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Vom Salzsee in Runiz bis zur Grenze nach Mirjaveh / Taftan

Nachdem wir den Salzsee bei Runiz verlassen haben geht es weiter Richtung Grenze Pakistan über Kerman, Bam, Zahedan nach Mirjaveh.

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Zusammengefasst gibt es diese Tage viel Gegend zu sehen – das soll nicht abwertend klingen, wir genießen die Landschaft. Nur gibt es nicht so sehr viel zu berichten. Menschen sieht man außer in den von uns zum Schlafen angelaufenen Städten nur wenige – das Land ist dünn bzw. von unsichtbaren Nomaden besiedelt.

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Je weiter man in den Osten des Iran bzw. die iranische Seite von Belutschistan vordringt, desto besser wird man bewacht. Auch den Iranern ist das Machtvakuum in Afghanistan bzw. im pakistanischen Teil von Belutschistan nicht geheuer. Hinzu kommt das Problem des Opium-Schmuggels über die Grenzen in den Iran. Angeblich sollen es 30% des Welthandels sein. Und der Iran versucht jegliche schlechte Nachrichten in der Weltpresse zu vermeiden – er ist sowieso einer der Bad Guys der Weltpresse. Zu recht oder unrecht, man weiß es nicht so richtig. Die Bevölkerung des Iran will jedenfalls nach unserem Eindruck keinen neuen Krieg. Schon eher eine neue Regierung in Tehran.

 

Wachturm

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Weiter geht`s … wohl meistens rechts `rum!

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Drogenkurier oder einsames Dromedar?

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Weitere Bewacher – wirkt schon ein Wenig einschüchternd …

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… obwohl diese Herren hier eigentlich ganz freundlich wirken.

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Unsere innere Spannung steigt zwangsläufig mit der näher rückenden pakistanischen Grenze. Was wird uns dort erwarten – sind wir doch zu blau-äugig. Die Anzahl der Police-Checkpoints steigt stetig. An einem Checkpoint werden wir sogar kurz freundlich aufgehalten. Man meint, wir dürften nur im Konvoi weiter fahren. Das stellt sich jedoch nach einem Telefonat als falsch heraus. Die Nervosität der Iraner mit uns Touristen, denen ja Nichts passieren soll, ist gewaltig.

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Wir nähern uns der Grenze. Hinter dem Zaun ist bereits Pakistan.

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Auch diese Herren warten auf den Grenzübertritt nach Pakistan.

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Die Grenzformalitäten auf iranischer Seite dauern dann unerwarteter Weise wesentlich länger, als bei der Einreise. Logisch ist das nicht. Wir verbringen den Tag bis zum Nachmittag damit.

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Dann dürfen wir `rüber nach Pakistan. Nach der iranischen Grenz-Tortur erscheinen uns die Pakistani geradezu locker. Trotzdem schaffen wir an diesem Tag nicht mehr das gesamte Prozedere; das Carnet de Passage (Zoll-Dokument für die Einfuhr des Autos) bekommen wir erst am nächsten Tag ausgehändigt. Aber der Abend wird spannend. Wir übernachten mit den Lkw-Fahrern auf dem Zollhof von Taftan. “Alles so schön bunt hier …” (Nina Hagen – Zitat).

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Teilweise erscheinen die Könige der Landstraße nicht ganz nüchtern … auch die Luft um den Zoll-Hof riecht nach bekannten Rauschdrogen. Alkohol ist hier wohl nicht im Spiel.

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… und bunt geht es weiter.

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Man meint ihn irgendwie zu kennen, tut ihm aber sicher unrecht – der Mann ist bereits tot.

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Wir gehen trotz der guten Show früh ins Bett, denn am nächsten Morgen geht es mal wieder zeitig los – hinein nach Pakistan.

Über Yazd nach Shiraz

Wir verlassen Esfahan am Morgen des 28.10.2012. Es geht zunächst wieder Richtung Berge und hinauf. Das, obwohl Esfahan bereits auf ca. 1.600 m NN liegt.

Überhaupt liegen große Teile Irans in etwa auf dieser Höhe – aber trotzdem geht es ständig rauf und runter – ein bergiges Land. Pässe mit Höhen um die 2.500 Meter sind nichts Ungewöhnliches. In den Alpen gibt es davon nicht viele, z.B. den Furka-Pass.

