Author Archives: dietra und petrich

dietra + petrich sind mit ihrem rolling home unterwegs die welt zu erkunden

Araukanien – Región de los Lagos

 

Über die Ortschaften Teodoro Schmidt, Freire, ein Stück der Transamericana, Villarica geht es heute (11.02.2015) zunächst als Zwischenstation nach Pucon.

Wie man am Namen Teodoro Schmidt schon merken kann, kommen wir ins deutsche Siedlungsgebiet Chiles, das sich bis nach Puerto Montt hinunter zieht. Die Stadt Villarica, bereits 1552 als Handelsstation der Spanier geründet, passieren wir. Hier gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Lediglich eine historische Bedeutung hat der Ort – er wurde über Jahrzehnte immer wieder von den Mapuche angegriffen und 1602 von diesen endgültig zerstört. Fast 300 Jahre siedelte hier niemand mehr. Deutsche bauten dann die ersten Häuser Ende des 19. Jhdts..

Der Boom kam aber mit Beginn des Tourismus im Seengebiet in den 80er Jahren. Heute explodieren hier – Tourismus getrieben – die Grundstückspreise am schön gelegenen Lago Villarica mit dem malerisch anzuschauenden gleichnamigen Vulkan (2.850m) im Hintergrund (leider kein Foto). Reiche Chilenen kaufen sich ein. Die Stadt Villarica ist die touristische Basisstation der gesamten Region mit Supermärkten etc..

Am Ufer entlang geht es an das andere Ende des Sees nach Pucon. Dort checken wir im Hotel ein und da es im Hotel nichts zu Futtern gibt, mache ich mich auf den Weg ins Zentrum von Pucon (14.000 Einwohner). Hier steppt der Bär. Es ist absolute Urlaubshochsaison in Chile. Die Chilenen fahren mit ihren Pickups die Straße rauf und runter bzw. gehen spazieren, flanieren. Familien mit Kindern, pubertierende beiden Geschlechts, Es ist kaum ein Platz in einem Restaurant zu ergattern. Ich finde schließlich doch einen und esse zu einem Bier ein Paar Empanadas und lasse das ganze auf mich wirken. Durchaus abwechslungsreich. Es erinnert mich ein Wenig an die Urlaube in früher Jugend mit meinen Eltern an der italienischen Adria (Rimini, Riccione etc.).

Am nächsten Morgen vor der Weiterfahrt noch ein Spaziergang zum Seeufer Pucons mit Yachthafen und dem Vulkan Villarica.

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Überall sieht man hier Schilder die auf Fluchtwege bei einem Tsunami bzw. Vulkanausbruch hinweisen. Die Chilenen leben damit, dass immer mal wieder gigantische Naturkatastrophen passieren. Die pazifische Platte lässt sich, in ihrem Bestreben sich unter die südamerikanische Festlandsplatte zu verschieben, nicht aufhalten. So wachsen etwa die Anden jedes Jahr um Millimeter.

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Hortensien wachsen hier zu gigantischen Sträuchern heran – muss mit dem feuchten Humboldtstromklima zusammenhängen.

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Für die Region typische Kunstblumen aus Holz – die sehen täuschend echt aus. Trotzdem Kitsch!

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Unterwegs angehalten und noch mal einen Blick auf den Vulkan Villarica geworfen.

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Wir steuern grob Richtung argentinische Grenze und machen einen ausgiebigen Stopp bei den “Termas Geometrica”. Vulkanisch aktive Regionen sind häufig voll mit Thermalbädern – so auch die Umgegend von Pucon.

Der chilenische Stararchitekt Germán del Sol hat im Canyon Negro, einer Schlucht mit schwarzen Felsen und riesigen grünen Farnen/chilenischem Rhabarber ein ausgefallenes Konzept verwirklicht. Rote Holzstege verbinden 16 mit Naturschiefer verkleidete Badebecken mit Wassertemperaturen zwischen 35 und 45 Grad Celsius.

Aber erst muss man mal reinkommen. Der Andrang ist trotz ca. € 25 Eintritt pro Person auch hier riesig. Urlaubssaison. Warten.

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Dann geht`s rein und das Badevergnügen kann beginnen – wir bleiben so 2-3 Stunden. Abkühlung kann man sich unter einem Wasserfall holen.

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Umkleidekabinen.

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Nach einem anschließenden Picknick wollen wir weiter Richtung Huilo-Huilo Nationalpark fahren – kommen aber nicht sehr weit. Eine Straßensperre. Die Anwohner der Zufahrtsstraße zur Therme demonstrieren mittels der Sperre gegen den Staub der von der schlechten Piste ihre Häuser und Gärten verschmutzt. Nur alle Stunde lassen sie ein paar Autos durch. Auch hier hilft nur Geduld.

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Nahegelegene Schule.

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Weiterfahrt Richtung Huilo-Huilo Nationalpark um den Lago Calafquén herum. Im Hintergrund immer noch der Vulkan Villarica.

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Auf der Fahrt entlang des Panguipulli-Sees, des größten der sieben Seen, ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke auf den Doppelvulkan Choshuenco/Mocha (2.415 m). Bei Kilometer 56, kurz hinter dem Örtchen Neltume, erreicht man den Eingang zum Reserva Huilo-Huilo.

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Dieser erst 2004 von einem wohlhabenden deutschstämmigen Holz-Unternehmer namens Petermann geschaffene private Nationalpark schützt 60.000 Hektar Regenwald und verfügt über ein recht originelles, nahezu komplett aus Holz gebautes, Hotel – genannt “Baobab”. Hier werden wir zwei Nächte verbringen.

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Innenansicht des Hotels mit aufsteigendem Wendelgang zu den außen angeordneten Zimmern.

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Mein Zimmer.

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Restaurant.

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Hausmusik am späteren Abend. Flügel, Klarinette und Geige. Moderne klassische südamerikanische Musik.

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Blick vom Dach des Hotels Baobab auf den Doppelvulkan Choshuenco/Mocha.

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Den nächsten Tag verbringe ich mit einer Wanderung durch die Umgegend, Fotos sortieren und Blog schreiben. Mal kein Gruppenzwang, kein Termindruck – Entspannung pur.

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Huilo-Huilo Wasserfall (37 m).

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Puma Wasserfall.

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Araukanien–Mapuche Welt

Nach zweistündigem Flug von Santiago aus, landen wir in der Nähe von Temuco der Hauptstadt der Region Araukanien ca. 800 km südlich der Hauptstadt.

Temuco (250.000 Einwohner) ist die sich am schnellsten entwickelnden Stadt Chiles. Es werden hier vor allem die Agrarprodukte der Region verarbeitet. Vom neu gebauten Flughafen aus geht es zunächst hinein nach Temuco, um im Supermarkt an der “Av. Alemania” Wasser und ein paar Hefte und Stifte für den später geplanten Besuch einer Schule der Mapuche-Indianer zu kaufen. Hier ist Einwanderungsgebiet vieler Deutscher und Schweizer. Man stößt überall auf deutsche Namen.

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Temuco verlassend schlagen wir die Route Richtung Carahue gen Westen ein. Unterwegs entdecken wir eine Sammlung alter Dampfmaschinen die früher hier in der Landwirtschaft eingesetzt wurden.

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Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt – Dörfer und Getreidefelder sowie Weiden für Kühe und Rinder wechseln sich ab.

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Bei Carahue überqueren wir den Rio Imperial auf einer schönen alten Brücke – es geht jetzt südwärts zu unserem Tagesziel nahe des Lago Budi.

