleines südamerikanisches Chaos. Es waren plötzlich mehr Passagiere an Bord, als es hätten sein dürfen. Zu wenige ausgestiegen – zu viele eingestiegen? Die Stewardessen zählen und zählen die Passagiere. Zwei mussten dann wohl aussteigen.

Mit dem Taxi ins Hotel. Ich hatte vorher bewusst versucht, ein Hotel in zentraler Lage zu wählen, damit ich abends nicht mit dem Taxi durch irgendwelche dunklen Gegenden gondeln muss. Wie sich herausstellt liegt mein Hotel dann tatsächlich auch sehr zentral im Bezirk Bellavista – dem Kneipenviertel Santiagos. Direkt unter dem Hausberg Santiagos, dem Cerro San Cristobal und dem zoologischen Garten. Ich höre die Tiere von meinem Hotelzimmer aus.

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The Aubrey Hotel, mein Zimmer im ersten Geschoß mit den 3 Fenstern und dem Balkon oberhalb der Arkaden. Links der Cerro und der Zoo.

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Hier lässt es sich aushalten. Zivilisation – so etwas tut gut nach den vielen einfachen Herbergen der Reise.

Abends ein erster Ausflug in die Umgegend zum Abendessen. Kein Problem hier etwas zu Futtern zu finden. Eine Kneipe bzw. Parilla-Bar neben der anderen. Die Chilenen sitzen vor den Kneipen und trinken Bier.

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Am nächsten morgen will ich mit dem Funicular (Seilbahn ähnlich Nerobergbahn in Wiesbaden) auf den Hausberg, um mir das ganze erst einmal von oben anzusehen. Bin zu früh, macht erst um 10:00 Uhr auf. Warte. Dann geht`s los.

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Bergstation.

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Christusstatue auf dem Berg.

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Blick Richtung Stadt. Viel Verkehr und Smog.IMG_0909 (Mittel)

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Blick Richtung Anden – leider nicht viel zu sehen.

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… und dann wieder `runter.

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Wollte dann eigentlich den Hop on Hop off–Bus nehmen, entscheide mich aber für eine Zu-Fuß-Erkundung der Altstadt. Zunächst durch mein Viertel Barrio Bellavista. Bei Tag. Sieht ein wenig aus wie in Berlin (Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain) allerdings mit wesentlich kleineren Häusern.

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Das “Venezia” zu Lebzeiten Stammlokal Pablo Nerudas, der hier um die Ecke wohnte.

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Markt nahe Rio Mapocho bzw. Plaza Italia.

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Rio Mapocho. Wildes Wasser direkt aus den nahegelegenen Anden auf dem Weg zum nahegelegenen Pazifik.

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Plaza Italia/Baquedano. Im Hintergrund Cerro San Cristobal.

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Ich will Richtung Plaza de Armas – nehme die Liber Bernardo O`Higgins und verlaufe mich damit gleich.

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Nix claro – alles diesig (Werbung führender Mobilfunkanbieter Chiles); Höllenverkehr und –lärm.

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Kulturzentrum Gabriela Mistral (GAM).

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Denkmal für gefallene Polizisten.

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Iglesio San Francisco de Borja – Kirche der Carabinieros.

Wie Polizei hat eigene Kirche? Hintergrund: Die Carabinieros sind in Chile als Waffengattung dem Heer, der Marine und Luftwaffe gleichgestellt; sie unterstehen dem Verteidigungsminister (in der tgl. Arbeit seit 2011 dem Innenminister). Wie auch anderswo gibt es für die Streitkräfte eine Militärseelsorge, in diesem Fall institutionalisiert in der Kirche San Francisco de Borja.

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Universidad Catolica de Chile. Extrem schöner Platz zum studieren mit guter Stimmung – da lässt es sich aushalten.

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Lasse den Cerro Santa Lucia rechts von mir und biege ab Richtung Plaza de Armas.

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Iglesia de San Augustin.

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Fußgängerzone (Paseo Estado).

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Kathedrale von Santiago am Plaza de Armas – Großbaustelle. Nix mit Café Cortado trinkenden alten Männern, wie im Reiseführer angekündigt.

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… wenn die rote Lampe an ist, ist der Beichtstuhl besetzt bzw. in Betrieb.

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An der Nordseite der Plaza de Armas: Correo Central (Hauptpostamt), Palacio Real de Audiencia (Dienstsitz der spanischen Kolonialherren) und Municipalidad de Santiago (Bezirksverwaltung).