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Später im Verlauf der Fahrt, lassen wir die Berge wieder hinter uns, es wird immer wüstiger. Wir durchqueren Teile der Wüste Dasht-e Kavir. Immer geradeaus – über viele Kilometer. Bis wir den Ort Na`in, mitten in der Wüste gelegen, erreichen, wo wir einen kleinen Bummel machen.

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Wir sind hier auf dem Land – es wird sich streng vermummt – zumindest seitens der Einheimischen.

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Auf der eigentlich recht unspektakulären Hauptstraße des Ortes entdecken wir dann einen Supermarkt. So etwas hatten wir im Iran überhaupt noch nicht zu Gesicht bekommen. Es gibt dort viele deutsche Lidl-Produkte und … welch große Freude alkoholfreies Jever Fun. Bunkere gleich mal 12 große Dosen – vorrausschauend! Dann wird noch eine iranische Keks-Bäckerei leergekauft – die haben leckere Süßigkeiten – und weiter geht`s Richtung Yazd unserem Tagesziel. Yazd liegt zwischen den beiden großen iranischen Wüsten Dasht-e Kavir und Dasht-e Lut.

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Am Folgetag besichtigen wir in Yazd zunächst die “Towers of Silence” der Zarathustrier. Zarathustra (… also sprach …), der Religionsstifter soll um 1.000 vor Christus gelebt haben. Die Religion der Zarthustrier soll eine der ersten Religionen mit einem nicht körperlichen, omnipotenten Gott gewesen sein, aber Nichts ist da so ganz klar. Jedenfalls gibt es weltweit noch etwa 150.000 Menschen, die dieser Religionsgemeinschaft angehören; in Yazd sollen es aktuell noch etwa 5.000 sein.

Zurück zu den “Towers of Silence”. Um die Erde, das Wasser und die Luft nicht zu verschmutzen, haben die Zarathustrier ihre Toten in auf Hügeln gelegenen großen Türmen, eben jenen “Towers of Silence” aufgebahrt; dort wurden die Leichname bis auf die Knochen von Raubvögeln verzehrt bzw. ausgeweidet. Die restlichen Knochen wurden dann in einem großen Loch auf dem Turm verbrannt. Diesem Ritus gingen die Zarthustrier in Yazd bis in die 1960er nach – dann wurde er eingestellt. Wir besteigen einen solchen großen Turm auf einem Hügel außerhalb von Yazd.

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Dabei kommen wir zunächst noch an in die Wüste gebauten Zisternen vorbei – davon gibt es hier viele. Unser Guide Hossein erklärt uns, wie es seine Art ist, sehr lebhaft, deren Funktionsweise.

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Dann geht es aber wirklich hinauf auf den Hügel und den Turm. Der Blick von oben auf Yazd und das dahinter liegende Gebirge ist nicht schlecht.

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Im Turm selbst ist nicht viel zu sehen, außer dem Loch in der Mitte – für die Knochen.

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Wieder im Zentrum der Stadt angekommen besuchen wir zunächst eine – angeblich typisch iranische Parkanlage. Reiseführer – gäääähn?

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… eher langweilig! Aber plötzlich taucht eine Schulklasse auf, will Autogramme haben (Poesie-Album) und sich – hauptsächlich mit Petra – fotografieren lassen. Langeweile sofort ade!

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Petra`s Lieblingsschülerin, wegen der süßen Sommersprossen, ist die dritte, besser die vierte von links. Wir schaffen es kaum, den Park zu verlassen. Es wird gewunken und gekreischt!

Schließlich gelingt es doch und es geht weiter Richtung Moschee. Auch das Moschee-Thema nutzt sich ab; vor allem, wenn man vorher in Isfahan war. Wir können hier keine Besonderheiten erkennen …

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… außer vielleicht dem grimmig dreinblickenden Herren mit den schwarzen Füßen – aber auch davon gibt es hier einige; gemeint sind in erster Linie die Füße.

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Und vielleicht der im Untergrund der Moschee befindlichen Bar mit gegenüber gelegener Chillout-Lounge; das war wirklich mal was Neues.

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Aus der Moschee heraus kommend sehen wir die ersten Lüftungstürme (sog. Badgirs) – dafür ist Yazd berühmt.

