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Mumbai

Für mich bis vor kurzem immer noch Bombay, wie auch Kalkutta eigentlich Kalkutta ist und nicht Kolkata. Aber ich gewöhne mich langsam auch an Mumbai.

Unsere Einfahrt in die Mega-City (offziell mindestens 18 Mio. Einwohner) beginnt mit der Suche nach einer METRO Cash & Carry. Die gibt es nämlich hier in Indien an einigen wenigen Standorten. In Mumbai sogar zwei. Wir haben vorher die für uns und unseren Stellplatz in Mumbai bestgelegene aus dem Internet herausgesucht, inkl. GPS-Daten, sicherheitshalber. Und wir wollen mal wieder ausgiebig in einem wirklich westlich orientierten Supermarkt einkaufen. Kaffee, Marmelade … etc. Angeblich sollen sogar unsere deutschen METRO-Ausweise funktionieren bzw. anerkannt werden. Selbst, wenn man ihn, wie ich nicht dabei hat, soll man `reinkommen. Also viele Worte, die Vorfreude ist groß bis enorm.

Wir kommen über den National Highway 8 von Norden herein auf die Insel, müssten dann über die NH 3 auf den Expressway Richtung Süden und dann so auf gefühlter halber Strecke bis ganz in die City, rechts ab. Manfred mit seinem langem Wohnmobil fährt hinter mir her, sein Navi funktioniert nicht, was es nicht gerade einfacher macht, in dem Verkehrsgewühl; ich muss darauf achten, ihn nicht zu verlieren. Mist, an einer Kreuzung bei einem Flyover hat mich bzw. unser Auto ein Polizist entdeckt, der mich sofort anhält. Erste Frage … wer kann es erraten: “… whe`re you from?” Mittlerweile unsere absolute Lieblingsfrage – so fängt ungefähr jedes “unerwünschte” Gespräch an. Dann will er meinen Führerschein sehen. Da ich den aber gerade nicht zur Hand habe – er ist hinten in der Kabine – reiche ich ihm eine laminierte Kopie meines Reisepasses. Er dreht sie zwei Mal rum … kann es wahrscheinlich gar nicht lesen, ist aber sehr wichtig zufrieden und lässt uns sehr großzügig weiter fahren. Klar, der war nur neugierig – kommt in dieser Form häufiger vor! Kann man schon froh und dankbar sein, wenn man nicht auch noch eine Besichtigung hinten (inkl. Bad + WC) durchführen muss – könnte ja ne Leiche drin sein.

Weiter geht`s auf dem Expressway. Petra gibt – da wir uns der Abbiegestelle nähern – die GPS-Daten der METRO aus dem Internet ins Navi ein und stellt dabei fest, dass diese nicht stimmen können; irgendetwas stimmt nicht, mehr als 60 Minuten gibt es als Untereinheit bei GPS-Daten nicht. Da haben wir beim Heraussuchen im Internet nicht richtig aufgepasst. Puuhhhh, jetzt hilft nur noch klassische Navigation. Nee, Sextant meine ich nicht – Karte, Orientierungssinn und Gefühl. Und völlig unmännlich – ab und an mal anhalten und nach dem Weg fragen.

Hatte (Gefühl!) schon noch in Erinnerung, wo wir ungefähr vom Expressway rechts abbiegen müssen und wie die Straße heißt. Straße mit Namen. Das ist schon ein kleines Wunder, da die wenigsten Straßen in Mumbai überhaupt einen Namen haben bzw., selbst wenn sie einen haben, ist dieser auf keinem Straßenschild vermerkt – Straßenschilder gibt es in Mumbai eher bis gar nicht. Das macht`s nicht wirklich einfacher. Man muss sich an Firmenschildern orientieren (steht im Lonely Planet); die führen meistens den Straßennamen und die Hausnummer. Wir biegen dann mal rechts ab und irren ab dann ungefähr eine Stunde durch den Feierabend-Verkehr Mumbai`s – doch, doch … die Straße haben wir schon gefunden und sind sie auch mehr oder minder komplett abgefahren und haben links und rechts geschaut, haben nach der METRO gefragt und Fragezeichen in Gesichtern gesehen. Eigentlich gar nicht so schlecht, aber keine METRO weit und breit. Irgendwann reicht`s dann auch einfach (ebbe langts) und wir beschließen die Aktion abzubrechen und unseren Stellplatz im Norden Mumbai`s in einem Naturschutzgebiet bei Thane anzulaufen. Den finden wir dank Navi und korrekter GPS-Daten nach einer weiteren 3/4 Stde. recht einfach und, er ist wirklich schön gelegen. Einziger Nachteil: etwa 40 km zu fahren bis in die City von Mumbai.

