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West-Timor und Timor Leste

Am frühen Morgen des 15. August kommen wir gut ausgeschlafen in Kupang, der Hauptstadt des indonesischen Teiles der Insel Timor an. Die Autos werden schnell entladen. Wir haben einen Tag Zeit, bevor wir Richtung Dili, Timor Leste, dem Endpunkt unserer Asienreise aufbrechen werden.

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Wir verabschieden uns von den Vespafahrern und dem Motorradfahrer, die mit uns an Bord waren. Das Pärchen auf der Vespa stammt aus Kanada, er mit italienischer Abstammung. Die beiden waren eigentlich nach Italien geflogen, um die Vespa direkt nach Kanada zu holen. Dort haben sie dann aber überlegt, dies mit einer kleinen Schleife “quasi” auf dem Landweg zu tun und sind wie wir von Europa aus bis nach Timor mit der Vespa gefahren. Respekt!

Von hier aus soll es dann über Australien nach Kanada gehen. Der Motorradfahrer stammt aus Tasmanien, hat in England gearbeitet und sich dort das Motorrad gekauft, das er nun – ebenfalls auf dem Landweg – nach Tasmanien bringt. Crazy People.

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Timor – Geschichte.

Die langwierigen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft auf Timor zwischen den Niederländern im Westen und den Portugiesen im Osten konnte auch ein Grenzvertrag 1859 nicht schlichten. Erst 1916 wurde die heute noch bzw. wieder bestehende Grenze festgelegt. Im Westteil der Insel verblieb die Exklave Oecusse an der Nordwestküste bei Portugal.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Insel von den Japanern besetzt. Es kam zur Schlacht um Timor, in der australische Einheiten in Guerillataktik gegen die japanischen Besatzer kämpften. Auf beiden Seiten waren auch Timoresen an den Kämpfen beteiligt. Nach dem Krieg wurde Westtimor 1949 ein Teil Indonesiens, Osttimor aber blieb portugiesisch, bis sich die Kolonie 1975 für unabhängig erklärte. Indonesien besetzte es jedoch nur neun Tage nach der Unabhängigkeitserklärung. Erst nach 24 Jahren Krieg und drei weiteren Jahren Verwaltung durch die UNO wurde Osttimor (offizieller Name: Timor Leste) 2002 unabhängig.

Auf geht es Richtung Osten – auf die letzten Kilometer auf asiatischem Boden.

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Im indonesischen Westteil der Insel sind die Straßen noch verhältnismäßig gut. Im wesentlich “ärmeren” und unabhängigen Timor Leste wird`s noch mal heftig. Piste mit nicht sofort erkennbaren riesigen Löchern.

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Weitenteils dann auch nur noch “wirkliche” Bambushütten. Nicht mal mehr Wellblechdächer. Ländlicher Supermarkt.

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Es ist spät geworden – die schlechten Straßenverhältnisse erfordern viel Zeit. Bis nach Dili, der Hauptstadt Timor Leste`s schaffen wir es wohl nicht mehr bzw. nur im Stress. So übernachten wir noch einmal wenige Kilometer vor dem Ziel – ganz in der Nähe des Strandes.

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Hier sollte wohl mal ein Ressort entstehen – daher die Strandhütten; jedoch nicht zu Ende gebaut. Timor Leste ist ein armes Land, von Bürgerkriegswirren, Guerilla, Besatzung gebeutelt.

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Aber die Strände sind sehenswert.

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Am nächsten Morgen noch ein Stück an der Küste entlang – die Straßen werden nicht besser.

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… und dann sind wir in Dili.

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Wir mieten uns im Hotel Ramelau ein – die Autos müssen von Grund auf und allerpenibelst geputzt werden; bereits am 26.8. soll unser Container-Schiff von Dili nach Darwin gehen. Hintergrund: die Australier (bzw. deren sogenannte “Bio-Security) wollen vermeiden, dass via Biomasse (Erd-, Staubreste, Insektenlarven etc.) weitere Fremdlinge (ob groß oder klein) ins Land eingeführt werden, die sich dann dort mangels natürlicher Feinde zur Landplage entwickeln können (historische Bsp.: wilde Kamele, wilde Pferde, ausgewilderte Hausschweine, Frösche, Kaninchen etc.). Dies gilt natürlich auch für Pflanzen und Kleinstlebewesen.

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Hotel Ramelau. Sieht erst mal gut aus und kostet auch soviel. Wenn man dann jedoch drei Wochen hier wohnt, kennt man jeden Baumangel etc. Aber was besseres bekommt man in Dili auch nicht. Hauptsache sauber.

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Insgesamt müssen wir am Ende, wie bereits erwähnt, ganze drei Wochen in Dili ausharren – das Containerschiff, das unsere Autos `rüber nach Darwin bringen soll hat eine fette Verspätung. Täglich neue Gerüchte (http://www.marinetraffic.com/ais/de/) darüber, wo das Schiff sich gerade “noch” aufhalten könnte … und Putzen, Putzen, Putzen. Wir haben allen Ernstes mit der Zahnbürste schwer zugängliche Stellen auch unter dem Auto geschrubbt.

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Ansonsten Langeweile, Blog schreiben, Fotos sortieren, abspeichern …

 

Blick aus dem Hotelfenster.

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Ausflug zum Wahrzeichen von Dili, Christo Rei. Eine große Jesusstatue überblickt Dili vom östlichen Ende der Bucht, oberhalb des Strandes Areia Branca. Sie hat auf den ersten Blick eine große Ähnlichkeit mit jenen in Lissabon und Rio, wurde aber nicht von den Portugiesen errichtet, sondern 1988 von den indonesischen Besatzern. Diese wollten sich so beim Volk beliebt machen. Ihre Höhe von 27 Metern soll darauf anspielen, dass Osttimor als 27. Provinz in Indonesien eingegliedert wurde. Die Einwohner Dilis sehen in den ausgebreiteten Armen der Statue auch weniger eine beschützende Geste, als einen Ausdruck von Resignation. Im Volksmund wird die Statue denn auch “Jesus – was kann ich tun?“ genannt. Da die Jesusstatue nach Westen ausgerichtet ist, gibt es auch die Interpretation, dass sie nicht über Dili, sondern über die indonesische Hauptstadt Jakarta die Arme ausbreitet. Auf jeden Fall aber ein schöner Aussichtspunkt über die Bucht.

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Zunächst muss man jedoch von der Bucht 20 Minuten den Berg erklimmen.

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Areia Branca.

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Christo Rei.

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Bucht von Dili.

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Beim Abstieg.

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Der einzige Mülleimer, den ich in drei Wochen Dili gesehen habe – sozusagen ein echtes Unikat.