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Aufgrund seiner Wüstenlage gibt es in Yazd einige Besonderheiten. Fast alle alten Häuser sind aus sonnengebranntem Lehm gebaut. Das Innere der Häuser liegt immer unter Bodenniveau – das macht es im Sommer kühler, in den sehr strengen Wüsten-Wintern wärmer. Die Öffnungen der Häuser sind abgesehen von den straßenseitigen Eingängen immer nur nach innen zum Hof gerichtet; einen solchen haben alle traditionellen Häuser.

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Hier treffen sich die Genrationen, die das Haus bewohnen, wenn sie die Türen ihrer Gemächer verlassen.

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Zurück zu den Badgirs, den Lüftungstürmen. Diese funktionieren tatsächlich wie große Klimaanlagen und halten die Häuser kühl. Die warme Luft aus den Häusern wird oben rausgepustet – kühle Luft bleibt bzw. wird durch Wasserbecken unter den Türmen erzeugt.

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Wir machen noch einen Spaziergang durch den zwischen 13 und 16 Uhr geschlossenen Bazar bzw. die Altstadt und entdecken noch dies und das.

Hier wird etwa eine spezielle Süßigkeit hergestellt; sieht aus wie Spagetti, schmeckt wie Zuckerwatte.

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Muss wohl mal ein Fahrrad- bzw. Mopedladen im Basar gewesen sein. Kunst im Staub?

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Und das Schild vom Fahrradladen erst – die Schrift ist einfach sehr schön!

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Weiter durch die komplett aus Lehm gebaute Altstadt.

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Noch einmal Moschee von Ferne. Doch sauschön!

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Und zum Finale in Yazd noch ein paar Fotos aus einem über die Mittagszeit geschlossenen Bazar – sieht man auch nicht so oft.

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Bankfiliale im Bazar.

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Mode für kleine Mädchen – 100% inflamable, for sure!

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Am nächsten Tag sind wir in Shiraz, der mit 1,75 Mio. Einwohnern wohl drittgrößten Stadt des Iran.

Seit etwa 2.000 Jahren der Stadt der Universitäten, der Poesie und zumindest bis zur Revolution auch der des Weines. Die Sache mit dem Wein fällt für uns natürlich aus, obwohl Hossein uns erzählt, dass sehr viele Iraner mittlerweile in ihren eigenen vier Wänden wieder Alkohol trinken; dort soll es auch nicht mehr offiziell geahndet werden. Als Junger Mann sei er noch verurteilt worden, da er außerhalb des Hauses mit Bier erwischt worden sei. Die Strafe, 20 Stockschläge auf den Hintern. Er habe zwei Wochen nicht sitzen oder liegen können.

Wir haben mitten in der Stadt einen schönen Stellplatz an einem Hotel gefunden – alles sehr sauber!

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Aber bevor es los geht mit einer Stadtbesichtigung, bringen wir das Auto noch in eine empfohlene Werkstatt. Ich hatte es noch nicht erwähnt, aber bereits in Armenien haben wir auf unbekannte Weise unser Druckluft-Horn (Zusatz-Hupe) verloren, nur die Original Toyota-Hupe verblieb uns. In Europa natürlich voll ausreichend!

Das Druckluft-Horn wurde dann in Isfahan komplett ersetzt. Das neue Horn machte aber außer Piep keinen großen Mucks, ein absolutes Muss für die Weiterfahrt in Indien – dort bemisst sich die Vorfahrt nach der Lautstärke der Hupen und Hörner.

In der Werkstatt angekommen lautet der Auftrag: Horn in Ordnung bringen und/oder die Toyota-Hupe durch eine Monsterhupe ersetzen, die alles weg pustet. Hmmmm, schönes Männerthema, Petra war begeistert von meinem Plan einen halben Tag damit in der Werkstatt zuzubringen. Ich habe sie dann um die Mittagszeit mit Viola und Christine in die Stadt zum Shoppen geschickt. Sie haben dort Angabe gemäß einen Laden für Damenunterwäsche und sonstiges “anderes” Männerspielzeug aufgesucht. Die dortigen Gespräche müssen sehr interessant gewesen sein. Details sind mir nicht bekannt, aber unter dem Schador scheint es interessanter zu zu gehen, als man gemeinhin annehmen würde.

