Category Archives: Chile-Bolivien-Argentinien

Barreal – Villa Union – Talampaya NP – Canyon

Am 5.8.14 starten wir nach einem späten Frühstück erst um 9:30 Uhr. Vorher gab`s kein Brot. Das Leben in Argentinien beginnt später. Und mit dem Frühstücken haben`s die Argentinier wohl sowieso nicht so. Dünner Kaffee und extrem süße Teilchen. Die Postämter auf dem Land zum Beispiel machen erst gegen 17:00 Uhr auf. Über die R 412 eine kleine Parallelstraße zur Ruta Quaranto geht`s Richtung San José de Jáchal. Wieder viel Gegend, Berge, Wüste und kilometerlang geradeaus verlaufende Straßen. Trotzdem jeden Tag reizvoll.

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Nicht zu vergessen die Apfelplantagen in der Region Barreal (kein Foto).

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Noch so ein Nationalheiliger – ähnlich der Difunta Correa. Hier wird Gauchito Gil verehrt, so eine Art argentinischer Robin Hood. Man hupt ihm zu Ehren bei der Vorbeifahrt.

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Wir sind im Calingasta-Tal, mit dem Wasser des Rio Calingasta werden auch die Apfelplantagen bewässert. Sonst würde ja hier nun wirklich kein Apfel wachsen. Aber 350 Sonnentage ihm Jahr, das ist schon beachtlich. Im Hintergrund “Los Andes” (5-6 Tausender).

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… schnurstracks!

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Mal wieder so eine Tonpfanne in der Ferne auf dem Weg nach Las Flores.

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Kein Müllhaufen – La Difunta Correa.

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Blick von meinem Sitzplatz aus unserem Gefährt.

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Die Capilla de Achango bei dem Örtchen Iglesia. Vor 360 Jahren von Jesuiten erbaut, eine der ältesten Kirchen Argentiniens. Ein Meter dicke Mauern.

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Nein, kein echter See, so was gibt`s hier nicht. Ein Stausee bei der Ortschaft Rodeo.

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Es wird wieder spät, die Sonne geht schon fast unter. Heute hatten wir aber auch eine Monsterstrecke mit ca. 460 km.

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Im Dunkeln kommen wir gegen 20:30 Uhr in Villa Union im Hotel an. Im Hotel hatten wir dann noch das abendliche Essensdrama. Das Essen kommt ca. 2 Stunden nach Bestellung – war dann schon so gg. 23:00 Uhr. Leckeres Lomo (medium) mit mal wirklich gutem Salat. Den argentinischen Weißwein nicht zu vergessen.

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Am nächsten Morgen starten wir früh (das mit dem Frühstück klappt mal) zum Talampaya Nationalpark. World Heritage Site! Das Reservat umfasst 215.000 Hektar und schützt die wüstenhafte Landschaft im Tal des Rio Talampaya, in der die Erosion vielfarbige Gesteinsformationen (z. B. die Ciudad Perdida „Verlorene Stadt“ und das Kanalsystem Las Canaletas) hervorgebracht hat. Zudem gibt es mehrere archäologische Fundstätten in der Gegend (Petroglyphen, Ruinen von Wohngebäuden) und eine intakte Flora und Fauna.

Das im Park anzutreffende, fossilführende Gestein entstand aus Sedimenten, die während der Trias, dem ältesten System des Erdmittelalters, auf dem Festland abgelagert worden sind. So fanden sich auf dem heutigen Parkgelände in Gesteinen aus der Mittleren Trias u. a. auch Fossilien von Lagosuchus talampayensis, einem naher Verwandten und Zeitgenossen der ersten Dinosaurier. Wir buchen nicht die Luxusführung im Overlander mit Sekt, sondern haben uns entschieden eine geführte Wanderung zu Unternehmen. Gute Entscheidung, da wir so auch in die hintersten Ecken des Canyons kommen. Start am Visitor-Center.

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Schon auf dem Hinweg zum Eingang des Canyons erste Guanakos. Das Guanako, auch Huanako genannt, ist eine wildlebende Art innerhalb der Familie der Kamele. Es ist der “wilde” Verwandte des domestizierten Lamas.

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Es wird heiß heute – nachts zwar immer so um die 5 Grad, aber in der Sonne durchaus mal über 30 Grad C.

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Wir nähern uns dem Eingang des Canyons.

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Noch ein kurzer Stopp bei Petroglyphen (Steinzeichnungen) der Ureinwohner – ähnlich denen der Aborigines in Australien.

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Steingefäße der indigenen Ureinwohner.

