Am 05.05.2018 starten wir in der Frühe in Richtung Berlin. Etwa 570 Kilometer liegen vor uns, die mir ja sehr gut bekannt sind aus der Zeit meiner wöchentlichen Dienstfahrten in die Hauptstadt. Trotzdem eine kleine “Ungewohntheit”. Kurz vor Erfurt erfahren wir, dass am Hermsdorfer Kreuz “Vollsperrung” sein sollen. Wir weichen aus und fahren über die neue A71/A38 über Halle – nachteilig ist die langwierige Stadtdurchfahrt in Halle. Gegen Spätnachmittag treffen wir bei unserem Freund Michael nahe des Botanischen Gartens in Berlin ein. Wir parken unser Wohnmobil direkt in einer Nebenstraße zum Botanischen Garten – dort werden wir dann auch übernachten. Aperol Spitz bei Michael und Susanne im sonnigen Garten; wir bestaunen den neuen Rasenmähroboter, den Michael zum Geburtstag bekommen hat – schönes Spielzeug! Und praktisch dazu! Danach fahren wir mit “Car-to-Go” nach Charlottenburg zu einem unserer Lieblings-Franzosen in Berlin. Foto mit Daniel – unserem dortigen Lieblingskellner.
Am nächsten Morgen – nach unserer auf dieser Reise ersten Nacht im Wohnmobil – leckeres Frühstück bei Michael und Susanne. Vor der Abreise noch eine kurze Reinigung unseres Mobils mit Michaels Hochdruckreiniger – der bereits entstandene Insektenfriedhof wird beseitigt.
Danach Start Richtung Polen – genauer gesagt zunächst Stettin als Zwischenziel, danach nach Swinemünde auf der Insel Usedom. Kurz nach Grenzübertritt müssen wir, da Lkw über 3,5 t, noch so eine total doofe Maut-Box kaufen (kompliziert, unfreundliche Mitarbeiter, teuer, extrem nervig etc. …). Erledigt, fahren wir weiter nach Swinemünde. Dachte, es gäbe dort eine Brücke auf die Insel, war aber nicht so – wir nehmen die kostenlose Fähre.
Von der Fähre ist es nicht weit zum zentral gelegenen Campingplatz in Swinemünde – keine wirkliche Schönheit, aber praktisch.
Ich fahre ein paar Bäume um (natürlich “maßlos übertrieben”), der ganze Campingplatz schaut zu, empfange Weisungen, bis wir den end-endgültigen Stellplatz gefunden haben – aus der Übung? Nee, det läuft bei uns immer so; sehr unterschiedliche Vorstellungen über Waagerechte, Senkrechte. oben, unten, etc. Puuuuuh, irgendwann stehen wir dann doch.
Nachdem wir uns hübsch gemacht haben, geht es sofort auf die Piste. Eigentlich fast nur ostdeutsche Rentner in Swinemünde unterwegs. Man genießt die Niedrigpreise in Polen (Euro-Umtauschkurs sei Dank) sowie die Größe der Schnitzel – trotzdem heftig alten planwirtschaftlichen Zeiten nachtrauernd. Trotzdem schön gelegen dieses Swinemünde.
Schließlich nehmen auch wir solch eine “Niedrigpreis-Riesen-Portion” zu uns, trinken leckeres polnisches Bier und nach einem weiteren Spaziergang über die Promenade geht es Richtung Heimat.
Am nächsten Morgen (7.5.2018) setzen wir zunächst mit der Fähre wieder aufs polnische Festland über und besuchen dann einen der vielen wunderschönen Leuchttürme an der polnischen Ostseeküste.
Eigentlich wollten wir ja den bekannteren Leuchtturm “Mühlenbake” auf der Mole besuchen, da wir uns jedoch über die geographische Lage nicht ganz im Klaren waren, sind wir bei dem durchaus auch schönen Leuchtturm neben Fort Gerhard gelandet.
So, da isser!
Immerhin der höchste Leuchtturm an der polnische Küste, wie uns die kleine Tafel verrät.
Über kleine Straße bzw. malerische Alleen geht es nach Kolberg, wo wir uns gegen Nachmittag mit unseren Freunden Heidi und Max aus der Schweiz zwecks gemeinsamer Weiterfahrt nach Riga treffen. Wir machen Station auf einem wiederum stark von ostdeutschen Rentnern frequentierten Campingplatz – kein wirklich schöner Ort, aber für eine Nacht durchaus ok. Vom Campingplatz aus machen wir einen Spaziergang die Ostseeküste entlang Richtung Kolberger Hafen und, … klar, wieder ein Leuchtturm!
Aber zunächst ein Bierchen in der Abendsonne- das Wetter ist überhaupt der Hammer.
Leuchtturm Kolberg.
Unsere Mägen melden sich. Bis zu Altstadt von Kolberg, wo wir Restaurants vermuten, ist es jedoch noch ein ein längerer Spaziergang.
Marienbasilika.
Rathaus.