Zurück zu Hupen und Hörnern. Die Herrschaften in der Werkstatt haben das Horn überprüft und fanden heraus, dass eine in den Luftkanal eingedrehte Schraube den Ton verhinderte – manchmal ist es so einfach. Trotzdem haben sie mir dann noch zwei superlaute Hupen von Bosch dazu gebaut. Seitdem fahren wir hupenmäßig schon im oberen Drittel mit. Natürlich sind die Überlandbusse in Pakistan oder Indien lauter und auch viele Lkw`s.

Bei unserer am nächsten Tag anstehenden Stadtbesichtigung geht es zunächst in den botanischen Garten von Shiraz mit seinen wunderschönen Gebäuden. Eine wirklich sehr schöne und vor allem auch gepflegte Anlage. Kein Vergleich zum iranischen Garten in Yazd.

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Danach zu einer iranischen Kultstätte, dem Grab des neben Sa`di wohl bekanntesten iranischen Dichters Hafez; gestorben 1389. Das Grab stammt aus dem 18. Jhdt.

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Hier trifft sich Jung und Alt und huldigt dem Dichter; Iraner – ebenfalls Jung und Alt können noch heute viele seiner doppeldeutigen Verse auswendig aufsagen. Sie werden auch für moderne Liedtexte noch immer verwandt.

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Zurück in der Innenstadt schauen wir uns das Fort an und ich mache noch einen Solo-Spaziergang über den Basar.

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Der Basar ist deutlich touristischer ausgerichtet, als etwa z.B. der in Täbris. Verkauft werden Stoffe, Teppiche und Schmuck. Man trifft auf andere fremde deutsch sprechende Menschen – was mir fast schon komisch vorkommt.

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Hier so etwas wie eine Drogerie.

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Schöne Karawanserai mitten im Basar – heute werden die Räumlichkeiten als Geschäfte genutzt.

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Esfahan

Nach langer Fahrt kommen wir in Esfahan an. Wir stehen mal wieder auf einem Hotelparkplatz. Das hat sich durchaus bewährt. Meistens gibt es Strom und auch Wasser – bestenfalls sogar Duschen. So auch auf dem Platz in Esfahan. Die Duschen sind mal wieder richtig Klasse. Manche von uns nutzen den Nachmittag um mal wieder zu Waschen. Heidi und Max haben in ihrem “Dicken” ja eine Waschmaschine – das sieht dann bei denen so aus, wenn Waschtag ist. Wir geben unseren Wäschesack in der Laundry vom Hotel zum Waschen ab.

 

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Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bus in die Innenstadt der immerhin 1,8 Mio.-Einwohner zählenden Metropole. Esfahan oder Isfahan, wie wir es kennen, gilt im Iran neben Teheran und Shiraz als das geistige und wirtschaftliche Zentrum des Iran. Es gibt Autofabriken, Atomkraftwerke etc. im näheren Umland. Darüberhinaus ein extrem schönes Stadtbild, Kaffees, Teehäuser etc. … und ganz viel Leben – eine Art Paris des Iran. Der Vergleich hinkt natürlich gewaltig!

Wir besuchen diverse in ihrem Reichtum sehr beeindruckende Moscheen, eine nicht minder beeindruckende armenische Kirche, einen Sultanspalast und den weltberühmten großen Platz (Weltkulturerbe) mit der blauen Moschee.

Isfahan muss über Jahrhunderte eine extrem reiche Stadt gewesen sein. Aber auch das Straßenleben gefällt uns sehr gut – es besticht durch eine gewisse großstädtische Leichtigkeit. Ich glaube ich kann es nicht wirklich gut beschreiben. Einfacher: es herrscht einfach “irgendwie” (Lieblingswort) eine sehr coole Grundstimmung!

 

… eine kleine Moscheen-Auswahl mit Jameh Moschee, einem Museum islamischer Architektur

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… ohne Ayatollas geht`s selbst in den Moscheen nicht – Chameini + Chomeini sind allgegenwärtig!

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Petra mit landestypischer Kopfbedeckung – nervt nach ihren Aussagen wohl ganz schön! Hier allerdings schon sehr lässig auf 3/4-Stellung. Ist nur in der Großstadt erlaubt. Sonst darf man keinen Pony sehen.