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Blick aus dem Canyon.

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Die Wände im Canyon sind bis zu 150 m hoch.

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Gudrun übt mit unserem Guide Hector spanisch.

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Das schlaucht ganz schön mit dem roten Sand in der Mittagshitze.

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Luxus-Canyon-Besucher-Bus-mit-Picknick.

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Scharfkantige Steilwände …

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… und wilde Gesteinsformationen.

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… weiter in einen Seitenableger des Hauptcanyons.

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Nochmal Guanakos. Hoffentlich spucken sie nicht wie die Lamas, die das bis zu 10m Entfernung perfektioniert haben sollen.

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Zwischendurch auf allen Vieren krabbeln. Aber der Seitenzweig des Canyons ist fast noch schöner als der Hauptcanyon.

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Langsam geht`s wieder `raus. Wir ächzen aber auch schon ein Wenig, nach 5 Stunden Wanderung.

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Und zur Krönung des Tages: “… el cóndor pasa”.

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Uspallata – Barreal

Am nächsten Morgen (04.08.14) starten wir früh vom Hotel Los Condores Richtung Barreal. Wir nehmen nicht die berühmte Ruta 40 Richtung Norden, sondern fahren eine in etwa parallel führende kleine szenische Straße (Ruta 149). Ruta 40 führt auf etwa 5.000km von Patagonien einmal längs durch Argentinien bis in den Norden. Wir werden sie später noch häufiger kreuzen bzw. auch teilweise befahren.

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Noch ein kleiner Einkauf für die Mittagspause im örtlichen Supermarkt.

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Im Nachbargeschäft entdecke ich Überreste der Fußball-WM – war wohl nix!

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Dann geht`s auf die Piste – viel Gegend und schnurgerade Straßen; wenig Verkehr. Erinnert teilweise ein Wenig an Australien.

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Unser Fortbewegungsmittel.

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Am Wegesrand eine Verehrungsstätte für die “Difunta Correa”. Sie wurde zwar vom Vatikan nie heilig gesprochen ist aber so etwas wie eine argentinische Nationalheilige. Der Sage nach ging die Difunta Correa mit ihrem Säugling ihrem in den Freiheitskriegen gegen die Spanier kämpfenden Mann nach um diesen heimzuholen. In der Wüste verdurstete sie mit ihrem Säugling an der Brust. Gauchos fanden sie tot, der Säugling lebte noch. Seitdem wird sie vor allem von Lkw-Fahrern die auch große Strecken zurücklegen müssen verehrt. Als Zeichen des Respekts werden an vielen Stellen halbvolle Plastikflaschen (gegen das Verdursten) abgestellt. Sieht vordergründig ein Wenig wie ein Müllplatz aus, ist aber Kult!

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… und wieder ein paar Kilometer schnurstracks geradeaus.

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Später treffen wir auf eine Tonpfanne Barreal Blanco, schon in der Nähe des gleichnamigen Ortes Barreal. Ein völlig planer, ausgetrockneter See. Im Hintergrund Andenausläufer.

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Auf der Tonpfanne wurden in den 80er-Jahren noch Weltmeisterschaften im Windsurfen auf Rollen ausgetragen. Es sollen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100km/h erreicht worden sein.

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Jürgen und Gudrun – zwei Nette!

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Weiter geht es durchs Calingasta-Tal zum Parco National Leoncito. Dort machen wir Picknick zum Mittag und schauen uns einen kleinen Wasserfall an (kein Foto). Auffällig in dieser Gegend die großen Pappelbestände. Ansonsten nur karge Vegetation. Die Bäume mit der schwarzen Rinde sind ein Weidenart.

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Blick von einem Hügel auf die Barreal Blanco. Im Hintergrund Ausläufer der Anden.

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Zum Abschluss des Tages besteigen und besichtigen wir noch die beeindruckenden Kreidefelsen des Cerro Alcazar bevor wir in Barreal unsere  Hütten beziehen. 

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… schwarzer Mann!

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Hütten in Barreal.

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Vina del Mar – Uspallata

Am 03.08.14 starten wir in der Frühe zur Überquerung der Anden Richtung Argentinien. Zunächst geht es von Vina del Mar nördlich die Pazifikküste entlang.

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Der morgendliche Nebel ist noch nicht ganz verschwunden. Auswirkung des kalten Humboldtstromes – Wasser kalt ca. 13-15 Grad; Lufttemperatur schon wesentlich höher. Selbst im Sommer soll man hier nur mit Einschränkungen baden “wollen”! Einige beherzte Wellenreiter haben wir trotzdem gesehen. Kaffeepause und Strandspaziergang am Strand bei Renaca.

