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dietra + petrich sind mit ihrem rolling home unterwegs die welt zu erkunden

El Calafate – Perito Moreno Gletscher

23.2.15 starten wir in Richtung der argentinischen Grenze mit dem Ziel El Calafate, einer Ortschaft nahe dem Gletscher Perito Moreno gelegen. Dieser gehört wie auch der Grey-Gletscher und der Gletscher in der Lagune San Rafael der großen südamerikanischen Inlandseisplatte (s.u.) an, liegt aber auf argentinischer Seite.

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Die Grenzformalitäten gestalten sich unkompliziert. Schnell noch chilenische Pesos in argentinische umgetauscht. Dabei fällt mir mal wieder auf, wie einfach das mit dem Euro ist. Dann geht es gen Osten weiter über die bekannte Ruta 40, Teil eines argentinischen Abschnitts der Panamericana. Um die Mittagszeit erreichen wir die Estanzia Chali Aike, eine von schottischen Nachfahren in 4. Generation geführte Mereno-Schaf-Farm, wo wir u.a. zu Mittag essen werden.

Zufahrt.

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Weide.

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Herrenhaus. Hier kann man sich auch als Tourist  einmieten. Gästezimmer vorhanden.

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Herrenzimmer + Speisesaal.

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Nebengebäude mit Küche etc.

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Arbeiterunterkünfte.

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Der Chef selbst versucht uns mit einem Border-Collie zu zeigen, wie man die Schafe mit einem Hund zusammentreiben kann.

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Das gelingt nicht so ganz, am Ende sind Hund, Schafe und Herrchen irritiert, die Zuschauer amüsiert. Der Border-Collie ist noch sehr jung und in Ausbildung!

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Wie man auf dem vorherigen Foto gut erkennen kann, gibt es hier massenhaft Pappeln. Das lassen wir uns erklären, sei der typische anspruchslose, schnellwachsende Baum, der rund um nahezu alle Estanzias gepflanzt werde, um die patagonischen Winde abzuhalten. Es funktioniert.

 

Danach geht´s in die Arbeitsräume der Schafzucht. Stall kann man nicht sagen, da die Schäflein Sommers wie Winters draußen wohnen.

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Als Frisörsalon könnte man es aber wohl bezeichnen – die Damen warten schon. Die Damen sind selbstverständlich was besseres, Merino-Schafe – nur die mit dem schönsten und feinsten Haar!

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Sieben Friseurstühle – sagen wir besser Rasierstationen.

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Heute frisiert der Chef zur Demonstration mal selbst. Normalerweise machen das Profis, die im Land herum ziehen und die Schaffarmen gegen Entgelt zur Schur besuchen. Der Chef braucht für das Schaf etwa 5 Minuten. Die Besten der Besten der Profis sollen nur  unter eine Minute brauchen. So ganz glücklich sieht die Dame auf unserem Foto nicht aus, aber es war halb so schlimm. Wer schön sein will …

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Das Ergebnis ist doch überzeugend … totschick die neue Frisur!

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Zur Belohnung, dass wir so schön aufgepasst haben, gibt es dann “endlich” auch etwas zu essen. Der Grill ist schon angeworfen. U.a. leckere Lamm-Empanadas als Vorspeise, leckeren grünen Salat (… lange nicht mehr gesehen!) und als Hauptspeise Lamm vom Grill mit patagonischen Kartoffeln stehen auf dem Programm. Und zum Nachtisch einen scheußlich schmeckenden Kräuterschnaps für die Verdauung.

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Ich habe mir vorsorglich mal die Adressdaten der Estanzia geben lassen – weil es so schön war. Man weiß ja nie, ob man hier nicht noch `mal vorbei kommt. Und Stellplatz für ein Wohnmobil gäbe es hier auch allemal.

Wir setzen unseren Weg nach El Calafate fort. Unterwegs passieren wir hupend eine Verehrungsstätte für Gauchito Gil.

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Gauchito Gil (um 1840 als Antonio Mamerto Gil Núñez geboren) ist ein in Argentinien sehr populärer Volksheiliger, der zwar von der katholischen Kirche nie anerkannt wurde, aber Bestandteil der Volksfrömmigkeit vieler Argentinier ist. Übersetzt bedeutet Gauchito Gil so viel wie „kleiner Gaucho Gil“.

Die Legenden um Gauchito Gils Leben widersprechen sich zwar zum Teil, aber alle sagen aus, dass er ein Landarbeiter war, der wegen eines echten oder angeblichen Verhältnisses mit einer reichen Witwe in große Schwierigkeiten geriet. Um den Schwierigkeiten zu entgehen schloss sich Gauchito Gil zunächst der Armee an. Später desertierte er, um nicht eigene Landsleute umbringen zu müssen, und versteckte sich im Wald. Nach manchen Legenden war er in dieser Zeit so etwas wie der argentinische Robin Hood – bestahl die Reichen und gab es den Armen. Daher wohl auch die Verehrung! Er wurde gefangen und gehängt.

Da Gauchito Gil heute – warum auch immer – als eine Art Patron von Auto-, Bus- und Lastwagenfahrern gilt, ist es üblich, zu hupen, wenn man an einem Schrein vorbeifährt, um Gauchito Gil damit zu grüßen. Im Gegenzug hofft man auf eine wenig beschwerliche und unfallfreie Reise.

 

In El Calafate angekommen, checke ich im Hotel ein und mach mich gleich wieder auf die Socken, um mir den Ort anzuschauen – es ist nämlich sauschönes Wetter. Der Ort ist benannt nach einem Beerenstrauch (buchsblättrige Berberitze) aus der in Südamerika Marmelade, Saft etc. hergestellt werden.

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Trinke in der Sonne sitzend in aller Ruhe ein Bier in einem Biergarten; beobachte die Passanten. Der Ort ist sehr touristisch und es ist der Bär los. Wegen der Nähe zum Perito Moreno-Gletscher und der nicht übersehbaren außerordentlichen staatlichen Förderung des Ortes durch die argentinische Präsidentin Christina Kirchner (lasse ich mir sagen) explodiert der Ort seit einigen Jahren. Frau Kirchners politische Karriere startete hier in der Provinz Santa Cruz; sie hat immer noch ihre Wurzeln hier. Die sind unübersehbar – ihr sollen die “dicksten” Hotels etc. im Ort gehören. Also wohl nicht ganz uneigennützig die staatlichen Investments!

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Beim Fortsetzen meines Spazierganges stoße ich auf immer größere Menschenmassen, die alle in eine Richtung laufen bzw. die Schlange stehen.

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Der Grund für den Aufruhr. Ein von Christina Kirchner im Rahmen der laufenden Wahlkampagne staatlich finanziertes Frei-Konzert des Latin-Sängers Romeo Santos. Halb Patagonien scheint bzw. soll heute in El Calafate zu Besuch zu sein. Selbst aus Punta Arenas sollen Leute angereist sein. Muss wohl was Besonderes sein.

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Geboren und aufgewachsen ist Romeo Santos in der New Yorker Bronx. In seiner Kindheit sang er im Kirchenchor und gründete dann mit seinem Cousin und zwei anderen Jungs lateinamerikanischer Abstammung die Latino-Boygroup Aventura. Nach zahlreichen Erfolgen stieg er dort 2011 aus und begann eine Solokarriere.

Das Konzert findet im örtlichen Stadion statt. Ich entscheide mich gegen einen Besuch des Konzertes – scheint nicht so mein Geschmack (Latino-Boygroup) zu sein. Wobei es unter Umständen alleine wegen des Events an sich einen Besuch wert gewesen wäre.

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Allerdings kann ich mich auch im Bett liegend dem Konzert nicht ganz entziehen. Man hört es trotz geschlossenen Fensters. Und gegen 3 Uhr nachts bin ich dann noch einmal wach – ein Feuerwerk!

