Daily Archives: 5. August 2018

Datong – Pingyao – Luoyang

30.07.2018 Nach dem wir den Stau aus Peking heraus Richtung chinesischer Mauer überstanden haben, kommen wir abends in Datong im Kohlegürtel Chinas an. Dicke Luft!

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31.07.2018 Besuch der nahe Datong am Rande einer heute stillgelegten Kohlegrube gelegenen Yungang Buddha-Grotten (Weltkulturerbe). Auch hier Unmengen chinesischer Touristen.

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Die Yungang-Grotten sind frühe buddhistische Höhlentempel. Die meisten wurden zwischen 460 und 525 n. Chr. während der Wei-Dynastie aus dem Sandstein herausgearbeitet. Die Gesamtanlage besteht aus 252 Grotten und Nischen. Sie gehört seit 2001 zum UNESCO-Welterbe. Zum Zeitpunkt des Baubeginns im Jahr 460 war der Buddhismus auf dem Gebiet der Wei Dynastie bereits weitgehend als Staatsreligion gefestigt. Die Arbeiten an den Yungang-Grotten erstreckten sich insgesamt über eine Zeitspanne von 65 Jahren von 460-525 n. Chr., wobei es aber immer wieder zu Unterbrechungen kam.

Seit Beendigung der Arbeiten sind die Grotten und Statuen stark der Verwitterung ausgesetzt, da sie aus Sandstein gearbeitet sind. Daher gab es in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Anstrengungen, den Zustand der Grotten zu erhalten oder wiederherzustellen. Schon während der Liao-Dynastie, in den Jahren 1049–1060, wurden viele bereits beschädigte Statuen wiederhergestellt und vor den Grotten die so genannten „10 Tempel von Yungang“ errichtet, die aber bereits wenig später, im Jahr 1122 durch ein Feuer wieder zerstört wurden. 1621, während der Qing-Dynastie wurden die noch heute erhaltenen hölzernen Schutzgebäude vor zwei der monumentalen Höhlen errichtet, um eine weitere Zerstörung der Höhlen durch Witterungseinflüsse zu verhindern. Während der gesamten folgenden Zeit wurden immer wieder Restaurierungsarbeiten an Statuen und Höhlen vorgenommen und die Statuen zum Teil erneut bemalt. Seit 1950 wurden von der chinesischen Regierung Anstrengungen unternommen, durch Sicherungsmaßnahmen den Zustand der Grotten und Statuen zu erhalten. Man versuchte sowohl die natürliche Erosion durch eindringendes Wasser dadurch zu begrenzen, dass entstandene Risse verpresst und abgedichtet wurden als auch die durch Sandstürme verursachten Schäden durch Baumpflanzungen zu begrenzen. Zudem wurde versucht, die Belastung der Grotten durch die Verschmutzung aus den umliegenden Kohlebergwerken zu verringern.

Die Yungang-Grotten sind mit den Mogao-Grotten bei Dunhuang und den Longmen-Grotten bei Luoyang die wichtigsten Beispiele buddhistischer Steinschnitzkunst in China.

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… puuh, das ist wirklich super anstrengend! Zu viele Touristen.

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Heute volles Programm.

Am Nachmittag besuchen wir noch das hängende Kloster Xuankong Si etwa 70 Kilometer außerhalb Datongs gelegen. Auf der Fahrt dorthin nichts als Industrie zu sehen – chinesischer Kohlegürtel!

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Das Kloster Xuankong Si wurde ebenfalls im 6. Jahrhundert während der Wei-Dynastie mitten in eine Felswand gebaut und liegt in dem Gebirge Heng Shan, einem der fünf Heiligen Berge.

Das Kloster besteht aus 40 winzigen Hallen und Pavillons und wurde entlang den Konturen der Steilwand gebaut, wobei man sich natürlicher Aushöhlungen und Vorsprünge zur Abstützung bediente. Die Gebäude ruhen dabei auf Holzträgern, die aus dem Felsen herausragen. Die Gebäude sind durch Gänge, Brücken und Gehsteige miteinander verbunden. Der Fels dient als hintere Wand der Hallen und wurde ausgehöhlt, um Buddhastatuen aufzunehmen.

Als der Vorschlag zum Bau des Klosters gemacht wurde, soll kaum jemand seine Verwirklichung für möglich gehalten haben. Ein Baumeister namens Zhang willigte schließlich ein, die Aufgabe zu übernehmen. Zunächst wurden die einzelnen Teile am Fuß des Felsen vorgefertigt, dann transportierte man sie auf den Gipfel und ließ sie von dort herunter. Die Bauarbeiter hingen an Seilen, mit je einer Schleife um die Hüfte und um die Füße. Ganz so mussten wir uns dem Kloster nicht nähern. Dennoch war es durchaus abenteuerlich in dieser Höhe mit niedrigen Geländern die verschiedenen Ebenen des Klosters zu besuche. Man sollte schon schwindelfrei sein!