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Bei Porto Dominguez, bereits am Budi See, gelegen stoßen wir auf erste Anzeichen der Mapuche Kultur.

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Holzskulpturen eines Künstlers der Ureinwohner dieser Region, den Mapuche.

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Nicht so ganz mein Fall die Skulpturen – da gefällt mir diese Art der Mapuche-Kunst schon besser. Geschmacksache!

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Blick auf den Lago Budi.

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Wir werden anderthalb Tage in einem Mapuche Dorf verbringen.

Die Mapuche (früher auch zusammen mit anderen Völkern der Gegend Araukaner genannt) sind eines der indigenen Urvölker Südamerikas.  Die Mapuche teilen sich in diverse Regionalidentitäten auf, so zum Beispiel die Picunche (Menschen des Nordens), die Huilliche, die Lafkenche (Menschen des Meeres), die Wenteche (Menschen der Täler) und die Pehuenche, die die bekannteste und größte Gruppe bilden.

Die Picunche, das Volk des Nordens, wurde bereits in vorkolumbischer Zeit von den Inka niedergerungen und als Fronarbeiter eingesetzt.

Die Mapuche, genauer die Pehuenche und Teile der Huilliche widersetzten sich der spanischen Kolonisation mit erbitterter und, im Gegensatz zu den meisten anderen indigenen Völkern Amerikas, häufig erfolgreicher Gegenwehr.

1546 trafen spanische Konquistadoren unter Pedro de Valdivia am Fluss Bío Bío (östlich von Temuco) erstmals auf die Mapuche, die die Kolonisatoren zunächst einmal erfolgreich am Aufbau einer Festung hinderten.

Erst 1550 gelang es den Spaniern, die Stadt Concepción zu gründen. Die Mapuche entschlossen sich daraufhin zum Krieg. Im Dezember 1553 kam es zur Schlacht von Tucapel, die mit einem Desaster für die Spanier endete und in der Valdivia selbst zu Tode kam. Angeblich nahmen ihn die Mapuche gefangen und zwangen ihn, flüssiges Gold zu trinken.

In der Folgezeit zerstörten die Indianer die meisten der von Siedlern gegründeten Ansiedlungen im Süden des Landes und verhinderten damit eine weitere Kolonisierung Chiles nachhaltig. Zu einem weiteren großen Aufstand kam es in den Jahren von 1598 bis 1604, nachdem die Huilliche die spanischen Truppen 1598 in der Schlacht von Curalaba noch einmal vernichtend geschlagen hatten. Dabei war auch der spanische Gouverneur Chiles, Martín García Óñez de Loyola, getötet worden. Die spanische Verwaltung in Südchile konnte sich danach nur noch auf der Insel Chiloé halten.

Der andauernde Widerstand der Ureinwohner zwang die Spanier 1641 zur Anerkennung einer unabhängigen Mapuche-Nation im Vertrag von Quillín. Darin wurde der Bío-Bío-Fluss als faktisch schon seit 1602 bestehende Grenze zum Mapuchegebiet festgeschrieben und dem Volk der Mapuche Souveränität zugebilligt, ein in der Geschichte indigener Bevölkerungen in Südamerika einzigartiger Vorgang. Zwar kam es auch danach immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen und Eroberungsversuchen, doch hatte die Grenzziehung im Wesentlichen bis zum Ende der Kolonialzeit Bestand.

1825 erkannte auch das mittlerweile unabhängige Chile die Unabhängigkeit der Mapuche ausdrücklich an. Erst im Rahmen der 1861 vom Präsidenten José Joaquín Pérez ausgerufenen so genannten „Befriedung Araukaniens“ wurde das Mapuche-Gebiet gewaltsam an Chile angegliedert und im Jahre 1883 endgültig unterworfen. Anschließend wurde der Süden Chiles und damit die bislang von den Mapuche bewohnten Gebiete massiv von neuen Einwanderern aus Europa, darunter besonders viele Deutsche, besiedelt. Die verbliebenen Mapuche mussten große Teile ihrer angestammten Siedlungsräume verlassen und wurden in verhältnismäßig kleinen Reservaten konzentriert, wo sie infolge der räumlichen Enge häufig kein Auskommen fanden. Verarmung, Kriminalität, soziale Konflikte mit den europäischen Neuansiedlern und schließlich Abwanderung in die Städte waren die Folge. 1934 scheiterte der letzte größere Aufstand der Mapuche bei Ranquil.

Gewisse Verbesserungen ergaben sich für die Mapuche unter der Regierung Salvador Allendes, der die massive Enteignung von Landwirtschaftsbetrieben vorantrieb, was zur Rückgabe von Land an die Bewohner führte. Auch war geplant, zweisprachigen Schulunterricht zu ermöglichen. Unter der Pinochet-Diktatur wurde die Enteignung der Großgrundbesitzer jedoch wieder rückgängig gemacht. Es folgten neuerliche schwere Repressalien (v. a. durch die Abschaffung des Gemeineigentums, was faktisch die Enteignung der Mapuche-Gemeinschaften bedeutete). Zudem wurde der Río Bío Bío gestaut, was weite Landstriche des Mapuche-Landes unter Wasser setzte.

Am Tagesziel angekommen – checken wir ein.

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Es steht zur Wahl die Übernachtung in einer sogenannten Ruka (s.u.) …

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… oder in einer Hütte.

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Ich entscheide mich klar für Hütte ohne Krabbeltiere – auch wenn ich in das Zimmer kaum meine Reisetasche hineinbekomme.

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Kaum “eingecheckt” schon geht das Programm los. Wir werden mit Ochsenkarren abgeholt und ins Mapuche-Dorf “gekarrt”.

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Dort angekommen erwartet man uns bereits in einer Ruka, dem traditionellen Haus der Mapuche aus Holz und Lehm. Diese haben keinen Fußboden, da die Mapuche die Erde als Mutter ansehen und nichts zwischen sich und der Erde haben wollen. Eine Ruka hat keine Fenster. Die Türöffnung weist immer Richtung Osten. In der Mitte befindet sich stets das Feuer, dem die Mapuche heilende Kräfte zuschreiben. IMG_0764 (Mittel)

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Der Dorfvorstand erläutert uns anhand der Schamanentrommel (kultrún) die Mapuche-Weltanschauung. Die Vierteilung der Trommel korrespondiert mit den vier Himmelsrichtungen, den vier Elementen, den vier Jahreszeiten etc.. Hab nicht ganz so gut aufgepasst!

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Danach gibt es, ausgeführt durch die Kinder des Dorfvorstandes, eine sehr authentische, weil wenig professionell wirkende, Musik- und Tanzvorführung.

Die traditionelle Mapuche-Musik gehört hauptsächlich zum religiösen Bereich, daneben gibt es aber auch Liebeslieder und Gesänge über die Heimat. Es werden Perkussionsinstrumente verwendet, z. B. ausschließlich für den rituellen Gebrauch das kultrún (eine flache Kesseltrommel, die als Schamanentrommel verwendet wird – siehe Bilder oben) und die cascahuillas (Schellen). Zwei weitere charakteristische Instrumente sind die trutruca, eine Naturtrompete, die aus dem Rohr einer Bambusart (colihue) und einem Mundstück besteht, sowie die Maultrommel trompe.

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Danach geht`s zum Abendessen, das durch die Familie gekocht wurde. Leckerer Seefisch aus dem Lago Budi (Salzwassersee) und die wahrscheinlich besten Kartoffel, die ich je gegessen habe. Blick in die Küche.

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Nach dem Abendessen direkt ins Bett, ich bin hundemüde – zu viel Programm!