 

Am nächsten Morgen trotzdem fit. Wir starten zum Besuch des etwa 80 Kilometer von El Calafate entfernt liegenden Perito Moreno Gletschers. Zunächst geht es runter an den Lago Argentino, an dem auch der Ort El Calafate liegt. Der See ist mit 1.600 Qkm etwa dreimal so groß wie der Bodensee und über 15.000 Jahre alt. Er wird von mehreren Gletschern gespeist, darunter dem größten Gletscher Südamerikas, dem Upsala-Gletscher und dem bekanntesten, dem Perito-Moreno-Gletscher. Noch in El Calafate ein kurzer Stopp an einer Bucht des Sees, der Laguna Nimes, einem kleinen Vogelschutzgebiet. Hier soll es u.a Flamingos zu sehen geben. Wir haben Glück.

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… zu sehen schon, auf dem Foto aber gerade alle abgetaucht!

Auch das gibt es hier – dicke Villen am Ufer des Sees in El Calafate. Freunde und Bekannte der Präsidentin?

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Weiterfahrt Richtung Westen in die Berge bzw. an Nebenarmen des Lago Argentino entlang.

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Beim Ticketkauf am Eingang des Nationalparks entdeckt …

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… ein Hinweisschild auf ein Günther Plüschow – Denkmal:

Ehemaliger deutscher Marineflieger, der hier mit seinem Fluggerät den patagonischen Winden zum Opfer fiel und tödlich abstürzte. Bekannt wurde er nach der Belagerung von Tsingtau als der “Flieger von Tsingtau” im 1. Weltkrieg und später als Flugpionier in Feuerland, wo er als Erster unter anderem die Darwin-Kordillere, das Kap Hoorn und die Torres del Paine überflog.

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Wir setzen unsere Fahrt fort und …

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… nach ein paar weiteren Kurven bietet sich dann dieses gigantische Bild – und das ist nur die südliche Hälfte des Perito Moreno Gletschers.

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Ein paar Daten: Der Perito-Moreno-Gletscher ist neben dem in der Nachbarschaft gelegenen Uspsala-Gletscher einer der größten Auslassgletscher des Campo de Hielo Sur  (spanisch für: „südliches Eisfeld“). Dies ist mit dem nördlichen Eisfeld zusammen das größte auf der Südhalbkugel außerhalb der Antarktis gelegene zusammenhängende Eisfeld und eines der größten nicht-polaren Eisfelder der Erde überhaupt. Der durch uns weiter nördlich in Chile besuchte Gletscher in der Laguna San Rafael gehört – wie bereits erwähnt – als Auslassgletscher noch zu diesem Gebiet – allerdings zum nördlichen Eisfeld.

Die Länge des südlichen Eisfeldes bzw. die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 350 km, die Breite liegt meist zwischen 30 und 40 km. Insgesamt kommt das südliche Gletschergebiet auf eine Ausdehnung von ungefähr 13.000 Qkm. Erhebliche Teile des Gebiets sind bis heute noch nie betreten worden bzw. unerforscht.

Im Gegensatz zu den meisten Gletschern der Region bzw. weltweit zieht sich der Perito-Moreno-Gletscher durch die Erderwärmung nicht zurück, die Massenbilanz zeigt keinen eindeutigen Trend. Die Wissenschaftler rätseln noch.

Größenverhältnisse Gletscher mit Boot – hier wieder nur der südliche Teil.

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… und dann auf`s Boot.

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Das Boot zieht etwa eine halbe Stunde Kreise vor der etwa 60 Meter hohen Eiswand – wunderschön. … heute aber mal keine größeren “Kälber”.

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Rechts schön zu sehen die in den Lago Argentino hereinragende Landzunge der Peninsula Magellanes mit offenem Verbindungskanal zur nördlichen Hälfte des Gletschers (rechts dahinter) auf die dieser sukzessive zudriftet, bis sie verschlossen ist und es dann zu größeren Abbrüchen (Kälbern) am Gletscher kommt, da der südliche Teil des Sees dann keinen natürlichen Ablauf mehr hat. Der südliche Teil des Sees wird bei verschlossener Verbindung quasi so lange gestaut, bis aufgrund von Schmelzungsprozessen und Druck des Gletschers größere Stücke von ihm abbrechen und den Verbindungskanal wieder öffnen. Ok, ok, kompliziert zu beschreiben.

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Und dann auf dem Landweg von der Peninsula Magellanes aus noch ein Besuch des nördlichen Teiles des Gletschers bzw. der Abbruchkante in den nördlichen Teil des Lago Argentino.

Hier steigt man vom Seeniveau aus auf zum Schutz der Flora etc. in die Landschaft gebauten Stahlplattformen langsam nach oben auf Gletscherhöhe.

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Blick zurück auf den Lago Argentino.

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Verbindungsstück zwischen südlichem (links) und nördlichem (rechts) Teil des Lago Argentino von der Peninsula Magellanes aus gesehen.

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In der Panoramaansicht noch besser zu erkennen.

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Genug Gletscher gesehen – auch, wenn`s wirklich schön war. Morgen geht es nach Buenos Aires, Stadtluft atmen.

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Otway Bay–Torres del Paine

Wir starten am 21.2.15 in der Frühe von Punta Arenas Richtung dem nahegelegenen Otway Bay Reserve, einem Schutzgebiet für Magellan-Pinguine. Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir das Eingangstor zum Park – Tickets werden gekauft und wir begeben uns auf die Suche nach den putzigen Vögeln.

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Links neben der chilenischen Flagge zu sehen die Flagge der Region Magellan mit den Sternen, die das Kreuz des Südens symbolisieren.

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Am Otway Seno nisten etwa 11.000 Tiere in einer weiten Wiesenlandschaft. Sie verbringen nur die Sommermonate hier. Ende März ziehen sie sich in wärmere Gewässer zurück und kehren, ohne zwischendurch an Land zu gehen, erst Ende Oktober wieder hierher zurück.

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Um sie nicht zu stören, dürfen nur die Holzstege als Wege sowie die Aussichtsplattformen benutzt werden.

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Schon bald entdecke ich den ersten Pinguin. Es sind Magellan-Pinguine. Sie sind gemessen an ihren Artgenossen recht klein, werden etwa 70cm hoch und wiegen bis 4 Kilo. Charakteristisch ist der schwarz-weiße Kopf sowie der schwarze Streifen rund um die Brust.

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Pinguine sind flugunfähig, legen i.d.R. zwei Eier, brüten (Männlein und Weiblein abwechselnd) in Kolonien, ernähren sich von Meerestieren, sind exzellente Schwimmer und schwerfällige Läufer. Da ihr Schwerpunkt in der Mitte des Körpers liegt, sieht ihr Gang so watschelnd bzw. putzig aus. Ich geh mal weiter und entdecke einen Unterstand am Strand.

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Dort ist zunächst großes Gedränge, das legt sich aber bald und ich kann in aller Ruhe den Männchen beim gegenseitigen “Wichtigtun” zusehen.

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Videos:

https://www.dropbox.com/s/ryqhpjyinww3hsq/Pinguine%201.MOV?dl=0

https://www.dropbox.com/s/uwbkypi0k8fz0vy/Pinguine%202.MOV?dl=0

 

Mein erster Pinguin steht auf dem Rückweg immer noch da. Vorweg: er bewegt sich! Will wahrscheinlich Tschüss sagen.

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Weitergeht es Richtung Torres del Paine Nationalpark. Patagonien – außer Schafen nix. Selbst diese sieht man nicht in Massen, denn so ein Schaf braucht zum Überleben mindestens 1,5 Hektar Weidefläche, in manchen Regionen sogar bis zu 5 Hektar.

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Raststätte – Mittagspause.