Am nächsten Morgen planen wir unseren ersten Abstecher in die City. Wir bestellen ein Taxi, das uns die 40 km in die Stadt bringt zu 1.000 Rs Festpreis, etwa € 15.

Fahrzeit hinwärts 1 1/2 Stunden, zurück (später) sogar 2 Stunden. Okay, da sieht man schon einiges allein auf dem Weg. Audi Q7`s mit Chauffeur, 5er-BMW`s mit Mutti und Chauffeur, und den sonstigen Indien-Verkehrs-Wahnsinn. Slums, Menschen die auf dem Mittelstreifen leben und wohnen etc.

Apropos Slums. Davon sehen wir auf unseren Fahrten in Mumbai einige. Ein schlauer Taxi-Fahrer erzählt uns, dass die jetzt alle (viele) in Wohngebiete umgewandelt werden. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen muss groß sein. Die Metamorphose vom Slum zum Condo funktioniert nach seiner Aussage dann so: Investor kauft Land von Slum-Bewohnern (denen es eigentlich gar nicht gehört!), zahlt kleine prozentuale Abgabe an den Staat (dem gehört`s meistens) und baut für jede Slum-Familie eine Wohnung in einem (meist) sehr einfachen Plattenbau. Dafür kann er auf dem Grundstück direkt daneben Eigentumswohnungen bauen, die im Verkauf etwa €6.500/Qm kosten sollen. Später ziehen die Slumbewohner dann hoffentlich aus dem Plattenbau sukzessive wieder aus, werden `rausgekauft oder … und der Plattenbau kann durch den Investor wieder abgerissen werden. Spannende Geschichte. Crazy. Aber so haben wir es verstanden.

Wir lassen uns bei Victoria Terminus, dem berühmten Bahnhof Mumbai`s absetzen und vereinbaren, dass wir anrufen, wenn wir abends wieder zurück wollen – na mal sehen, ob das klappt.

Victoria Terminus ist zumindest von außen – der schieren Größe wegen – recht beeindruckend. Innen fand ich ihn dann gar nicht mehr so groß. Hier beeindrucken dann eher die bunten scheinbar umherirrenden Menschenmassen im Bahnhof, das ganze Treiben.

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Nachdem wir den Bahnhof wieder verlassen und einen Orientierungsblick auf den Stadtplan geworfen haben – dabei eine Taube ihren Darm direkt über jenem und dem Kopfhaar Manfreds entleert hatte – iiii … erst mal wieder saubermachen – setzen wir unseren Erkundungsgang gemäß Vorschlägen des Lonely Planet Richtung Crawford Market fort.

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Wenn man dann auf dem Weg so etwas sieht – ca. 16-jährige Mutter zugedröhnt, Kind spielt alleine, bettelt … Scheiße

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… freut man sich über eine solche Einrichtung.

Oooohhhh, es gibt wirklich sehr viel Armut im Indien der knapp 1,3 Mrd. – aber Geburtenkontrolle, wie etwa in China, ist kein Thema für Inder. Das halten sie für nicht erforderlich und sind stolz darauf bald das bevölkerungsreichste Land der Erde – vor China –  zu sein. Die spinnen! Was sie heute wahrscheinlich schon sind ist das Land mit dem meisten Müll überall. Eine einzige gigantische Umweltkatastrophe. Kühe fressen Plastikflaschen – hab`s mit eigenen Augen gesehen; Plastikmilch?

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Wir schlendern etwa eine 1/2 Stunde über den Crawford Market und bedauern, dass wir hier nicht abends kurz vor der Heimfahrt vorbeigekommen sind. Hier gibt es nämlich über Toblerone, westliche Drogerieartikel, Kaffee, TWIX so ziemlich alles, was das westliche Herz begehrt. Sogar Plastik-Weihnachtsbäume zum Aufspannen wie Regenschirme. Eh, man hätte echt fette Beute machen können und sie sehr elegant mit dem Taxi abtransportieren können. So kaufen wir nur ein Wenig Weihnachtsschmuck für unser rollendes Wohn-/Ess-/Küchen-/Bad-/Schlafzimmer – FliWaTüt?