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Manfred kühlt, bevor es nach Hause nach Daton geht seine Füße im Fluss ab.

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Am 01.08.2018 Weiterfahrt Richtung Pingyao. Die Stadt Pingyao ist mit etwa 42.000 Einwohnern für chinesische Verhältnisse ein “Dorf”. In Europa ist der Ort vor allen Dingen wegen seines mingzeitlichen Stadtbildes bekannt. Mal wieder ein touristischer Hot-Spot. Der uns von der chinesischen Verwaltung zugewiesene Stellplatz für zwei Nächte ist auf einem Busparkplatz direkt vor der Stadtmauer gelegen. Eigentlich unerträglich wegen der herrschenden Temperaturen und den Massen von Chinesen, die unsere Reisemobile bestaunen wollen – wir stehen es durch!

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Den 02.08.2018 besichtigen wir den eigentlich schönen alten Ort, aus dem der chinesische Tourismus allerdings eine Art von Disneyland gemacht hat.

Die Geschichte der Stadt Pingyao selbst lässt sich bis in die Zeit der westlichen Zhou-Dynastie um die Wende vom 9. zum 8. vorchristlichen Jahrhundert zurückverfolgen. 

1370, unter der Herrschaft des Ming-Kaisers Hongwu, wurde die Stadt wesentlich erweitert und die nun größere Stadtbefestigung als Mauer mit Erdkern errichtet. Seitdem entwickelte sich Pingyao durch die gesamte Zeit der Ming und Qing Dynastien zu einem Finanzzentrum Chinas und beherrschte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den chinesischen Finanzsektor. Durch den Aufstieg der chinesischen Küstenstädte im Zuge der wirtschaftlichen Einflussnahme der westlichen Kolonialmächte verlor Pingyao aber Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts seine Bedeutung insbesondere an Hongkong und Shanghai und erholte sich von diesem Bedeutungsverlust bis heute nicht. Durch die dadurch fehlende Finanzkraft und Bedeutung wurde Pingyao aber weitgehend von den Zerstörungen durch Modernisierung und Kulturrevolution verschont und konnte so seine historisch gewachsene Altstadt erhalten. Pingyao besitzt heute die längste vollständig erhaltene mingzeitliche Stadtmauer Chinas, die seit 1988 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China steht, und weist noch eine Vielzahl historischer Hofhäuser auf. 1997 wurde Pingyao in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

1370, unter der Herrschaft des Ming-Kaisers Hongwu, wurde die Stadt wesentlich erweitert und die nun größere Stadtbefestigung als Mauer mit Erdkern errichtet. Seitdem entwickelte sich Pingyao durch die gesamte Zeit der Ming und Qing Dynastien zu einem Finanzzentrum Chinas und beherrschte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den chinesischen Finanzsektor. Durch den Aufstieg der chinesischen Küstenstädte im Zuge der wirtschaftlichen Einflussnahme der westlichen Kolonialmächte verlor Pingyao aber Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts seine Bedeutung insbesondere an Hongkong und Shanghai und erholte sich von diesem Bedeutungsverlust bis heute nicht. Durch die dadurch fehlende Finanzkraft und Bedeutung wurde Pingyao aber weitgehend von den Zerstörungen durch Modernisierung und Kulturrevolution verschont und konnte so seine historisch gewachsene Altstadt erhalten. Pingyao besitzt heute die längste vollständig erhaltene mingzeitliche Stadtmauer Chinas, die seit 1988 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China steht, und weist noch eine Vielzahl historischer Hofhäuser auf. 1997 wurde Pingyao in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

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Erinnert schon ein Wenig an die bei Chinesen so beliebte “Drosselgasse in Rüdesheim”!

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Hier wird chinesischer Essig aus dem Fass verkauft. Eine Spezialität Pingyaos.

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Tresterhaufen im Hintergrund – Überreste der Essigherstellung.

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Besichtigung typisches Pingyaoer Bürgerhaus mit Hof.

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03.08.2018 Fahrt in die Nähe von Luoyang zu den Longmen Grotten. Besichtigung dieser Grotten am frühen Morgen des 04.08.2018.

