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Über Phon Hong und Vang Vieng nach Luang Prabang

Wir verlassen Vientiane – nicht ohne noch zwei Baguette gekauft zu haben; man weiß ja nie, ob`s auf dem Land so etwas noch gibt. Es geht Richtung Norden. Fernziel China.

Zunächst aber steuern wir den Ort Phon Hong und den in der Nähe befindlichen großen Stausee Nam Ngum an. Hier wird nicht nur Elektrizität für Laos produziert – der Stausee ist auch ein beliebtes Ziel inländischer Touristen. Wir versuchen direkt an den See zu kommen, was zunächst gar nicht so einfach zu sein scheint, finden dann aber doch einen Weg zu einer direkt am Wasser gelegenen Ansiedlung – hauptsächlich Restaurants und Bootsanleger. Eines der Restaurants ist gut besucht – es ist um die Mittagszeit. Wir entscheiden dort zu essen, was sich als gute Entscheidung herausstellen sollte. Sehr leckerer kross gegrillter Fisch aus dem See mit süßsaurer  Soße mmmmhh! Blick auf den See.

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Nach dem Essen geht es weiter Richtung Vang Vieng, ein vor allem bei Backpackern und jungen Leuten beliebtes Reiseziel. Man kann dort in den Bergen klettern und auf dem Fluss raften. Es gibt wohl auch eine sehr lebhafte Clubszene mit internationalen DJ´s in Vang Vieng – wir sind erstaunt! Ibiza in Laos? Da sind wir zu alt zu!

Der uns zugedachte Stellplatz in einem Resort am Fluss stellt sich als überraschend angenehm heraus. Wir stehen auf einer Rasenfläche unter einem Schatten spendenden Baum in einem sauberen Resort, haben Strom (Klimaanlage) und W-LAN im Auto. Nicht weit entfernt gibt es eine Grotte mit einem natürlichen Pool, in dem man ein paar Züge schwimmen und vor allem sich abkühlen kann. Wir entscheiden einen Tag länger zu bleiben und relaxen mal wieder richtig. Lesen, schreiben, chillen …

Morgens nach dem Frühstück …

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… und nachmittags immer noch.

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Einzig eine größere Spinne stört unser Idyll. Petra öffnet abends beim Kochen das Moskitonetz vor unserer Tür und hat sie plötzlich in den Haaren – ungelogen Durchmesser mit Beinen ca. 15cm. Nicht übertrieben – großes Indianer-Ehrenwort. Sie schnickt sie noch unwissend mit der Hand weg, darauf sitzt das “Tierchen” am Türrahmen, Petra erkennt, um was es sich handelt, schreit laut, wir schrecken von unserem abendlichen Dosenbier hoch. Ich eile zur Tür und habe dann die Aufgabe mit dem Handbesen sie zu verscheuchen. Das gelingt auch ohne Zwischenfälle. Richtig wohl fühlen wir uns an diesem Abend unter unserem Baum aber nicht mehr, zumal wir vor großen giftigen Spinnen und Schlangen seitens der Guides bereits gewarnt worden waren. Wir halten immer Ausschau, bevor das Wohnmobil betreten oder verlassen. Auch stellt sich am nächsten Tag heraus, dass die Spinne wohl vor uns im Baum zu Hause war, also die älteren Rechte hatte – ein riesiges durch unser “mit dem Wohnmobil-unter-den-Baum-Fahren” zerstörtes Spinnennetz hängt im Baum. Da wir nicht umparken wollen, entferne ich es mit dem Besen. Das Tierchen ward gottlob nicht mehr gesehen.

 

Nächstes Etappenziel (25.03.2013) ist Luang Prabang. Luang Prabang ist eine wunderschöne Kleinstadt mit ca. 30.000 Einwohnern im Norden von Laos. Besonders sehenswert die etwa 30 buddhistischen Tempel, von denen bis auf zwei allerdings alle ein- oder mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurden. Bereits 1995 wurde Luang Prabang, auch wegen seiner französischen Kolonialarchitektur, zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Bei der Einfahrt in den Ort bereits kommt uns Manfred mit dem Wohnmobil entgegen und beschwert sich über den mal wieder miesen Stellplatz. Wir entscheiden nach seinen recht deutlichen Worten zu diesem Thema erst gar nicht hinzufahren und fragen in einem nahegelegenen Grand Hotel nach, ob wir nicht für zwei bis drei Tage auf deren Parkplatz “campen” können. Man ist, nachdem wir versprechen, im Hotelrestaurant zu speisen, einverstanden. Einzig für den von uns verbrauchten Strom sollen wir USD 10 bezahlen. Das ist sehr fair. Nach einer Nacht auf dem Parkplatz kommen Petra und ich auf die nicht ganz abwegige Idee, mal in der Rezeption nachzufragen, was so ein Hotelzimmer pro Nacht kosten soll. Der Preis liegt bei unter USD 100 für das Zimmer. Wir checken ein und genießen die Hoteleinrichtungen, wie u.a. den großen Pool mit Blick auf den Mekong-River. Es ist ein wirklich schönes Hotel im Kolonialstil.

