04.06.2018 Durch die Westsibirische Tiefebene geht es mit verschiedenen (notwendigen) Zwischenstopps weiter Richtung Novosibirsk.
Übernachtung am Thermal Bad in der Nähe von Tyumen. Die Thermalquellen hier sind als Nebenprodukt von Versuchsbohrungen nach Öl entstanden bzw. entdeckt worden. Der Russe liebt die Banja (russische Sauna) sehr und das passt natürlich hervorragend zum Thermalbaden. Wir verkneifen uns das Thermalbad – deutlich zu viele sibirische Moskitos unterwegs. Überhaupt sind die Viecher in Russland überall weit verbreitet vorzufinden.
Dieses Gebiet um Tyumen boomt infolge erfolgreicher Erdöl und Erdgasbohrungen nördlich von Tyumen; der Lebensstandard ist vergleichsweise hoch. Demgemäß werden viele Eigentumswohnungen gebaut. Geschmacksache!
Am nächsten Tag (05.06.2018) reiner Fahrtag und Übernachtung auf dem Parkplatz eines Supermarktes nahe einem kleinen See in Krutinka. Kein wirklich schöner Stellplatz.
… aber der See ist schön.
Immer Weiter Richtung Osten. Nächstes Zwischenziel ist Omsk. Auch hier reiner Übernachtungsstopp.
In Omsk (06.06.2018) sind wir abends mal wieder kultiviert speisen.
Weiter geht es durch die unendlich erscheinenden sibirischen Weiten – Birkenwäldchen folgt auf Birkenwäldchen.
Am 08.06.2018 treffen wir dann nach einem weiteren Zwischenhalt in der Nähe von Kargat in der “Hauptstadt Sibiriens”, in Novosibirsk auf dem Gelände des “Russisch-Deutsches Haus” ein. Im Gebiet Novosibirsk leben und lebten viele dorthin unter Stalin zwangsumgesiedelte/deportierte ehemalige Wolga-Deutsche.
Abends haben wir Karten für ein Ballett (Spartakus) im staatlichen Theater für Oper und Ballett.
Manfred gewinnt deutlich den Wettbewerb für den elegantesten Auftritt an diesem Abend. Die russische Damenwelt ist allerdings auch sehr elegant unterwegs – Chapeau (keine Bilder)!
Die erste Halbzeit der insgesamt 3-stündigen Vorstellung überleben wir relativ unbeschadet – um nachhaltige Schäden zu vermeiden, verlassen wir jedoch zur Halbzeit die Vorstellung, die doch sehr an ähnliche im Berliner Friedrichsstadtpalast erinnert. Tänzer wohl superklasse, aber nicht so unser Ding! Wir runden den Abend mit einem Spaziergang über den Krasnyj Prospekt (Haupt-Boulevard Novosibirsks) zum Restaurant “Schulz” mit deutscher Küche und deutschem Bier (Bamberger Hofbräu) ab.
Tags darauf (09.06.2018) Besichtigung zunächst eines Museums über die Transsibirische Eisenbahn.
Von den Modellen geht es dann in die Realität: Besichtigung des wohl größten und schönsten Bahnhofs der Transsibirischen Eisenbahn in Sibirien. Bei mir kommen sofort sehnsüchtige Erinnerungen an meinen Trip (2007 war es wohl) mit der Transsibirischen Eisenbahn von Irkutsk nach Wladiwostok auf. Die Transsibirsiche Eisenbahn ist schon etwas Besonderes.
… mittlerweile auch alles in Englisch beschriftet, selbst der “wichtige” Assistent!
Novosibirsk – nach unserem Verständnis keine wirklich schöne Stadt, aber mit einigen Superlativen durchaus. Erst vor 121 Jahren gegründet und mit etwa 1,6 Mio. Einwohnern bereits eine der größten Städte Russlands. Wahrscheinlich auch die am schnellsten gewachsene Stadt der Welt. 1893 suchte man beim Bau der Transsibirischen Eisenbahn den günstigsten Platz für die Überquerung des mächtigen Flusses Ob. Dank geringer Breite an dieser Stelle und felsiger Ufer entstand während des 1897 abgeschlossenen Brückenbaus am rechten Flussufer die Siedlung Novo-Nikolaevsk, benannt nach dem zu dieser Zeit regierenden Zaren, mit um die 7.000 Einwohnern.
1926 dann wurde die Stadt umbenannt in Novosibirsk. Neues Zarendenkmal, aufgestellt 2012. Im Hintergrund ein Stück der alten Originalbrücke über den Ob.
Das ist kein Flüsschen, da geht der Rhein locker 2-3 Mal hinein.
Nach einem Besuch des Zentralmarktes zu Fuß zurück zum Russisch-Deutschen Haus.
In die Jahre gekommene Apotheken-Werbung.
Novosibirsker Gorki-Park.
Abends noch mal los, am Theater für Oper und Ballett vorbei ins Restaurant Puppenhaus.
Hack-Steak vom Bären – durchaus lecker.
Rückweg bei Sonnenuntergang – stimmungsvoller Abschied von der sibirischen Großstadt.
… wer könnte es denn wohl sein? Aufmerksame Leser sollten ihn schon kennen!
Abschied von Novosibirsk!
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