Am nächsten Morgen warte ich auf das Frühstück, das in die Hütte serviert werden soll und fotografiere noch einmal ein paar Rukas und den Blick auf den See.

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Ganz im Hintergrund – auf dem Foto nur schwer zu erkennen – der Pazifik. Man hört das Rollen der Wellen. Das ist auch die Erklärung, warum der Lago Budi ein Salzwassersee ist. Ab und an verschafft sich der Pazifik Zugang zum See. Und das nicht nur anlässlich der hier regelmäßig immer wieder vorkommenden kleineren oder größeren Tsunamis.

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Dann kommt das Frühstück doch noch – wir lassen es draußen mit Blick auf den See servieren.

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Karte vom Lago Budi. Vor unserer Weiterfahrt ist noch ein Besuch der kleinen Insel in der Mitte des Sees angesagt.

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Bisschen wackelig die Steganlage, dann geht es los.

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Heile Welt.

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Einbäume.

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Wir werden zu einem selbst gemachten Getreidekaffee und Gebäck mit Honig eingeladen.

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Kunst.

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Sport.

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Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße und zu unserer nächsten Reiseetappe fahren wir noch kurz an der Schule vorbei und überreichen die von uns in Temuco gekauften Hefte und Stifte dem Direktor der Mapuche-Schule. Die Schüler haben, wie alle anderen Chilenen ja die großen Sommerferien von Mitte Dezember bis Ende Februar. Es werden die üblichen großen Reden geschwungen, dann geht`s weiter Richtung Seegebiet.

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… más Santiago de Chile

Nach einem sehr anstrengenden Flug mit Zwischenstation in Madrid komme ich am Morgen des 8. Februar wieder in Santiago de Chile an. Ich hatte über die Fluggesellschaft LAN viel gutes gelesen; das Flugzeug war auch nagelneu, eine Boeing Dreamliner. Soweit so gut … aber die Sitze waren grausam eng. Nicht nach vorne, da war genug Beinfreiheit, aber in der Breite, mein Nachbar und ich wussten immer gar nicht wohin mit unseren Schultern. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Hoffentlich gibt`s auf dem Rückflug einen Airbus.

Es ist Sonntag in Santiago und Sommerferienzeit. Demgemäß herrscht Ruhe in der Stadt. Nach dem Einchecken im Hotel Galerias im alten Stadtzentrum unternehme ich einen ersten Rundgang. Ich will mir bevorzugt die Dinge anschauen, die ich das letzte Mal, als ich hier war nicht ansehen konnte. Sonntagsspaziergang durch`s alte Zentrum.

 

Altes Bankgebäude nahe der Börse

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… meine aktuelle Lieblingsbank – Santander Bank

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Denkmal für Salvador Allende

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Ich erreiche den Plaza de la Constitucion mit dem Präsidentenpalast “La Moneda”. Hier beging am 11. September 1973 Salvador Allende Selbstmord, als die Militärs des erst wenige Wochen zuvor von ihm persönlich ernannten Oberbefehlshabers Pinochet den Palast stürmten.

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Weiter geht`s in Richtung des zentralen Platzes der Stadt, der Plaza de Armas. Dieser Platz war bei meinem letzten Besuch im August noch eine riesige uneinsehbare Baustelle. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen, nur an der Kathedrale wird noch herumgewerkelt. Es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Man sitzt im Café oder unter Bäumen im Schatten, es sind etwa 35 Grad.

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Die Kathedrale aus dem späten 18. Jahrhundert.

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Correo Central (Hauptpost) links und rechts daneben der Palacio de Real Audiencia an der Nordseite des Platzes. Letzterer wurde ursprünglich von den spanischen Kolonialherren als Dienstsitz genutzt.

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Sehr viele wirklich alte Gebäude gibt es in Santiago nicht bzw. sie mussten häufiger wieder aufgebaut werden – die Stadt wurde immer wieder von verheerenden Erdbeben heimgesucht. Geschäftshaus an der Ostseite des Platzes.

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Rollende Empanadas.

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Nationalhistorisches Museum

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Von der Plaza de Armas aus steuere ich den Mercado Real an. Ursprünglich als Ausstellungshalle für chilenische Künstler gebaut. Geplant von Gustave Eiffel. Die Eisenkonstruktion wurde in England gefertigt und in Santiago zusammengebaut. Doch bereits bald nach Fertigstellung 1872 musste die Kunst wieder weichen und das Gebäude wurde von da an als Markthalle genutzt. Seit einigen Jahren ist es aber nur noch Fischmarkt und Fresstempel.

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Das Angebot an Meeresgetier ist überwältigend. Spätestens nach einem Rundgang meldet sich der kleine Hunger auch bei mir und ich bin reif für ein spätes Mittagsmahl. Vorspeise Fischtartar, Hauptgang gebratenen Tiefseeaal mit einem Gläschen Sauvignon Blanc. Lecker. Was es hier so an Meeresgetier gibt – aber auch kein Wunder bei etwa 4.000 Kilometer Küste in Chile.

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Puuh, und dann wieder raus in die Mittagshitze. Schleppe mich (Sauvignon Blanc) wieder zur Plaza de Armas …

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… und genieße dort in aller Ruhe einen großen Café Cortado. Für ausreichend Unterhaltung sorgen die Passanten, Bettler etc.

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Dann erst mal wieder Richtung Hotel – mir steckt doch noch der Flug in den Knochen und ich will abends noch auf den nahegelegenen Hausberg, den Cerro Santa Lucia (da war ich noch nicht) und ins Barrio Lastarria. Dort soll es eine überragende Weinbar geben.

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Straßenmusikanten unterwegs halten mich auf. Superentspannte Atmosphäre.

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Im Hotel Galerias etwa eine Stunde Siesta, dann geht`s wieder raus.

Über die Hauptverkehrsader Santiagos, die Av. O`Higgins Richtung Cerro Santa Lucia. Heute mal kein brüllender Verkehr – relative Ruhe.

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Vorbei an der Iglesia de San Francisco, der ältesten noch erhaltenen Kirche Santiagos. Sie wurde 1586 erbaut und hat allen Erdbeben getrotzt. Ihr Turm wurde 1857 hinzugefügt – die drei Vorgänger hatten die Erdbeben dann doch nicht überlebt.

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Und hier geht`s hinauf zum Cerro Santa Lucia, einer prunkvoll gestalteten Parkanlage mit Wasserspielen etc.. Auf dem über 70 Meter über Stadtniveau aufgetragenen Hügel gründete Pedro de Valdivia 1541 die Stadt. Einige der spanischen Befestigungen haben den Zahn der Zeit überstanden – so die unten auf dem Foto zu sehende Kanone. Der Park wird intensiv genutzt, man sieht viele Familien, Liebespaare, pubertierende Teenager … etc. und, man hat einen super Blick über die Stadt und auf die Anden.

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Großstädtische Wohnsilos.

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Blick Richtung Providencia und dem Geschäftszentrum Santiagos mit dem Costanera Tower.

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Neubauten über Neubauten – so weit das Auge reicht. Im Hintergrund die Anden nahezu ohne Schnee. Im August letzten Jahres war das noch anders.

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Aussichtsplattform auf der Spitze des Hügels.

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Cerro San Cristobal (links) und Costanera Tower, mit 303 Metern das höchste Gebäude Lateinamerikas.

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Auf der anderen Seite des Cerro wieder hinunter landet man automatisch im sympathischen Viertel Barrio Lasterria.