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Trotzdem gibt es, kaum sind wir aus der Moschee heraus, bereits erste Überlegungen sich ein dunkles Gewand zuzulegen – vereinfacht angeblich die ganze Chose, da man darunter anziehen kann, was man will – meinen die Damen unisono.

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… diese Modelle sind aber auch wirkliche Blockbuster, wer würde nicht gerne so etwas tragen.

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Straßenszenen von der Leichtigkeit des Seins.

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Sultanspalast (Pool wird gerade neu gefliest)

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Armenische Kirche (Vank Kathedrale im Stadtteil Jolfa) – atypischer Weise zumindest im Innenraum geradezu überladen. Hatten wir doch in Armenien gerade gelernt, dass armenische Kirchen schlicht sind und es keinen Ikonen-Kult wie in der russisch-orthodoxen Kirche gibt. Da hat man sich hier nicht daran gehalten.

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Und dann der große Imam-Platz (“half of the world”) mit blauer Imam-Moschee, Sheik Lotfollah-Moschee und Ali Quapu-Palast. Leider war es trüb an dem Tag, also kein Wetter zum fotografieren. Die absoluten “Hammer-“Farben kommen auf den Fotos gar nicht zur Geltung – sehr schade.

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Immer wieder werden wir spontan von Iranern angesprochen, die uns in ihrem Land begrüßen – wirklich erstaunlich. Petra mit Schülerinnen.

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… und dann wie in jeder Stadt noch einen kleinen Ausflug in den Basar.

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Motorradparkplatz der Bediensteten des Basars

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Der große Platz mit Palast bei Sonnenuntergang

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… berühmt sind auch die Brücken Isfahans, die nachts von Liebespaaren und Nachtschwärmern zu romantischen Spaziergängen genutzt werden sollen.

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Am nächsten Morgen verlassen wir Isfahan in Richtung des nächsten Highlights des Iran, der Stadt Shiraz. Nicht bevor wir jedoch unsere Wäsche in der Laundry des Hotels abgeholt haben. Petra ist superstocksauer, die haben die Wäsche nämlich nicht getrocknet, sondern feucht in einen Sack getan – jetzt muss sie nicht nur im Wohnmobil während der Fahrt aufgehängt werden, sie ist auch ganz knitterig. Es werden Wäscheleinen im Wohnmobil kreuz und quer angebracht.

 

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Dann kann es los gehen. Wir verlassen Isfahan Richtung Süden.

Tabriz–Soltaniyeh–Hamadan

Es geht weiter durch`s iranisch-aserbaidschanische Grenzgebiet. In der wüstig kargen Landschaft verstecken sich mit Tarnfarben angemalte iranische Grenzposten mit Luftabwehrkanonen, Maschinengewehren etc. – bin da nicht mehr so up to date mit dem Zeugs. Wir sind aber froh, als wir bei dem Ort Jolfa das vom Militär überwachte Grenzgebiet endlich verlassen könnennicht weil es eine Bedrohung gegeben hätte, aber diese Art Grenze sind wir, wenn auch noch gar nicht so lange Zeit, nicht mehr gewohnt – irgendwie macht einen das doch nervös – Stacheldraht etc.

In Jolfa starten wir einen ersten Versuch, ohne die bereits erwähnte Tankkarte zu Sprit zu kommen; wir steuern die nächstbeste Tanke an. Wir werden freundlich empfangen und bekommen auch gleich Diesel, so viel wir wollen zum Preis von 0,08 €/Liter. Einmal Volltanken bitte auf Deutsch – das funktioniert mit den entsprechenden Gesten. Da ich mich mit dem Packen Geld, den wir für € 50 an der Grenze bekommen haben noch nicht so genau auskenne (ungefähr 3-5 cm dick), entnimmt der freundliche Tankwart das Geld gleich meinem Packen – ich bin nicht misstrauisch, war auch nicht notwendig. Mal abgesehen davon, dass ich da ein paar Millionen (Rial!) drin hatte.

Verwirrend eh diese Geldgeschichten. Wenn man in einem Laden einkauft, nennen sie einem häufig nur 1/10 des Preises oder zeigen einem diesen auf einem Taschenrechner. Legt man dann beispielsweise 6.000 Rial hin, stellt sich heraus, dass 60.000 Rial gemeint waren. Na ja man gewöhnt sich sukzessive auch daran.