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Außer Suppe ist alles “aus”. Dann eben grüne Suppe – hatte im Laufe des Nachmittags allerdings noch ausführliche Gespräche mit den grünen Ingredienzien.

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Weiter Richtung Puerto Natales …

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… wo wir spätnachmittags ankommen. Ich steige aus dem Auto aus, um mir die Bucht bzw. den Fjord anzuschauen und werde, kaum, dass ich draußen bin beinahe vom Wind umgeblasen. Hola – patagonische Winde!

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Der Fjord Ultima Esperanza bei Puerto Natales.

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Der 25.000 Einwohner-Ort Puerto Natales soll nicht sehenswert sein, daher geht es gleich weiter nördlich Richtung Torres del Paine Nationalpark, wo wir gegen Abend ankommen. Im Hintergrund das Paine-Massiv bereits zu erkennen.

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Blick … aus meinem Hotelzimmer im Hotel Rio Serrano.

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… vom Hotel aus.

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Am nächsten Morgen brechen wir zur Besichtigungstour in den Nationalpark auf. Das Wetter ist erstmals auf der Reise nicht so ideal, es ist trüb und sehr sehr windig, aber regnen tut es nicht.

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Der Nationalpark erstreckt sich um die Berggruppe der Cordillera del Paine, einem Teil der Andenkordillere, die hier bis in die patagonische Ebene hineinragt. Paine heißt in der Sprache der Tehuelche (indigene Ureinwohner) „himmelblau“, Torres del Paine also etwa „Türme des blauen Himmels“. Der höchste Gipfel ist der Cerro Paine Grande mit 3012 m.

Die „Torres del Paine“ sind das eigentliche Wahrzeichen des Nationalparks – drei nadelartige Granitberge mit unterschiedlich farbigen Granitformationen, die zwischen 2.600 und 2.850 m hoch sind. Daneben gibt es noch einige weitere bemerkenswert aussehenden Bergspitzen im Paine-Massiv.

Große Teile des Nationalparks sind vergletschert. Der bekannteste Gletscher ist der Grey-Gletscher, der in den Lago Grey “kalbt”. Zunächst geht es zum Grey-Gletscher bzw. dem vorgelagerten Gletschersee. Vorbei am Grey-Hotel, einem der ursprünglich nur drei Hotels, die direkt im Nationalpark liegen.

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Im Hintergrund der Gletscher, rechts einige seiner “Kälber”.

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Es wird eine sehr windige, besser stürmische Wanderung, die Bootstouren, die sonst bis zum Gletscherrand führen sind leider wegen der schlechten Bedingungen ausgesetzt.

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Um uns dann wenigstens zu Fuß dem Gletscher ein Wenig zu nähern (Strand des Gletschersees) müssen wir zunächst einmal um die Bucht herum und über den Abfluss des Sees, den Grey-Fluss hinüber.

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Gletschersee mit Paine-Massiv.

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Ich laufe noch weiter ein großes Stück über den Strand, was wegen des sehr starken Windes gar nicht so einfach ist, um mehr von dem Gletscher zu sehen zu sehen bekommen. Leider wird das nix, da man nicht wirklich um die Ecke rum auf den Gletscher sehen kann. Also bleibt`s bei einem sehr, sehr windigen Spaziergang.

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Zurück zum Auto und Weiterfahrt durch den Nationalpark.

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Verschiedene Fotostopps – hier die sogenannten “Cuernos del Paine” (bis 2.600 m) mit Greyfluss im Vordergrund. Cuernos sind übersetzt “Hörner”.

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Schön zu sehen hier die verschiedenen Granitschichten des Massivs, die bei besserer Beleuchtung die Schönheit des Massivs mit ausmachen.

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Ein weiteres der ursprünglich nur drei im Park gelegenen Hotels, die Hosteria Pehóe, über eine kleine Brücke erreichbar idyllisch auf einer Insel im Lago Pehóe gelegen.

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Lago Pehóe.

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Weiterfahrt zum Salto Grande unterhalb der Cuernos del Paine.

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Wanderung zu einem Aussichtspunkt am Lago Nordenskjöld, benannt nach dem schwedischen Geologen Otto Nordenskjöld. In den Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts leitete Nordenskjöld mehrere mineralogische Expeditionen in Patagonien.

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Am 17. Februar 2005 brach ein verheerender Waldbrand im Park aus. Dabei wurden mehr als 15.000 Hektar Wald vernichtet. Ein weiteres Feuer Ende Dezember 2011/Anfang 2012 zerstörte über 14.000 Hektar Wald. Beide Brände wurden durch Unachtsamkeit von Touristen  verursacht. Die etwas gespenstisch weiß erscheinenden Bäume sind Überreste des abgebrannten Waldes.

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Weitere Bilder von der Wanderung.

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Aussichtspunkt Los Cuernos del Paine mit vorgelagertem Lago Nordenskjöld. Leider miese Belichtungsverhältnisse.

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Zurück zum Auto und zum Abschluss des Tages Weiterfahrt zur Cascada del Paine (Wasserfall des Paine-Flusses). Im Hintergrund die berühmten Torres del Paine. Heute leider unspektakulär.

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Zusammenfassend, auch wenn auf dem Fotos nicht erkennbar, da kein ideales Wetter zum Fotografieren war, ein durchaus sehr beeindruckender Tag.

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Punta Arenas

Die Magellanstraße mit ihren Fallwinden war jahrhundertelang der Alptraum aller Seefahrer. Ein eiskalter Wind bläst fast ganzjährig durch die weiten Ebenen Patagoniens. Selbst unsere Landung mit dem Flugzeug in Punta Arenas geht ziemlich wackelig von statten. Patagonien, diesen Namen trägt das Land seit der Magellan-Expedition, die im Jahre 1520 hier vorbeisegelte und so den Weg in den Pazifik fand. Warum man das Land so nannte, ist umstritten. Historiker vermuten aber, dass man die Einwohner wegen ihrer großen Füße einfach „Großfüße“ (Patagones) nannte.

Nach der Entdeckung des nach ihm benannten Seeweges durch Magellan passierte jahrhundertelang in der Region erst einmal recht wenig. Viele versuchten zwar Magellan zu folgen, durchquerten die Magellanstraße oder scheiterten in den unzähligen Kanälen und Fjorden Südpatagoniens und Feuerlands. Von Interesse war für alle immer nur die Wasserstraße – der Weg in den Pazifik. Einen Panamakanal gab es da noch nicht – dieser eröffnete erst 1914. Das Binnenland blieb so bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein weißer Fleck auf der Landkarte.

Auf 53 Grad und 10 Minuten südlicher Breite liegt die Stadt Punta Arenas (übersetzt „sandige Spitze“) direkt an der Magellanstraße mit Blick auf das gegenüber liegende Feuerland. Es ist die südlichste auf einem Kontinent (und nicht auf einer Insel) gelegene Stadt der Welt. Südlicher liegt nur noch die Stadt Ushuaia auf der Insel Feuerland.

Mitte des 19. Jahrhunderts als Strafkolonie und Militärstützpunkt gegründet entwickelte sich Punta Arenas dann allerdings recht schnell zu einem wichtigen Hafen. Handelsschiffe mit Gütern für bzw. aus Chile und Peru sowie Einwandererschiffe machten hier auf dem Weg durch die Ost-West-Passage Station. Mancher Einwanderer oder Reisende blieb einfach. 1876 bekamen die Einwanderer offiziell das Recht zur Schafzucht – Land war unendlich vorhanden und den Schafen bekam das Klima gut. Innerhalb kürzester Zeit konnte man hier sehr reich werden mit dem weißen Gold – der Wolle. Die Besitzer der riesigen Estanzias ließen sich Paläste “in der Stadt”, Punta Arenas, bauen.