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Unten am Parkplatz angekommen befinden wir uns plötzlich wieder mitten im lauten “indonesischen” Knallpott-Wahnsinn. Es ist Freitag und die pubertierende Jugend fährt auf ihren Knallpötten Korso. Eigentlich hatten wir bereits gedacht, diese Geräuschkulisse hinter uns gelassen zu haben. Aber es ist Freitag in Dili und was soll man als Pubertierender auch anderes an so einem Tag in Dili tun? Da gibt`s nicht viel!

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Mit dem Mini-Bus fahren wir zum gemeinsamen Abschiedsabendessen von Kostya.

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Typischer Fahrgäste-Einsammler-Kassierer bei Minibussen in Südostasien.

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Dili-Strand im Gegenlicht.

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Abschieds-Restaurant am Strand.

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Iiiiiiihh, mal wieder so ein Kitsch-Sonnenuntergang.

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Kostya hält eine in Teilen selbstkritische Abschiedsrede. Beeindruckend mal wieder sein Schuhwerk. Und ruhig halten kann er die Füße beim Reden auch nicht.

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Indonesisch – das sprechen die Timoresen auch, ist gar nicht so schwer. Das Wort Knallpott kennt ihr ja schon. Aber Stroberi ist doch auch schön. Schmeckt übrigens ekelhaft die Erdbeer-Fanta.

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Petra im Kreise einiger junger Verehrer (Roma + Ali).

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… Ali: „ach jetzt kommt der Roman auch noch mit der Technik“.

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Tagsüber treiben wir uns, soweit es die Hitze erlaubt, auf den Straßen Dilis nur herum, um Ersatzteile, Putzmittel (Motorreiniger, Teerentferner, Bürsten, Pinsel …) zu kaufen.

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Zwei Ausnahmen; die erste ist die Mittagspause. Da nehmen wir uns ein Taxi, um ins Shopping-Center Timor Plaza in die Kantine zum Mittagessen (Wan Tan Suppe) mit anschließendem Kaffeetrinken zu fahren.

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Zweite Ausnahme: unsere fast täglichen Besuche in der Sportsbar des Dili-Beach-Hotels. Auch hier hin geht es mit dem Taxi. Wir lieben es (nicht das Taxifahren) sondern das Dili-Beach. Es gibt dort eine wirklich sehr leckere Pizza. Die Atmosphäre ist cool, der Wind weht kühl – im Hintergrund wirklich gute 80er Jahre Musik. Das Highlight des Tages!

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Blick vom Dili Beach auf die Esplanade.

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… den Strand.

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Mit dem Taxifahren werden wir nicht so wirklich glücklich. Jedes mal neu den Preis verhandeln – und dann sind die Dinger so fertig, das kann man sich gar nicht vorstellen. Der Höhepunkt war ein Taxi ohne Seitenverkleidungen in den Türen, komplett ausgebautes Armaturenbrett, kein Rückspiegel, keine Stoßdämpfer … mal ist das ja ganz witzig, aber täglich mehrfach über drei Wochen – nervt!

Auf dem nachfolgenden Foto zu sehen “Luxus-Taxis”.

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Und dann ist es auch “schon” so weit (mittlerweile 6.9.13), es geht in den Hafen zur Verladung der Autos auf so genannte Flats – das sind quasi Container ohne Seitenwände und Dach.

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Es ist extrem windig an dem Tag. Während der Verladung unserer Autos auf die Flats kentert im Yachthafen nebenan eine große Segelyacht.

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Das lange erwartete Schiff.

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Endlich mal ein Foto von mir hier im Blog.

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Baba, der Chef der Toll-Group in Dili, die den Transport vornimmt.

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Baba`s coole Jungs.

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Kostyas einsamer Anhänger.

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Unser Auto wird “seefest” gemacht …

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… und abgeschoben.

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Erst nachts dann beginnt die eigentliche Verladung auf`s Schiff, die Kathryn Bay.

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Am 8. September endlich schiffen auch wir uns ein. Dili International Airport. Flug nach Darwin mit airnorth.

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Unser Gepäck entschwindet.

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Bye, bye Asia.

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Über Sumbawa nach Flores

Von Sumbawa bleibt nicht so viel hängen – wir betrachten es eher als eine Durchreise-Insel. Nichts wirklich Spektakuläres, was es in den letzten Wochen nicht schon zu sehen gegeben hätte. Natürlich gibt es neben Vulkanen auch hier die schönen und typischen indonesischen Landschaften mit Reisfeldern etc.

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Eingebrannt in unser Hirn haben sich aber zwei Tage, die wir unnützerweise im stinkigen Hafen von Sape neben wechselnden Lkw-Fahrern verbringen mussten.

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Ohne den geht in Asien nix. Erstaunlich, selbst in China wurden T-Shirts mit seinem Konterfei verkauft.

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Die für Sumbawa typischen, einem regelmäßig in der Kurve entgegenfliegenden Mitsubishi-Busse. Sehen aus wie Raumtransporter aus einem 80er-Jahre Science-Fiction. Aber teilweise ganz schön runter die Dinger.

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Der vorne unter dem Cockpit befindliche Tank (hier Aufschrift “ORA ORA”) ist der Drucklufttank über den die “mächtigen” Drucklufthörner zum Weghupen anderer Verkehrsteilnehmer betrieben werden.

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Organisiert war eigentlich eine eigene Fähre “nur” für unsere Gruppe, die dann aber nicht zum Termin erschien. Die alternativ in der Nacht des  darauffolgenden Tages “angeblich wieder exklusiv für uns” (Aufpreis) zur Verfügung gestellte Fähre, war voll mit anderen Fahrgästen. Indonesien?

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So what, wir verkriechen uns eh zum Schlafen in unser Bett im Wohnmobil. Leider ist allerdings auf dem Herweg mit der Fähre eine Viehherde transportiert worden (Arche Noah – Ziegen, Pferde etc.). Die auf dem Fahrzeugdeck nicht beseitigten Exkremente beschäftigen unsere Nase die ganze Nacht. Der Lärm der Maschinen unsere Ohren.

Am nächsten Morgen kommen wir in Flores (Labuabajo) an. Der Name “Flores” hört sich schon angenehm an. So ist die Insel denn auch. Wenig Ramadan, da kaum Muslime, im wesentlichen katholisch. Ein ziemlich langes landschaftliches Kleinod – wir fahren so etwa 700km auf der Insel, kleine Straßen, Staubpisten, Baustellen und ansonsten nur Kurven, Kurven – anstrengend. Die Insel besteht aber einfach nur aus Kurven. Bis nach Maumere zum Sea-World-Club mehrere tausend. Zwei sehr lange und anstrengende Fahrtage am Stück zu etwa 10 Stunden, da kommt schon was zusammen.