Die Longmen-Grotten (Drachentor-Grotten) am Yi-Fluss 13 Kilometer südlich der alten Hauptstadt Luoyang zählen zu den vier berühmtesten buddhistischen Grotten Chinas, die anderen drei sind die Mogao-Grotten in Dunhuang (besuchen wir später noch), die Yungang-Grotten in Datong (s.o. – schon besucht) und die Dazu-Grotten in der Nähe von Chongqing (2013 besucht).

Die Grotten liegen im Yihe-Flusstal zwischen dem Duft-Berg und dem Longmen-Berg. Der Bau der Grotten begann ebenfalls in der Wei Dynastie und dauerte ca. 400 Jahre bis in die Zeit der Tang-Dynastie. Es gibt hier insgesamt 2345 Nischen, über 100.000 Buddhastatuen und mehr als 2800 Inschriften. Die größte Statue ist der 17,14 Meter hohe Buddha Vairocana und die kleinste Mikrogravur-Buddhafigur ist nur 2 Zentimeter hoch.

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Zur Zeit der Kulturrevolution wurden viele Buddha-Figuren zerstört oder stark beschädigt. Aber auch Witterungseinflüsse, Vandalismus und nicht zuletzt Kunsträuber aus aller Welt hatten ihren Anteil an der Zerstörung bzw. Ausplünderung der Grotten.

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Nachmittags (… volles Programm!). Besuch des Shaolin-Klosters des gleichnamigen Ordens, das etwa 70km entfernt am Berg Songshan im Ort Dengfeng in der Provinz Henan liegt. Es ist berühmt für seinen Kampfkunststil – besser bekannt als „Shaolin Kung Fu“. Das Kloster gilt außerdem als die Geburtsstätte des historischen Chan-Buddhismus, des Vorläufers des Zen-Buddhismus. Und apropos “volles Programm” – voll ist es dort wie überall im touristischen China!

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496 n. Chr. stattete der Kaiser Xiao Wen den in Indien geborenen Mönch Batuo mit Geldmitteln aus, um das Shaolin-Kloster im Songshan-Gebirge zu errichten. Unter der Leitung von Batuo entwickelte sich das Shaolin-Kloster zu einem Zentrum der buddhistischen Lehre.

Der Legende nach lehrte der indische Mönch Bodhidharma, Begründer und erster Patriarch des Chan- bzw. Zen-Buddhismus, der um das Jahr 527 n.Chr. in das Shaolin-Kloster kam, die Grundlagen der Shaolin-Kampfkunst, die dann im Kloster weiterentwickelt und tradiert wurden. Während der Tang-Dynastie (618 – 907 n. Chr.) erlangten die Shaolin-Mönche im chinesischen Reich großes Ansehen, da dass Shaolin-Kloster 13 kämpfende Mönche entsandt hatte, um die bedrängte Dynastie zu unterstützen. Als Dank für die guten Dienste, die diese Mönche leisteten, wurden dem Kloster einige Privilegien zugestanden, unter anderem das Privileg, einige Mönche als Krieger auszubilden.

Von 1368 bis 1644 n.Chr. erlebte das Shaolin-Kloster und seine Kampfkunst, das von der regierenden Ming-Dynastie gefördert wurde, einen enormen Aufschwung. Die Armee des Klosters war etwa 2.500 Mann stark, und die Kampfkünste des Klosters wurden in unzähligen Varianten und Techniken ausgeübt. In diesem Zusammenhang wird auch von der Blütezeit des Shaolin-Tempels gesprochen.

Der Tempel bzw. das Kloster wurde im Verlauf seiner Existenz etliche Male zerstört, geplündert und wieder aufgebaut. Die letzte Zerstörung des Klosters erfolgte im Jahre 1928, als verschiedene Kriegsfürsten ihre Streitigkeiten auf dem Gebiet des Tempels ausfochten. Dabei ging ein großer Teil der religiösen Kunstschätze und Schriften des Tempels verloren, und der Tempel wurde nur in kleinen Teilen wieder aufgebaut.

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Hier wurden angeblich Fingermuskeln derart trainiert, dass diese Abnutzungsspuren im Baum entstanden. Mehr konnten wir von der Kampfeskunst nicht sehen – schade, hatte ich mir doch eigentlich eine Schaukampf-Vorstellung zu sehen gewünscht und nicht nur noch ein paar Klosterbauten!

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Am Kloster wird immer noch gebaut – schön aus Holz und mit gebrannten Ziegeln.

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Stupas mit den sterblichen Überresten verdienter Shaolin-Mönche.

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… dann geht`s wieder nach Hause bzw. zu unserem Stellplatz bei den Longmen-Grotten – unser Bedarf an Massentourismus ist, noch bevor es richtig los geht, eigentlich schon gedeckt!

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