Etwas ungewöhnlich, da direkt auf dem Weg vom Flughafen etwas außerhalb der Stadt gelegen, beginnt unsere Besichtigung Punta Arenas mit einem Friedhof. Dem wohl schönsten Friedhof Chiles – einem Nationaldenkmal. Hier liegen unter anderem die Familien der Schafbarone begraben.

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Gestiftet wurde das Friedhofsgebäude von Sara Braun, der Tochter einer solchen Schafsbaron-Dynastie, der Familie Braun-Menéndez, später verheiratet mit José Nogueira.

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Säulenförmig geschnittene Lebensbäume säumen Alleen, in denen sich der verflossene Reichtum der Gründerzeit bewundern lässt.

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Das vielleicht auffälligste Grabmal, das der Familie Braun-Menendéz. Eine Mischung aus Barock und Jugendstil.

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Aber auch ärmere “Leut” liegen hier. Gemeinsame Grabstelle vieler Deutscher unter dem Kreuz “Deutsche Krankenkasse”.

 

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Und noch so einer, der nicht zum Establishment gehörte, liegt hier. Grabmal des unbekannten indianischen Ureinwohners – später zur Kultstätte geworden.

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Ansonsten geht es durchaus recht unkonventionell und bunt bis chaotisch auf dem Friedhof zu. Jeder verehrt seine Toten nach seiner Facon.

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Den Höhepunkt dessen stellt ein Grab dar, bei dem aus einem kleinen Lautsprecher in einer Endlosschleife geistliche Musik gespielt wird.

 

… `raus aus dem Friedhof und weiter in die Innenstadt.

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Ich steige am zentralen Platz der Plaza de Armas aus und erkunde die Stadt alleine weiter. Im Hintergrund zu sehen der Turm der Kathedrale.

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Vorderfront der Kathedrale. Der Platz ist rundherum noch heute weitgehend mit Gründerzeithäusern bebaut.

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In der Mitte des Platzes die Hauptperson. Ein pathetisch über zwei Ureinwohnern symbolisch stolz hinwegschreitender Magellan aus Bronze. Er war wirklich ein Großer – dagegen fallen m.E. die Leistungen etwa des um ein Vielfaches bekannteren Kolumbus, der nur über den kleinen Teich bis in die Karibik gesegelt ist, deutlich ab. Was Magellan gemacht hat, verdient da vergleichsweise wirklich Respekt. Wer Lust auf mehr hat, sollte mal die von Stefan Zweig geschriebene gute Biografie Magellans lesen.

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Die beiden Ureinwohner (einer links, einer rechts) repräsentieren die später ausgerotteten Stämme der Aonikenk und der Ona. Die beiden Schwänze der Meerjungfrau auf der Front repräsentieren Atlantik und Pazifik.

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Angeblich kehrt man nach Patagonien zurück, wenn man den großen Zeh eines der beiden Ureinwohner küsst. Der ist schon ganz blankgeküsst!

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Weitere schöne Baudenkmale rund um den Platz.

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Eines sticht heraus. Das Stadtpalais von Sara Braun und José Nogueira. Sara Braun, geboren in Russland, kam 1874 nach Patagonien und heiratete 1887 den sehr erfolgreichen und reichen portugiesischen Geschäftsmann José Nogueira. Neben geschäftlichen Aktivitäten im Goldexport war Nogueira einer der ersten Pioniere in der Schafzucht und Gründer der “Sociedad Explotadora de Tierra del Fuego”. Sein Landbesitz erreichte Ende der 80er des 19. Jhdts. etwa die Marke von einer Million Hektar. Sara`s Bruder Mauricio verwaltete den Grundbesitz. Bereits im Alter von nur 48 Jahren verstarb Nogueira unglücklich an Tuberkulose. Doña Sara erbte alles, wusste allerdings auch das Erbe geschickt weiter zu managen. 1895 wurde das fünf Jahre vor seinem Tod durch Nogueira und Braun beim französischen Architekten Numa Mayer in Auftrag gegebene Stadtpalais endlich fertiggestellt. Nahezu alle Materialien zum Bau des Palais sowie alle Möbel und Einrichtungsdetails wurden per Schiff aus Europa durch die Magellanstraße herangeschafft. Unglaublicher Reichtum am Ende der Welt!

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Nach Besichtigung des Palais setze ich meinen Spaziergang durch die Stadt fort.

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Hier werden Churros verkauft, ein längliches, in Fett gebackenes Krapfengebäck. Man kennt es vielleicht auch aus Spanien.

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Das Wetter meint es gut mit mir, kein Wind (ungewöhnlich) und laue 15 bis 20 Grad C. Alles scheint auf den Straßen zu sein.

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Mir knurrt der Magen – seit dem kargen Frühstück im Flieger nichts gegessen. Stopp in einem kleinen Café. Sandwich und Agua sin gaz, zum Nachtisch einen leckeren Espresso.

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Nun will ich mal `runter zur Magellanstraße.

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Im Hintergrund zart und schemenhaft am Horizont zu erkennen die gegenüber gelegene Insel Feuerland. Rechts der Hafen von Punta Arenas. Einfach nur beeindruckend mal da gewesen zu sein. Als Foto wahrscheinlich nicht so spannend.

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Wieder zurück durch die Innenstadt. Viele Zeitzeugen der glorreichen Vergangenheit. Heute halten angeblich nicht einmal mehr die Mehrzahl der Kreuzfahrtschiffe hier. Die sollen nach Ushuaia umgezogen sein.

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Club der ehemaligen Kadetten der chilenischen Marine.

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Die “Caleuche” ist ein Geisterschiff in der Mythologie der Chiloten, der Einwohner der Insel Chiloé. Der Sage nach erscheint es als ein schönes, leuchtendes Segelschiff mit den Klängen einer Feier an Bord, wodurch passierende Schiffe angelockt werden. Wie der Fliegende Holländer ist es in der Lage sich bei Bedarf dem Zugriff zu entziehen, indem es gegen den Wind segelt oder unter die Wasseroberfläche einfach abtaucht. Gesteuert wird es von singenden und tanzenden Brujos, den zentralen Figuren der Mythologie der Chiloten, die als Hexer über schwarzmagische Kräfte verfügen und darauf aus sind, rechtschaffene Chiloten ins Verderben zu stürzen. Die Besatzung des Schiffs besteht einerseits aus wiedererweckten Ertrunkenen und andererseits aus versklavten Fischern und Seeleuten, die von den Brujos eingefangen wurden.

 

Zum Abschluss meiner Besichtigungstour erklimme ich einen Aussichtspunkt über der Stadt, um von oben noch einmal einen letzten Blick über Stadt und Magellanstraße schweifen zu lassen.

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Kult hier oben, einige Strommasten mit von Touristen angebrachten Entfernungsschildern bis in “die” Heimat.

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Vulkan Osorno–Lago Todos Santos

Am Morgen des 19.02.15 verlassen wir die Skorpios II mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit weinendem Auge, weil die schöne Seereise zu Ende ist, mit einem lachenden, weil es dann irgendwann doch langweilig wird auf so einem kleinen Schiff. Man kennt alle Leute schon vom sehen, man kann sich nicht wirklich frei bewegen, man weiß ungefähr schon, was es zu essen und zu trinken gibt, es passiert nichts Unerwartetes mehr, etc..

Bevor es weitergeht Richtung Tagesziel Vulkan Osorno fahren wir schnell noch mal ins Zentrum nach Puerto Montt hinein. Am zentralen Platz vor der Kathedrale steigen wir aus.

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Wie schon angedeutet, eine eher zweckmäßige Stadt.

Auch hier wurde die Kathedrale 1856 komplett aus dem Holz des Alerce-Baumes – einer Douglasien-Art – erbaut. Alerce-Bäume sind so gut wie ausgestorben, da seit der Einwanderung der Deutschen bzw. weiterer Europäer, nahezu alle Bestände zum Bau von Gebäuden abgeholzt und verwendet wurden. Holzkonstruktionen, Holzschindeln auf Dach und Außenwänden. Restbestände stehen seit den 1980iger Jahren unter Naturschutz.