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Es ist etwa 19:00 Uhr und ich steuere die Weinbar an. Habe vor um 21:00 Uhr im Bett zu liegen, am nächsten Morgen ist nämlich 5:30 Uhr Aufstehen angesagt – wir haben einen frühen Flug nach Temuco in Araukarien.

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Bocanariz bedeutet übersetzt etwa Mundnase. Es gibt mehrere Hundert chilenische Weine in der Bar. Die Adresse hatte ich auf der Suche nach neuen Restaurants – man will ja nicht immer das gleiche besuchen – im Internet entdeckt.

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Bleibe bei Sauvignon Blanc und esse noch eine kleine Schinkenplatte.

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Dann geht`s heimwärts. Die Sonne geht gerade unter – um 21:00 Uhr liege ich tatsächlich im Bett.

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Zusammenfassend muss ich sagen, dass mir dieses Mal die Stadt wesentlich besser gefallen hat, als das letzte Mal. Mag an den sommerlichen Temperaturen gelegen haben, daran dass ich mich schon ein Wenig auskannte, vor allem aber wohl an der entspannten Stimmung die herrschte.

Keine Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss, sagt man, dem kann ich mich anschließen. Sensationell aber auf jeden Fall der Blick über die Stadt mit ihren Hochhäusern im Winter mit den dahinter liegenden schneebedeckt Andengipfeln. Adiós Santiago!

 

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Patagonien

Im Februar geht es noch einmal nach Südamerika. Auf dem Programm stehen der südliche Teil Chiles mit Patagonien und auf dem Rückweg noch ein mehrtägiger Aufenthalt in Buenos Aires. Im Einzelnen Santiago de Chile · Araukarien · Huilo Huilo NP · Frutillar · Puerto Varas · Puerto Montt · Llanquihue · Chiloé · Laguna San Rafael · Puerto Montt · Punta Arenas · Otway Bucht · Torres del Paine NP · El Calafate · Los Glaciares NP · Buenos Aires.

Reiseroute Terra Patagonia

 

Geplant unter anderem eine sechstägige Schiffsreise durch die chilenischen Fjorde – zur Insel Chiloe und zum San Rafael Gletscher.

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Schiffsroute Terra Patagonia

Santiago de Chile

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In der Region Santiago de Chile leben  ca. 6 Mio. Menschen und damit etwa 40 Prozent aller Chilenen; in Santiago selbst (Stadtzentrum und Regierungsviertel) Angabe gemäß nur etwa 200.000 Menschen. Mir kam es trotzdem viel größer vor. Sieht auch größer aus. Die Stadt ist das unbestrittene politische Zentrum Chiles, auch wenn das chilenische Parlament, der Congreso Nacional, in Valparaíso tagt. Santiago ist wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum Chiles mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern.

Ich komme von Arica nach etwa 3 Stunden Flug mit Verspätung in SCL an; bei der Zwischenlandung in Iquique gab es ein kleines südamerikanisches Chaos. Es waren plötzlich mehr Passagiere an Bord, als es hätten sein dürfen. Zu wenige ausgestiegen – zu viele eingestiegen? Die Stewardessen zählen und zählen die Passagiere. Zwei mussten dann wohl aussteigen.

Mit dem Taxi ins Hotel. Ich hatte vorher bewusst versucht, ein Hotel in zentraler Lage zu wählen, damit ich abends nicht mit dem Taxi durch irgendwelche dunklen Gegenden gondeln muss. Wie sich herausstellt liegt mein Hotel dann tatsächlich auch sehr zentral im Bezirk Bellavista – dem Kneipenviertel Santiagos. Direkt unter dem Hausberg Santiagos, dem Cerro San Cristobal und dem zoologischen Garten. Ich höre die Tiere von meinem Hotelzimmer aus.

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The Aubrey Hotel, mein Zimmer im ersten Geschoß mit den 3 Fenstern und dem Balkon oberhalb der Arkaden. Links der Cerro und der Zoo.

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Hier lässt es sich aushalten. Zivilisation – so etwas tut gut nach den vielen einfachen Herbergen der Reise.

Abends ein erster Ausflug in die Umgegend zum Abendessen. Kein Problem hier etwas zu Futtern zu finden. Eine Kneipe bzw. Parilla-Bar neben der anderen. Die Chilenen sitzen vor den Kneipen und trinken Bier.

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Am nächsten morgen will ich mit dem Funicular (Seilbahn ähnlich Nerobergbahn in Wiesbaden) auf den Hausberg, um mir das ganze erst einmal von oben anzusehen. Bin zu früh, macht erst um 10:00 Uhr auf. Warte. Dann geht`s los.

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Bergstation.

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Christusstatue auf dem Berg.

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Blick Richtung Stadt. Viel Verkehr und Smog.IMG_0909 (Mittel)

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Blick Richtung Anden – leider nicht viel zu sehen.

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… und dann wieder `runter.

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Wollte dann eigentlich den Hop on Hop off–Bus nehmen, entscheide mich aber für eine Zu-Fuß-Erkundung der Altstadt. Zunächst durch mein Viertel Barrio Bellavista. Bei Tag. Sieht ein wenig aus wie in Berlin (Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain) allerdings mit wesentlich kleineren Häusern.

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Das “Venezia” zu Lebzeiten Stammlokal Pablo Nerudas, der hier um die Ecke wohnte.

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Markt nahe Rio Mapocho bzw. Plaza Italia.

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Rio Mapocho. Wildes Wasser direkt aus den nahegelegenen Anden auf dem Weg zum nahegelegenen Pazifik.

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Plaza Italia/Baquedano. Im Hintergrund Cerro San Cristobal.

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Ich will Richtung Plaza de Armas – nehme die Liber Bernardo O`Higgins und verlaufe mich damit gleich.

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Nix claro – alles diesig (Werbung führender Mobilfunkanbieter Chiles); Höllenverkehr und –lärm.

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Kulturzentrum Gabriela Mistral (GAM).

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Denkmal für gefallene Polizisten.

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Iglesio San Francisco de Borja – Kirche der Carabinieros.

Wie Polizei hat eigene Kirche? Hintergrund: Die Carabinieros sind in Chile als Waffengattung dem Heer, der Marine und Luftwaffe gleichgestellt; sie unterstehen dem Verteidigungsminister (in der tgl. Arbeit seit 2011 dem Innenminister). Wie auch anderswo gibt es für die Streitkräfte eine Militärseelsorge, in diesem Fall institutionalisiert in der Kirche San Francisco de Borja.

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Universidad Catolica de Chile. Extrem schöner Platz zum studieren mit guter Stimmung – da lässt es sich aushalten.

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Lasse den Cerro Santa Lucia rechts von mir und biege ab Richtung Plaza de Armas.

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Iglesia de San Augustin.

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Fußgängerzone (Paseo Estado).

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Kathedrale von Santiago am Plaza de Armas – Großbaustelle. Nix mit Café Cortado trinkenden alten Männern, wie im Reiseführer angekündigt.

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… wenn die rote Lampe an ist, ist der Beichtstuhl besetzt bzw. in Betrieb.

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An der Nordseite der Plaza de Armas: Correo Central (Hauptpostamt), Palacio Real de Audiencia (Dienstsitz der spanischen Kolonialherren) und Municipalidad de Santiago (Bezirksverwaltung).

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Blick von der Ostseite auf die eingerüstete Kathedrale – im Grunde ist der ganze Platz eine Baustelle und von Bretterzäunen umgeben. Schade!

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Ganz in der Nähe Iglesia de Santo Domingo.

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Mein chilenischer Mittagssnack “Empanadas mit Cola”.