Crawford Market

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Nach dem Crawford Market empfielt die Bibel, der Lonely Planet, einen Besuch im Badshah Snacks & Drinks auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes. Wir kehren dort ein. Wir bestellen die empfohlene Falooda. Was immer das gewesen sein mag – also es war eine Art Getränk mit Rosenwassergeschmack, Fruchtsaft, Milch … ??? Und es schwammen kleine Augen darin herum – so was wie Kiwikerne oder Grasfroschlaich in unserem Teich in Wiesbaden. Hat uns nicht wirklich überzeugt, aber der Laden war proppevoll – die Inder müssen`s mögen; selbst von ihren Drinks angeglotzt zu werden.

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Nach dem Drink schlagen wir südliche Richtung ein – noch einmal vorbei am Bahnhof Richtung Gateway of India und das berühmte Taj Palace Oberoi Hotel; Schauplatz der grauenvollen Terroranschläge vom 26. November 2008.

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… mal wieder so ein erstaunliches indisches Transportmittel – kann nicht von ihnen lassen (transport`s delight)

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Petra in Überlegungen zu einem Figur-neutralen Mittagsmahl

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… da hab ich an meine Architekten-Freunde gedacht!

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Je weiter man Richtung Süden kommt, desto großbürgerlicher oder kolonialer wird die Straßenbebauung. Wir schlendern durch Kolonadengänge, Petra kauf eine Tastatur für`s IPad, damit sie besser mit dem Teil schreiben kann, da angeblich das Notebook ständig von einem Blog-Schreiber besetzt sein soll.

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Und Petra hat sich dann doch gegen die figurneutralen Früchte und für einen echt indischen Toast mit allem Möglichem drauf am Büdchen entschieden. Ich darf trotz Figurproblemen auch einen haben, lecker!

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Wir kreuzen den schönen Platz mit der Flora-Fountain.

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Dann nähern wir uns dem High Court Mumbai`s. Hatte gelesen, dass man da einfach so rein kann – muss der Herr Jurist sich natürlich mal ansehen.

Schon vor den eigentlichen Pforten des Gerichtes nicht ganz uninteressant – die “indische” Gerichtskantine! Ansonsten war die Stimmung da drinnen echt cool – ein Wenig wie im LG Berlin, Tegeler Weg. Eigentlich darf man drinnen nicht fotografieren, man muss den Fotoapparat draußen lassen. Aber Manfred hat`s mal wieder (unabsichtlich) geschafft – daher die wenigen Fotos von den Kollegen.

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… und hier “indische” Gerichtskantine 2

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Direkt um die Ecke befindet sich dann schon ein weiteres Highlight britischer Kolonialarchitektur, die Universität von Mumbai mit Glockenturm (Big Ben – Sound, versteht sich!). Besonders schön zu sehen vom Maidan aus, sozusagen dem Central Park Mumbai`s.

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Im Maidan wird u.a. kräftig dem Nationalsport Cricket nachgegangen. Hier eine offensichtlich vielversprechende Cricket-Mannschaft nach dem Training zur Besprechung beim Kingfisher.

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Weiter geht es Richtung Gateway of India

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… vorbei an diesem Herren …

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… und dem Chhatrapati Shivaji Mahraj Vastu Sangrahalaya – kürzer auf englisch auch, dem Prince of Wales Museum.

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Und da isses dann, das Gateway to India – einzig errichtet als Andenken an den / Begrüßungsgeschenk aus Anlass des Besuch(es) König Georgs V. im Jahr 1911. Die hatten noch Stil die Briten.

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… und das Taj Mahal Palace Oberoi Hotel. Wir versuchen dort in der berühmten Harbour-View Bar zum Tee trinken zu gehen – werden leider aber nicht eingelassen, da nur für Hotelgäste reserviert! Und einen Tee im modernen Teil des Hauses wollen wir nicht. Wir schmollen.

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Die Spätnachmittags-Stimmung da unten am Gateway to India ist schon schön.

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Auf dem Weg weiter, entdecken wir zunächst diese hübschen Hochzeitskutschen und dann diese französische Bäckerei-Konditorei-Kette, wo wir unbedingt einkehren mussten – Cafe au Lait, Quiche etc. Die Kette kannten wir noch aus Manhatten – wir Kosmopoliten.