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Auch auf dem Platz zu finden ein Denkmal für die ersten deutschen Einwanderer. Links die deutsche Einwandererfamilie mit ihren Kindern, rechts ein Mapuche mit dem Beil über den Schultern. Die Mapuche halfen den Deutschen die Urwälder zu roden und so überhaupt erst eine Lebensgrundlage für den Getreideanbau und die Viehzucht zu schaffen.

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Eine Tafel nennt die ersten Einwanderer, die mit dem Schiff “Susanne” ankamen namentlich. Viele Sachsen … wenige Hessen, Preußen, Schlesier!

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Zum Abschluss schauen wir uns das Ganze noch mal von oben an. Stadt mit Bucht und Hafen.

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Weiter geht es quasi über Puerto Varas – da waren wir schon mal – wieder zurück an den Lago Llanquihue und einmal um diesen herum zum Fuß des Vulkans Osorno, den wir bislang nur von Ferne kennen. Unterwegs stößt man immer wieder auf Zeugnisse der Einwanderer. Hier eine kleine protestantische Kapelle mit angeschlossenem Friedhof, auf dem natürlich auch Deutsche begraben sind.

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Neben neuen und schön am See gelegenen Häusern sieht man ab und an auch mal schöne alte Villen mit Parkanlage wie diese.

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Na, so kennen wir ihn bereits, den Vulkan Osorno (von unserem ersten Besuch am See in Frutillar und Puerto Varas. Aber heute rücken wir ihm auf die Pelle. Vom Ort Ensenada gibt es 12 Kilometer asphaltierte Straße hinauf auf etwa 1.200 Meter.

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Schon unterwegs tun sich tolle Ausblicke auf Vulkan und Lago Llanquihue auf.

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Oben angekommen gibt es ein kleines Skigebiet mit zwei Sesselliften und einer Cafeteria.

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Ich entscheide mich spontan mir ein Ticket für die beiden Sessellifte zu kaufen und weiter bis zum Fuß des Gletschers auf 1.700 Metern zu fahren. Ein Wenig zugig, insbesondere, wenn die Sonne sich hinter den Wolken versteckt, wird es ganz schön kalt. Belohnt werde ich mit super Ausblicken, insbesondere hinunter auf den See. Ganz Diva hält sich nämlich die Spitze des Vulkans zwischenzeitlich meistenteils hinter Wolken versteckt.

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Nach einer Stunde Fahrzeit komme ich ordentlich durchgefroren wieder unten an – wir fahren weiter zum nur wenige Kilometer entfernten Lago Todos Los Santos (Allerheiligensee). So benannt weil man den See an einem Allerheiligentag entdeckt haben soll.

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Der 17.500 Hektar große Allerheiligensee schmiegt sich sehr schön und von dichtem Wald umgeben an die Andenberge. Eine Straße um den See gibt es nicht, man kann entweder zu Fuß gehen oder Boot fahren.

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Im Hintergrund noch einmal der Vulkan Osorno von der Westseite.

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Leider mussten wir den Anblick mit unzähligen chilenischen Touristen teilen – es war schlichtweg der Bär los.

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Wir lassen uns von einem der kleinen Boote ein Stück über den See fahren und an einem Strand herauswerfen – wir wandern durch den Wald (sehr ruhig!) zurück.

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Auf dem Rückweg noch ein “obligatorischer” Stopp bei den Saltos de Petrohué, mehreren kleinen Wasserfällen. Ich gehe zunächst mit, um die Wasserfälle mir auch anzusehen, breche unterwegs aber ab, da mir einfach zu viele Touristen mit Teleskopstöcken zur “IPhoneSelbstFotografie” unterwegs sind – Menschen massen. Daher keine Fotos. Übernachtung in Puerto Varas. Am nächsten Morgen Flug nach Punta Arenas in Südpatagonien.

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Quitralco-Fjord – Chiloé

In der Nacht sind wir nordwärts bis in den Quitralco-Fjord geschippert. Quitralco ist ein Wort der Sprache der Mapuche-Indianer und bedeutet Feuerwasser. In diesem Fjord gibt es mal wieder heiße Quellen. Wir gehen am Ende des Fjords vor Anker und verbringen den Tag dort mit u.a. der Möglichkeit an Land Thermalbäder zu nehmen. Das Wetter hat sich verschlechtert, es regnet eigentlich den ganzen Tag und ich sehe im Hinblick auf eine Erkältung, die ich mir vor einigen Tagen schon geholt habe, von Wechselbädern erst einmal ab. Entspannung, Lesen, Blog schreiben, kleinen Spaziergang machen, solange es nicht regnet, etc..

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Gegen 13:00 Uhr gibt es dann das große Grillessen “on-shore”! Die Vorbereitungen laufen schon seit dem Vormittag.

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Zwischen den Regeschauern klart es immer mal wieder auf. Man kann mal ne Runde drehen.

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Endlich eine Araukarie gefunden. Die gibt’s auch in ganz groß, habe aber noch keine vor die Linse bekommen.

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Gegen 17:00 Uhr laufen wir wieder aus. Das Wetter wechselt nach wie vor minütlich zwischen Sonnenschein, Sturm und Regenschauern. Wahrscheinlich der Normalzustand hier. Bisher hatten wir einfach nur Glück mit dem Wetter.

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Die Nacht über geht es weiter Richtung Norden; im Morgengrauen durchfahren wir den Golfo Corcovado – die See wird unruhiger, da es nun keine Inselabdeckung im Westen mehr gibt, der Pazifik rollt bis in die große Bucht hinein. Es schaukelt ganz ordentlich, als ich um 7:00 Uhr von einem Rumsen im Bad wach werde. Der Duschkopf ist aus der Verankerung in die Duschwanne gefallen. Ruhiger wird es erst, als wir die Südspitze der Insel Chiloé erreichen – auf dem nächsten Foto im Hintergrund zu sehen. Das Wetter hat sich auch deutlich gebessert.

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Um ein wenig die Zeit totzuschlagen, frage ich, ob ich mal in den Maschinenraum darf. Wird gestattet, Manuel führt mich hinunter und zeigt mir seinen Arbeitsplatz. Natürlich nur mit Ohrenschutz, da unten ist ein Höllenlärm.

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Das freut den Kölner – von KHD in Deutz hergestellt das Motörchen. Wenn ich`s richtig verstanden habe hat der Motor 6 Zylinder und 1.400 PS.

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Wenn der nicht hilft …

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… wird hier repariert.

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Auf dem Rückweg noch schnell einen Blick in die Küche geworfen. Rein darf man aus hygienischen Gründen nicht. Gibt wohl Schnitzel zum Mittagessen.

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Einige Stunden geht es nun noch entlang der Ostküste Chiloés bis wir über einen Seitenfjord in der Hauptstadt der Insel und Region, der Stadt Castro (30.000 Einwohner) einlaufen und gegen 15:00 Uhr vor Anker gehen werden.

Der Chiloé-Archipel besteht aus der Hauptinsel selbst (ca. 9.300 Qkm groß, 180 km lang und bis zu 60 km breit) sowie mehreren Dutzend kleineren Inseln, die größtenteils auf der Ostseite der Hauptinsel zu finden sind. Auf dieser Seite sind überhaupt nahezu alle Ansiedlungen zu finden. Die dem offenen Pazifik zugewandte Westseite der Insel ist weitgehend unberührte Natur. Hier erstreckt sich der Nationalpark Chiloé.

