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Der Osten Bhutans

Herkömmlicherweise enden die touristischen Touren durch Bhutan in den Bumthang-Tälern.

Herkömmlicherweise gibt es auch keine Möglichkeit bzw. Genehmigung sowohl bei der Einreise in das Land, als auch bei der Ausreise aus dem Land, den Landweg zu benutzen. Meist wird hin und zurück über den Flughafen in Paro ein- bzw. ausgereist – Einreise mit dem Flugzeug und Ausreise Richtung West-Bengal Hills bzw. Darjeeling etwa mit dem Auto ist schon die große Ausnahme.

Bei uns ist das anders – wir müssen ja mit dem Auto wieder ausreisen und wir dürfen dies glücklicherweise sogar im touristisch eher unerschlossenen Osten des Landes, in Samdrup Jongkhar tun. Wir müssen also nicht zurück nach Phuentsholing.

Nach unserem schweizerischen Raclette-Abend geht es durch das Ura Tal, eines der Bumthang-Täler, mit anspruchsvoller Fahrstrecke (viele große Löcher) weiter über u.a. den Sheltang-Pass mit 3.600 Metern Höhe in das Dorf Ura, das immerhin auch noch auf 3.100 Metern Höhe liegt.

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Von dort aus verlassen wir sukzessive die luftigen Höhen und erreichen mit 1.800 Metern zunächst die halbtropische Zone.

Die Nadelbäume müssen Bambus- und Kletterpflanzen Platz machen. Bei der folgenden etwa 20 km langen Strecke zwischen Sengor und Namning soll es sich laut Reiseführer um die wohl abenteuerlichste Strecke ganz Bhutans handeln. Die Straße ist im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Fels herausgeschnitten und wird von steil abfallenden Hängen gesäumt. Die düstere Stimmung wird noch durch die anhaltende Feuchtigkeit, den Nebel und die Abwesenheit jeglicher menschlicher Aktivität verstärkt. 

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Am Nachmittag erreichen wir mit der Brücke über den Kuru-Fluss mit 650 Metern über NN den tiefsten Punkt des Tages. Bemerkenswert etwa 3.000 Meter Höhenunterschied an einem Tag. Der Körper merk das und reagiert mit Kopfdruck.

Von dort aus geht es wieder den Berg hinauf nach Mongar, das auf 1.700 Metern liegt. Kurven über Kurven – Navi-Kunst!

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In Mongar angekommen haben wir einen Stellplatz quasi direkt neben dem Tor (… hallo Ralf!). Aus dem Küchenfenster lässt sich gut das laufende Spiel der fußballbegeisterten Bhutaner beobachten.

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Am nächsten Morgen machen wir, bevor es nach Trashigang weiter geht, einen kleinen Spaziergang durch den hübschen Ort. Alles nun wirklich sehr authentisch hier.

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Für Liebhaber der Bremer Stadtmusikanten (Martina+ schon wieder Ralf) hier das bhutanische Gegenstück. Elefant, Affe, Hase, Vogel!

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Wir starten Richtung Trashigang ohne uns mit der Gruppe den “neuen” Mongar-Dzong aus den 50er-Jahren angesehen zu haben. Wir wollen uns alternativ den wohl schönen alten Trashigang-Dzong ansehen. Auch der Ort Trashigang soll schön sein. Die 96 Kilometer nach Trashigang gestalten sich entspannt – zwar geht es am Korila Pass wieder hoch bis auf 2.450 Meter, aber das ist nach den letzten Tagen ja keine wirkliche Höhe. Die Straße ist zur Abwechslung mal in akzeptablem Zustand.

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In dem sehr engen und geschäftigen Ort Trashigang angekommen, finden wir noch eine kleine Parklücke. Max und Heidi, die nach uns ankommen, müssen sich schon ein Wenig mehr schauen. Wir machen einen kleinen Ortsrundgang und gehen schnell ein paar Momos essen, die uns aber nicht so wirklich bekommen, es rumpelt später im Bauch. Dann geht es zum Dzong.

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Der Trashigang-Dzong aus dem Jahre 1659 präsentiert sich sehr authentisch – keine Menschenseele anwesend außer den Mönchen.

Es hat leicht angefangen zu regnen. Trotzdem hat man eine einzigartige Aussicht auf das umliegende Land. Darüberhinaus ist der Dzong aufgrund seiner Lage praktisch uneinnehmbar, da er von drei Seiten – durch den Fluss, die Schlucht und auf der Rückseite durch den Berg geschützt ist. Der vierte Desi von Bhutan erweiterte den Dzong um das Jahr 1694 – Im Jahr 1950 wurde er von Dasho Dopola restauriert.

