Daily Archives: 13. Juli 2018

Ulan Bator (Ulaanbaatar)

Ulaanbaatar (übersetzt „Roter Held“) ist die Hauptstadt der Mongolei. Knapp die Hälfte der mongolischen Gesamtbevölkerung, derzeit rund 1,5 Mio. Menschen, lebt dort. Ein großer Teil der Vorstädte besteht vorwiegend aus Jurten-Siedlungen, welche einen überraschenden Kontrast zu den modernen Gebäuden des Stadtzentrums bilden. Heute leben über 50 Prozent der Stadtbevölkerung in solchen Jurten-Vierteln. Der Lebensstandard ist meist niedrig, es fehlt an grundlegender städtischer Infrastruktur wie fließendem Wasser, Anbindung an das städtische Stromnetz, öffentlichen Plätzen und nicht zuletzt an Formen sozialer und politischer Organisation.

108123

Die Hauptstadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Mongolei.

Touristisch bedeutsam sind das Süchbaatar-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz, der Winterpalast des Bogd Khan und das Dsaisan-Denkmal, das an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Es liegt auf einem Hügel südlich der Stadt, von dem aus man einen schönen Blick über die Stadt hat. Auch die buddhistischen Tempelmuseen und das Gandan-Kloster sind besuchenswert.

Ulaanbaatar liegt in 1350 Meter Höhe am Fluss Tuul und am Fuß des 2256 Meter hohen Berges Bogd Khan Uul.

Infolge der Unterzeichnung des Vertrages von Aigun 1858 wuchs die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt ab den 1860er-Jahren durch den Handel zwischen Russland und China. 1911 erklärte der 8. Bogd Khan die Äußere Mongolei für unabhängig. Im gleichen Jahr erfolgte eine Umbenennung der Stadt in Niislel Chüree. China erkannte die Sezession nicht an, räumte der Äußeren Mongolei 1915 jedoch gewisse Autonomierechte ein. 1920/21 besetzten Truppen der russischen Weißen Armee das Land und riefen 1921 in eine unabhängige Monarchie aus. Kurz darauf eroberte die sowjetische Rote Armee die Stadt und etablierte  eine Marionettenregierung. 1924 wurde die Äußere Mongolei als erstes sowjetisches Satellitenregime dieser Art zur „Volksrepublik“ erklärt.

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion war zwangsläufig der Zusammenbruch ihres Marionettenregimes in Ulan Bator verbunden. Nach Massendemonstrationen im Winter 1989/90 verlor die kommunistische Staatspartei mehr und mehr die Kontrolle. Im März 1990 trat das gesamte Politbüro zurück; im Mai erfolgte die Aufhebung des Einparteiensystems, womit der Demokratisierungsprozess und die Wendung zur Marktwirtschaft begannen. 1990 fanden die ersten freien Wahlen in einem Mehrparteiensystem statt. 1992 besiegelte das Parlament mit der Annahme einer neuen Verfassung das Ende des kommunistischen Systems. Zugleich verzichtete die verfassungsgebende Gewalt auf die Bezeichnung Volksrepublik. Damit wurde Ulaanbaatar die Hauptstadt des neuen Staates Mongolei.

Erster Stadtrundgang. Eigentlich, auch wenn das auf den Fotos nicht so richtig herauskommt, ist in der Stadt 24 Stunden am Tag Stau. Es ist unglaublich, hängt aber wohl mit der Verdoppelung der Stadtbevölkerung in den letzten 15 Jahren zusammen.

Jurtensiedlung im Hintergrund.

P1030747 (Large)

P1040253 (Large)

P1040255 (Large)

P1040257 (Large)

P1040259 (Large)

P1040260 (Large)

Ulaanbaatar ist eine Stadt zwischen Moderne und Tradition. Zentrum der Stadt ist der Süchbaatar-Platz. Die markantesten Bauten auf diesem großräumigen Platz sind das Parlamentsgebäude, das Rathaus der Stadt, das Haus der Kultur, die Staatsoper, die Mongolische Börse sowie einige moderne Hochhäuser mit Hotels, Restaurants und Geschäften. Vor dem Eingang des Parlamentsgebäudes befinden sich große Skulpturen: in der Mitte Dschingis Khan, rechts und links sein Sohn und Nachfolger Ögedei Khan und sein Enkel Kublai Khan, einst Kaiser von China.