Den ersten Tag schaffen wir es bis Aimere. Wir übernachten neben einer Schule, haben netten Kontakt zu ein paar Jugendlichen und einer zukünftigen Englischlehrerin, werden sonst in Ruhe gelassen. Trotz der überwiegend katholischen Mehrheit gibt es auch hier doch ein paar Muslime und die drehen in dieser Nacht völlig durch – es ist der letzte Tag des Ramadan. Moped-Korsos, Party …

In der Frühe starten wir in die Berge Richtung Hauptort der Insel mit Namen “Ende” und dem Vulkan Kelimutu mit seinen drei berühmten Colored Lakes. Zunächst aber müssen wir noch durch den Ort Ende – ein Zentrum der Muslime der Insel. Unmengen von Leuten sind auf der Straße – high, zugedröhnt, keine Ahnung, was die nehmen. Alkohol sollte bei Muslimen ja keine Rolle spielen. Wir brauchen Sprit, die Kurverei lässt den Dieselverbrauch in die Höhe schnellen. Eine Tankstelle geschlossen, die andere hat kein Solar (Diesel). Könnte eng werden bis Maumere. Wir sind sehr froh, als wir aus dem “im Aufruhr” befindlichen Ort mit den Leichen der letzten Ramadan-Nacht wieder verschwinden können. Richtung Vulkan Kelimutu.

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Kelimutu rot

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Unterwegs halten wir an einer der für Indonesien typischen Minitankstellen (Benzin-Kioske). Diese gibt es zu tausenden überall, da das eigentliche Tankstellennetz in Indonesien sehr dünn ist und die Mopeds müssen ja auch auf dem Land irgendwo ihren Sprit herbekommen. Sprit wird herkömmlicherweise in Literflaschen verkauft. Ich frage, ob es auch Diesel gibt und dann am besten gleich 20 Liter (reicher Großkunde?). Wird bejaht und wir tanken zum doppelten Preis, aber das macht nichts. Bin froh, das es überhaupt etwas gibt.

Badewannengräber gibt es auch hier – die überdachte Variante. Häufig sehen wir Kinder auf den direkt neben den Häusern befindlichen überdachten Gräbern spielen. Man ist Oma ganz nah.

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Tatsächlich ein “Ein”-Baum.

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Gegen Abend treffen wir dann in Pater Bollens Sea-World-Club bei Maumere ein und beziehen für die nächsten Tage einen Bungalow direkt am Strand.

Vor 16 Jahren hatte die YASPEM Stiftung und der Steyler Missionar Pater Bollen (gebürtiger Pfälzer – man hört es heute noch am Dialekt, obwohl er bereits seit 1958 auf Flores lebt) von einem italienischen Paar ein bankrottes kleines Resort bestehend aus Bambusbungalows am Strand von Waiara übernommen. Auch wenn nur wenige Touristen Flores damals besuchten, war voraussehbar, dass die totale Abgeschiedenheit einmal vorbei sein würde und viele das schöne Fleckchen Land – wie es der Strand von Waiara mit dem Blick auf das weite Inselmeer und die Fischerboote ist – und vor allem die Tauchgründe in der Maumere Bucht besuchen wollen.
Sinn und Zweck dieses Erwerbs war und ist die Soziale Stiftung YASPEM möglichst auf eigene Füße zu stellen, so dass sie aus eigenen Kräften Hilfsmaßnahmen auf Flores finanzieren kann.

Ein wunderschönes ruhiges Fleckchen Erde mit einem ganz eigenen Spirit – es geht ruhig zu, wir genießen die Tage mit Lesen, Strandbesuchen und ein Wenig Autoputzen zur Vorbereitung auf die Einreise nach Australien.

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Alles geht hier nur gemächlich von Statten – die Angestellten sind nicht wirklich ausgebildetes Hotelpersonal, da muss man ab und an Nachsicht üben. Betonplatten werden von zwei alten Männern mit den für Flores typischen türkisen Steinen dekoriert … eben auch ein soziales Projekt!

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Als unsere Zeit auf Flores abgelaufen ist, bedauern wir das sehr. Wir würden, wenn es nicht so entsetzlich weit hierher wäre, gerne wieder kommen. Also, wenn ihr mal zufällig in der Nähe seid, eine echte Empfehlung!

Vom Hafen Larantuka aus schiffen wir uns am 14.8. zur langen Überfahrt nach Kupang in West-Timor ein. Das Schiff wird für diese Strecke die ganze Nacht brauchen. Zunächst müssen wir aber noch Warten bis die Autos an Bord dürfen. Es wird trotz akribichster Planung schon wieder total eng auf dem Schiff. Liegt das an den Indonesiern? Nein, wie die Reiseleitung später herausfindet. Gleich einige unserer Mitreisenden haben die Länge ihrer Fahrzeuge (… aus Versehen … um Geld zu sparen?) gleich, um teilweise bis zu einem Meter, zu kurz angegeben. Zusammengenommen ergibt das die Länge eines ganzen Lkw – die fehlt dann. Sehr ärgerlich und schlussendlich nur asozial.

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Badeanstalt Kaimauer.

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Heidi, Marc und Roman.

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Bali und Lombok

Wir kommen spätnachmittags in Ketapang, Java an und beschließen, entgegen unseren ursprünglichen Plänen, noch am gleichen Abend die Fähre nach Gilimanuk, Bali zu nehmen. Dann müssen wir eben im Dunkeln einen Stellplatz auf Bali suchen. Die letzte Ortsdurchfahrt durch Ketapang hat uns mit all dem Verkehr den Rest gegeben, wir flüchten in die “erhoffte” Ruhe. Belohnt werden wir mit einer alles in allem einstündigen stimmungsvollen Überfahrt.

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Da wird mal wieder gestaunt, gerätselt, was das wohl sein könnte.

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Die Laune verbessert sich sofort nach Ablegen der Fähre. Nicht, dass hier Zweifel an der Wahrheit meiner Berichterstattung aufkommen – das A&F-Shirt stammt aus NY.

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Ein letzter Blick zurück nach Java …

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… und ein erster auf Bali.

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Als wir die Fähre verlassen ist es dunkel. Wir verlassen schnell Gilimanuk Richtung Nordroute und fahren noch kurz bis vor Permuteran an der balinesischen Nordküste. Das erste Resort, in dem wir nach einem Stellplatz im Gegenzug zu einem abendlichen Essen im Hotelrestaurant fragen, lehnt ab. Aber beim zweiten klappt es sofort. Wir stehen gut bewacht auf dem Hotelparkplatz und speisen am schwarzen Sandstrand des Hotels zu Abend. Ruhe!