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Weiter geht`s die wilde Küste entlang.

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Wir verlassen die Küste Richtung Anden. Quillota, San Felipe und Los Andes sind die nächsten Orte an denen wir vorbeikommen. Gegensätzlicher kann eine Tagesfahrt nicht sein – wie ihr noch sehen werdet. Blick aus dem Panoramafenster unseres Gefährtes. Im Hintergrund kann man die Anden schon erahnen.

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Und dann steigt es bereits an.

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Späte Mittagpause gegen 15 Uhr auf einem Lkw-Parkplatz. Die Anden jetzt schon besser zu sehen. Bienvenido los Andes!

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Immer weiter steigt es an – der entgegenkommende Lkw-Verkehr nimmt stetig zu. Eine der Hauptverkehrsadern zwischen Chile und Argentinien. Und der Pass war einige Tage wegen zu viel Schnees geschlossen.

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Auf 2.855 Metern Höhe passieren wir das noble chilenische Skizentrum von Portillo. Saison ist zwischen Juni und September. Da ist ganz schön was los.

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Schwarze Piste – auf dem Foto schlecht zu erkennen, sah aber recht abenteuerlich aus.

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Wir sind noch lange nicht ganz oben.

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Aber wir durchfahren bereits die weit unterhalb des Passes gelegene chilenische Grenzstation.

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Es geht weiter hinauf.

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Noch 86 km bis Uspallata auf der argentinischen Seite.

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Auf der Höhe von 3.815 Metern fahren wir durch einen Tunnel und sind dann plötzlich auf der argentinischen Seite. Eine richtige Passhöhe gibt es nicht.

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Zuvor noch ein Stopp an einer Stelle an der man den Gipfel des Aconcagua gut sehen kann. Dies ist mit einer Höhe von 6.959 Metern der höchste Berg Amerikas und überhaupt wohl der höchste Berg der Erde außerhalb Asiens. Noch nie von ihm gehört vorher! Wahrscheinlich Kurzschuljahr auf der Gutenberg Schule. Der Dicke in der Mitte, das isser.

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Für die Inka war der Aconcagua ein heiliger Berg. So wie auch an anderen Bergen wurden hier Kultstätten errichtet und Opfer, auch Menschenopfer dargebracht. Die 1985 in einer Höhe von 5167 m entdeckten Anlagen gehören zu den höchsten der Erde und sind die am schwierigsten erreichbaren aller Inka-Opferstätten. Hier wurden innerhalb von Steinmauern die auf Gras, Stoff und Federn gebetteten Überreste eines Kindes gefunden. Die Kleidung spricht dafür, dass es sich um ein Mitglied der obersten Gesellschaftsschicht handelte. Figuren und Kokablätter waren weitere aufgefundene Opfergaben.

 

An der Grenzstation verbringen wir 2 1/2 Stunden. Die Argentinier sind penibel und überhaupt können sich Chilenen und Argentinier nicht besonders gut leiden.

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Wir kommen im Dunkeln sehr spät in unserem Hotel in Uspallata an – trotzdem gehen wir noch essen. Mein erstes Lomo, leckeres Steak! Dann falle ich todmüde ins Bett.

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Valparaíso–Vina del Mar

Jetzt sitze ich hier im argentinischen Outback jenseits der Anden und muss wirklich mal anfangen, die ersten Tage der Reise in den Blog zu bringen. Kein Internet, sodass die Veröffentlichung zwar noch ein Wenig warten muss – bis zum nächsten Hotel mit WLAN. Aber mal anfangen!

Nach einem superangenehmen Flug von Madrid nach Santiago de Chile mit Iberia in der Business-Class (inklusive Durchschlafen) bin ich am 2.8.14 morgens am Airport von SCL angekommen. Kennenlernen der lieben Mitreisenden noch am Flughafen – wie immer der erste Eindruck: eher ein Gruselkabinett, aber kann ja noch werden. Schlimmer wird`s nimmer. Stefan der Reiseleiter macht aber sofort einen total netten und lockeren Eindruck.  Wir verstehen uns sofort. Mit unserem Lkw mit Reisekabine geht`s los über die Ruta 68 Richtung Valparaíso bzw. Vina del Mar, ca. 180 km.

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Nach etwa 2 Stunden Fahrt bis nach Vina del Mar (Nachbarort von Valparaíso) ins Hotel “Offenbacher Hof”, betrieben von Chile-Deutschen, die mal in Offenbach gewohnt haben.