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Wir verlassen Frankreich und besteigen ein Taxi, das uns zunächst zum Marina Drive und dann zum Sonnenuntergang zum Girguam Chowpatty – Beach bringt. Idee: ein Sundowner am Strand. Verkalkuliert – keine Bars, kein Alk, nur Eingeborene – aber sehr viel Stimmung das war ne super Idee dahin zu fahren.

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So endet unser erster Tag in Mumbai am Strand – nicht ganz, wir rufen unseren Taxifahrer an. Er holt uns gegen 18:00 Uhr dort ab und wir brauchen fast zwei Stunden zurück zum Stellplatz. Wir sind gegen 20:00 Uhr dann sozusagen wieder zu Hause.

Den nächsten Tag verbringen wir in Thane. Manfred hat wieder Probleme mit seiner Luftfederung, die behoben werden müssen. Er liegt unter dem Auto. Petra, Viola und ich lassen uns mit dem Taxi zum Lebensmittel einkaufen in ein örtliches Shopping-Center fahren – leider nicht sehr ergiebig, da die Auswahl mal wieder eher bescheiden war.

 

Aber am nächsten Tag geht es wieder rein nach Mumbai. Wir lassen uns wieder zum Bahnhof Victoria Terminus fahren – um uns in der Stadt treiben zu lassen. Manfred möchte eine Nikon-Kamera kaufen, die er bei unserem ersten Trip dort in den Kolonaden gesehen hat. Also geht es wieder Richtung Süden. Diesmal besuchen wir auch die Seitenstraßen und genießen die schönen Häuserfronten.

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Wir kommen auch noch mal am Chhatrapati Shivaji Mahraj Vastu Sangrahalaya, dem Prince of Wales Museum mit einer Sammlung indischer Altertümer vorbei. Entscheiden uns aber gegen deren Besichtigung.

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Anders entscheiden wir bei der National Gallery of Modern Art. Dort läuft eine Ramkinkar Baij – Ausstellung. Da gehen wir rein. Geboren 1906, gestorben 1980. Kommt uns als Zeitgenosse so ein Wenig wie der indische Picasso vor. Das ist überhaupt nicht abwertend gemeint. Im Gegenteil, insbesondere die Skulpturen haben mir sehr gut gefallen.

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Nach dem Besuch der Ausstellung besuchen wir das Restaurant Indigo, einen laut Lonely Planet “gourmet heaven”. Auf jeden Fall ein westlich orientiertes Restaurant mit europäischer Küche. Wir speisen durchaus sehr lecker. Danach erkunden wir weiter das südlich des Gateway of India gelegene Stadtviertel Colaba. Die Seitenstraßen gefallen uns sehr gut, ansonsten ist es sehr touristisch.

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Manfred ist wie wir alle müde vom Tag, von den Eindrücken, vom Laufen zwischen den vielen Menschen, dem Lärm der Hupen, der schlechten Luft etc..

Wir wollen die Rückfahrt mit dem Taxi antreten. Eigentlich hatten wir ja noch ins Gandhi-House und … und … gewollt. Müssen wir wohl auf unseren nächsten Besuch in Mumbai vertagen. Morgen geht`s weiter Richtung Goa – wir machen Urlaub.

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Einen hab ich zum Schluss aber doch noch – Großstadt eben!

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Des Autos neue Kleider

Angekommen in Rajasthan, stellen wir fest, dass unser Transportgerät nicht adäquat, sagen wir mal landestypisch ausgestattet ist. Wir müssen nachrüsten.

In Indien, besonders in Rajasthan, werden viele Fahrzeuge nämlich “aufgepuschelt”. Puschelchen hier und Puschelchen da.

Am nächsten Straßenstand für Puschel schlagen wir kräftig zu. Zunächst nur schwarze Puschel für die Seitenspiegel, ein Wenig Goldpuschel ebenfalls für die Seitenspiegel und Blüten „für an“ die Stoßstange. Plötzlich stehen an dem Stand – wie aus dem Nichts aufgetaucht – 20 Inder, die uns beraten wollen. Also ferner eine Minipuschelkette “für an” die Frontscheibe – macht`s doch gleich wohnlicher.

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Später noch rajasthanische Kamelpuschel vom Kamelmarkt in Pushkar “für an” den Alkoven – und ein FlipFlop-Schuh, ebenfalls an der Winde … und nicht zuletzt die totschicke Lenkradverkleidung.

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Schwarze Puscheln an den Seitenspiegeln sollen beim Fahren aussehen, wie die Schwingen eines großen Vogels, quasi Flügel verleihen; brauchen die meisten indischen Lkw-Fahrer eigentlich nicht – die sind eh meistens high.