Chiloé war und ist eine arme Gegend. Viele Chiloten verlassen heute Chiloé und gehen in den Norden Chiles, um dort in den Minen zu arbeiten oder auf den großen Estanzias. Die meisten der noch etwa 150.000 auf der Insel lebenden Chiloten leben von der Fisch- bzw. Muschelzucht, dem Fischfang oder der Landwirtschaft. Wenn es dann wie 2008 geschehen zu einer großen Fisch- bzw. Muschel-Virusepidemie (u.a. auch Marea Roja, eine Epidemie giftiger Minialgen) kommt ist die Not groß.

Castro-Fjord.

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Stadtansicht Castro vom Wasser.

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In Castro angelandet starte ich zur Besichtigung der Stadt.

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Durch Castro verläuft auch das letzte Ende eines der Streckenverläufe der Panamericana, hier der Ruta 5.

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Zunächst geht es zum Hauptplatz mit der wichtigsten Sehenswürdigkeit der Stadt, der Kathedrale, dem wohl beeindruckendsten Zeugnis, der von den Spaniern eingeführten Holzarchitektur.  1906 aus Alercholz erstellt, mit dünnem Blech verkleidet verfügt sie immerhin über einen 1.300 qm großen Innenraum und zwei ziemlich schiefe Türme (nur von der Seite sichtbar).

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Die Kathedrale ist mit 15 anderen Holzkirchen auf Chiloé in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

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Ferner bekannt ist Chiloé für seine Häuser mit Schindelfassaden und im speziellen Castro für seine bunt angemalten Stelzenhäuser oder Pfahlbauten, genannt Palafitos. Von der Straßenseite kaum als solche zu erkennen stehen sie zur Wasserseite auf Stelzen. Von armen Fischern erbaut im Niemandsland zwischen Stadt und Seeseite konnten die Fischer so bei Flut mit ihren Booten direkt unters Haus fahren.

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Heute befinden sich in einigen bereits schicke Boutiquehotels oder Cafés. Kaffeepause am Wasser.

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Nach dem Kaffee steuere ich wieder die Hafengegend an. Alte Schiffe und neue Schiffe aus dem hier wohl unendlich vorhandenen Werkstoff “Holz”.

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Mit einem Rundgang über den am Hafen befindlichen Markt (Fisch, Souvenirs, Ponchos etc.) beende ich meine Runde durch Castro und kehre gegen 19:00 Uhr auf das Schiff zurück. Will wenigstens noch duschen, auch wenn ich keine Abendgarderobe dabei habe – heute ist Captains-Dinner.

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Gegen 20:00 Uhr wird das Schiff auslaufen und endgültig Kurs auf Puerto Montt nehmen, wo wir morgen früh nach dem Frühstück von Bord gehen und unsere Reise auf dem Landwege fortsetzen werden.

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Laguna San Rafael

Wir sind etwa 700 km von Puerto Montt durch ein für den Laien völlig undurchschaubares Fjord-System gefahren, vorbei an schroffen Felsen, unberührten Urwäldern, mit Schnee und Eis überzogenen Berggipfeln und Vulkanen.

Am Abend des 15.2. 15 wurde im Elefanten-Kanal geankert, da schon dunkel und die schmale Einfahrt in die Laguna San Rafael eine seemännische Herausforderung darstellt. Am nächsten Morgen wird der Anker gelichtet, es geht los. Erste kleinere Eisbrocken treiben an uns vorbei.

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Engstelle – der Eingang zur Lagune.

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Hier trifft das Süßwasser der Lagune auf das Salzwasser der Fjorde bzw. des Pazifik. Starke Strömungen und Wasserverwirbelungen zeigen es an.

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Die Eisbrocken werden größer und die Crew trifft erste Vorbereitungen die Passagiere in die kleinen Beiboote zu verfrachten.

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Gegründet wurde die Schifffahrtslinie Cruceros Maritimos Skorpios – derzeit die einzige, die die Route befährt – von einem griechisch-stämmigen Fischer (mit Namen Skorpius), der bereits in den 80er-Jahren die schlaue Idee hatte Touristen hierher zu fahren. Nunmehr mit der neueren Skorpius II. Das erste Schiff war bereits im letzten Blogartikel zu sehen. Abgewrackt! Aber noch immer herrscht eine außerordentlich familiäre Atmosphäre an Bord. Manche Seeleute sind bereits seit den Anfängen dabei.

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Foto oben Herr Skorpius mit seiner Frau Mimi.

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Im Hintergrund bereits zu erkennen der gigantische ca. 3 Kilometer breite und an der Abrisskante ca. 60 Meter hohe Gletscher San Rafael.

Die Laguna San Rafael ist das Herzstück des gleichnamigen Nationalparks der sich westlich des teilweise bereits in Argentinien gelegenen Lago General Carrera bis zum Pazifik erstreckt. Hier mündet in Form des Gletschers ein Ausläufer des nördlichen patagonischen Inlandseisfeldes, des etwa 3.000 Qkm großen Campo de Hielo del Norte in den Pazifik. Der San Rafael Gletscher ist der am nächsten am Äquator gelegene Gletscher der Erde, der in einen Ozean mündet.

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Die Laguna San Rafael bildet das Ende eines 120 km langen Fjords mit Namen Estero Elefantes. Hier soll es früher Seeelefanten gegeben haben. Der Kapitän steuert das Schiff selbst. Außer bei Hafenmanövern haben wir jederzeit Zutritt zum Kommandostand.

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Ein paar Kilometer vor der Eiswand geht das Schiff zunächst vor Anker. Wir steigen zur Erkundung in kleinere Beiboote um.

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Vom Beiboot aus schön zu sehen das Fenster meiner Kabine unter dem “C” von Chile.

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Jetzt wird es “spacig”! Ohne große Blende lassen sich die kleinen Eisberge nur schlecht fotografieren.

Man kann übrigens die im Blog recht klein angezeigten Fotos durch Doppelklicken auf das Foto vergrößern. Wem`s zu viel wird, der möge einfach weiterscrollen. Ich habe es – trotz erfolgter großer Löschaktion – nicht geschafft, mich von den nachfolgenden Fotos zu trennen.

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Zunächst schippern wir durch die treibenden “Kälber”, die Abbruchstücke des Gletschers.

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Gegen die beißende Kälte hilft nicht nur eine dicke Jacke, Mütze etc. – auch ein Whisky on the Rocks mit 30.000 Jahre altem Gletschereis kann helfen.

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Habe das Eis mal ohne Whisky probiert, schmeckte leicht metallisch bzw. besser eisenhaltig. Wer weiß, ob die nach Eisen schmeckenden Mineralien im Eis nicht von einem sehr weit zurückgelegenen Vulkanausbruch stammen?

Der Kapitän, der es sich nicht nehmen ließ, auch unser Beiboot zu steuern, nimmt langsam Kurs Richtung Gletscherwand auf. Es treiben weitere “Kälber” an uns vorbei.

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Dann verirrt sich noch eine Segelyacht hierher – der Skipper traut sich – wahrscheinlich zu recht – nicht so richtig ins Treibeis. Die Yacht bleibt zurück.

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Und dann “Robben-Alarm”! Zunächst aalt sie sich noch völlig ungestört auf ihrer Scholle.

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… dann wird es ihr aber doch zu viel, und schwupp verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen in den eisigen Fluten.

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Weiter Richtung Gletscher.

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Hier hab ich gerade ein Stück Gletscher beim Abbrechen erwischt. Das tut unglaubliche Schläge und verursacht die eine oder andere kleine Flutwelle.

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… noch ein Stück donnert mit Getöse in die Lagune.

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Gegen Nachmittag taucht die Konkurrenz auf – ein kleines Boot, das eine wesentlich kürzere Strecke als Tagestour von Puerto Chacabuco aus (seitlich der berühmten Straße in den Süden, der Carretera Austral) fährt. Auch da muss man allerdings erst einmal hinkommen. Von Puerto Monnt aus bestimmt drei Tage mit dem Auto. Die Laguna San Rafael an sich ist überhaupt nur auf dem Seeweg erreichbar.