Ok, am nächsten Morgen werden wir von bekannten Geräuschen geweckt – Muezzin und Mopeds. Im Norden Balis gibt es doch einige Muslime. Nach dem Frühstück machen wir uns mit unbekanntem Tagesziel auf, um die Nordküste Balis zu erkunden. Zunächst über Lovina und Singaraja Richtung Kubutambahan. Das geht relativ flott, sodass wir in Kubutambahan entscheiden in die Berge Richtung Süden abzuzweigen. Bali ist verglichen mit den “Riesen” Java und Sumatra ein Zwerg. Über eine atemberaubende Mini-Straße, vorbei an der Ortschaft Sawan gelangen wir schließlich in die Nähe des Vulkans Gunung Batur (1.717m) mit seinem Kratersee.

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In dem Ort Penelokan (übersetzt: Platz zum Schauen) machen wir einen kurzen Aussichtsstopp. Blicke auf den Vulkan, einige balinesische Tempel – alles ziemlich schmutzig und heruntergekommen! Souvenirverkäufer und selbsternannte Guides hängen an einem wie Schmeißfliegen.

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Durch eines der herabführenden Täler steuern wir Ubud an. Auf winzigen Sträßchen durch Reisfelder, vorbei an dem berühmten Hotel Maya Ubud, (da wollte ich schon immer mal hin, aber leider ausgebucht), durch den Ort Ubud geht es Richtung Denpasar. Die Gegend um Ubud, auch wenn touristisch sehr überlaufen, gefällt uns sehr gut.

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Mittagspause kurz hinter Ubud neben einem Tempel. Petra kocht Spagetti mit Tomatensoße – vielleicht nicht ganz passend aber, wie immer, lecker!

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Den Bewohnern Balis ist viel daran gelegen, mit ihren Göttern in Harmonie zu leben. Schließlich haben sie in den letzten Jahrhunderten leidvoll erfahren müssen was passiert, wenn insbesondere die Dämonen, Ungeheuer, Hexen und Geister mal richtig sauer werden: Dann wackelt die Erde, sie spuckt Feuer und das Meer versucht, das Land zu verschlingen.

Auf Bali versucht man auf zwei Arten, in Harmonie zu leben: Indem man die Guten um Beistand bittet und die Bösen besänftigt. Aus diesem Grund findet man beispielsweise an allen möglichen Konfliktpunkten wie Straßenkreuzungen oder Brücken, aber auch vor Geschäften Opfergaben aus Bananenblättern, Reis und Blüten. Wer besonders besänftigen will, legt auch noch Süßigkeiten, Früchte oder Zigaretten dazu. Tiere dürfen sich an diesen Opfergaben vergreifen – Menschen aber auf gar keinen Fall! Hier die Mini-Ausgabe.

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Nach einem Mittagsnickerchen geht es durch die Hauptstadt Denpasar nach Süden auf die Nusa Dua ins Resort Rumah Bali. Das kannte ich noch von Recherchen zu einem geplanten, aber nicht durchgeführten Bali-Urlaub vor etwa 10 Jahren. Seitdem schicken die mir alle halbe Jahr balinesische Kochrezepte via e-Mail. In Rumah Bali haben wir uns dann für drei Tage festgefressen, bevor es weitergeht nach Lombok. Wir genießen die Ruhe, sind beinahe die einzigen Gäste. Dolce far niente. Bekommen Strom + Wasser für`s Wohnmobil. Alles paletti!

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Frühstück wird auf unserer Terrasse serviert.

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Wir waren ja nur vier Tage auf Bali und haben nur die halbe Insel umrundet bzw. das Inland durchfahren – enttäuscht waren wir schon. Vielleicht war unsere Erwartungshaltung zu hoch, vielleicht haben wir schon zu viel gesehen? Aber eines bleibt mir zweifelsohne in Erinnerung, der Schmutz, der Müll, die Abzocke quasi überall auf Bali. Ich glaube, Bali ist touristisch sehr kaputt gemacht worden. Sicher gibt es noch die eine oder andere schöne Ecke, die wir gar nicht gesehen haben. Vielleicht tun wir Bali auch unrecht, aber Lombok, unsere Eindrücke auf Flores, Timor belehren uns da eines anderen.

Über Sanur, Kusamba und Padangbai fahren wir nach Candidasa. Dort übernachten wir direkt neben der Straße, schlafen tun wir nicht (Verkehr, Mopeds) – blöde Aktion, nur, um die morgendliche Fähre nach Lombok erwischen zu können. Vom Hafen in Padangbai geht es dann am 31. Juli nach Senggigi auf Lombok.

 

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Wir haben gutes Wetter, dem müssen wir also keine Beachtung schenken!

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Kurz hinter Senggigi und dem plötzlich und überraschenderweise auftauchenden Sheraton Resort, finden wir einen Stellplatz für zwei Tage, der mindestens so schön ist wie das vorgenannte Resort. So hatten wir uns eigentlich Bali vorgestellt! Schon wieder süßes Nichtstun.

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Petra und Kathrin beim Sundowner.

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Der Vulkan Gunung Agung (3.142m) auf Bali fern im Hintergrund.

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Fängt ganz harmlos gegen 13:00 Uhr mit einem Fläschchen Sekt an. Danach Spagetti Bolognese und noch ne Pulle australischen Rotwein. Uns geht`s gut!

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Gravitationsprobleme.

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Nach soviel Einkehr geht`s wieder auf die Straße. Wir genießen Lombok, eine wirklich wunderschöne Insel. Über Pemenang, Bangsal, Tanjung – vorbei an den Gilis –, Sire, Gondang, Akar Akar geht es bis nach Anyar. Dort zweigen wir mehr aus Versehen, als beabsichtigt, in die Berge Richtung Vulkan Gunjung Rinjani ab. Nachdem wir es merken, entscheiden wir uns, trotzdem auf der Strecke durch die Berge zu bleiben.

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Das mit der Bergstrecke wird ein kleines Abenteuer, denn die Straße ist teilweise extrem schmal und vor allem unglaublich steil. Irgendwann packen wir es nicht mehr im ersten Gang anzufahren – der Vierradantrieb und die Untersetzung muss eingeschaltet werden. Ich fahre an und es tut einen riesigen Schlag hinten im “Wohntrakt”. Die Kühlschranktür ist trotz fest quer gespanntem Expander aufgegangen und der ganze Inhalt des Kühlschranks kullert im Fußbodenbereich der Küche umher. “We are not amused” – “…kannst du nicht vorsichtiger anfahren?”. Ich grummle ein klares “neee!”. Das passiert dann zu allem Unglück auch noch mal! Da die Stimmung in der Fahrgastzelle endgültig zu kippen scheint, verschließe ich den Kühlschrank nunmehr mit einem Spanngurt – das hilft! in mehrlei Hinsicht

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Die Ortschaft Senaru, Ausgangspunkt für die meist fünftägigen Trekkingtouren zum Gipfel des Vulkans Gunung Rinjani, mit einer Höhe von 3.726m der zweitgrößte Vulkan Indonesiens; und das will schon was heißen, denn da gibt es viele. Vor uns hält er sich hinter Wolken versteckt, aber die Berglandschaft ist trotzdem wunderschön.