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Mönch beim Baden.

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Im Inneren des Dzong.

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Vorraum des Tempelraumes/Gebetsraumes.

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Tempelraum.

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Was macht der Mönch da am bzw. im Wandschrank des Vorraumes zum Tempel? Meditieren? Ihr werdet es nicht glauben – ich habe auch zweimal hingeschaut. Der schaut auf dem im Wandschrank verborgenen Fernseher doch glatt ein Fußballspiel!

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Wieder aus dem Dzong draußen, wird der Regen stärker, wir verlassen Trashigang Richtung Stellplatz, nicht jedoch, ohne diesen schönen Weihnachtsstern (im Regen) noch fotografiert zu haben.

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Der teilweise heftige Regen hält den ganzen restlichen Tag und die ganze Nacht über an. Keine guten Voraussetzungen für die morgige lange Fahrtstrecke bis zur indischen Grenze nach Samdrup Jonkhar. In Bhutan muss man auf den Straßen immer mit Erdrutschen rechnen, manchmal sind Straßen aus solchen Gründen tagelang geschlossen. Schaun `mer mal.

Am Morgen bei unserer Abfahrt macht der Regen eine Pause. Bhutan präsentiert sich noch einmal von der Schokoladenseite.

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Petra wäscht noch ein “Kesselsche Bundes” auf der Passhöhe; ich koche derweil Espresso, den wir zu zwei Kit Kat (… have a break!) genießen.

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Noch `ne Passhöhe, das Wetter wird schon trüber und der Regen setzt wieder ein.

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Wir machen Mittagspause – Petra gönnt sich eine gigantische Portion toten Fisch mit Zwiebeln – iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii !

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Und dann geht der “Schlamm-Massel” richtig los. Den restlichen Tag fahren wir unter extremsten Bedingungen. Der Toyota hat da keine Probleme, aber es ist äußerste Konzentration gefragt. Wie die “Yoghurtbecher” da durchgekommen sind, ist mir ein Rätsel. 

Einmal denke ich schon über Einschalten der Winde nach, als wir auf den ersten Blick einen auf der Straße liegenden kleinen Felsen nicht umfahren können – wir kommen dann aber doch, ohne Wegziehen des Felsens mit der Winde, um ihn herum.

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So richtig geben die Fotos es nicht wieder. Wir waren jedenfalls ganz schön fertig und auch froh, als wir unten angekommen waren. Das Auto sah aus? Schlamm überall.

Am nächsten Morgen direkt nach Grenzübertritt nach Assam (Indien) haben wir dann auch eine Waschgelegenheit aufgesucht. Nicht gerade die schönste und sauberste, aber, wenn das Zeug erst einmal richtig durchgetrocknet ist, nimmt es Betonqualitäten an. Dauert fast eine Stunde. Aber dann ist alles runter.

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Bhutan – über Punakha in die Bumthang-Täler

Am nächsten Morgen setzen wir von Thimphu aus unsere West-Ost-Durchquerung des kleinen Königreichs fort.

Ein Wenig traurig bin ich dabei schon, der Außenminister war zwar auch ganz nett, aber dem König und vor allem der hübschen Königin hätte ich schon gerne mal die Hand geschüttelt – geht mir so im Kopf `rum.

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Wir steuern als Tagesziel den Punakha-Dzong (erbaut etwa 1650) an. Früher Wintersitz des Königs und der klerikalen Oberschicht (hunderte Mönche), da im Gegensatz zu Thimphu über tausend Meter niedriger auf 1.350 Metern gelegen, mithin klimatisch deutlich angenehmer im Winter. Heute überwintert hier nur noch der Klerus – der König hat `ne Zentralheizung in Thimphu! Gekrönt wurde er aber trotzdem im Punakha-Dzong.

Unser erster Halt auf dem Weg nach Punakha gilt dem Dochula Pass mit 3.050 Metern Höhe. Die Passhöhe wird von Gebetsfahnen und einem beeindruckenden Feld von 108 Chorten, genannt Druk Wangyal, markiert. Geschenk der Königin Mutter aus Dank für den Sieg über Aufständische (Bodo-Separatisten) im Jahr 2003. Gegenüber des Chortenfeldes befindet sich ein ebenfalls von der Königin Mutter gestifteter schöner, aber neuer Tempel; fertiggestellt 2008.