Von Jolfa geht`s über vierspurige Straßen direkt nach Tabriz.

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Überhaupt die  Verkehrsinfrastruktur ist ziemlich bis sehr gut. Überall werden wir angehupt, es wird gewunken – wir sind mehr als willkommen im Iran. Auf der Straße werden wir angesprochen, woher wir kommen – das Interesse an uns ist extrem groß. Wir werden mit Kuchen beschenkt, wie z.B. von dieser Dame hier …

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In Tabriz richtig angekommen, machen wir uns auf den Weg in die Stadt und besichtigen Museum, die blaue Moschee und dann ab in den Bazar. Letzte Fotos mit der guten alten Canon G9. Buhuuuu, die war schon mit in Wladiwostok und in Ulan Bator und … und …

Blaue Moschee

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Basar Tabris

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Es fängt an zu schütten, meine Canon G9 gibt plötzlich ihren Geist auf – für immer, wie sich später herausstellen sollte – und wir lernen Nasser Khan auf der Suche nach einer Flasche Wasser für Petra kennen. Der lädt uns erst einmal zu einem Tee ein. Es stellt sich heraus, dass er Leiter der Tourist-Information von Tabriz ist. Er ist gelinde gesagt sehr gesprächig. Er lädt uns in sein Büro ein. Er zeigt uns im Lonely Planet, dass er dort auf Seite 150 erwähnt wird. Ich kaufe den Lonely Planet; wir konnten ja nicht für alle Länder Reiseführer mitnehmen (wohin mit der Bibliothek?) und ohne ist man doch nicht so wirklich gut informiert. Er (Nasser Khan) ist schwer wieder los zu werden; wir schaffen es schließlich doch, als ein paar Deutsche, die mit dem Fahrrad aus dem Allgäu da sind, plötzlich in seinem Büro auftauchen. Zurück mit dem Taxi zum Stellplatz unseres Heims. Es regnet die Nacht durch. Und es ist alles andere als warm im Iran. Brrrr, nachts so um die 7 Grad C. Aber die Sonne hat Power.

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Zanjan bzw. noch ein Stückchen weiter bis Soltaniyeh.

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In Soltaniyeh gibt es eine weitere schöne Moschee (13. Jhdt.) zu besichtigen, mit einer gigantischen Kuppel (ca. 50 Meter im Durchmesser). Wie die das in der Zeit gebaut haben, schon beeindruckend. Von Innen (eingerüstet wg. Restaurierung) werden die Größenverhältnisse klarer. Und überall Bilder der Ayatollas.

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Vorher noch ein Foto beim Bäcker beim Brot kaufen geschossen (jeder will mit uns fotografiert werden + es gibt den obligatorischen Tee) und dann zurück zum Stellplatz. Die Welt ist noch in Ordnung.

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Petra will Haare waschen, d.h. größtmögliche Action im Wohnmobil kündigt sich an.

Sie steht gerade voll eingeseift unter der Dusche – ihr werdet es nicht erraten, was passiert – die Duschpumpe tritt mal wieder in den Streik – und ich werde für die allgemein bekannte “männliche Grundschuld” an so ziemlich allen Dingen die quer kommen sofort belangt: alle anderen Wohnmobile der Welt sind besser, schöner, größer, zuverlässiger, komfortabler, länger, wärmer, kälter, heller, dunkler … und überhaupt.

Mir langt`s auch – jetzt habe ich dann doch die Nase voll mit dem Wasser-Kram. Ich verfluche Alfred und Marco Achermann (AlphaCab), die sich nicht ordentlich um die Wasseranlage nach unserem Norwegen-Urlaub gekümmert haben, trotzdem wir es moniert hatten. Will nun doch alle Filter auswechseln, was ich sofort in Angriff nehme. Petra steht mit eingeseiften Haaren wütend unter der trockenen Duschbrause und ich versuche zwischenzeitlich, eine große Schublade auszubauen, um an das Staufach mit den Ersatzteilen (darunter) zu kommen. Dabei verkanntet sich die Schublade unglücklich und springt zunächst dachte ich, irreparabel aus der Führungsschiene mit diversen Kugellagern die da so unkontrolliert und freigelassen im Wohnmobil herum kullern! Meine Laune erreicht erste ungeahnte Höhepunkte – ich denke “nur die Ruhe bewahren” und mache wütend weiter. Echt daily soap! Nach einer halben Stunde habe ich das konstruktive Rätsel der Schubladenkugellagerung weitgehend verstanden und gelöst – meine Finger und anderes sind fettig vom Kugellagerfett und … puuhh die Schublade geht wieder in die Schiene.