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Ich schieße dieses Foto kurz vor einer Kurve. Wir fahren wieder an und sind gerade auf dem Scheitelpunkt der Kurve, als ich im Rückspiegel ein herbeischießendes Moped sehe. Es kommt mit überhöhter Geschwindigkeit, noch ohne Berührung an uns vorbei, dann legen sich Fahrer und Sozius längs schlitternd auf den Asphalt. Wir bekommen einen riesigen Schrecken. 

Um Diskussionen mit hinter uns fahrenden Autos, plötzlich auftauchenden zeugen, Reparationszahlungen etc. zu vermeiden, steige ich schnell aus, schaue mir an, ob die beiden schwer verletzt sind (beide haben nur Schürfwunden, humpeln zwar, aber stehen wieder), helfe das Moped wieder aufrichten (alles noch halbwegs heile), steige wieder ins Auto und fahre einfach weiter. Das hat sich schon in Indien bewährt. Glück gehabt – wir kommen so davon; andere in der Gruppe haben für solch “unverschuldete” Vorfälle in Indonesien viel Geld bezahlen müssen und ein Heidentheater gehabt.

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Wir übernachten nahe Labuan Kayangan auf einem Fußballplatz (wir lieben es!) mit Scharen uns umkreisender neugieriger pubertierender Mopedfahrer, Kindern, etc. (der Ramadan hält an!). Ganze Nachbardörfer kommen zur Caravan-Ausstellung.

Am nächsten Morgen verlassen wir (mal wieder unausgeschlafen) Lombok vom nahegelegenen Hafen mit der Fähre Richtung Sumbawa.

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Im Hintergrund gigantische Mahagoni-Bäume – mehr als doppelt so hoch, wie die Palmen.

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Java

Unsere Überlebensstrategie für Java lautete, man wagt es kaum zu sagen, Augen auf (nicht zu) wegen der gefährlichen Mopedschwärme und möglichst schnell durch.

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Zunächst verbringen wir zwei Nächte im Hotel in Jakarta (16. u. 17.07.), einem eher nicht erwähnenswerten Slum- und Hochhausmoloch. Wir müssen dorthin, da die e-Mail-Rückmeldung zu unserem Australienvisumsantrag uns dazu verdonnert hat, eine X-Ray Brustuntersuchung (TBC) vornehmen zu lassen. Diese ist nur in bestimmten, von den Australiern diktierten Kliniken möglich, die über ein medizinisches Internetsystem mit der Visabehörde verbunden sind. Letzte Möglichkeit Privatklinik Jakarta. Also da hin.

Dann Weiterfahrt möglichst schnell Richtung Süden.

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Mit nur wenigen Zwischenstopps versuchen wir Bali zu erreichen, wo wir vermuten uns wohler zu fühlen. Kein Ramadan, da hinduistisch, weniger Mopeds und Verkehr wegen geringerer Bevölkerungsdichte, schöne Strände etc. Java hat eine im weltweiten Durchschnitt sehr hoch angesiedelte Bevölkerungsdichte von ca. 1.000 Einwohnern/km² (zum Vergleich Deutschland mit nur 225 Einwohnern/km²).

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Auch auf Java gibt es wunderschöne Landschaften, Teeplantagen, Reisfelder zu bewundern, trotzdem kann es uns nicht wirklich fesseln, wir sind meistenteils vom Verkehr, dem Muezzin, den Menschenmassen genervt. Wahrscheinlich stellt sich bei uns nun nach fast einem Jahr eine gewisse Asienmüdigkeit ein.

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Verkehrsverhältnisse Java:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/68801596/Verkehrsverh%C3%A4ltnisse%20Java.MP4

 

Hinzu kommt die Angst, einen schweren Unfall mit einem Moped zu bauen. In Indonesien geht man für Totschlag glatt 9 Jahre in den Knast und Recht bekommt man auch bei einem unverschuldeten Unfall als Tourist in Indonesien garantiert nicht.

Sehr weit kommen wir mit unserer Schnelldurchfahrt durch Java allerdings nicht. Bereits 200km hinter Jakarta werden wir, wie auch fast alle unserer Mitreisenden, in Garut von der Polizei zunächst recht rüde und ohne Angabe von Gründen aus dem Verkehr gezogen und mit unseren Fahrzeugen auf eine Polizeidienststelle verbracht. Dort stoßen wir auf eine Gruppe von 45 Iranern – illegale Einwanderer, die über Indonesien versuchen nach Australien zu kommen. Na, da wollen wir eigentlich auch hin. Diese werden im Gegensatz zu uns allerdings noch am gleichen Abend bereits mit Bussen abgeholt und wohl abgeschoben, während wir ganze drei Tage auf dem Polizeihof campieren dürfen, bis sich die Situation klärt.

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Wie sich nach und nach `rausstellt behauptet die Polizei, wir hätten nicht alle notwendigen Papiere, um Java zu bereisen. In Wahrheit stimmt das nicht, da wir mit den richtigen Zollpapieren, internationalem Führerschein, internationaler Zulassung und Visum im Reisepass ausgestattet sind. Mehr braucht man nicht. Aber man meint hier irgendeine Sonderlocke fahren zu müssen. Mal abgesehen davon, dass wir natürlich zunächst einmal einen Schrecken bekommen haben und das Ganze weitenteils recht langweilig war, hatten wir aber durchaus auch unseren Spaß mit den lokal netten Polizisten. Man beachte die totschicken Reitstiefel für die 125er.

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Abends gab es auf Kosten der Polizei Pizza von Pizza-Hut; sogar Bier und Zigaretten wurden auf Staatskosten geliefert. Und das in einem muslimischen Land!

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Zum Abschluss habe ich unsere letzten Kappen an zwei nette Polizisten verschenkt. Das Foto ist natürlich Christian gewidmet!

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Nach drei vollen Tagen, einem unterwürfigen Besuch von Guide Kostya bei irgendeinem General in Jakarta, diversen Presseartikeln über uns in den Zeitungen Jakartas, dem Internet, sogar in Singapur, durften wir dann endlich weiterreisen.