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Weiter durch die Innenstadt.

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Alte Shopping-Arkaden unweit der Plaza de Armas.

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Ahumada.

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Der “Ex Congreso Nacional” – tagt ja nun in Valparaiso.

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Barrio Bellas Artes – Blick in den Parque Forestal.

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Museo de Bellas Artes am Rande des Parque Forestal– es läuft gerade eine Beuys-Ausstellung.

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Monumento a los Bomberos (Feuerwehrleute).

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Plaza Mulato Gil de Castro mit Café, Töpferwerkstatt und Museo de Artes Visuales in Barrio Bella Artes – Lastarria.

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Das Barrio Bellas Artes ist fern vom Verkehrslärm und relativ entspannt. Für Santiagoer Verhältnisse geradezu idyllisch. Auch hier viele Restaurants, aber wohl eleganter als in Bella Vista.

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Zurück in “Kreuzberg” (Barrio Bella Vista). Rundgang tagsüber.

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Pablo Neruda (geboren 1904 in Parral; gestorben 1973 in Santiago de Chile; eigentlich Neftalí Ricardo Reyes Basoalto) war ein chilenischer Dichter und Schriftsteller, der sich vor allem gegen den Faschismus in seinem Heimatland und in Spanien einsetzte. Er verhalf 1970 Salvador Allende zur Wahl des Präsidenten. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Museum und Haus des Dichters im Barrio Bellavista.

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Am nächsten Tag via Metro ein Ausflug in das moderne Santiago de Chile. Av. Providencia etc.. Im Reiseführer hochgelobt … bis als Überraschung angepriesen für schicke Boutiquen, Restaurants das größte Shopping-Center Südamerikas (Costanera Center) etc. – kurzweg alles eine Enttäuschung und typischer Reiseführer-Hype. Vielleicht sind wir allerdings auch aus Asien und Europa zu verwöhnt. Und Restaurants habe ich tatsächlich einige nette gesehen. Mein Umgang mit Reiseführern wird jedenfalls immer kritischer.

Hochhaus zum Costanera-Center.

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Irgendwie nicht viel los in der Ecke; nur Büros und Apartmenthäuser – es fängt auch an zu regnen und ich verziehe mich via Metro wieder in mein schönes Hotelzimmer.

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Blick von meinem Zimmer auf das verregnete Santiago. Eigentlich ein todlangweiliger Nachmittag … wäre da nicht …?

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Mein Freund Ralf sagt ja auch immer, man könne mich nicht guten Gewissens irgendwo hinfahren lassen, es passiere immer etwas. So auch am Samstag den 23. August. Ich kapiere es zunächst auch gar nicht, aber als es heftiger wird fängt mein Hirn dann doch an zu arbeiten. Gibt`s hier einen Tisch? Nee, dann schnell `raus hier … ich Idiot versuche sogar noch meine Schuhe anzuziehen, statt barfuß die zwei Stockwerke unserer alten Villa zu überwinden … ein schon richtig heftiges Erdbeben. Die gesamt Hotelbesatzung steht schon vor der Tür als ich eintreffe und sieht mir meinen Schrecken an. Ich zittere noch ein halbe Stunde später.

 

latina-press.com meldet:

Im südamerikanischen Land Chile hat sich am Samstag (23.) nachmittags ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,6 auf der Momenten-Magnituden-Skala ereignet. Die Erschütterung dauerte zwischen 30 und 40 Sekunden und trat in einer Tiefe von 32 Kilometern (19,9 Meilen) auf. Berichte über materielle Schäden oder Verletzte liegen nicht vor. Lokale Medien berichten von schwankenden Gebäuden in der Hauptstadt Santiago, die Bevölkerung rannte in Panik aus ihren Häusern. In den argentinischen Provinzen Mendoza und San Juan wurde das Beben ebenfalls registriert, das Mobilfunknetz brach teilweise zusammen.

 

Abends Parilla-Bar mit einem riesigen Stück Fleisch. Morgens Abflug nach Hause. Zur Ehrenrettung zeigt sich nach dem ganzen Regen des vorigen Nachmittags und der Nacht vom Flughafen aus im Hintergrund noch einmal die Kette der Anden.

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Hasta luego Santiago – im Februar 2015 bin ich zum Einstieg in meine Patagonien-Reise wieder zu Gast.

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Colchane-Putre-Arica

Abfahrt vom Hotel. Wir biegen von der Asphaltstraße R 15 Richtung Iquique nach Norden auf eine Schotterpiste in den Nationalpark Vulkan Isluga ab.

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Nach etwa 10 km bereits erreichen wir den Ort Isluga. Dieser ist völlig verlassen – es handelt sich um ein reines Ritualdorf der Aymara-Indianer. Sie kommen hier nur an hohen Festtagen zusammen. Die Religion der Aymara ist synkretisch, d.h. sie haben auf Druck der spanischen Eroberer christliche Elemente übernommen, ihre eigene Religion aber behalten. So feiern die Aymara ihre Feste auf dem Platz neben der Kirche und nicht in der Kirche von Isluga. Die Spanier errichteten Kirchen oft mit Absicht neben oder auf den rituellen Versammlungsorten der Indianer. Die Kirche von Isluga gilt als eine der schönsten Adobe-Kirchen im Norden Chiles. Adobe ist der spanische Begriff für ungebrannte Lehmziegel.

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Bei der Weiterfahrt entdecken wir, dass der Vulkan Isluga (5.530 m) ganz schön vor sich hin dampft.

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Es geht immer weiter bergauf auf einer sehr schwierig zu fahrenden Straße – Christian konzentriert.

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Wir schlängeln uns am Rand eines Tales in die Höhe. Über Stunden kein Gegenverkehr.

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Llareta-Pflanzen. Eine ausdauernde, immergrüne und extrem langsam wüchsige Pflanze, die korallenriffartige, hügelige extrem harte Polster mit einer Höhe von bis zu 1,5 Meter und einer Ausdehnung von bis zu 30 Quadratmeter bilden soll. Die Oberfläche fühlt sich nicht weich an, sondern eher wie grobes Sandpapier. Man soll ihr aufgrund ihrer Härte nur mit der Axt zu Leibe rücken können. Die Einheimischen nutzen sie mangels Alternativen auch als Brennholzersatz.

Llareta zeichnen sich durch einen extrem langsames Wachstum aus, ihre Wachstumsrate beträgt im Jahr nur rund 1,4 Millimeter radial. Davon ausgehend lässt sich anhand ihrer Größe für besonders große Pflanzen ein Alter von bis zu 3.000 Jahren errechnen.

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Es dauert immer wieder nach einem als kurz angekündigten Fotostopp die Truppe in den Truck zu verfrachten. Heute haben wir doch tatsächlich 15 Minuten damit verbracht einen Kaninchenart mit langem Schwanz vor extrem kontrastreichem Hintergrund (Foto: “… wie sie sehen, sehen sie nichts!”) zu fotografieren. Gruppenreisen – viel Toleranz ist gefragt. Stefan unser Guide erzählt, dass bei Rotel-Tours in solchen Fällen “Verspätungs-Drops” mit Beipackzettel (Pünktlichkeitsanweisungen) ausgegeben werden. Vielleicht keine so schlechte Idee.

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Lebende Pullover – Alpakas.

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Wir sind bereits weit über 4.000 Metern Höhe.

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Dann die Passhöhe (im Hintergrund) mit 4.750 Metern – da gilt Aussteigen aus dem Truck schon als Höhentraining.

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Höhen-Selfie.