Aber das wirklich beeindruckende an der Passhöhe ist der Blick auf die Kette der 7.000-er Bhutans im Hintergrund. Bei unserem ersten Besuch in Bhutan haben wir sie binnen 2 Wochen nie – nicht ein einziges Mal – zu Gesicht bekommen, aber dieses Mal sollte es klappen.

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Manfred hat sichtlich noch ein Wenig mit dem Muskelkater von der Besteigung des Tigernestes zu kämpfen!

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Unsere Weiterfahrt durch die phantastische Berglandschaft gestaltet sich abwechslungsreich.

… mal tanken wir heiliges Wasser aus der mit einem Mühlwerk versehenen, wasserbetriebenen Gebetsmühle. Es gibt ein kleines Glöckchen und bei jeder Umdrehung macht es einmal “bing”. Das heilige Wasser, das wir zapfen schmeckt übrigens ganz hervorragend und macht beim Duschen eine schöne Haut, behauptet die “mitfahrende Kompetenz”. Getankt werden muss per Hand mit dem Faltkanister, da wir, um es mit der Pumpe in den Tank zu zu befördern, nicht dicht genug heranfahren können. Aber auch so geht das relativ fix. Vor allem ist auch der Platz schön – und wir haben `mal Zeit.

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… mal gibt`s noch ne “P”-Pause mit 7.000er-Blick. Und der Hund schaut zu!

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… oder wir entdecken einen blühenden Rhododendron. Ungewöhnlich für die Jahreszeit. Eigentlich ist die Blüte erst für April vorgesehen, da sind dann aber auch die gesamten Wälder rot voller Rhododendron-Blüten. Ein echtes Schauspiel.

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Bei dieser Gelegenheit sehen wir auch dieses schöne Exemplar von Baum. Seine noch kahlen Äste sind mit Moosen und Sonstigem bewachsen.

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Um die Mittagszeit treffen wir auf Max und Heidi – sie wechseln Keilriemen vor einem kleinen Restaurant. Beim Brummi schon eine “echte” Aktion.

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Da wir nicht helfen können, Marc unterstützt Max bereits, nehmen wir einen kleinen Cheese-Momo-Snack – lecker.

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Gegen 16:00 Uhr treffen wir vor dem Punakha-Dzong ein. Dieser liegt auf einer Insel mitten in der Mündung zweier Flüsse. Von vorne sieht er ein Wenig aus wie ein großes Schiff.

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Über eine alte Holzbrücke geht es über den einen der beiden Flüsse auf die Insel mit dem Dzong.

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Eingangstreppe zum Dzong – geschäftiges Treiben in der im öffentlichen Leben durch die Bhutaner zu tragenden Nationaltracht, bei Männern “Go”, bei Frauen “Kira” genannt. Die dazu getragenen Schals verraten den Rang bzw. die Funktion ihres Trägers. Ein weißer Schal etwa wird durch Normalsterbliche getragen.

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Im ersten Hof des Dzong angekommen – zumeist der Bereich wo die öffentliche Verwaltung untergebracht ist – herrscht geschäftiges Treiben. Wie sich herausstellt, probt eine Tanzgruppe einen rituellen Tanz für ein anstehendes Festival. Viele schauen zu.

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Im zweiten Hof dagegen ist es schon um einiges ruhiger, wir suchen den Zugang zum klösterlichen klerikalen Teil, und finden ihn verbunden durch einen dunklen unauffälligen Gang.

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Es findet gerade ein Gottesdienst statt. Man hört die typischen lauten Trompeten und die Trommeln. Ich schneie, nachdem ich meine Schuhe ausgezogen habe, unvermittelt hinein. Man kann normalerweise immer zuschauen. Diese Mal allerdings werde ich mit dem Hinweis, es handele sich um eine besondere Veranstaltung, wieder hinaus komplementiert. Ein Foto von draußen habe ich heimlich trotzdem noch geschossen.

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Weiter im klerikalen Teil des Dzongs.

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Mönche in ihren roten Roben.

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Die Flagge Bhutans mit dem Drachen (Druk) darauf – schlecht zu sehen.

 

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Wir übernachten nicht weit entfernt vom Dzong am Ufer dieses Flusses – am nächsten Morgen geht es eine sehr lange Strecke über Trongsa direkt weiter in die Bhumtang Täler.