Parlamentsgebäude.

P1040262 (Large)

P1040266 (Large)

P1040270 (Large)

P1040271 (Large)

Börse und Hotels.

P1040263 (Large)

P1040276 (Large)

P1040264 (Large)

P1040265 (Large)

Staatsoper.

P1040268 (Large)

Süchbaataar-Denkmal (mongolischer Held des Sieges des Kommunismus über die Weiße Armee).

P1040275 (Large)

Der Bauboom und seine Schattenseiten – nicht fertiggestelltes, vor sich hin rottendes Appartementhaus.

P1040277 (Large)

Wohnhäuser aus der Sowjetzeit.

P1040278 (Large)

P1040290 (Large)

Entlang der Peace-Road – Hauptstraße Ulan Bators.

P1040279 (Large)

Fußgängerbereich mit Kaufhaus im Hintergrund.

P1040281 (Large)

P1040284 (Large)

P1040286 (Large)

Den von mir 2006 besuchten Biergarten des deutschen Brauers und Gründers von Khan Bräu in der Dschingis Avenue schräg gegenüber des Bayangol-Hotels gibt es nicht mehr. Er musste wohl einem Hochhausprojekt weichen. Das neue Brauhaus in der Seoul Street reicht optisch und qualitativ bei weitem nicht an die alten Zeiten heran – schade!

P1040289 (Large)

Verlaufen? Mongolisches Restaurant!

P1040291 (Large)

Bayangol-Hotel in dem ich 2006 übernachtete.

P1040294 (Large)

Die freie Marktwirtschaft treibt erstaunliche Blüten – goldene Handys und jetzt auch noch goldene BMW`s.

P1040296 (Large)

Abends wollten wir ja eigentlich ins Khan-Bräu – nachdem der neue Standort uns jedoch tagsüber schon nicht zusagte, besuchten wir einen anderen Biergarten (Grand Khan Irish Pub) – dort gab es dann leckeres Dschingis Beer.

IMG_4292 (Large) 

Heimweg zum Hotel – Ulan Bator bei Nacht.

IMG_4297 (Large)

IMG_4303 (Large)

IMG_4305 (Large)

IMG_4306 (Large)

Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von −2°C gilt Ulaanbaatar als die kälteste Hauptstadt der Welt. Das liegt vor allem an den extrem kalten Wintermonaten mit Temperaturen von durchschnittlich −17 bis −21°C (tagsüber −10 bis −15 °C, nachts um −25 °C). Im Sommer ist es hingegen mit Durchschnittswerten von 15 bis 17°C recht warm (tagsüber rund 20 °C, nachts 10 °C), im Hochsommer liegen die Höchsttemperaturen bei bis zu 30 °C. Wir haben wenig Glück mit dem Wetter.

10.07.2018 Stadtrundfahrt im Bus mit der Gruppe.

Bus in Swarowski-Ausführung.

P1040334 (Large)

P1040335 (Large)

Es schüttet wie aus Eimern und besonders warm ist es ohne die starke Sonne auch nicht. Besuch des Dsaisan-Denkmals, das an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Unterhalb des Denkmals ein Panzer, der angeblich bis nach Berlin vorgedrungen sein soll.

P1040300 (Large)

350 Stufen bis zum eigentlichen Denkmal hinauf – das Dsaisan-Denkmal. Mit Blick ist da heute nicht viel. Allerdings erstaunlich wie nah die Stadt zwischenzeitlich an das Denkmal heran gewachsen ist – in 2006 war das Denkmal noch außerhalb der Stadt zwischen grünen Hügeln gelegen.

P1040302 (Large)

P1040301 (Large)

In der Stadt gibt es verschiedene Zeugnisse des Lamaismus, wie u.a. das Gandan-Kloster oder den Winterpalast des Bogd Khan.