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Es geht wieder ein Wenig bergab. Der nächste Salzsee in Sicht – Salar de Surire mit dem gleichnamigen Nationalpark.

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Endlich mal Vikunjas vor die Linse bekommen, die sind nämlich extrem scheu.

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Vikunja und auch Alpaka gehören zur Familie der Kamele. Es ähnelt dem Guanako, ist aber kleiner und schlanker. Auch mit dem Lama ist es als Kamelart verwand. Im Gegensatz zu Lama und und Alpaka wurde es nie wirklich domestiziert. Sicher ist aber wohl, dass die Inka Vikunjas zu Zehntausenden in Gatter trieben, deren Wolle zur ausschließlichen Verwendung durch hohe Adlige schoren und die Tiere dann allerdings wieder freiließen.

Das Fell ist wesentlich feiner als das verwandter Arten und so dicht, dass es wie eine Isolierschicht gegen die Kälte wirkt. Vikunjas leben in Höhen ab 3.500 Metern. Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt. Falke bietet angeblich Pullover für rund 3.400 € und Strümpfe für 860 € das Paar aus Vikunjawolle an. Während es zur Zeit der Inka etwa 1,5 Millionen Vikunjas in den Anden gegeben hat, ist ihre Zahl bis 1965 auf 6.000 zurückgegangen. Seitdem haben sich infolge von Schutzmaßnahmen die Bestände aber wieder rasant erholt, so dass es heute wieder etwa 200.000 Vikunjas gibt.

 

Bei den Thermalquellen Polloquere am Rande des Salar machen wir Mittagspause. Eigentlich hatte ich die Badehose und das Handtuch schon in den Tagesrucksack gepackt, in der Absicht die 30-50 Grad heißen Fluten zu besteigen, ein eiskalter Wind hielt mich letztlich aber davon ab. Wir sind immer noch auf 4.250 Metern.

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Thermalbecken.

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Weiterfahrt am Rande des Sees entlang Richtung Putre bzw. zunächst die Ortschaft Guallatiri. Nächstes Foto – der gleichnamige Vulkan (6.063 Meter) mit Rauchfähnchen.

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Mitten im See (Salara de Surire Nationalpark) wird aufgrund alter Schürfrechte Borax abgebaut und in riesigen Lkw`s abtransportiert. Unvorstellbar. Vorteil, die Pisten werden ab jetzt besser.

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Noch einmal Guallatiri-Vulkan (links) kurz vor erreichen des gleichnamigen Ortes.

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In der Ferne die nächste Attraktion: Vulkane Parinacota mit 6.330 Metern (rechts) und Pomerape mit 6.250 Metern (links) im Lauca NP. Wir nähern uns unserem Tagesziel Putre.

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Der Parinacota ein echter Hingucker mit seinem Kegel und der Schneemütze.

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Übernachtung in Putre. Wir entscheiden, vor unserer Abfahrt zum Pazifik auf der Ruta del Desierto (Atacama-Wüste) am nächsten Morgen noch einmal bis kurz vor die bolivianische Grenze zu fahren, um uns den “Pannacotta” noch einmal von der anderen Seite im Morgenlicht anzusehen. Und zwar mit dem Chungara-See im Vordergrund. Er soll einer oder der höchstgelegene See der Erde sein. Na, da gibt`s bestimmt reichhaltig Konkurrenz.

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Leider Gegenlicht – aber trotzdem schön.

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Blick Richtung Bolivien.

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Die Ruta del Desierto ist extrem befahren, da sie über den Hafen von Arica den einzigen Zugang Boliviens zum Pazifik darstellt (Salpeterkrieg!). Außerdem wir über diese Strecke La Paz mit Waren versorgt. Ein Lkw hinter dem nächsten.

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Je weiter wir Richtung Pazifik kommen, desto staubiger und wüstiger wird es. Wir durchfahren die Atacama-Wüste

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Nach 4.500 Höhenmetern erreichen wir spätnachmittags NN bzw. die Hafenstadt Arica, am Pazifik gelegen.

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Wir checken im Hotel ein, Christian stürzt sich sofort in die Fluten, mir ist es deutlich zu zugig.

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Mache noch einen kurzen Spaziergang durch Arica.

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Es ist diesig – Humboldtstrom. So spare ich mir auch den Aufstieg zum berühmten Cerro Morro. Von dort aus hat man unter guten Bedingungen einen schönen Blick über Stadt und Hafen. Ferner fand hier die entscheidende Schlacht im Salpeterkrieg statt, als die Chilenen den Felsen von den Peruanern 1880 einnahmen. Zuvor gehörte Arica zu Peru. Die gigantische chilenische Flagge auf dem Felsen lässt keinen Zweifel über die Besitzverhältnisse aufkommen.

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Iglesia San Marcos, 1875 als Fertigbau-Eisenkonstruktion von Gustave Eiffel (noch vor dem gleichnamigen Turm) errichtet. Der ist auch ganz schön rumgekommen.

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Im Hintergrund noch mal “Morro”.

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Ziemlich verschlafene Innenstadt.

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Einen Cortado in der Fußgängerzone.

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Abends Abschiedsessen mit der Gruppe. Am nächsten Morgen Flug nach Santiago de Chile.

 

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Jirira-Coipasa-Colchane

Am Morgen des 18.08. hat es gefroren.

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Wir starten von Jirira und wollen, den Vulkan Tunupa östlich umfahren, dann am Rande des Salar de Coipasa westlich vorbei Richtung Grenze zu Chile bei Colchane.

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Auf der Nordseite des Vulkan angekommen fahren wir zunächst auch am Rande des Salar de Coipasa.

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In der Ortschaft Luca soll nach dem Weg gefragt werden, da eine geplante Passage nicht fahrbar sein soll.

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Gelegenheit ein paar Fotos von den Dorfbewohnern zu schießen.

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Es stellt sich heraus, dass wir so nicht weiterfahren können. Eine noch westlichere Strecke ist zu gefährlich, da man aus Versehen auf chilenischem Staatsgebiet landen könnte. Also müssen wir den Salar de Coipasa kreuzen. Nun denn – eben noch mal Salzsee. Wir müssen den See auf einer Schotterpiste anfahren, da die Ufergebiete zu weich sind, um den See direkt anzufahren.

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… nochmal mittendrin.

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Ein gutes hat die Querung denn doch. Wir kommen an einer Stelle vorbei, wo Speisesalz abgebaut wird.

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Produktionsprozess. Blöcke mit Stemmeisen aus dem Salz schlagen.

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Aufrichten und braune Staubschicht abkratzen.

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Auf die Schubkarre …

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Die Damen hacken es dann klein. Späterer Abtransport mit Lkw in die Salzmühle. Verkauf nur in Bolivien möglich, da die Weltmarktpreise so niedrig sind, dass Export nicht lohnt.

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Wieder runter vom Salz – halbverlassene Ortschaften.

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Wir erreichen die Grenze zu Chile.

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Christian erwartet uns schon. Gepäck umladen von den Toyos in den Truck.

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Abschied von unseren Fahrern und Bolivien. Wir passieren relativ unkompliziert die Grenze zu Chile.

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Unser Hotel auf chilenischer Seite sieht besser aus, als es ist. Keine Heizung, eine Dusche + WC für alle. Noch akzeptabel. Aber die 8 Grad C im Restaurant waren denn doch der Gipfel. Speisen in Pullover + Daunenweste + Daunenjacke. Überlebt. Einziges Hotel im Umkreis von 200 km.