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Erst mal Einchecken. Nettes kleines Hotel, nettes Zimmer. “Man spricht Deutsch”! Sehr gemütlich!

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Blick aus dem Zimmer des Hotels auf Vina del Mar, Richtung Süden und Valparaíso. Da hört`s mit der Beschaulichkeit schon auf. So hatte ich mir Chile eigentlich nicht vorgestellt.

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Valparaíso (deutsch Paradiestal) ist Hafenstadt mit ca. 278.000 Einwohnern. Die gesamte Einzugsbereich Valparaísos umfasst etwa 1 Mio. Einwohner.

Valparaíso liegt an einer nach Norden offenen Bucht des Pazifischen Ozeans. Der Hafen ist auch heute noch einer der bedeutendsten des Landes. Die Stadt gilt als kulturelle Hauptstadt Chiles. Im Juli 2003 wurde der historische Stadtkern mit seiner Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

An der Nordseite der Bucht liegt die Stadt Viña del Mar mit unserer Unterkunft im “Offenbacher Hof”, ein mondäner Urlaubsort mit vielen Hochhäusern (siehe Foto oben) und einem Kasino. Sommerresidenz der Reichen und Schönen aus Santiago de Chile.

Vor der Eröffnung des Panama-Kanals war Valparaíso der erste größere Hafen, den Schiffe nach der Umfahrung von Kap Hoorn erreichten. Deshalb war im 19. Jahrhundert der Hafen der Stadt der wichtigste am südlichen Pazifik und neben San Francisco einer der beiden bedeutendsten Häfen an der Westküste Amerikas überhaupt.

Mit der Eröffnung des Panamakanals verloren Hafen und Stadt an (wirtschaftlicher) Bedeutung.

Die zwei Städte Valparaíso und Viña del Mar liegen nur etwa zehn Kilometer voneinander entfernt.

Generell gilt, dass die Schicht mit höherem Einkommen im jeweiligen Stadtzentrum bzw. vorwiegend in Viña del Mar wohnt, wohingegen die Wohnsiedlungen auf den Hügeln, am Stadtrand und in Valparaíso als ärmere Wohngegenden angesehen werden.

Wir starten unser Besichtigungstour von Vina del Mar aus mit der Metro nach Valparaíso. Das geht am schnellsten und man muss im engen Valparaíso keinen Parkplatz suchen. Richtig gehört, es gibt tatsächlich eine U-Bahn!

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In der Metro wird`s schon südamerikanischer – gleich ein Gitarrist und Sänger mit schönen Klängen. Teilweise auch oberirdisch fährt die Metro an der Küste entlang mit Blick auf den Hafen Valparaísos. Sehr stimmungsvoller Einstieg!

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Wir steigen an der Endstation “Estacion Puorto” aus und landen direkt im Herzen Valparaísos, dem Plaza Sotomayor, mit dem Denkmal für den Sieg im Salpeterkrieg und der Zentrale der chilenischen Marine (Armada de Chile) im Hintergrund.

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Der Salpeterkrieg (auch Pazifischer Krieg “Guerra del Pacífico”) wurde zwischen Chile einerseits, Peru und Bolivien andererseits um Gebiete im heutigen Norden Chiles in den Jahren 1879 bis 1884 geführt. Zwar verlor der heute als Seeheld gefeierte Hauptmann Arturo Prat (als Statue oben auf dem Denkmal) die wichtige Seeschlacht bei Iquique, aber dennoch gewannen die Chilenen den Krieg.

Am 4. April 1884 kam zwischen Chile und Bolivien der Friedensvertrag von Valparaíso zustande. Darin erhielt Chile die Küstenregion um Antofagasta, was Bolivien neben dem Verlust einer Provinz auch gänzlich den Zugang zum Pazifik kostete. Bolivien wurde dadurch wieder zu einem Binnenstaat. Hafenstädte wie Antofagasta, Iquique und Arica wurden endgültig ins chilenische Staatsgebiet eingegliedert.

Durch diesen Krieg besaß Chile nun die immensen Salpetervorkommen, die auch von britischen und deutschen Unternehmen abgebaut wurden. So kam Chile in der Folgezeit zu beträchtlichem Reichtum.

Das Verhältnis der drei Staaten ist noch immer stark belastet. Seit 1920 macht Bolivien den Verlust des Meereszugangs für seine schwache politische und wirtschaftliche Situation verantwortlich und fordert die Revision des Friedensvertrags und einen souveränen Korridor zum Meer.