Genau wird sich die Geschichte nie klären lassen, aber ungefähr so ist sie abgelaufen. Irgendeinem mittelwichtigen Polizeifürsten der Region Garut kommt die Idee, ein kleines Nebengeschäft mit uns zu machen. Er versucht über unsere indonesische Reiseagentur für unsere störungsfreie Durchfahrt ein Schutzgeld von € 10.000 abzukassieren. Diese lehnt unter Hinweis auf alle auch nur vorsichtshalber vorgenommen Meldungen unseres Reisevorhabens an die indonesische Zentralregierung in Jakarta ab. Wir werden zur Strafe vom Provinzfürsten gekascht, als die Sache dann aber zu hohe Wellen schlägt, zieht er den Schwanz ein. Um der gesamten indonesischen Polizei gesichtswahrend die Möglichkeit zu geben, aus der Geschichte herauszukommen, muss unser Guide nach Jakarta reisen und so tun, als hätten wir versehentlich eine Genehmigung nicht eingeholt. Die indonesische Polizei wehrt sich vehement gegen den durch die Presse immer wieder erhobenen Vorwurf, sie sei korrupt. Noch Fragen?

 

Weiter geht es Richtung Borobudur einem der touristischen Höhepunkte Javas. Hati Hati. Hati ist das indonesische Wort für Herz – wobei es eher die spirituelle und symbolische Bedeutung als das tatsächliche Organ beschreibt. Hati-Hati heißt soviel wie “achte auf dein Herz”, “pass auf” oder “sei vorsichtig” und wird gern und oft in potentiell gefährlichen Situationen – wie dem chaotischen Verkehr in Indonesien – benutzt. So heißt zum Beispiel “Achtung Kühe!” Hati Hati Memandu!

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Und auch diese beiden Süßen müssen unbedingt in den Blog. Zwei Transen am Ortseingang zu Borobudur. Sie sind ganz verzückt, als ich an der Ampel anhalte, das Fenster herunterkurbele und frage, ob ich sie fotografieren darf!

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Borobudur ist eine der größten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens.

Die riesige Pyramide befindet sich rund 25 Kilometer nordwestlich der Stadt Yogyakarta. Borobudur wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Sie gilt als das bedeutendste buddhistische Bauwerk auf Java.

Gebaut wurde die Stupa vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Als sich das Machtzentrum Javas im 10. und 11. Jahrhundert nach Osten verlagerte (vielleicht auch in Verbindung mit dem Ausbruch des Vulkans Merapi um 1006), geriet die Anlage in Vergessenheit und wurde von vulkanischer Asche und wuchernder Vegetation begraben. 1814 wurde sie von Sir Thomas Stamford Raffles (schon wieder der!) wiederentdeckt, aber erst im Jahr 1835 brachten Europäer sie bei Ausgrabungen wirklich wieder ans Tageslicht.

Insgesamt neun Stockwerke türmen sich auf der quadratischen Basis von 123 m Länge. An den Wänden der vier sich stufenartig verjüngenden Galerien befinden sich Flachreliefs in der Gesamtlänge von über fünf Kilometern, welche das Leben und Wirken Buddhas beschreiben. Darüber liegen drei sich konzentrisch verjüngende Terrassen mit insgesamt 72 Stupas, welche die Hauptstupa von fast 11 m Durchmesser umrahmen.

Sehr schöne gepflegte Anlage in einem großen Park. Wenn man das mit Ayutthaya vergleicht – eine Müllhalde dagegen.

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Lange keine Buddhas gesehen – unsere Allergie hatte wohl nachgelassen und wir konnten es mal wieder genießen.

Noch drei Tage fahren wir, bis wir am Abend des 25.7. die Fähre nach Bali erreichen. Java ist verdammt lang und mehr als 250 km am Tag sind beim besten Willen nicht zu schaffen.

GoPro Film Auffahrt Fähre nach Bali:

 

https://dl.dropboxusercontent.com/u/68801596/F%C3%A4hre%20nach%20Bali.MP4

 

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Sumatra

Von Malakka aus bringen wir unsere Autos nach Port Klang; von dort aus sollen sie mit einem Lastkahn, eigentlich für den Transport von Kies oder Ähnlichem gedacht, in 36 Stunden mit einem Schlepper über die Straße von Malakka nach Java gezogen werden. Andere Verschiffungsmöglichkeiten nach Indonesien, wie etwa Fähren, gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Ein echtes Nadelöhr. Netter geruchsintensiver Verschiffungshafen. Im Hintergrund so ein Lastkahn.

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In Persona werden wir am 01.07.2013 mit dem Schnellboot auf die andere Seite nach Sumatra gebracht. Sehr authentisch das Ganze.

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Gefährt.

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Gepäckverladung.

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2. Klasse.

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1. Klasse.

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Meckern wohl erlaubt.

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Petras feine Nase lässt uns die 3 1/2 stündige Überfahrt weitenteils an Deck verbringen.

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Petra mit neuem Look. Im Hintergrund riesiges Containerschiff. Die Straße von Malakka ist von großer Bedeutung für den Welthandel, da sie eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt ist. Zwischen 20 und 25 % des Welthandels der Seeschifffahrt passieren diese Meerenge. Täglich wird sie von ungefähr 2.000 Schiffen befahren. Piraterie gab es bis nicht vor all zu langer Zeit auch noch. Und wir mit unserem Schnellboot mittendurch.

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Sumatra bildet den äußersten Westen des bevölkerungsreichen Staates Indonesien (knapp 240 Mio. Einwohner), der mit seinen Hauptinseln in einer 5.000 km langen Kette von Sumatra über Java, Bali und West-Flores bis Timor reicht. Die Insel Sumatra erstreckt sich 1.700 km in Nordwest-Südost-Richtung und ist bis zu 370 km breit, der Äquator überquert die Mitte der Insel. Sumatra ist mit 473.481 km² immerhin die sechstgrößte Insel der Welt.

In Dumai auf Sumatra angekommen, wenden wir uns zur Sumatra-Rundfahrt zunächst nach Nordwesten. Über Bandar, Tebing Tinggi, Pematang geht es zum Toba-See. Unterwegs sehen wir riesige brandgerodete Flächen – Ursache der Brandwolken über Malaysia. Die Feuer sind aber nun aus.

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Nach den Luxus-Straßen Malaysias treffen uns die Pisten in Indonesien hart. Es rumpelt und staubt wieder.

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Alles noch ein Wenig neu hier, Diesel heißt “Solar”, Benzin “Premium”. Ich passe beim Tanken nicht auf und schwupp ist es passiert. Der Toyota verliert an Leistung spotzt, spuckt und ruckelt – was ist los?

Die Dame an der Tanke hat uns Premium statt Solar in den zweiten Tank gefüllt. Ich schalte schnell auf den ersten Tank um und das Toyoten-Kätzchen schnurrt wieder. Auf der Weiterfahrt Überlegungen wir, wie wir 90 Liter Benzin los werden können – einfach Ablassen. Umweltsünde. Außerdem dauert das, bis 90 Liter `rausgelaufen sind. Und man ist in Indonesien nie alleine – innerhalb von Minuten ist man wie in Indien umringt von Menschen. In Tebing Tinggi entdecke ich eine zunächst unscheinbare Werkstatt, die sich aber bei näherer Betrachtung als ein riesen Laden herausstellt. Sie erklären sich bereit, das Benzin abzulassen. Puuuhhh!

