Vilnius und Riga

Wir kommen um die Mittagszeit in Vilnius an, verfahren uns zunächst, da das Navi einen Aussetzer hat – kommt häufiger vor, als man denkt. Nach Neueingabe der vorher im Internet recherchierten Koordinaten für einen zentrumsnahen Stellplatz/Parkplatz finden wir diesen auch recht schnell. Der weit außerhalb am Stadtrand gelegene Campingplatz kommt für uns nicht in Frage – wir stehen für die Nacht lieber zentrumsnah, da kann man abends problemlos zu Fuß noch schön Essen gehen. 

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Da wir nur einen halben Tag für die Erkundung von Vilnius haben, machen wir uns mehr oder minder unverzüglich auf den Weg. Mangels Reiseführer tasten wir uns ein Wenig planlos an die Stadt heran. Daher auch nur Fotosafari ohne nähere Beschreibung.

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Mittagszeit ist schon lange vorbei – der Hunger obsiegt. An einem Stand in der Fußgängerzone werden Knödel mit Pilzfüllung gekauft und genussvoll verzehrt. Dann geht`s weiter.

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Die Balten scheinen sehr europatreu, alles scheint in enormer Aufbruchsstimmung, Englisch wird im Gegensatz zu Polen fast überall gut gesprochen und verstanden.

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Auch ist die mittelalterliche Stadt schon weitgehend durchsaniert und macht einen modernen westlichen Eindruck.

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Zur Krönung des Tages entdecke ich abends beim Rundgang eine fette Schraube tief vertikal versenkt im linken Vorderreifen unseres Autos. Ich widerstehe nur ungern der Versuchung sie einfach herauszudrehen bzw. zu ziehen, da ich damit im schlechtesten Fall einen Platten und einen Reifenwechsel auf dem Parkplatz, auf den ich gar keine Lust habe, riskiert hätte. Bei Einfahrt über die Stadtautobahn in die Stadt heute Mittag hatte ich einen Reifenhandel oder Ähnliches (Stapel von Reifen) gesehen – da müssen wir morgen früh noch einmal vorbei – meine Hoffnung: Reparatur des Reifens ohne aufwändigen Wechsel.

Am Morgen des 14.5.2018 machen wir uns auf nach Riga, der Hauptstadt Lettlands. Zunächst jedoch auf Umwegen. Ich versuche die gestern bei Einfahrt bin die Stadt gefahrene Strecke quasi in umgekehrter Reihenfolge wieder hinaus zu fahren, um den gesehenen Reifenhandel wieder zu finden – schon klar, das gestaltet sich bei solch einer großen Stadt ein Wenig schwierig. Am Ende haben wir jedoch Glück und finden tatsächlich das Gelände mit den Reifen neben der Autobahn wieder. Ein riesiges Areal mit unzähligen kleinen in Containern befindlichen Reifen-Buden. Ich frage nach, man spricht englisch, und nimmt sich sofort meines Problems an. Die Schraube wird herausgedreht und … puuuuh, kein Loch im Reifen, das Profil ist wesentlich dicker. Keine Reparatur notwendig. Prima!

Jetzt aber auf nach Riga. Leider geht das nicht so fix. Unglaublich viele Baustellen auf der Strecke. Baustellenampeln mit 10 minütigem Takt etc. Trotzdem kommen wir gut in Riga auf dem Campingplatz und gleichzeitigem Treffpunkt unserer Seidenstraßen-Reisegruppe an. Es sind außer uns bislang nur wenige Mitreisende angekommen. Mit den vorhandenen machen wir uns bekannt. Am 15.05.2018 dem eigentlich Tag des Treffens aller Miteisenden unternehmen wir wenig bis gar nichts, es wird Wäsche gewaschen, aufgeräumt etc. Einziges Großereignis: die Ankunft einer chinesischen Reisegruppe mit ca. 15 Wohnmobilen, die quasi die entgegengesetzte Tour wie wir machen. Bei denen geht es bis Portugal und dann doch über Sibirien wieder zurück nach China. Das ganze in 150 Tagen. Verständigung über chinesische Handübersetzungsgeräte; Chinese spricht hinein und Englisch kommt heraus – genauso auch umgekehrt, noch nicht perfekt aber durchaus nicht schlecht! Wer hats erfunden? … “Die Chinesen!”

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Apropos Übersetzung, Fundsache auf dem Campingplatz in Riga.

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Hätte ich doch beinahe vergessen – es gab noch ein wirkliches Großereignis: wegen des Lärms eines Gabelstaplers (Campingplatz Riga liegt direkt neben dem Messegelände – dieser transportiert stapelweise Stühle in die Hallen oder heraus) möchte die Gattin gerne mit dem Reisemobil umziehen und zwar möglichst schnell bzw. sofort (presto subito), da sie einen günstigeren freien neuen Standort ausgemacht hat. Ich, um mich nicht überzustrapazieren, soll nur “Um-Rangieren”, den Rest etc. will sie ganz alleine machen (Wäscheleine, Stühle etc.). Setze mich ins Fahrerhaus, lasse den Motor an – ein nerviges “Sirenen”-artiges Geräusch ertönt. Ich denke, was ist jetzt wieder los, parke aber trotzdem erst mal um auf den neuen geräuschärmeren “Gabelstapler”-freien Stellplatz. Geschafft, Auftrag erledigt. Ich erinnere mich der  “Sirene” und lasse den Motor danach mehrfach an, um herauszufinden, woran es wohl liegen könnte. Keine Idee. Also Anruf in der Werkstatt bei Daimler in Stockstadt am Main, ich spiele die Sirenengeräusche telefonisch vor, der FUSO-Spezialist wird hinzugezogen, keiner hat auch nur ansatzweise ein Idee, was das sein könnte. Ich kippe das Fahrerhaus ab, um zu schauen, ob das Geräusch vom Keilriemen oder aus dem Motorraum kommt. Fehlanzeige, das Geräusch kommt eindeutig aus dem Armaturenbrett und zwar beifahrerseits. Um unseren Wohnmobil-Konstrukteur nicht völlig vom Vergnügen auszuschließen, spreche ich mit dessen Werkstattleiter. Antwort: habe ich noch nie gehört, frage aber mal den Elektriker, der das Fahrzeug verkabelt hat. Rückruf drei Minuten später. Der Elektriker meint, wir hätten wohl die Ausziehleiter zum Eingang in die Wohnkabine nicht richtig verriegelt, dies sei der Warnton, damit man nicht mit ausgefahrener Treppe losfahre. Puuuh, bin ich froh – aber wie peinlich ist das denn. Petra, wusste nichts von den Warntönen ausgefahrener Treppen; ich auch nicht, hat mir der Wohnmobilkonstrukteur  bei Übergabe auch nicht erklärt – selbst der Werkstattleiter konnte sich keinen Reim darauf machen. Also meinerseits sofort ein Anruf mit Erläuterung/Entschuldigung wg. Fehlalarms bei Daimler in Stockstadt – großer Kotau!

Stadtbesichtigung am nächsten Tag. Über die Düna, nicht gerade ein Flüsschen, geht es auf die Altstadtseite.

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Auch hier ist die Altstadt weitgehend durchsaniert.

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Riga hat neben mittelalterlichem auch ein besonders schönes Jugendstilviertel zu bieten.

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… und auch Modernes – die Staatsbibliothek, realisiert bis 2015 vom Architekten Gunnar Birkerts.

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Altstadt.

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Rathaus.

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Das Baltikum ist unbedingt eine gesonderte Reise wert!

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