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Salar de Uyuni

Um 8 Uhr in der Frühe ist es minus vier Grad Celsius. Im Bett war es aber trotzdem schön warm. Wir starten vom Salzhotel zur Durchquerung des Salar de Uyuni.

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Unser bolivianischer Chef-Fahrer gibt uns einige Erläuterungen zum Salzsee. Nicht zu übersehen die Tüte mit dem bolivianischen Lebenselixier in seiner Hand.

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Der Salar de Uyuni ist die größte Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Verdunsten des dort ursprünglich befindlichen Meeres gebildet.

Der See liegt auf einer Höhe von 3.653 m und gehört zu den Landschaften des Altiplano.

Mit einer Fläche von 10.580 km² hat der See eine größere Flächenausdehnung als beispielsweise Niederbayern. Die maximale Ausdehnung des Sees liegt zwischen 110 km und 70 km.

Der Salzsee beherbergt eines der weltweit größten Lithiumvorkommen, wichtig für die Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus für Mobiltelefone, Autos etc. In großen, künstlich angelegten Becken wird das abgepumpte Salzwasser aus den unteren Schichten des Sees, der 70 bis 120 Meter tief sein soll, von der Sonneneinstrahlung verdunstet, so dass am Ende dieses Prozesses eine Flüssigkeit mit einem Lithium-Anteil von 5 % gewonnen wird. Das Lithium muss in einem anschließenden Prozess aufwendig vom Magnesium getrennt werden, was in Bolivien aktuell dazu führt, dass lediglich ein Reinheitsgrad von 96 % erreicht wird; für die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus ist jedoch eine 99,5-prozentige Reinheit erforderlich. Zudem erschwert in den Sommermonaten auftretender Regen die Bedingungen zusätzlich, da in dieser Zeit keine natürliche Verdunstung stattfindet. Aufgrund dieser Faktoren ist die Lithium-Produktion in Bolivien deutlich teurer als etwa am Salar de Atacama in Chile, wo es nur sehr selten regnet und der Magnesium-Anteil in der Sole deutlich geringer ist. Hinzu kommt, dass Chile bereits eine industrielle Abbauinfrastruktur geschaffen hat und jederzeit die Produktion hochfahren kann, wenn die Nachfrage am Weltmarkt steigt. Bolivien ist dazu wohl nicht in der Lage.

Mit gleißender Helligkeit am Tag und sehr kalten Nächten ähnelt der Salar de Uyuni zunächst einem zugefrorenen See.

Der See ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen. Er ist allerdings Brutplatz einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo-Arten.

Während der Regenzeit kann die Salzkruste mit bis zu 40cm Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (sog. ojos) kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden.

Genug der Fakten. Wir setzen unsere Fahrt fort und erreichen schnell den Standort des alten, aufgegebenen Salzhotels.

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Davor das Denkmal zur Dakar 2014 auch komplett aus Salz. Fahnen der Teilnehmerländer.

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Altes Salzhotel. Der Betrieb wurde eingestellt – Genehmigungen für neue Hotels im Salar werden nicht mehr erteilt.

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Nicht, dass hier kein Verkehr wäre.

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Wir setzen die Fahrt fort. Nächstes Ziel die Isla Incuhuasi.

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Noch ein Stopp, um die eigenartigen Muster auf dem Eis anzuschauen – bislang wissenschaftlich nicht geklärt, es gibt verschiedene Theorien, die etwas mit dem Kristallisationsprozess des Salzes nach der Regenzeit (Verdunstung des Wassers) zu tun haben sollen.

Im Hintergrund bereits die Isla Incuhuasi.

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Stopp mitten im See. Etwa 80 Kilometer von Uyuni entfernt, erreichen wir die Insel Incahuasi (in der Quechua-Sprache für Haus des Inka), die für ihre vielen bis zirka 20 Meter hohen und teilweise mehr als 1.200 Jahre alten Säulenkakteen bekannt ist.

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Wir machen einen Spaziergang, teilweise Kletterpartie über die Insel, deren Oberfläche einem überseeischen bzw. trockengelegten Korallenriff gleicht.

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Bucht mit Salzstrand.

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Blick zum Festland.

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Tür aus Kaktusholz- wird hier in der Höhe Boliviens oberhalb der Baumgrenze viel verwand.

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Bei Rückkehr von der Insel hat Jeanette, die Köchin bereits unter Picknick vorbereitet.

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Währenddessen hat einer der Fahrer mal schnell das Radlager inkl. Steckachse an seinem Auto ausgebaut – er meint es mache Geräusche und müsse geschmiert werden.

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Wir machen Mittagspause – andere auch. Musikanten.

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Soziale Netzwerke.

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Auch Picknick.

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Wir fahren weiter Richtung Norden bzw. Vulkan Thunapa.

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Kurz bevor wir wieder an Land gehen, treffen wir auf Flamingos in einer Lagune. Sie haben es geschafft in dieser unwirtlichen Gegend heimisch zu bleiben und ernähren sich von kleinen Krebsen in der Lagune.

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Lamas am Rand des Salar.

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Da geht`s jetzt ein Stück hinauf, um noch mal einen schönen Blick auf den Salar zu haben – der Vulkan Thunapa (5.400 m).

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Auf halber Höhe angekommen – Blick auf die Küste.

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An der Küste ostwärts entlang Richtung Jirira.

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Ankunft Jirira.

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Unsere einfache Herberge für die kalte Nacht. Jeanette kocht Spagetti – lecker. Keine Heizung – Schlafsack kommt erstmals zum Einsatz. Kalt geduscht … brrrrrr!

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Dakar-Strecke von Tupiza nach Uyuni

Seit einigen Jahren findet die Rally Paris-Dakar wegen der politischen Instabilität im Norden Afrikas in Südamerika statt. Wir fahren in den nächsten Tagen Teilstücke davon – heute von Tupiza nach Uyuni in Bolivien. Nachdem für meine Verhältnisse eher langweiligen Aufenthalt im Tal beim Torre Huayco endlich mal wieder ein Wenig Aktion. Wir werden morgens um 9:00 Uhr nahe unserer Unterkunft beim Torre Huayco von drei Toyota Landcruisern mit Fahrern und Köchin Jeanette abgeholt und los geht die Reise zum Salar de Uyuni.  210 Kilometer Piste.

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Zunächst das Tal hinunter Richtung Tupiza – kurz zuvor biegen wir ab Richtung Westen. Ab jetzt in Bolivien überhaupt nur noch Pisten der verschiedensten Art und Güte.

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Nach ca. 15 km erreichen wir die Felsformation “La Poronga”. Fotostopp und weiter.

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Bolivien ist Toyotaland – schöner alter Landcruiser.

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Nach etwa einer weiteren 1/2 Stunde Fahrt erreichen wir eine erste Ortschaft – hier befindet sich eine Mautstation für den folgenden Canyon de Salo.

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Während Klärung der Mautformalitäten entdecke ich, dass unser Toyo eine interessante südamerikanische Reifenmarke fährt.

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Der Schlagbaum geht hoch, wir können weiter.

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Wir schrauben uns bis auf knapp 4.000 Meter hoch. Sand und Schotter wechseln sich ab.

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Zwischendrin halten wir immer mal wieder an, um die schon atemberaubende Landschaft zu genießen – und das ein oder andere Foto zu schießen.

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Unser Landcruiser. Gepäck hoffentlich staubdicht auf dem Dach verpackt.

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Bolivianisches Kennzeichen.

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Wuschelkaktus – trotzdem lieber nicht anfassen.

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… immer weiter bergauf.

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… halbverlassene Siedlung.

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… immer weiter.