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Wir übernachten in den kühlen Bergen in der Nähe des Tobasee. Die Gegend ist im Gegensatz zu großen Teilen Rest-Indonesiens christlich. Also eine Übernachtung mit angenehmen Rahmenbedingungen (Temperaturen, kein morgendliches Muezzin-Gejaule). Am nächsten Morgen starten wir gut ausgeschlafen zur Besichtigung zunächst einer katholischen Kirche.

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Weiter geht es über ein recht abenteuerliche Abfahrt zu einem Fischerdorf, die wir jedoch auf 3/4 der Strecke abbrechen, als man von uns allen ernstes Wegezoll verlangt. Dann eben direkt zum Sipisopiso Waterfall.

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Die Toten werden hier in Badewannen ähnlichen Gräbern beerdigt.

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Die Geschichte mit dem Wegezoll erleben wir nun täglich. Uns lässt man zwar künftig in Ruhe, aber in fast jedem Dorf steht ein Polizist, der tatsächlich die Hand aufhält. Lkw-Fahrer und Busse legen Scheine hinein. Im Gegenzug gibt es keine Gewichtskontrollen (Überladung etc.). Auch an Baustellen wird von selbsternannten “Verkehrsreglern” versucht zu kassieren – auch bei uns. Wir rasen meist einfach durch. So offen haben wir Korruption etc. auf der ganzen Reise noch nicht erlebt.

Abstieg zum Aussichtspunkt auf den Wasserfall.

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Eigentlich ist aber der Blick auf den See von hier oben fast noch beeindruckender.

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Wir setzen unsere Fahrt fort Richtung Parapat, der größten und wichtigsten Stadt am Tobasee. Dort haben wir einen Stellplatz auf einem Hotelgrundstück, wo wir zwei Nächte bleiben wollen, um den See und die Insel mit dem Boot noch näher erkunden zu können.

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Ruine eines ehemaligen Hotels in Fischform auf dem Weg nach Parapat.

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Am nächsten Morgen startet aber dann nur Petra zur Exkursion auf dem See.

Ich muss mich um unsere Kassettentoilette kümmern, deren nunmehr fast einjähriger Einsatz das “Campingmaterial” wohl überfordert zu haben scheint. In anderen Worten, sie ist teilweise in den unerreichbaren Unterboden des Aufbaus ausgelaufen, und es riecht im Inneren des Mobils. Stinken noch nicht, aber trotzdem Alarmstufe rot!

Der Tobasee ist mit einer Gesamtfläche von 1776,5 km² (Bodensee “nur” 536 km²), einschließlich der 647 km² großen Insel Samosir, der größte und tiefste Kratersee der Erde. Samosir verdankt seine Existenz der wahrscheinlich größten Vulkanexplosionen in der geologischen Geschichte der Erde. Der Ausbruch, der Teile Asiens unter einer bis zu neun Meter dicken Ascheschicht begrub, ereignete sich  vor etwa 75.000 Jahren. Den Supervulkanausbruchs sollen nach Ansicht des Wissenschaftlers Stanley H. Ambrose nur 1.000 bis 10.000 Menschen weltweit überlebt haben.  Er hätte damit die Menschheit fast ausgelöscht.

Samosir (eigentlich eine Halbinsel, aber durch einen kurzen Kanal zur Insel gemacht) ist sozusagen die Vulkankuppe. Ein paar Dutzend Dörfer liegen am Seeufer, das knapp 800 Meter hohe Plateau ist fast unbewohnt.

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Schon vom Boot aus sind die auffälligen Batak-Häuser mit ihren geschwungenen Dachgiebeln bei genauer Betrachtung zu erkennen.

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Unten lebten in den typischen Batakhäusern früher die Wasserbüffel, oben die Familie. Zu besichtigen sind solche Häuser auf der Insel (leider nur in Wellblechvariante) in den Orten Tuk-Tuk und Ambarita.

Kannibalismus war früher bei den Batak üblich. Bereits Marco Polo und Sir Simon Raffles berichten davon. Gefangene wurden in einem Stall gehalten und angefettet, bevor sie hingerichtet und dann verspeist wurden.

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Auf dem Hof sind noch die Steinstühle zu sehen, auf denen die Stammesführer über das Schicksal von Gefangenen entschieden. Kochtopf oder nicht!

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Die Insel Samosir im Tobasee ist wie auch das Umland sehr christlich geprägt: Nur ein paar Prozent sind noch animistischen Glaubens. Im traditionellen Glauben spielt die Ahnenverehrung eine zentrale Rolle: Bei einer Zweitbestattung werden die Überreste (Fest der Knochenumbettung) von verstorbenen Familienangehörigen in die aufwendig gestalteten Tugu (Grabmale) umgebettet. Hier ein solches Tugu.

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Nach einer Komplettzerlegung der Kassettentoilette, Reinigung derselben bis hin zum Mechanismus (mit der Zahnbürste), Einölen der Gummidichtungen mit Olivenöl (in der Bedienungsanleitung empfohlen), Aufwischen der dekontaminierten Bereiche (soweit erreichbar), kann es am nächsten Tag weiter gehen auf der Sumatra-Rundreise. Wir wenden uns nun Richtung Süden – viele Kilometer noch, Sumatra ist groß.

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Da wir ein wenig “fotografierfaul” geworden sind (zu viel Gegend), zwischendurch mal zwei kleine GoPro-Filmchen zum Download:

 

https://dl.dropboxusercontent.com/u/68801596/Sumatra%203.MP4

 

https://dl.dropboxusercontent.com/u/68801596/Sumatra%201.MP4

 

Sumatra (wie gesamt Indonesien) ist mal abgesehen von der Gegend um den Tobasee sehr muslimisch. Der Ramadan beginnt. Es sind Schulferien. Wir haben das Gefühl alle drehen komplett durch. Es wird nicht mehr gearbeitet, den Tag über rumgelungert, dafür nachts nur noch gefeiert. In gesamt Indonesien bedeutet das nicht endende, schwarmartige Mopedkorsos mit speziell präparierten Auspuffanlagen, in indonesisch witzigerweise “Knallpott” genannt. Ein Überbleibsel wohl aus der niederländischen Kolonialzeit. Wir haben es schnell satt. Die Landschaft und speziell die alten sind zwar großenteils wunderschön, aber wir kommen einfach nicht mehr zur Ruhe! Sind schon jetzt genervt.

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Solch ein Knallpott. Im Verkehr sind sie saugefährlich, da sie überall rund um das Auto sich bewegen. Zu hunderten. Es gibt so gut wie keinen aus der Gruppe, der in Indonesien nicht irgendwann einmal Feindberührung mit einem Moped gehabt hätte.