Schuhe an der Stoßstange bringen Glück und Blütenschmuck ist einfach nur schön.

… und an Nikolaus kam dann noch unser blinkender Weihnachtsbaum im Fahrerhaus dazu. Da haben die rajasthanischen Lkw-Fahrer aber ganz schön neidisch geguckt! Kitsch as Kitsch can!

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Udaipur – Ranakpur – Mount Abu – Surat

Nach dem sehr bunten Treiben der Pushkar Mela geht es weiter Richtung Süden – großes Ziel Mumbai und danach ein Wenig Erholung in Goa.

 

Zunächst steuern wir jedoch eine weitere sehr schöne radjasthanische Stadt an, Udaipur. Dort besichtigen wir den Palast des Maharadschas und den bereits erwähnten zum Luxus-Hotel umgewandelten Sommerpalast der Maharadschas von Udaipur – Kulisse im James Bond Film Octopussy. Dieser liegt mitten in einem, der durch mehrere Maharadschas zu unterschiedlichen Zeiten angelegten, vier künstlich Seen, die Udaipur auch den Ruf als das Venedig Radjasthans bzw. Indiens eingebracht haben – was natürlich völliger Quatsch ist. Schön gelegen ist Udaipur mit seinen Seen aber allemal. Auch ist es eine für indische Verhältnisse sehr saubere Stadt.

 

Palastanlage der Maharadschas von Udaipur

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Udaipur Taj Lake Palace Hotel

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Und zum krönenden Abschluss unseres Tages besuchen wir noch einen angeblich westlichen Supermarkt (Big Bazaar) – war leider eine riesige Enttäuschung, da das Angebot eher dürftig war. Aber, wir haben mal wieder Küchenrolle zu kaufen bekommen, was es in Indien nicht so oft gibt

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In den nächsten zwei Tagen besuchen wir zwei besonders schöne Jain-Tempel auf unserem Weg weiter nach Mumbai. Zunächst machen wir eine eintägige Tour – ab von unserem eigentlichen Weg – nach Ranakpur. Es geht mehrere Stunden durch ein landschaftlich wunderschönes Tal bis zum Jain-Tempel von Ranakpur, in dessen Nähe wir übernachten.

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Der Jainismus ist eine in Indien beheimatete Religion, die etwa im 6./5. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist. Ein historisch fassbarer Gründer ist Mahavira (um 599–527 v. Chr). Dem Jainismus gehören heute etwa 4,4 Millionen Gläubige an, davon etwa 4,2 Millionen in Indien.

Der Jainismus hat wie der Buddhismus seine Wurzeln im Brahmanismus, der Vorgängerreligion des Hinduismus. Auch ähneln sich die religiösen Figuren bzw. Buddhas im Aussehen erheblich. Die Tempel selbst haben starke Ähnlichkeiten zu sehr alten Hindu-Tempeln.

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Der Autor bei der Arbeit 2 (Mittel)

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Am nächsten Tag setzen wir unsere Reise zur Zwischenstation Surat auf dem Weg nach Mumbai fort. Unterwegs biegen wir ab in die Berge, um nach den schönen Eindrücken vom Vortag uns noch den Jain-Tempel Dilwara bei Mt Abu anzuschauen. Dieser ist auf andere Weise beeindruckend, da älter. Es gibt hier auch mehr Skulpturen zu sehen. An einem der Dilwara-Tempel sollen 2.500 Arbeiter 12 Jahre gearbeitet haben. Leider gibt es außer diesem Foto keine weiteren – strenges Fotografierverbot im Dilwara-Tempel.

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In Surat angekommen, planen wir früh aufzustehen. Am nächsten Tag ist der 15.000 km – Ölwechsel beim Toyota fällig. Yörn mit seinem alten Rundhauber-Mercedes kennt von einer früheren Indienreise in Surat eine qualitativ hochwertige TATA-Werkstatt. Dort wollen wir morgens die Ersten sein, da wir danach – ohne die Gruppe – bereits einen Tag früher nach Mumbai abreisen wollen und es bis dahin noch ein paar Kilometer sind.

Das gelingt uns auch und der Ölwechsel ist bis 10:30 h erledigt. Hierzu muss man allerdings wissen, dass die Werkstatt – wie in Indien üblich – erst um 10:00 h aufmacht. Die Mechaniker in Indien schlafen wohl alle gerne aus!

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