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Unser Zimmer mit Balkon liegt direkt dem Mekong-River zugewandt. Es ergeben sich wunderschöne Aussichten auf den Fluss.

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Ein gerne gesehener Gast auf unserem Balkon ist dieser kleine “moskitovernichtende” Gecko.

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Abenddämmerung am Mekong-River.

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Frangipani-Baum mit wohlriechender Blüte.

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Auf dem Weg zu dem am Fluss gelegenen Restaurant des Hotels  – die ehemalige Villa des Bruders des laotischen Königs.

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Sonnenuntergang beim Apero im Hotelrestaurant. Pas trop mal!

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Genug der Fluss-Romantik, am nächsten Morgen nehmen wir den hoteleigenen Shuttle-Bus und lassen uns in die etwa 3km entfernt gelegene Altstadt Luang Prabangs bringen.

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Das historische Zentrum der Stadt liegt auf einer Art Halbinsel zwischen Mekong und seinem Nebenfluss Nam Khan. Zum besseren Verständnis der Stadt ein Kurzausflug in die laotische Geschichte bzw. die damit eng verbundene Geschichte Luang Prabangs in den letzten 120 Jahren.

 

Französische Kolonialzeit von 1893 bis 1953

Erste Berichte über Luang Prabang durch Henri Mouhot 1861, Louis Delaporte 1867 und Auguste Pavie 1886 erreichten Europa Mitte des 19. Jahrhunderts. Laos geriet ins Fadenkreuz der machtpolitischen Rivalitäten zwischen Frankreich und England. Frankreich hoffte, den Mekong flussaufwärts fahrend, nach Südchina gelangen zu können, doch erwies sich der Mekong als nicht durchgängig schiffbar. Dennoch waren die Franzosen an einer politischen Kontrolle von Laos als strategischer Absicherung ihrer Kolonie Vietnam sehr interessiert. Geschickt taktierend nutzte Frankreich die Bedrängnis, in der sich die Laoten angesichts der Überfälle durch chinesische Banden 1887 befanden und erklärte die Region von Luang Prabang kurzerhand zum Protektorat ihrer Kolonie Union Indochinoise (1893–1954). Von wirtschaftlicher Bedeutung war Laos für Frankreich, ganz im Gegensatz zu Vietnam, jedoch nicht. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Laos und damit auch Luang Prabang stark von kulturellen und architektonischen Einflüssen der Kolonialmacht Frankreich geprägt. Laos wurde 1953 die politische Unabhängigkeit gewährt.

Indochina-Krieg von 1962 bis 1975

Trotz der Internationalen Laos-Konferenz in Genf 1962, auf der dem Land die Neutralität zugestanden wurde, erfolgte im Indochina-Krieg der militärische Nachschub für den Vietcong in Südvietnam auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad über laotisches Territorium. Schwere Bombardierungen seitens der US-Luftwaffe waren die Folge. Die Stadt Luang Prabang blieb von den Kampfhandlungen weitgehend verschont, obwohl sich Einheiten der kommunistischen Pathet Lao-Organisation nördlich der Stadt im Gebiet der Pak-Ou-Höhlen verschanzt hatten. 1975 eroberten kommunistische Einheiten die Stadt.

Entwicklung seit 1975
Der letzte laotische König Sisavang Vatthana, der bis 1975 in Luang Prabang residiert hatte, wurde mit seiner Frau und dem Kronprinzen in ein politisches Umerziehungslager deportiert. Dort kam die Königsfamilie – vermutlich 1984 – aus bislang ungeklärten Umständen ums Leben. Mit der Machtübernahme der Pathet Lao kam es auch in Luang Prabang zum Exodus regimefeindlicher Laoten, landesweit flohen rund 300.000 Menschen. Die Stadt Luang Prabang fiel in einen „Dornröschen-Schlaf“.