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Zunächst müssen wir den Pelela-Pass mit einer Höhe von 3.300 Metern erklimmen. Oben auf der Passhöhe an der Stupa gibt es bei Heidi und Max, die auch gerade eingetroffen sind einen Espresso für uns – es ist gut Freunde mit einem großen Auto zu haben.

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Unterwegs taucht hinter einer Kurve dann plötzlich der Chendebji-Chorten bzw. Stupa auf. Im nepalesischen Stil gehalten, kennzeichnen vier aufgemalte Augenpaare die verschiedenen Himmelrichtungen. Wir besichtigen die Stupa nicht erneut – Petra geht es nicht so gut, sie hat Halsschmerzen.

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Angekommen in Trongsa mache ich einen Spaziergang durch den Ort, Petra legt sich zum Erholen ein Wenig hin. Unterhalb des Hauses im Vordergrund zu sehen der Trongsa-Dzong, strategisch gut gelegen an einer sehr engen Stelle im Tal.

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Wieder im Auto erklimmen wir den nächsten Pass auf unserem Weg in die Bumthang-Täler, den Yotongla-Pass mit 3.425 Metern die höchste Erhebung, die wir in Bhutan mit dem Auto bewältigen müssen. Auf dem Weg nach oben tauchen plötzlich dies Yaks auf, die sich zur Zeit noch in den tieferen Regionen wg. des vergangenen Winters aufhalten. In einigen Wochen werden sie in ihre eigentlichen Weidegründe in höhere Regionen gebracht werden.

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Kurz vor Erreichen der Bumthang-Täler halten wir an einem uns noch vom letzten Besuch bekannten Kunsthandwerksladen – die Kinder des Inhabers wollen fotografiert werden.

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Petra kauft eine schöne Decke aus Yak-Wolle. Ich erwerbe nachfolgenden kultischen Gegenstand. Die Geister in Wiesbaden-Eigenheim sollen schon in hellem Aufruhr sein. Hab`s versprochen!

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Bis nach Jakar unserem Tagesziel im Choekhor-Tal (Bumthang) müssen wir noch über den kleinen (2.950 Meter) mit Gebetsfahnen und Stupa geschmückten Kiki La – Pass, dann sind wir da.

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In Jakar angekommen fahren wir sofort in die Schweizer Käserei, um uns mit Schweizer Käse einzudecken, bevor die gesamte Truppe das via Mundpropaganda mitbekommen hat. Hier hat sich nämlich, sagt man, vor etwa 30 Jahren ein Schweizer in eine Bhutanerin verliebt und ist geblieben. Er hat einen ganzen Bauernhof mit allem was dazu gehört, u.a. auch einem Restaurant und einer Brauerei aufgebaut.

 

Ins Restaurant geht es abends – ich habe aus Anlass meines (vergangenen) Geburtstages Heidi, Viola, Manfred, Max zum Raclette-Essen eingeladen.

 

Das Restaurant.

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Geschenke auspacken.

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Max.

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Die Damen.

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Raclette – einfach, wie zu Hause.

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Wir werden von Phuub, unserem bhutanischen Guide wieder nach Hause gefahren.

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… wir sind wieder in Bhutan

Darauf haben wir uns wirklich seit Langem gefreut. Raus aus dem völlig übervölkerten, lauten und so unglaublich dreckigen Indien und wieder im so stimmungsvollen, gemütlichen, langsamen und ruhigen Bhutan – ich finde, der Schweiz Asiens. Schwer zu beschreiben, aber einfach Klasse das kleine Königreich.

Gestern noch sind wir in West-Bengalen bis kurz vor Jaigaon – Grenzort Indien gefahren. Dort übernachtet, mit dem Ziel, so früh wie möglich über die Grenze nach Phuentscholing, Grenzort Bhutan, zu kommen, um die ca. 170 km bis nach Paro und die Grenzformalitäten gut zu schaffen (geplante Durchschnittsgeschwindigkeit bei 10 bis 15 km/h). Vor allem keinen von den mitreisenden “Joghurtbechern” oder der “Weißen Ware” (wie wir sie nennen) vor sich zu haben auf dieser total engen kurvigen Strecke hinein in den Himalaya. Die kommen nicht voran in ihren überlangen Wohnzimmer-röhrender-Hirsch-Ferien-in-Holland-Wohnmobilen und man schleicht mit Blick auf eine weiße Wand hinterher.