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Blick von der Ostseite auf die eingerüstete Kathedrale – im Grunde ist der ganze Platz eine Baustelle und von Bretterzäunen umgeben. Schade!

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Ganz in der Nähe Iglesia de Santo Domingo.

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Mein chilenischer Mittagssnack “Empanadas mit Cola”.

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Weiter durch die Innenstadt.

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Alte Shopping-Arkaden unweit der Plaza de Armas.

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Ahumada.

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Der “Ex Congreso Nacional” – tagt ja nun in Valparaiso.

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Barrio Bellas Artes – Blick in den Parque Forestal.

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Museo de Bellas Artes am Rande des Parque Forestal– es läuft gerade eine Beuys-Ausstellung.

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Monumento a los Bomberos (Feuerwehrleute).

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Plaza Mulato Gil de Castro mit Café, Töpferwerkstatt und Museo de Artes Visuales in Barrio Bella Artes – Lastarria.

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Das Barrio Bellas Artes ist fern vom Verkehrslärm und relativ entspannt. Für Santiagoer Verhältnisse geradezu idyllisch. Auch hier viele Restaurants, aber wohl eleganter als in Bella Vista.

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Zurück in “Kreuzberg” (Barrio Bella Vista). Rundgang tagsüber.

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Pablo Neruda (geboren 1904 in Parral; gestorben 1973 in Santiago de Chile; eigentlich Neftalí Ricardo Reyes Basoalto) war ein chilenischer Dichter und Schriftsteller, der sich vor allem gegen den Faschismus in seinem Heimatland und in Spanien einsetzte. Er verhalf 1970 Salvador Allende zur Wahl des Präsidenten. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Museum und Haus des Dichters im Barrio Bellavista.

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Am nächsten Tag via Metro ein Ausflug in das moderne Santiago de Chile. Av. Providencia etc.. Im Reiseführer hochgelobt … bis als Überraschung angepriesen für schicke Boutiquen, Restaurants das größte Shopping-Center Südamerikas (Costanera Center) etc. – kurzweg alles eine Enttäuschung und typischer Reiseführer-Hype. Vielleicht sind wir allerdings auch aus Asien und Europa zu verwöhnt. Und Restaurants habe ich tatsächlich einige nette gesehen. Mein Umgang mit Reiseführern wird jedenfalls immer kritischer.

Hochhaus zum Costanera-Center.

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Irgendwie nicht viel los in der Ecke; nur Büros und Apartmenthäuser – es fängt auch an zu regnen und ich verziehe mich via Metro wieder in mein schönes Hotelzimmer.

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Blick von meinem Zimmer auf das verregnete Santiago. Eigentlich ein todlangweiliger Nachmittag … wäre da nicht …?

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Mein Freund Ralf sagt ja auch immer, man könne mich nicht guten Gewissens irgendwo hinfahren lassen, es passiere immer etwas. So auch am Samstag den 23. August. Ich kapiere es zunächst auch gar nicht, aber als es heftiger wird fängt mein Hirn dann doch an zu arbeiten. Gibt`s hier einen Tisch? Nee, dann schnell `raus hier … ich Idiot versuche sogar noch meine Schuhe anzuziehen, statt barfuß die zwei Stockwerke unserer alten Villa zu überwinden … ein schon richtig heftiges Erdbeben. Die gesamt Hotelbesatzung steht schon vor der Tür als ich eintreffe und sieht mir meinen Schrecken an. Ich zittere noch ein halbe Stunde später.

 

latina-press.com meldet:

Im südamerikanischen Land Chile hat sich am Samstag (23.) nachmittags ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,6 auf der Momenten-Magnituden-Skala ereignet. Die Erschütterung dauerte zwischen 30 und 40 Sekunden und trat in einer Tiefe von 32 Kilometern (19,9 Meilen) auf. Berichte über materielle Schäden oder Verletzte liegen nicht vor. Lokale Medien berichten von schwankenden Gebäuden in der Hauptstadt Santiago, die Bevölkerung rannte in Panik aus ihren Häusern. In den argentinischen Provinzen Mendoza und San Juan wurde das Beben ebenfalls registriert, das Mobilfunknetz brach teilweise zusammen.

 

Abends Parilla-Bar mit einem riesigen Stück Fleisch. Morgens Abflug nach Hause. Zur Ehrenrettung zeigt sich nach dem ganzen Regen des vorigen Nachmittags und der Nacht vom Flughafen aus im Hintergrund noch einmal die Kette der Anden.

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Hasta luego Santiago – im Februar 2015 bin ich zum Einstieg in meine Patagonien-Reise wieder zu Gast.

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