Seit der wirtschaftlichen Liberalisierung, insbesondere der Privatisierung des Tourismus 1991, wird die kulturhistorische Bedeutung von Luang Prabang erkannt und verstärkt vermarktet. 32 buddhistische Klöster sowie die gesamte französische Kolonialarchitektur in der Stadt wurden unter Denkmalschutz gestellt und werden seitdem restauriert. Eine restriktive Stadtplanung soll zudem Verstöße gegen den kunsthistorisch einzigartigen Charakter des Stadtzentrums verhindern. 2003 besuchten 78.000 ausländische Touristen Luang Prabang.

 

Der Shuttlebus des Hotels setzt seine Gäste am südlichen Ende der Altstadt vor dem Postamt ab. Wir steigen aus und begeben uns auf große Besichtigungstour.

Der Ort strahlt sofort eine nicht erwartete Entspanntheit aus – einzig Studiosus-Reisegruppen und Ähnliche stören durch besonders “angestrengtes” Besichtigen der Tempelanlagen.

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Diverse Tempelanlagen säumen unseren Weg – unsere Buddha-Allergie lässt uns uns allerdings auf das Wesentliche konzentrieren.

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So besuchen wir den laotischen Königspalast (Ho Kham), errichtet in den Jahren 1904 bis 1909. Jetzt interessanterweise “Nationalmuseum” genannt – mit den Königen tut sich die Peoples Democratic Republic offensichtlich noch schwer.

Unter anderem im “Nationalmuseum” zu besichtigen: Thron der Herrscher der Lan Chang-Periode, religiöse Schätze, beide Schlafzimmer des Königspaares, Kunst und Einrichtungsgegenstände, Geschirr, Geschenke ausländischer Staatsmänner, u.a. ein Modell der Mondlandefähre etc. Leider durfte man drinnen nicht fotografieren, da gab es nämlich richtig interessante Dinge zu sehen u.a. sehr schöne Fresken eines französischen Künstlers aus den 30iger Jahren im Empfangszimmer des Königs.

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Laotische Staatsbedienstete bewachen das Nationalmuseum (“Vormittagsnickerchen”).

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Schöner Tempel neueren Datums mit Drachen auf dem Gelände des Königspalastes. Bemerkenswert auch immer wieder die Farb- und Strahlkraft der Blüte der Bougainvillea-Sträucher.

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Wir setzen unseren Streifzug Richtung Mündung des Nam Khan auf der Halbinsel fort. Koloniale Architektur, Cafés, Restaurants überall.

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Toyota Land Cruiser J 40 – wohl aus den späten 70iger-Jahren (Großvater unseres Wohnmobils).

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Großreinemachen im Kloster. Einige der Mönche (s.u.) klagen bereits über Rückenschmerzen.

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Petra mit Tüte? Neues Sommerkleid gekauft, war dringend notwendig, da – obwohl prall gefüllt – nichts Geeignetes im Schrank zu finden war!

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An der Landspitze bzw. der Mündung des Mekong-Nebenflusses gelegen – ein schönes Café.

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Ebenfalls unweit befindet sich der Vat Xienthong, eine buddhistische Tempelanlage, die 1560 unter König Setthathirath erbaut und 1960–1962 restauriert wurde. Als einziger Tempel der Stadt überstand er die Zeiten unversehrt. Der Baustil mit dem fast bis auf den Boden reichenden Dach ist typisch für das nördliche Laos.

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Petra pflegt ihre Buddha-Allergie und bleibt draußen, ich möchte mir das Ganze schon mal von Innen anschauen, stoße aber unvermutet auf Schwierigkeiten beim Einlass. Der Kassierer schläft – was tun. Da ich ihn nicht wecken möchte, verzichte ich “großzügig” auf die Entrichtung meines Obolusses.

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Drinnen eine wirklich schöne Anlage – auf das Fotografieren von Buddha-Skulpturen habe ich verzichtet. Dafür gab`s schöne Elefanten und die bereits angesprochenen für Laos so typischen heruntergezogenen Dächer.

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Wir treten langsam den Rückweg zum Shuttel-Bus am Postamt an und essen unterwegs in einer französischen Bäckerei noch ein paar leckere Teilchen zum Kaffee. Abends wollen wir nämlich zum Essen wieder in die Stadt, und vorher müssen wir noch kurz über den Night-Market gehen.