Also 4:30 Uhr aufgestanden und um 6:00 Uhr an der indischen Grenze in Jaigaon gewesen.

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Inklusive Zoll (carnet de passage) und der Überfahrt zur/den Formalitäten auf der bhutanischen Seite, hat uns das vier Stunden gekostet. Durch dieses Tor kommt man `rein.

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Um etwa 10:00 Uhr starten wir nach einem bhutanischen Frühstück mit Fladen und irgendeiner Pampe (etwa indischer Dal?), Milchtee – trotzdem alles in allem sehr lecker, durch.

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Immer schön bergauf – hinein in den Himalaya. Innerhalb sehr kurzer Zeit von geschätzten 200 Metern auf eine Höhe von an diesem Tag max. ca. 2.500 Metern. Kurven ohne Ende. Atemnot – ein Wenig. Kein Wunder, die Höhe und die Abgründe links und rechts der Straße tun ihr Übriges.

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Die Landschaft wird immer schöner, wilder. Erste Stupas tauchen auf – sie werden brav im Uhrzeigersinn umkreist, alles Andere würde Unglück bringen.

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Zuletzt dann überall auch die schönen, teilweise bunt bemalten, dunklen alten Holzhäuser …

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… sieht von Ferne eben wirklich ein Wenig aus wie in der Schweiz, nur, dass von der Nähe betrachtet, es die eine oder andere Überraschung geben kann – große Penisse mit haarigen Säckchen sind auf die Häuser gemalt. Das soll die bösen Himalaya-Geister “mächtig” vom Haus fern halten.

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Einschub – ich zieh das thematisch mal vor: Im weiter östlichen Bhutan gibt es dann noch die Variante mit den mindestens 20cm langen Holzpenissen mit Flügeln, die an allen vier Ecken des Daches der Häuser an Kordeln herabhängen. Einfach zum Fürchten ihr Geister!

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Diesmal kauf ich ganz sicher so ein Teil. Wollte ich schon letztes Mal, als wir in Bhutan waren. Ihr könnt es Euch dann in der Eichenwaldstraße 24 zu gegebener Zeit anschauen; ob ich`s ans Dach hänge und in Richtung welchen Nachbargrundstückes weiß ich noch nicht – keine Angst, Bernd L.!

Apropos letztes Mal in Bhutan, da hatten wir vier oder fünf Ansichtskarten mit auf Häuser gemalten Penissen gekauft – nicht nachgedacht – und uns dann nicht getraut sie zu verschicken.

Wir folgen weiter dem GPS-Trek, das Paro-Tal hinauf. Von Ferne kann man schon den mächtigen Paro Dzong erkennen. Dzongs gibt es an jedem größeren Ort, jedem Tal in Bhutan. Es handelt sich dabei um eine Art Burg, die seinerzeit sowohl Fürstensitz,  Sitz der fürstlichen lokalen Verwaltung, als auch die geistliche Seite, in Form eines bhudistischen Klosters mit Tempel etc. umfassten.  Bis heute hat sich da Wenig geändert, es sitzt anstelle der fürstlichen Verwaltung z.B. das Einwohnermeldeamt, das Wahlamt etc. in den Dzongs; die Klöster leben weiter.

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Kurz vor Paro sollen wir laut Garmin-Navi über eine Brücke über den Fluß fahren. Geht aber nicht, da maximale Höhe der Brücke stahlkonstruktiv ca. 2,30 Meter sind. Wir fahren wieder zwei Kilometer zurück und finden eine größere Brücke in der Nähe des Flughafens. Dieser wird nur von DrukAir, der nationalen Fluggesellschaft Bhutans mit zwei eigenen Airbus-Flugzeugen überhaupt angeflogen.

In Paro eingetroffen machen wir einen Spaziergang durch den Ort. Viele Geschäfte sind geschlossen, da Feiertag “Lossar” ist. Wir werden von einem Paar aus New York angesprochen, die sich für unsere Reise und unser Auto interessieren. Sie wollen unbedingt ein Foto von uns und dem Auto – sollen sie haben. Erzähle ihnen, dass ich Paul fest versprochen habe, zu gegebener Zeit bei ihm in Brooklyn mit dem Wohnmobil vorzufahren.

Wir fahren weiter das Paro-Tal hinauf, zu dem Hotel, in dem wir seinerzeit übernachtet hatten. Wir wollen die Eigentümer des Hotels auf einen Tee besuchen; evtl. sogar vor dem Hotel im Auto übernachten und dort zu Abend essen.

