Grenzübertritt nach Laos – Vientiane

Von Chiang Khan aus fahren wir entlang des Mekong-River ca. 150 km flussabwärts. Wunderschöne Landschaft! Wir genießen ein vorerst letztes Mal den Luxus eines Einkaufs in einem westlichen Supermarkt. Bier, Wein, Butter, französischer Käse, Shampoo (stellt sich später als Conditioner heraus), Salami und roher Schinken etc. werden gebunkert. Wir sind auf dem Weg in die PDR Laos (Peoples Democratic Republic Laos). Hört sich ein Wenig nach verwaltetem Mangel an.

Wir essen nach Besuch des Supermarktes direkt über dem Mekong-River – in einer Art “persönlicher” Laube aus Holz – zu Mittag, leckeres Thai-Essen. WLAN – outdoor inklusive! Mein zweiter iced-coffee kommt nicht, ich frage mehrfach nach. Ok, ok, der Ventillator in der Laube geht auch nicht mehr – ergo Stromausfall sogar im Wirtschaftswunderland Thailand.

Eine Gruppe “Langnasen” in voller Fahrrad-Montur erscheint im Restaurant und bestellt Weißbier – können nur “South-Germans” sein. So isses auch – eine Agentur aus Bangkok veranstaltet Gruppen-Radreisen in Thailand. Wäre nicht so mein Ding – zu heiß, zu hohe Luftfeuchtigkeit. Mekong-River by Mountainbike – jedem das Seine.

Langsam müssen wir los – Richtung Grenze. Es ist nicht mehr weit und die Grenzabfertigung gestaltet sich beiderseits easy – in Laos erwartet uns unser Guide – perfekt ostdeutsch sprechend – logo, der hat bei “Honey” Honecker studiert. Irritiert natürlich sprachlich doch ein Wenig, der alte laotische Sachse. Wir gewöhnen uns im Verlauf der Tage in Laos aber noch daran.

Hinter der Grenze geht es noch ein paar Kilometer bis zu unserem Stellplatz im Chanthala Resort etwa 10km außerhalb von Vientiane, der relativ unspektakulären Hauptstadt von Laos  – das gefällt uns gar nicht, wir können nicht zu Fuß das städtische Leben genießen. Der Platz selbst gefällt uns nach den “geordneten Verhältnissen” in Thailand ebenfalls nicht – total abgeranzt und zugemüllt.

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Es ist brüllend heiß und feucht, Mekong-Klima eben. Wir nehmen uns für kleines Geld eine Art Bungalow direkt hinter dem Stellplatz unseres Wohnmobils. Schlafen kann man darin nicht, so versifft und verwanzt ist das Ding, aber wir haben dann einen eigenen Stromanschluss und können ohne Bedenken (Sicherung fliegt raus, weil die anderen auch dran hängen) die Klimaanlage im Auto laufen lassen.

Am nächsten Tag starten wir in der Frühe (noch kühl!) mit dem Bus Richtung Zentrum und absolvieren das städtische Besichtigungsprogramm – sorry shame on me, schon wieder Tempel und Buddhas.

Zunächst geht`s durchs Botschaftsviertel zum Wat Si Saket.IMG_4771 (Mittel)

Der Lonely Planet meint: … even if you`ve overdosed on temples … you have to visit Wat Si Saket. Wird gemacht. Es ist der älteste Tempel Vientianes, erbaut 1818 von König Anouvong.

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Selbst im Tempel “Sponsoring” für Suppen und geschmeidige Haut. Man kann allerdings auch sitzend nur den Schatten genießen.

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In den Laubengängen rund um den eigentlichen Tempel mehr als 2.000 schöne Buddha-Skulpturen aus verschiedensten Materialien.

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Aber auch einen Drachen haben sie – der soll früher zu religiösen Festen durch die Stadt getragen worden sein.

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Nächste Anlaufstation ist ein weiterer Tempel, wo junge Paare Vientianes, auch einzelne Frauen in der Hoffnung auf reichen Kindersegen, beten, opfern und sinniger Weise auch Gaben auf einem im Tempel befindlichen Bett ablegen. Der Tempel ist total überlaufen – muss wohl tatsächlich helfen.

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Da is wohl was schiefgegangen mit dem Bett und so – Buddha schwanger?

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Der Kuriositäten nicht genug … finden wir dann eben noch dieses Schild (bemerkenswertes Verbot!) …

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… und diesen Buddha. Von wegen rau(s)chfrei und so, wenn der mal keinen “durchgezogen” hat! Der ist ja völlig entrückt.

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Zur Abrundung des Tempel-Vormittags fahren wir zum laotischen Nationalheiligtum der großen Stupa Pha That Luang. Auf dem Weg dorthin ein sehr schön blühender und riechender Baum. Botanische Bezeichnung mir unbekannt.

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… und auch noch auf dem Weg, ein weiteres Highlight für Steve Jobs Enthusiasten – so ganz falsch scheint mir die Bezeichnung dieses Ladens gar nicht zu sein.

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Die Stupa Pha That Luang, monumentale 45 Meter hoch und von einem riesigen leeren Platz umgeben. Dieser erinnert – in seiner Weite – stark an ähnliche Plätze in den Hauptstädten der alten sozialistischen Welt.

Der Legende nach soll sich anstelle der Stupa ursprünglich ein Heiligtum der Mon befunden haben. Andere Legenden berichten, dass Abgesandte von König Ashoka etwa im Jahr 307 v. Chr. eine Reliquie (ein Stück des Brustbeins) des Buddha hierher brachten und vergruben.

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Denkmal für den französischen Forscher und  Architekten Louis Delaporte, der als Mitglied der Mekong Exploration Commission im Jahre 1867 Vientiane besucht hatte und nach dessen Plänen und Zeichnungen in den 1930er Jahren die Kolonialregierung begann, den Stupa originalgetreu wieder aufzubauen, der im 19. Jhdt. durch Blitzschlag und Krieg stark beschädigt worden war.

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Zum Abschluss des städtischen Besichtigungsprogramms besteigen wir den, den Commercial District optisch beherrschenden Patuxai, den Arc de Triomphe Vientianes. Die “französiche” koloniale Vergangenheit lässt grüßen.

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Man hat einen schönen Blick über die gartenartig angelegte Stadt bis zum Mekong-River.

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“Apropos” französische Vergangenheit. Die  hat zumindest in der Gegenwart sehr positive Aspekte. Nein, man spricht kaum noch französisch, wäre auch zu schön und einfach gewesen.

Aber, jetzt kommt`s, es gibt die nächsten Tage überall leckeres Baguette und frische Croissants – ein Wenig Abwechslung auf dem Frühstückstisch ist gar nicht so schlecht. Wir decken uns auf dem Rückweg zum Wohnmobilstellplatz erst einmal ordentlich ein.

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