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Ortsdurchfahrt mit Markt – nur langsam kann man sich vorantasten. Einkäufe für das abendliche Ramadan-Mahl. Diese sind so üppig, dass, um es sich leisten zu können, sich i.d.R. mehrere Familien zusammentun müssen.

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Am 7.7.2013 überqueren wir den Äquator. Nun heißt es auf dem Navi nicht mehr soundsoviel Grad Nord, da steht jetzt ein “S” für Süd vor der Gradzahl. Und das Wasser läuft im Waschbecken andersherum ab.

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Äquatorüberquerung mit der GoPro:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/68801596/%C3%84quator%C3%BCberquerung.MP4

 

Auch in Indonesien gibt es gigantische Genrationssprünge und bestimmt auch Konflikte. Alte Menschen, dem einfachen Leben verhaftet einerseits …

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… die junge Genration will mehr. I-Phone, Internet, Marken-Sneekers unter dem “Pinguin-Kostüm”, wie wir es taufen.

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Aber häufig haben wir auch angenehmen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, wie hier mal wieder beim Wassertanken.

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Über Bukittinggi und Padang geht es die Westküste weiter Richtung Süden. Ein Zwischenstopp am Meer mit zwei Übernachtungen. Sieht schöner aus, als es war. Tagsüber Hitze und Fliegen, nach Einbruch der Dunkelheit trotz bester auf dem Markt erhältlicher Mückenschutzgitter Invasion der Insekten in unserem Wohnmobil. Schlimmer kam`s bislang nimmer.

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Je weiter wir in den Süden der Insel vordringen, desto präsenter werden auch wieder die riesigen Palmölplantagen. Die gab es im Norden Sumatras nicht. Laster mit Palmölfrüchten.

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Kurz vor Bengkulu bekommen wir einen Übernachtungsplatz direkt unterhalb Fort Marlborough angeboten.

Die Britische Ostindien-Kompagnie gründete 1685 in Bengkulu eine Handelsniederlassung, nachdem sie 1682 aus Bantam auf der Insel Java vertrieben worden war. 1714 wurde dann dort Fort Marlborough erbaut, das bis heute steht.

Wir sind spät dran – damit wir nicht so lange an einem Stellplatz rumstehen und die uns umkreisenden Mopedschwärme bzw. Knallpötte ertragen müssen. Man legt sich eben so seine Überlebensstrategien zurecht. Heute war das aber mal wieder falsch. Stellplatz bereits bei Ankunft augenscheinlich totale “S….e”. Zu spät sich was besseres zu suchen. Es wird dunkel und im Dunkeln in Sumatra auf Stellplatzsuche … nicht unsere Sache.

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Wir bleiben. Am Anfang ist auch alles noch halbwegs friedlich. Wir haben Spaß mit einem Mädel, das sich vor unser Auto setzt, um uns die ganze Zeit zu beobachten – so sind se halt. Ich zücke die Kamera um sie zu fotografieren. Das wiederum findet sie unangenehm und setzt den Mopedhelm auf. Ich mache Fotos mit Helm, sie muss lachen!

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Nach Einbruch der Dunkelheit ziehen wir uns zum Kochen ins Wohnmobil zurück. Vor unserer Tür nimmt die Zahl der Mopeds und Schaulustigen ständig zu. Es werden immer mehr. Wir gehen schlafen, können jedoch kaum ein Auge zu machen. Es wird an unser Wohnmobil geklopft, hunderte von Knallpötten umkreisen unseren Stellplatz. An einem anderen Stellplatz unweit von unserem, gibt es Ärger mit Jugendbanden, es wird versucht die Polizei zu rufen. Die lehnt es schließlich ab zu kommen, zu gefährlich. Super! Gegen fünf Uhr in der Frühe, nachdem wir auch noch mit Feuerwerk vom Hang herunter beworfen werden, beschließen wir sofort loszufahren … nur weg hier. Wir frühstücken unausgeschlafen einige Kilometer entfernt an einer Tankstelle. Auf dem Weg dorthin sehen wir unterwegs hunderte von Jugendlichen, die umherziehen und Krawall machen. Angetrunken, bekifft, jedenfalls ziemlich in Fahrt. Später wird uns erklärt, das sei während des Ramadan so üblich. Die Jugendlichen haben unbegrenzten Ausgang und wecken die Erwachsenen mit Feuerwerk, damit diese nicht das Frühstück vor Sonnenaufgang verpassen. Fastenmonat!

Von Bengkulu geht es weiter in die Nähe von Bandarlampung. .

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Stellplatz in einem ruhigen und abgeschiedenen Ressort (Grand Elty Krakatoa Ressort). Puuhh, das brauchen wir jetzt auch mal wieder. Wir mieten uns in einem Bungalow ein und lassen zwei Tage die Seele baumeln.

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Teile der Gruppe machen eine, den Erzählungen nach, extrem unbequeme und unergiebige Bootstour zur Vulkaninsel Krakatau. Das nimmt mir das schlechte Gewissen, das ich bei der Entscheidung nicht mit zu fahren schon hatte.

Der Krakatau liegt in der Sunda-Straße zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java. Der Vulkan brach im Laufe der letzten Jahrhunderte mehrfach aus. Die bekannteste Eruption, bei der die gesamte Vulkaninsel vollkommen zerstört wurde, ereignete sich am 27. August 1883. Die Insel gehörte damals zu Niederländisch-Indien.

Seit 1927 entsteht am Ort des damaligen Ausbruches eine neue Insel vulkanischen Ursprungs, die Anak Krakatau, Kind des Krakatau, genannt wird.

Krakatoa

 

Die Explosionsgeräusche, die den Ausbruch 1883 begleiteten, gehörten zu den lautesten der Menschheitsgeschichte. Sie sollen sowohl im 3.100 Kilometer entfernten Perth als auch auf der etwa 4.800 Kilometer entfernt liegenden Insel Rodrigues nahe Mauritius noch zu hören gewesen sein.

Die beim Ausbruch entstandene Flutwelle wurde noch in Europa registriert. An Pegeln im Golf von Biskaya, 17.000 Kilometer von ihrem Ursprung entfernt, und entlang des Ärmelkanals wurde sie als Ausschlag von 2 cm aufgezeichnet.

Nach zwei Tagen der Entspannung verlassen wir mit gemischten Gefühlen Sumatra. Eigentlich eine landschaftlich sehr reizvolle Insel mit schönen Dörfern, Wäldern und Vulkanen. Vielleicht war`s mit dem Ramadan der falsche Zeitpunkt. Was wird uns auf der extrem dicht besiedelten indonesischen Hauptinsel Java erst erwarten? Überfahrt mit dem Fährschiff von Bakahumi nach Serang, Java.

Schwimmende Bettler rund um die ablegende Fähre.

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