Zentrale der chilenischen Marine (“Armada de Chile”).

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Blick von der Zentrale der chilenischen Marine Richtung Hafen und Vina del Mar auf der anderen Seite der Bucht im Hintergrund.

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Seitenstraße des Plaza Sotomayor.

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Reinstes Bauhaus direkt neben Zuckerbäcker-Marine-Zentrale.

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Leben auf der Plaza Sotomayor.

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Und die tollen alten Oberleitungsbusse, die hier überlebt haben.

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Nach dem Verspeisen einiger Empanadas (Mittagsessen) auf dem Platz geht es weiter, wir wollen die höhergelegenen Stadteile in Augenschein nehmen.

Noch so Traditionsverein.

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In der Stadt, die sich über eine Vielzahl von Hügeln, die Cerros erstreckt, finden sich eine riesige Anzahl historischer Gebäude. Die Altstadtviertel Cerro Alegre und Cerro Concepción sind beliebte und belebte Wohnorte von Künstlern und Studenten. Hostels und hohe Kneipendichte! Bereits den chilenischen Nationaldichter Pablo Neruda, der in Valparaíso lebte und dessen letzte Wirkungsstätte heute das Neruda-Museum beherbergt, faszinierten die zahllosen Treppen und berühmten Aufzüge zu den Hügeln der Stadt. Die 15 Ascensores – Aufzüge bzw. Standseilbahnen führen hinauf auf die wichtigsten Hügel. Wir nehmen den Ascensor El Peral zum Cerro Alegre.

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Eine Fahrt kostet etwa 30 Cent.

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Erinnert vom Prinzip her entfernt ein Wenig an die Nerobergbahn. Auch die Ascensores wurden früher mit Wasser, später mit Dampf und heute elektrisch betrieben.

Oben angekommen haut ein der Blick über die Bucht erst einmal um!

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Im Hintergrund Vina del Mar.

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Alte Villa (Palacio Barburizza) auf dem Cerro Alegre, beherbergt heute ein Kunstmuseum und ein Café. Wir trinken dort einen cafe cortado.

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Blick auf die dicht besiedelten Hügel.

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Richtung Vina del Mar.

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Altstadtspaziergang auf dem Cerro Concepcion.

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Überall geistreiche und schöne Graffitis, es scheint geradezu ein Wettbewerb in der Stadt ausgebrochen zu sein.

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Selbst die Hundehütten sind bunt bemalt. Die Chilenen scheine Hunde zu lieben, es gibt extrem viele.

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Etwas modernerer Oberleitungs-Bus.

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Wäre ja gerne noch ein Bisschen in der Stadt geblieben und hätte ein Weinchen in einer der vielen Kneipen getrunken, aber gegen 17:00 h treten wir die Rückreise an. Ich fahre mit, da sich nun doch erste Erschöpfungserscheinungen vom Flug zeigen. Heimweg.

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Straßenmusik.

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Die Sonne geht unter – Adios Valparaíso!

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… es geht wieder los

Schon lange vorher wurde mal wieder gepackt. Ein Wenig aus der Übung war ich schon. Was im Gegensatz zu einer 20 Kilo-Reisetasche doch so alles in ein Wohnmobil `reinpasst – selbst in ein kleines. Umdenken war angesagt.

Reisetasche packen

 

Beim Online-Check-In bei Iberia fand ich heraus, dass man sich für schlappe € 200 ein Business-Class-Upgrade dazukaufen kann. Das hab ich dann gleich mal gemacht. Bei so einer langen Strecke (allein 13 Stunden Madrid-Santiago) macht das Sinn, ein Wenig besser Schlafen zu können. Am Ende hab ich in einem Bett-ähnlichen Monstersessel fast durchgeschlafen. Sehr angenehm.

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Schon beim Umstieg in Madrid auf dem Weg nach Santiago de Chile hab ich`s mir in der Business-Lounge gutgehen lassen.

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… bald geht`s wieder los

Im August 14 werde ich für knapp vier Wochen Teile des Wilden Westens Südamerikas (Chile, Bolivien, Argentinien) mit einer kleinen, hoffentlich netten Gruppe von Leuten bereisen. Es geht durch die Anden, den Altiplano und die Atacama-Wüste. Und am Ende der Reise gönne ich mir noch einen kleinen Verlängerungsaufenthalt in Santiago de Chile. Man weiß ja nicht, wann man da mal wieder hinkommt.

 

tour wilder westen südamerikas

Altiplano

Bolivien-Salar-de-Uyuni

Santiago

 

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