Nach einiger Sucherei nach einem geeigneten Restaurant für die Feinschmeckertruppe gab`s dann Wildschweingulasch und leckeres polnisches Bier zum Abendessen – lecker!
Am 8.5.2018 Weiterfahrt über wieder kleine Sträßchen bzw. die in Polen (mangels ADAC) immer noch fast überall vorhandenen wunderschönen Alleen nach Ustka (Stolpmünde) und Leba.
Mittagessen in Ustka am Hafen.
Leuchttürme.
Ustka Hafen.
Übernachtet wird in freier Wildbahn nahe dem Leuchtturm von Leba.
9.5.2018 Weiterfahrt Richtung Halbinsel Hel bzw. zum Örtchen Hela auf der gleichnamigen Halbinsel in der Danziger Bucht. Wir machen nach Einkauf bei LIDL am Straßenrand auf einem schön gelegenen Parkplatz mit Blick Richtung Danzig Rast. Während wir so da herum sitzen, fährt ein blauer Kastenwagen vorbei – ich mache den Witz, das müsse der “Blaue Fritz” von unserer ersten großen Reise sein, der hatte nämlich solche ein blaues Mobil. Wir quatschen weiter und quatschen, … es hupt und es steigt aus … “Der blaue Fritz”! Mann, was für ein Zufall, seit 2013 nicht mehr gesehen und jetzt auch noch zusammen mit Heidi und Max, die ja auch auf der großen Reise teilgenommen hatten. Sachen gibt es zwischen Himmel und Erde! Wir reden ein Wenig über alte und neue Zeiten und Fritz macht sich wieder auf den Weg, er will weiter direkt über Riga nach Finnland … raus aus Polen.
Wir machen uns auch auf den Weg zur Spitze der Halbinsel und dem Ort Hela. Ganz nett dort, aber auch nicht gerade der touristische Mittelpunkt der Erde. Kleiner Rundgang.
Da es so schön auf dem Parkplatz vom Vormittag war, kehren wir dorthin zurück und beschließen dort auch zu übernachten. Dann können wir morgen gleich in das nahegelegene Danzig auf der anderen Seite der Bucht durchstarten.
Auf der anderen Seite der Straße: die “richtige” Ostsee, man hört sie vom Parkplatz aus brausen.
Wir übernachten mit Blick in die Danziger Bucht.
10.5.2018 Nach wenigen Kilometern erreichen wir Danzig und finden schnell einen Stellplatz für unsere Wohnmobile auf einem sehr ruhig gelegenen Parkplatz mitten in der Stadt, auf dem wir auch übernachten dürfen.
Erster Stadtrundgang durch die wirklich fantastisch wieder aufgebaute alte Hansestadt.
Ich spare mir die geschichtlichen Erläuterungen, unmöglich alles zu auszuführen – zu finden sind viele Infos en Detail hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Danzig
Stadtrundgang, sog. Grünes Tor – Eingang in die Altstadt.
Zusammenfassend: Danzig ist absolut eine Reise wert!
11.5.2018 Zunächst ein Geburtstagsgruß gen Isola d`Elba zu unserer lieben Freundin Ele! Lass es Dir gut gehen, Gesundheit etc.!
Wir verlassen die Küste und machen uns auf den Weg zur Masurischen Seenplatte, einem meiner jugendlichen Sehnsuchtsorte, Siegfried Lenz` Kurzgeschichten sei Dank. Trotz Autobahn extrem viele Baustellen, Staus wir kommen nur langsam voran.
Eine Seenplatte mit dem Auto zu erkunden ist eine schwierige Sache – ein Boot wäre sachdienlicher. Trotzdem superschöne Landschaft, erinnert stark an das Umland Berlins bzw. die mecklenburgische Seenplatte. Unser Stellplatz für die nächste Nacht an einem Verbindungskanal zwischen zwei Seen.
Am nächsten Morgen, 12.5.2018, fahren wir getrennt weiter, da Heidi und Max bereits früher in Riga anreisen wollen.
Wir dagegen wollen noch einen Tag in Ruhe an der Masurische Seeplatte herumkurven und danach vor Eintreffen in Riga noch Wilnius, die Hauptstadt Litauens, besuchen. Der nächste Tag … schöne Seen, Landschaft, Alleen …!
Übernachtung an einem der Seen nahe Suwalken und der Grenze nach Litauen.
Sonntag morgens, 13.05.2018, versuchen wir nahe der Grenze die teure polnische Mautbox wieder los zu werden, für die wir so einiges an Pfand (in Euronen) hinterlassen hatten. Ergebnis: das Hauptbüro nahe der Grenze hatte sonntags komplett geschlossen (Dienstleistung!), das daraufhin 10 Kilometer entfernt in Suwalken aufgesuchte sogar sonntagsgeöffnete “Unterbüro” war nicht in der Lage, das Pre-Paid-Volumen für die Box zurückzuerstatten, da nur “Unterbüro”. Letztlich die totale Abzocke! Wir haben dann kapituliert und Polen Richtung Litauen ohne Rückerstattung verlassen.
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