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… und dann verlassen wir die Lagune wieder auf dem Rückweg nach Puerto Montt.

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Elefanten-Kanal in der Dämmerung.

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Puerto Montt–Puerto Aguirre

Von Puerto Montt südwärts durch die patagonischen Fjorde. Malerische Siedlungen, zerklüftete Fjorde und zahlreiche Meerengen, hoch aufragende Berge, dichte Urwälder begleiten unsere Fahrt. Wir genießen die raue Schönheit der nahezu unberührten Wildnis. Fahrt entlang der Kanäle Moraleda und Ferronave zum wunderschön gelegenen Fischerdorf Puerto Aguirre, wo wir an Land gehen und einen Spaziergang über die kleine Insel und das Dorf machen.

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Wir nähern uns Puerto Aguirre.

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Puerto Aguirre, etwa 100 bis 200 Einwohner, ca. 300 Regentage im Jahr – wir haben weiter Glück mit dem Wetter – nächste Ortschaft vier Stunden mit dem Boot entfernt. Wie man hier leben kann?

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Die Passageros verlassen das Schiff – der Tross hat sich Gott sei Dank gut verteilt auf der kleinen Insel.

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Was wohl mit Tsunami I geschehen ist? Wahrscheinlich nicht wegen Altersschwäche ausrangiert.

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Bewerbung zur Wahl der örtlichen Schönheitskönigin – ähnliche hängen an vielen Häusern.

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Die Autos können keinen hohen Kilometerstand aufweisen – ich weiß gar nicht wo die hier so lang fahren.

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Schönheitskönigin 2030?

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Auch hier gibt es gepflegte und ungepflegte Häuser.

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Zurück an Bord Mittagessen, dann Siesta in der Kabine – Habe ja zwei Betten – ganz praktisch, das eine am Fenster nutze ich als Sofa. Weiterfahrt durch die Kanäle Ferronave, Pilcomayo und Costa Richtung Süden.

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Am späten Nachmittag Stopp an einer der Lachs- bzw. Fischfarmen nahe des Quitralco-Fjordes – überall unterwegs werden immer mal wieder frische Lebensmittel aufgenommen.

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Lachs- bzw. Fischfarm.

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Am Abend geht das Schiff etwa 30 km vom Gletscher San Rafael entfernt vor Anker.

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Puerto Montt–Einschiffung Skorpius II

Nach wenigen Kilometern auf der Panamericana erreichen wir am Morgen des 14.02.15 Puerto Montt (200.000 Einwohner) – wachsende Industriestadt, die in erster Linie von der Lachs- und Muschelzucht in der Region lebt. Hier legen aber nicht nur Fischerboote und Fährschiffe an, die die Weiten der patagonischen Fjorde bedienen, auch große asiatische Frachter werden mit tonnenweise Holzschnitzeln beladen, die aus dem Holzbau der Region stammen. Auch Puerto Montt ist eine Gründung deutscher Siedler zur Mitte des 19. Jahrhunderts, benannt in diesem Fall nach dem damaligen chilenischen Präsidenten Manuel Montt, der die Ansiedlung der Deutschen förderte, ja sogar die Verfassung ändern ließ, damit auch die deutschen Protestanten im katholischen Chile die gleichen Rechte bekamen. Es gibt wohl noch einige gut erhaltene Gebäude aus dieser Zeit, aber eine wirklich schöne Stadt ist es nicht. Heute durchzogen von Betongebäuden und Shoppingmalls präsentiert sich die Stadt eher zweckmäßig.

Für Reisende vielleicht noch von Bedeutung – Puerto Montt ist Ausgangspunkt der berühmten Carretera Austral (Südstraße). Die 1.200 Kilometer lange Carretera Austral, erst ab den 1970er Jahren auf Geheiß von Diktator Pinochet aus strategischen Erwägungen durch die Wildnis geschlagen, soll Chiles schönste Route überhaupt sein. Durch dichte Wälder, vorbei an tiefblauen Seen, scharf eingeschnittenen Fjorden und schneebedeckten Gipfeln ist die Carretera Austral zu bereisen ein modernes Abenteuer für sich. Nahezu komplett Schotterpiste kann man nicht einfach in Puerto Montt losfahren und die gesamte Strecke bereisen, denn vier Meerengen müssen per Fähre gekreuzt werden, bevor man in Villa O`Higgins das Ende der Strecke im Süden erreicht. Früher war hier das Ende der Strecke. Heute verbindet eine neue Strecke Villa O`Higgins mit dem argentinischen Touristenzentrum El Chaltén zu Füßen des berühmten Fitzroy-Massivs.

Aber wir beschäftigen uns erst einmal mit unserem eigenen kleinen Abenteuer, der Befahrung der chilenischen Fjorde bis zum San Rafael Gletscher. Zunächst besuchen wir noch den bunten Markt Puerto Montts am Hafen. Hier wird gehandelt, was aus den Fjorden und von der Insel Chiloé herangeschafft werden kann.

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Eingelegte Muscheln.

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Der größte Knoblauch, den ich je gesehen habe, so etwa in der Größe einer Apfelsine.

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Brot und Käse.

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Wurst.

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Selbst auf den im Päckchen liegenden Booten werden noch Waren feilgeboten – quasi verlängerte Marktstände.

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Seepocken – eine Muschel.

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Seeigel.

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Sieht bis auf das Personal fast wie in der fünften Etage des Kadewe aus.

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Buchhaltung.

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Ich wollte es zunächst nicht glauben, aber dies ist geräucherter Seetang einer wohl sehr lang wachsenden Gattung. Hätte ja auf alles mögliche inklusive getrocknetes Seeungeheuer getippt. Aber vegetarisch …

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Und dann geht es zu unserem Fortbewegungsmittel und Zuhause für die nächsten 6 Tage, der Skorpios II.

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Im Hafen stehen massenweise von diesen Säcken herum – Futter für die Lachse auf den Farmen, wahrscheinlich gleich schon mit Antibiotika versetzt.

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Erster Blick aus meiner Kajüte – Bärchen reist mit.

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Sonnendeck. Wobei wir auf die Sonne heute noch etwas warten müssen.

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Leinen los, wir legen ab.

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Langsam verlassen wir den Hafen – vorbei an der Skorpius I, dem Vorgängerschiff, in grauenvollem Zustand. Damit hatte der Reeder Konstantin Skorpius angefangen seine Fjordfahrten zu verchartern.

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Die “modern times” machen auch vor Chile und den Chilenen nicht halt. Selfies mit dem I-Phone an den zur Zeit total angesagten Teleskophaltestangen mit Fernauslöser. So bekommt man sich nun wirklich vor jeder Sehenswürdigkeit in Facebook gepostet.

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Durch die enge Hafenausfahrt …

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… in den Seno Reloncavi.

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Und so sieht’s auf unserem Luxusdampfer aus – definitiv keine Elisabeth II, aber total gemütlich. Man fühlt sich ab dem ersten Moment wie in einer Familie.

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Mathias unser 19-jähriger Tischkellner – ein echtes Herzchen. Verdient sich hier auf dem Schiff während der Saison etwas dazu, um sein Studium zu finanzieren. Bereits junger Vater einer kleinen Tochter.

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Speisesaal. Frühstück. Mittagessen. Tea Time. Abendessen typisch chilenisch so gegen 21 Uhr. Und jeden Tag chilenische Weine von einem anderen Weingut.

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Der Cheftisch: links der 1. Offizier, der mit-ohne-viele- Haare ist der Kapitän.

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Eine der beiden Bars.

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Das Sonnendeck für diejenigen, die garantiert einen Sonnenbrand bekommen wollen. Die Sonne scheint mir hier noch aggressiver als in Australien.