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In einem Schaufenster Backpacker-Nahrung. Davon haben mein damaliger Freund Tommy und ich uns bei unserer Interrail-Tour nach Marokko 1978 etwa vier Wochen fast ausschließlich ernährt.

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Ohne viele Worte noch ein paar schöne Bilder vom Rückweg.

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Ein restaurierter russischer Jeep GAZ 69 aus den 50iger Jahren; Baujahr ca. 1958; 4 Zylinder-Motor, 2100 ccm, 55 PS; 3-Gang-Getriebe. Der Kübelwagen GAZ 69 wurde erstmals im Jahre 1953 vorgestellt und bis 1955 im Gorkowski Awtomobilny Sawod (GAZ) produziert. Ab 1954 wurde begonnen die Produktion in die Uljanowsker Automobil-Fabrik zu verlagern, indem der GAZ 69 bis 1972 hergestellt wurde. Spätere Jeeps hießen dann entsprechend auch UAZ.

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Eigentümer des Autos ist ein junger Franzose, der hier eine Bar eröffnet hat. Hier trinken wir abends unseren Aperitif, bevor wir ins angesagte, ebenfalls französische Restaurant L´Elephant zum Speisen gehen (terrine et entrecote – olala…!).

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Auf dem abendlichen Weg wieder in die Stadt zum Night-Market sowie zu Apero und Essen, begegnen wir unseren Mitreisenden Carmelita und Wolfgang auf einem ungewohnten Gefährt. Der MAN der beiden ist mit Getriebeschaden liegen geblieben, ein neues Getriebe muss aus Deutschland erst besorgt werden.

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In der Thanon Sisavangvong, der Hauptstraße der Altstadt, werden täglich zwischen dem Königspalast und der Querstraße Thanon Setthathirat ab 18 Uhr (Night-Market) von Hand gefertigte Textilien, Souvenirs und Lebensmittel angeboten. Viele der Händlerinnen sollen dem Volk der Hmong angehören, die für ihre qualitativ hochwertigen Web-, Stickerei- und Näharbeiten bekannt sind. Gekauft haben wir trotzdem dort nichts – kein Platz mehr im Auto!

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Grenzübertritt nach Laos – Vientiane

Von Chiang Khan aus fahren wir entlang des Mekong-River ca. 150 km flussabwärts. Wunderschöne Landschaft! Wir genießen ein vorerst letztes Mal den Luxus eines Einkaufs in einem westlichen Supermarkt. Bier, Wein, Butter, französischer Käse, Shampoo (stellt sich später als Conditioner heraus), Salami und roher Schinken etc. werden gebunkert. Wir sind auf dem Weg in die PDR Laos (Peoples Democratic Republic Laos). Hört sich ein Wenig nach verwaltetem Mangel an.

Wir essen nach Besuch des Supermarktes direkt über dem Mekong-River – in einer Art “persönlicher” Laube aus Holz – zu Mittag, leckeres Thai-Essen. WLAN – outdoor inklusive! Mein zweiter iced-coffee kommt nicht, ich frage mehrfach nach. Ok, ok, der Ventillator in der Laube geht auch nicht mehr – ergo Stromausfall sogar im Wirtschaftswunderland Thailand.

Eine Gruppe “Langnasen” in voller Fahrrad-Montur erscheint im Restaurant und bestellt Weißbier – können nur “South-Germans” sein. So isses auch – eine Agentur aus Bangkok veranstaltet Gruppen-Radreisen in Thailand. Wäre nicht so mein Ding – zu heiß, zu hohe Luftfeuchtigkeit. Mekong-River by Mountainbike – jedem das Seine.

Langsam müssen wir los – Richtung Grenze. Es ist nicht mehr weit und die Grenzabfertigung gestaltet sich beiderseits easy – in Laos erwartet uns unser Guide – perfekt ostdeutsch sprechend – logo, der hat bei “Honey” Honecker studiert. Irritiert natürlich sprachlich doch ein Wenig, der alte laotische Sachse. Wir gewöhnen uns im Verlauf der Tage in Laos aber noch daran.

Hinter der Grenze geht es noch ein paar Kilometer bis zu unserem Stellplatz im Chanthala Resort etwa 10km außerhalb von Vientiane, der relativ unspektakulären Hauptstadt von Laos  – das gefällt uns gar nicht, wir können nicht zu Fuß das städtische Leben genießen. Der Platz selbst gefällt uns nach den “geordneten Verhältnissen” in Thailand ebenfalls nicht – total abgeranzt und zugemüllt.