Der Winterpalast des Bogd Khan ist heute Museum. Von ursprünglich vier Residenzen stellt der Komplex den einzig erhaltenen Palast des 8. Jebtsundamba Khutukhtu dar, der als Bogd Khan mit zeitlichen Unterbrechungen von 1911 bis 1924 als höchste religiöse Instanz des Buddhismus in der Mongolei in dem Palast amtierte.

P1040325 (Large)

Rundgang.

P1040327 (Large)

P1040311 (Large)

P1040314 (Large)

P1040315 (Large)

P1040317 (Large)

P1040318 (Large)

P1040319 (Large)

P1040322 (Large)

Weiterfahrt zum Gandan-Kloster. Das Gandan-Kloster liegt ein wenig  westlich des Stadtzentrums. Wir brauchen mit dem Bus dort hin – Entfernung geschätzt max. 5 Kilometer – gut 2 Stunden infolge Staus.

P1040339 (Large)

P1040345 (Large)

Es schüttet noch immer, den Vorhof des Klosters laufen Sturzbäche hinunter. Man hat seine liebe Mühe, trockenen Fußes von A nach B zu kommen.

Gandan ist das größte Kloster des Landes und eines der wenigen original erhaltenen, die den stalinistischen Terror in der Mongolei überstanden haben. Dennoch zerstörten auch hier sowjetische Truppen mehrere Gebäude und ließen unter anderem die 26 Meter hohe goldene Statue der Göttin Janraisig demontieren und einschmelzen. Durch Spenden der buddhistischen Gemeinde in Höhe von umgerechnet 5 Millionen US-Dollar konnte nach 1990 eine neue vergoldete Janraisig errichtet werden. Für den Dalai Lama, das eigentliche Oberhaupt des Klosters, wurde ein Thronsessel neu erbaut. Goldene Statue.

P1040338 (Large)

11.07.2018 Besuch der Eröffnungsfeier zum Naadam-Fest im Stadion von Ulan Bator. Leider immer noch Regen. Impressionen.

IMG_4318 (Large)

P1040351 (Large)

P1040347 (Large)

P1040348 (Large)

P1040349 (Large)

P1040350 (Large)

P1040353 (Large)

P1040354 (Large)

P1040359 (Large)

P1040370 (Large)

P1040373 (Large)

P1040376 (Large)

P1040379 (Large)

P1040387 (Large)

P1040388 (Large)

P1040391 (Large)

P1040394 (Large)

P1040396 (Large)

P1040398 (Large)

P1040400 (Large)

P1040401 (Large)

P1040404 (Large)

P1040405 (Large)

P1040411 (Large)

P1040414 (Large)

P1040416 (Large)

P1040419 (Large)

P1040422 (Large)

P1040424 (Large)

P1040426 (Large)

P1040432 (Large)

P1040435 (Large)

P1040437 (Large)

P1040438 (Large)

P1040440 (Large)

P1040442 (Large)

P1040445 (Large)

P1040455 (Large)

P1040458 (Large)

P1040461 (Large)

P1040462 (Large)

P1040465 (Large)

P1040468 (Large)

P1040471 (Large)

P1040473 (Large)

P1040481 (Large)

P1040483 (Large)

P1040485 (Large)

P1040489 (Large)

12.07.2018 Es regnet immer noch – zwischenzeitlich ist mal wieder die Steuerung unseres Heizungsmoduls abgesoffen – meine Versuche die Antenne abzudichten waren wohl doch nicht so gänzlich von Erfolg gekrönt. Allerdings ist diesmal deutlich weniger Wasser eingedrungen. Da muss ich wohl noch mal ran.

P1040491 (Large)

Petra geht Kashmir-Pullover kaufen, ich schreibe Blog und den Rest des Tages vertrödeln wir einfach. Abends Besuch des Mongolischen Nationaltheaters mit Musik und Folkloreaufführungen (keine Fotos). Kehlkopfgesang, Pferdegeigen und artistische Darbietungen.

IMG_4320 (Large)

13.07.2018 Abreise Richtung Gorkhi-Terelj National Park. Zum Abschied noch einmal einen Blick auf den Allgegenwärtigen!

P1040492 (Large)

.