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Am späten Nachmittag verlassen wir noch einmal kurz die direkte Strecke und biegen in einen Seitenfjord ab. Grund, es werden aus einer kleinen Siedlung angeblich besonders leckere Lämmer für eine Grillveranstaltung an einem der nächsten Tage an Bord geholt.

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Langsam geht die Sonne unter – wir erwarten das Abendessen.

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Da so spät gegessen wird, geht es nach dem Essen meist gleich auf die Kajüte. Gegen 22:30 Uhr kehrt bereits Ruhe auf dem Schiff ein.

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… über Frutillar nach Puerto Varas

Unsere Weiterfahrt bringt uns wieder an den Lago Panguipulli, den größten der sieben Seen. Ausblick auf den See und noch einmal auf den vergletscherten Doppelvulkan Choshuenco/Mocha (2415 m). Weiter Richtung Westen erreichen wir die Panamericana, auf der wir vorbei am Ort Osorno bis nach Frutillar fahren.

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Frutillar, übersetzt sinngemäß Erdbeerhausen, ist zumindest was den am Lago Llanquihue gelegenen Ortsteil Bajo betrifft eine Mustersiedlung deutscher Einwanderungskultur. Geraniengeschmückte Häuser mit Schindelfassaden, deutschsprachige Schilder preisen deutsche Spezialitäten wie Kuchen, Strudel und Spätzle an. Im Hintergrund einer der schönsten Vulkane Chiles, der Vulkan Osorno (2.660 m). Ich setze mich von der Gruppe ab und unternehme alleine die Erkundung des Ortes.

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Frutillar Bajo lebt vom Tourismus – entlang der Uferstraße reihen sich Andenkenläden, Hotels, Restaurants aneinander.

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Abstecher ins Hotel am See – soll hier eine gute Schwarzwälder Kirschtorte geben.

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Bereits bei der Verständigung mit der Bedienung hört es aber mit dem “Deutschtümeln” schnell auf. Sie versteht kein Wort Schwäbisch, Deutsch oder Englisch; die Bezeichnungen für die Kuchensorten in der Karte sind ihr auch nicht wirklich bekannt. Gehe im dritten Anlauf mit ihr dann einfach zur Kuchentheke und kommuniziere mit dem Zeigefinger. Ach und einen Cortado bestelle ich mündlich, das kann ich mittlerweile.

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Sichtprüfung ergibt, das muss Schwarzwälder Kirschtorte sein. Nähere Untersuchungen, eine Geschmacksprüfung ergeben dann allerdings höchstens eine sehr entfernte Verwandtschaft mit der vorerwähnten Torte. Keine Kirschen, sondern Himbeeren und halt chilenisch supersüüüüüß.

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Ich setze meinen Spaziergang fort. Das Wetter ist perfekt. In der Sonne heiß, im Schatten schon mal kühl, man muss aufpassen, das sind wir so nicht gewohnt.

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Die meisten Besucher kommen wegen des schönen Strandes, wo man bei gutem Wetter mit Blick auf den Bilderbuchvulkan Osorno im Lago Llanquihue auch baden kann. Der See ist immerhin nach dem Lago General Carrera mit 86.000 Hektar Fläche der zweitgrößte See Chiles. Entdeckt von europäischer Seite wurde der See im Jahr 1552 durch Pedro de Valdivia, dem Mann der von den Mapuche-Indianern immer wieder geschlagen und zuletzt auch ermordet wurde. In der Mapuche Sprache bedeutet Llanquihue “tiefe Stelle”, der See ist an der tiefsten Stelle 350 Meter tief. Besiedelt wurde der See dann erst durch Deutsche Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie rodeten unter riesigen Mühen den Urwald und siedelten sich hier an.

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Popkornverkäufer mit Dampftröte.

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Hab das Wasser nicht getestet, aber besonders warm wird es nicht sein – schätze mal so 18 Grad C.

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Zurück auf der Panamericana sind es nur noch etwa 25 Kilometer bis nach Puerto Varas unserer heutigen Übernachtungsstation (13.2.15), der letzten vor dem Einschiffen auf die Skorpius II. Puerto Varas benannt nach dem früheren Innenminister des Landes und Förderer der deutschen Einwanderung Mitte des 19. Jahrhunderts hat heute etwa 30.000 Einwohner und lebt hauptsächlich vom Tourismus. Die Stadt zieht sich über einige Kilometer am Ufer des Lago Llanquihue entlang, gemütliche Kleinstadtatmosphäre mit Blick auf den See und Vulkan Osorno. Das erste was ich bei der Einfahrt in den Ort entdecke ist der Club Aleman.

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Die Innenstadt Puerto Vargas ist ebenfalls geprägt durch Bauzeugen der Kolonialisierungsgeschichte. Die Iglesia del Sagrado Corazón.

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Meerjungfrau an der Uferpromenade.

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Mit dem sommerlichen Tourismus ist es hier gar nicht so schlimm wie etwa in Pucon. Die Behauptung, dass sich Puerto Varas zur Ferienzeit in ein zweites Vina del Mar verwandeln würde, kann ich nicht bestätigen. Es ist schon viel los, aber es geht doch entspannt zu.

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Trampen ist in Chile immer noch sehr verbreitet – man sieht zeitweise alle 200 Meter einen Tramper an der Straße stehen und auf eine Mitnahmegelegenheit warten.

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Die Iglesia del Sagrado Corazón soll angeblich eine Kopie einer Marienkirche aus dem Schwarzwald sein. Andere dichten ihr ein Verwandtschaft mit dem Limburger Dom an.

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Ich bin mit unsrer Reiseleiterin Angelika zum Abendessen im Steakhaus verabredet. Sie trifft dort ihre Kinder und Enkel, die in der Region wohnen. Es ist noch ein Wenig früh, sodass ich noch mal durch die Innenstadt ziehe. Ein Bierchen wäre jetzt nicht schlecht.

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Im Straßencafe Bar Barrista trinke ich ein naturtrübes Bier mit Namen Colonos de Llanquihue (Llanquihue-Siedler) bevor ich mich zum Treffen mit Reiseleiterin und Familie begebe.

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Villarica

Als wir am 10.2.15 vom Lago Budi kommend in das chilenische Seengebiet einreisten, uns der Region des Lago Villarica mit dem gleichnamigen Bilderbuchvulkan Villarica näherten (Blogeintrag vom 12.2.15), erzählte uns unsere Reiseleiterin von ungewöhnlichen Aktivitäten des Vulkans. Vulkanforscher waren überrascht, dass der Villarica schon wieder vor sich hingrummelte, war er doch erst 2010 das letzte mal richtig aktiv. Auf dem Rückweg vom Abendessen zum Hotel in Pucon sah ich noch die leicht leuchtende Rauchfahne am Gipfel des Vulkans. Zur Beruhigung wurde uns noch mitgeteilt, dass die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet sich unweit von Pucon auch gerade in ihrem Feriendomizil aufhalte – sollte wohl heißen, dass man besonders aufmerksam sein werde.

Gestern nun (2.3.15) ist es dann doch passiert. Eine nächtliche Explosion schleuderte mit Getöse und starken Erdstößen verbunden eine riesige Aschewolke in die Luft, Lava fließt aus dem Krater in 2.850 Metern Höhe. Der Vulkan hatte offensichtlich ein gutes Timing – am 28.2. waren in Chile die Sommerferien zu Ende, damit Pucon und die Region um den See nicht mehr so überfüllt von Touristen. Unterschiedlichen Angaben zufolge wurden aber doch bis zu 4.000 Menschen evakuiert – keiner kam zu schaden. Der Schulunterricht in den Orten Pucon und Villarica wurde vorrübergehend ausgesetzt.

Ausbruch Villarica

 

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