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Es ist brüllend heiß und feucht, Mekong-Klima eben. Wir nehmen uns für kleines Geld eine Art Bungalow direkt hinter dem Stellplatz unseres Wohnmobils. Schlafen kann man darin nicht, so versifft und verwanzt ist das Ding, aber wir haben dann einen eigenen Stromanschluss und können ohne Bedenken (Sicherung fliegt raus, weil die anderen auch dran hängen) die Klimaanlage im Auto laufen lassen.

Am nächsten Tag starten wir in der Frühe (noch kühl!) mit dem Bus Richtung Zentrum und absolvieren das städtische Besichtigungsprogramm – sorry shame on me, schon wieder Tempel und Buddhas.

Zunächst geht`s durchs Botschaftsviertel zum Wat Si Saket.IMG_4771 (Mittel)

Der Lonely Planet meint: … even if you`ve overdosed on temples … you have to visit Wat Si Saket. Wird gemacht. Es ist der älteste Tempel Vientianes, erbaut 1818 von König Anouvong.

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Selbst im Tempel “Sponsoring” für Suppen und geschmeidige Haut. Man kann allerdings auch sitzend nur den Schatten genießen.

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In den Laubengängen rund um den eigentlichen Tempel mehr als 2.000 schöne Buddha-Skulpturen aus verschiedensten Materialien.

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Aber auch einen Drachen haben sie – der soll früher zu religiösen Festen durch die Stadt getragen worden sein.

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Nächste Anlaufstation ist ein weiterer Tempel, wo junge Paare Vientianes, auch einzelne Frauen in der Hoffnung auf reichen Kindersegen, beten, opfern und sinniger Weise auch Gaben auf einem im Tempel befindlichen Bett ablegen. Der Tempel ist total überlaufen – muss wohl tatsächlich helfen.

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Da is wohl was schiefgegangen mit dem Bett und so – Buddha schwanger?

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Der Kuriositäten nicht genug … finden wir dann eben noch dieses Schild (bemerkenswertes Verbot!) …

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… und diesen Buddha. Von wegen rau(s)chfrei und so, wenn der mal keinen “durchgezogen” hat! Der ist ja völlig entrückt.

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Zur Abrundung des Tempel-Vormittags fahren wir zum laotischen Nationalheiligtum der großen Stupa Pha That Luang. Auf dem Weg dorthin ein sehr schön blühender und riechender Baum. Botanische Bezeichnung mir unbekannt.

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… und auch noch auf dem Weg, ein weiteres Highlight für Steve Jobs Enthusiasten – so ganz falsch scheint mir die Bezeichnung dieses Ladens gar nicht zu sein.

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Die Stupa Pha That Luang, monumentale 45 Meter hoch und von einem riesigen leeren Platz umgeben. Dieser erinnert – in seiner Weite – stark an ähnliche Plätze in den Hauptstädten der alten sozialistischen Welt.

Der Legende nach soll sich anstelle der Stupa ursprünglich ein Heiligtum der Mon befunden haben. Andere Legenden berichten, dass Abgesandte von König Ashoka etwa im Jahr 307 v. Chr. eine Reliquie (ein Stück des Brustbeins) des Buddha hierher brachten und vergruben.

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Denkmal für den französischen Forscher und  Architekten Louis Delaporte, der als Mitglied der Mekong Exploration Commission im Jahre 1867 Vientiane besucht hatte und nach dessen Plänen und Zeichnungen in den 1930er Jahren die Kolonialregierung begann, den Stupa originalgetreu wieder aufzubauen, der im 19. Jhdt. durch Blitzschlag und Krieg stark beschädigt worden war.

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Zum Abschluss des städtischen Besichtigungsprogramms besteigen wir den, den Commercial District optisch beherrschenden Patuxai, den Arc de Triomphe Vientianes. Die “französiche” koloniale Vergangenheit lässt grüßen.

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Man hat einen schönen Blick über die gartenartig angelegte Stadt bis zum Mekong-River.

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“Apropos” französische Vergangenheit. Die  hat zumindest in der Gegenwart sehr positive Aspekte. Nein, man spricht kaum noch französisch, wäre auch zu schön und einfach gewesen.

Aber, jetzt kommt`s, es gibt die nächsten Tage überall leckeres Baguette und frische Croissants – ein Wenig Abwechslung auf dem Frühstückstisch ist gar nicht so schlecht. Wir decken uns auf dem Rückweg zum Wohnmobilstellplatz erst einmal ordentlich ein.

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