Das Eigentümer-Ehepaar hatten wir seinerzeit bei unserer ersten Bhutan-Reise 2010 kennengelernt. Wir waren damals die ersten Gäste des neu eröffneten Hotels und wurden aus diesem Anlass von den Eigentümern zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Leider treffen wir die Eigentümer nicht an, aber – nachdem wir unsere Geschichte erzählt haben – lädt uns der anwesende Hotel-Manager zur Übernachtung ein. Total nett, wir nehmen gerne an und speisen vor dem Kaminfeuer zu Abend.

Ansonsten Zimmer saukalt, Matratze schlecht, Duschstrahl dünn wie im Wohnmobil, …  aber wir bekommen ernsthaft Gummi-Wärmflaschen für die Nacht (kuschelig) und der Blick aus dem Fenster ist hervorragend.

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Eigentlich wollten wir am nächsten Morgen mit Manfred, Viola, Marc und Eva den Aufstieg zum Tigernest – dem wohl berühmtesten Kloster Bhutans in Angriff nehmen. Da waren wir natürlich auch schon mal, und als wir hören, dass der Aufstieg bereits um 6:30 Uhr beginnen soll, entscheiden wir uns “einstimmig” für Ausschlafen und Frühstück vor dem Kaminfeuer im Hotel. Gemütlich, keine Reise-Hetze. Danach ein Wenig surfen im WLAN das Hotels. Wir genießen es.

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Gegen 11:00 Uhr brechen wir auf, besichtigen noch einen Tempel aus dem 7. Jhdt., den Kyichu Lhakhang im Paro-Tal. Erbaut von dem tibetischen König Songtsen Gampo. Besonders bemerkenswert die alten Wandmalereien.

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Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Thimphu, der Hauptstadt des kleinen Landes.

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Dort am Stellplatz angekommen, lege ich mich unters Auto und fülle mal wieder alle Schmiernippelchen mit der neuen aus Deutschland mitgebrachten HAZET-Fettpresse. Klappt perfekt und musste unbedingt mal wieder sein – Petra ist zwar sauer! “Wie kann man nur, bei dem Wetter” … etc.. Aber irgendwann muss es halt sein – und in Thimphu waren wir ja schließlich auch schon mal. Nach Abschluss der Arbeiten unter dem Auto, folge ich Petra – sie ist mit Gabi und Franz schon vorgegangen – in die Stadt – Ziel Swiss Bakery, treffe sie aber nicht. Mache dann eben alleine einen Spaziergang durch die Stadt. Und trinke einen tee in der Lama-Bakery – soll jetzt besser sein als die Swiss-Bakery. Auch schön.

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Abends sind wir, d.h. die Gruppe, zum gemeinsamen Abendessen mit dem bhutanischen Außen- und Wirtschaftsminister eingeladen. Anlass, wir sind die ersten Wohnmobilreisenden “ever” in dem kleine Land!

Dieser hält, bevor es richtig losgeht eine aus meiner Sicht sensationelle freie Rede in Englisch über die Entwicklung Bhutans in den letzten 50 Jahren als im Mittelalter stehen gebliebenes Land bis zum heutigen Datum. Hohes intellektuelles Niveau – bin schwer beeindruckt. Als Beispiel für die vergangene sehr zurückhaltende Entwicklung des Landes: Fernsehen und Internet gibt es erst seit 1999. Statt das Bruttosozialprodukt des Landes in den Vordergrund zu stellen, legt die Verfassung des mittlerweile demokratischen Staates (konstitutionelle Monarchie) als oberstes Staatsziel das Glück des Volkes (Cross-Happiness), das Bruttosozialglück, fest. Dies wird in Umfragen regelmäßig ermittelt und die Politik hat sich daran zu messen. Gute Regierungstätigkeit, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Ressourcenerhaltung für weitere Genrationen stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste. Überzeugend.

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Ich kann eine Visitenkarte des Herren ergattern, da ich beim Podiumsgespräch kurz mit ihm über die Auswirkungen von Internet und TV auf den kleinen Staat und seine Bevölkerung zu sprechen kommen kann.

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Danach gibt`s lecker zu futtern – inkl. dem bhutanischen Nationalgericht Chilli Cheese. Das sind Chillischoten in Käsesoße, lecker aber ein Paar Schweißperlen auf der Kopfhaut gibt`s schon auch gratis. Alles in allem ein schöner Abend.