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Petras Kommentar würde wohl auf “Männerstraße” lauten. Zuletzt geäußert auf der Gibb River Rd.

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Facebookblödsinn auf Passhöhe ca. 4.300 Metern – Höhenkoller? 

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… und noch eines. Meine Liebe zu Landcruisern scheint wieder aufgeflammt.

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Nur noch wenige Kilometer bis zur Ortschaft Salo. In all den hier vorzufindenden Siedlungen leben im wesentlichen Minenarbeiter. Den Straßenverlauf verlassen auch immer wieder ausgeschilderte Wege zu Kupferminen etc.

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Die Ortschaft Salo – es wird Wäsche getrocknet.

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Wir machen hier kurze Mittagspause, Zeit auch, sich ein Wenig umzusehen.

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Nach einer weiteren 3/4 Stunde Fahrt erreichen wir eine nun wirklich schon größere Ortschaft, Atocha. Auch diese vornehmlich von Minenarbeitern bewohnt.

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Atocha verfügt auch über einen größeren Bahnhof, im wesentlichen wohl zum Abtransport der Rohstoffe. Viele Züge verkehren trotzdem nicht mehr.

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Minenarbeiterdenkmal vor dem Bahnhof.

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Spaziergang durch Atocha.

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Wir kaufen ein Beutelchen Koka – müssen es probieren, den Rest bekommen die Fahrer. In Bolivien erlaubt; so ungefähr jeder hat das Zeug (die Blätter der Koka-Pflanze)in der Backe. Wirkt u.a. aufmunternd und soll gut gegen Höhenkrankheit sein.

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Dann wieder Strecke. Noch ca. 110 km bis Uyuni.

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Ungefähr 50 km vor Uyuni erreichen wir die Dunas de Arena. Ausgiebiger Stopp.

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Der Tupiza-Uyuni-Express donnert mit einem Affenzahn vorbei.

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Auch wir fahren weiter, wollen vor dem Einchecken im Hotel noch bei dem bekannten Lokomotiv-Friedhof in Uyuni vorbei.

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Bahnlinie stillgelegt – Lokomotivfriedhof von Uyuni.

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Auch hier Hinweise auf die “Dakar”.

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Vulkan nördlich von Uyuni.

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Bei der Durchfahrt durch Uyuni geht`s plötzlich nicht mehr weiter.

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Große Menschenansammlung. Es wird ein Fest zugunsten einer mir unbekannten “Jungfrau” gefeiert. Wir steigen aus und gehen zu Fuß durch den Ort, treffen unsere Fahrer auf der anderen Seite wieder. Mords was los!

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Tanzgruppe. Zuschauer.

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Rückweg zu den Autos.

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Kurze Fußgängerzone Uyunis.

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Nun geht`s zum Abschluss des Tages direkt ins Salzhotel, also über Colchani `rein in den Salar de Uyuni – den größten Salzsee der Erde. Mehr zum See im nächsten Artikel.

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Im Salzhotel ist so ziemlich alles aus Salz – sehr ungewöhnlich. Die Wände, der Fußboden etc.; aber hier gibt`s halt Salz ohne Ende. Ansonsten schickes und zivilisiertes Hotel, Dauerduschen ist nach den Entsagungen der letzten Tage angesagt!

Flur – Wände aus Salzblöcken. Fußboden – grobes Streusalz.

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Fensterfront zum Salar.

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Salz bis zum Horizont. In der Abendsonne rot gefärbt.

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Aussichtsplattform des Hotels.

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Restaurant.

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Mein Zimmer mit Heizdecke und Gasofen – es wird nachts im Salar bis zu zweistelligen Minusgraden kalt. So schlimm war`s aber nicht. Am nächsten Morgen ca. –4 Grad. An der Wand gut zu sehen die Salzblöcke, aus denen das Hotel gebaut ist.

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Die Spannung steigt jedenfalls – morgen geht`s mit den Landcruisern einmal quer über den See.

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Turismo Comunitario Torre Huayco

14. und 15. August – wir machen einen Ausflug zum Torre Huayco, unweit von Tupiza gelegen. Wir verlassen in der Frühe das Hotel und fahren mit dem lokalen Minibus zum Stadtrand.

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Dort erwarten uns unsere Pferde. Nach kurzer Einweisung: Zügel links ziehen, Zügel rechts ziehen – passiert so dies und das, ihr wisst schon. Ach und Ledergamaschen und einen Lederhut gegen die extreme Sonne bekommen wir auch noch.

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Ich komme halbwegs gut auf den Gaul, meiner heißt Indio (… wie ausgefallen!). Dann zuckeln wir los, sympathisch ist mir das Ganze nicht, ich hab`s nicht so mit Pferden. Ich versuche aber Indio das nicht merken zu lassen und streichele ihn immer wieder in der Hoffnung, dass er dann auch lieb zu mir ist. Nachdem sich eine Abzweigung des Tales als Sackgasse herausgestellt hatte und wir gleich zu Anfang eine Wende auf der Stelle fahren mussten geht es Gott sei Dank erst mal nur geradeaus. Schwierig wird’s immer nur, wenn die Abstände zu den Vorder-Pferden zu groß werden und man aufholen muss. Indio geht dann immer in leichten Trab und ich hab alle Mühe oben zu bleiben – bilde ich Angsthase mir zumindest ein.

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Puuuuhhh, endlich nach zwei Stunden Pause. Der Popo schmerzt erheblich.

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Nach weiteren zwei Stunden kommen wir an unserem Ziel an, dem Guesthouse der örtlichen Gemeinschaft (Turismo Comunitario de Torre Huayco). Zehn Familien aus dem Tal bewirtschaften die Übernachtungsstätte und teilen sich den Ertrag, 10% bekommt die Gemeinschaft für soziale Zwecke. Wir sind fertig vom Reiten und dann das noch.

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Das Hauptgebäude unserer Unterkunft für zwei Tage, eine Dusche, ein WC, ein Waschbecken.

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Da “überraschenderweise” im Haupttrakt aber nicht genug Zimmer vorhanden sind müssen 5 Leute, u.a. ich, in den ehemaligen Kirchenraum, 100 Meter entfernt umziehen. Na super.

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Die Tür zur Kirche kann man nicht mal abschließen (“… hier wird nicht geklaut.” In God we trust!

Nachmittagsspaziergang.

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Abendessen zubereitet vom Nachbarbauern. Verschiedene Sorten Kartoffeln und Ziege aus dem Lehmofen. Ich bleibe bei Kartoffeln und Salat. Ziege zu knochig. Dazu irgendein Kräutertee. Danach Würfeln mit der Gruppe.

Am nächsten Morgen vier Stunden von einheimischen geführte Gerölltour durch das Tal auf etwa 3.000 Metern Höhe. Das schlaucht. Popo und Beine sind auch noch nicht wieder gänzlich genesen.

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Palqui-Baum – aus den Früchten dieses Baumes wird von den Einheimischen Muckefuck gekocht, schmeckt entfernt wie Caro-Kaffee. Den gibt`s übrigens auch zum Frühstück – ich bin sofort hellwach?

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Bauersfrau beim Geröllmarsch abgelichtet. Die indigene Bevölkerung lässt sich durchweg nicht gerne fotografieren. Ungefragt können Stein fliegen, gefragt heißt es meistens nein.

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Nachmittags ist noch eine Talerkundung angesetzt – ich schwänze. Halte ein Mittagsschläfchen, lese und sortiere Fotos bzw. kümmere mich um den Blog. Abends Ziege statt Lama, sonst alles “same-same”!

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