An unserem ersten Tag in Kathmandu besuchen wir das Back-Packer-Shopping-Dining-Patschuli-Räucherstäbchen-Paradies Kathmandus, den Stadtteil Thamel. Neben Unmengen gefälschter und auch echter The North Face sowie sonstiger Trekking – Klamotten gibt es ein paar nette Kneipen und auch diverse westliche Bäckereien mit etwa solchen Leckereien wie der world famous black-forrest-cake. Plötzlich tragen alle Mitglieder der Reisegruppe dicke Daunenwesten?
Wir lassen uns den Tag treiben und finden so dies und das. Ich kaufe im “original” The North Face Laden ein T-Shirt, Petra eine Jogging-Hose. Preise wie in Europa. Die Damen, Viola ist auch dabei, schauen sich Schals, Paschminas etc. an. Manfred steht gelangweilt auf der Straße `rum – der hat mit Shoppen nix am Hut. Obwohl das nicht ganz stimmt – mittags kauft er sich ne Strickmütze in der Form eines “Angry Bird” – sieht echt cool aus unser Manni mit der Mütze. Überdies erwerbe ich zwei riesige, gefakte The North Face – Reisetaschen aus Lkw-Plane zum Rücktransport der Ersatzteile bzw. unserer Einkäufe aus Deutschland nach Nepal beim Rückflug Anfang Februar. Zwei Mal 30 Kilo Freigepäck bei Etihad müssen irgendwie auch gut verpackt werden.
Um die Mittagszeit besuchen wir einen westlichen Biergarten, das Northfield Cafe und essen leckere Hamburger und Nudeln.
Straßen-Kids in Kathmandu – ein sehr spezielles Thema dieser Stadt. Sie kommen meist vom Land, werden von ihren Eltern im Alter von etwa 5 Jahren in die Stadt zum Betteln und Stehlen geschickt – allein wohl gemerkt. Wie schlecht muss es solchen Eltern gehen, dass sie so etwas tun? Die Kids bleiben nicht lange alleine. Sehr schnell müssen sie sich in mafiöse Banden-Hierarchien Älterer eingliedern und “abgeben”, sonst haben sie keine Überlebenschance. Spielen muss trotzdem wohl mal sein! Die armen Kerle!
Am nächsten Morgen geht es von unserem Stellplatz auf einem Hotelparkplatz etwas außerhalb Kathmandus mit dem Bus erneut in die Stadt.
Heute ist ein besonderer Tag für uns. Wir wollen zunächst den Durbar-Place (Platz rund um den ehemaligen Königspalast) besuchen; und dann spätnachmittags müssen wir zum Flughafen. Unser Flug nach Deutschland steht an. Ypppiiieee – wir freuen uns total.
Zurück zum Durbar Place. Wir steigen beim Military Hospital aus dem Bus und haben wegen des höllischen Verkehrs bereits Schwierigkeiten die Straße zu überqueren.
Als wir in die Straße, die direkt zum Durbar Place führt, einbiegen, erzählt uns unser Guide Mahdu, dies sei in den 60iger Jahren die einzige asphaltierte Straße Kathmandus gewesen. Damals hatte Kathmandu auch nur ein paar 100-tausend Einwohner, wenn überhaupt – heute sind es mehrere Millionen. Das muss früher sehr beschaulich gewesen sein
Ehemaliger Königspalast von außen …
Blick auf den eigentlichen Durbar Place …
Wir wollen die Kumari sehen – eine lebende Göttin, die im Kleinkindalter unter vielen Bewerberinnen nach bestimmten strengen Kriterien ausgesucht wird. Sie lebt dann alleine in diesem Haus – gepflegt wird sie von Pflegeeltern, darf das Haus grundsätzlich nicht verlassen. Manchmal zeigt sie sich dem Volk, den Touristen kurz am Fenster. Wir haben Glück und können sie kurz sehen. Fotografieren nicht zulässig, daher ein Foto von ihr von einer Postkarte.
Das Kumari-Haus, von Drachen bewachter Eingang und Hof.
… an diesen drei Fenstern zeigt sie sich.
Weitere Impressionen vom Durbar-Place …
Ich steige ein paar Stufen eines Tempels hinauf um einen besseren Überblick über den Platz zu haben. Manfred tut es mir gleich – fotografiert, geht rückwärts und stürzt eine Stufe hinunter. Großer Schreck, Bänderriss? Er kann nicht mehr auftreten, fährt sofort zum Wohnmobil zurück und erwägt, mit uns abends den Flieger nach FRA zu nehmen, um sich ggf. sofort operieren zu lassen. Aber er bekommt keinen Flug mehr – geht am gleichen Tag noch zum Doc, der meint, es sei nichts Ernstes. Puuhh für Manfred.
Aus diesen Blättern werden Reisschalen gemacht.
… weiter rund um den Durbar Place.
Entgegen unserer Beobachtungen auf dem Land, gibt es in der Großstadt Kathmandu ein schwerwiegendes Müllproblem. Der durch die Stadt fließende heilige Fluss Bagmati River ist eine einzige unvorstellbare Müllkippe. So etwas haben wir selbst in Indien kaum gesehen. Aufklärungsversuch.
… zurück zum Durbar Place.
Königspalast von innen …
… und danach geht`s erst mal nach Hause in die Eichenwaldstraße 24.