Petra`s Laune ist immer noch polarkreismäßig. Ich hole die Filter aus dem Staufach und tausche die Filter – Gott sei dank, das Wasser läuft wieder. Die Geschichte wird uns wohl noch weiter begleiten – ich traue dem Frieden jetzt nicht mehr. Wahrscheinlich haben wir unser Algenproblem nun erst mal gelöst. Aber da sind immer noch die kleinen Bohrreste, die ich am Tankausgang vermute (AlphaCab sei Dank!). Die machen zwar im Moment keinen Ärger mehr – aber wer weiß schon wie lange. Ansonsten verläuft der Abend normal. Wir schauen eine Serie Startrek Voyager (Captain Janeway begleitet uns auf der Reise durch “unseren” Delta-Quadranten) und gehen kurz nach 9 ins Bett.

Nach dem Frühstück Abfahrt Richtung Hammadan – nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Isfahan und unserer großen Iran-Rundfahrt.

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In Hammadan angekommen schüttet es mal wieder aus Eimern – ein feuchtes Land, man würde es gar nicht glauben, wenn man die Landschaft so sieht. Wir verbringen den Nachmittag im Wohnmobil – ein Nachmittag wie auf dem Sofa (nur weniger Platz), Blog schreiben, Kaffee trinken mit Kuchen und einen kurzen Besuch bei Captain Janeway machen, dann ist es schon Abend. Wir gehen kurz unspektakulär essen und gegen 9:00 h zu Bett. Es wird immer früher, abends, wie auch morgens. Wir stehen so um 5:30 h bis 6:00 h auf!

Neuer Header

Der neue Header des Blogs wurde auf einem Salzsee nahe dem Ort Runiz ca. 170 km südöstlich von Shiraz aufgenommen. Das war eine sehr beeindruckende Kulisse, insbesondere bei Sonnenuntergang. Zunächst hatten wir beabsichtigt, auf dem Salzsee zu nächtigen, als aber unser Freund Marc mit seinem MAN 7,5-Tonner innerhalb von 10 Minuten – trotz abgelassenen Reifendrucks – ca 15cm eingesunken ist, haben wir uns entschieden, lieber am Rande des Salzsees unser Lager aufzuschlagen. Auch, wenn es nachts angefangen hätte zu regnen, wären wir wahrscheinlich in Null Komma nix im Schlamm versunken! Safety first! Kaum standen wir da (am Rand des Sees), gab`s viel Besuch aus dem nahegelegenen Ort. Wir wurden – mächtig Staub aufwirbelnd – von vielen neugierigen Mopedfahrer in einem Orbit umkreist und geradezu belagert. Erst nach Sonnenuntergang war eine gewisse Privatsphäre wieder herzustellen. Weitere Fotos vom Salzsee gibt es unten. Und den weiteren Reisebericht Iran, verspreche ich, in den nächsten zwei Wochen fertig zu stellen. Zu viele Fotos, zu viel zu erzählen … ich halte mich `ran.

 

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… hinein in den Iran

Nach mehrstündigem Grenzübertritt erreichen wir tatsächlich iranischen Boden. Die Armenier wollten uns gar nicht gehen lassen. Wir mussten – wie schon bei der Einreise – noch mal eine Gebühr für Irgendetwas zahlen. Und neugierige Menschen auf armenischer Seite mussten mehrfach unser Auto von Innen und von Außen begutachten, beklopfen etc. Als am hartnäckigsten stellten sich die Allierten der Armenier, die “Russen” heraus, die die Grenze bewachen sollen. Einer wollte anlässlich einer näheren Untersuchung unserer Schubladen unbedingt meine teure Taschenlampe geschenkt bekommen. Als ich mich auf ein “njet” mit ihm verständigen wollte, fing er mit hartnäckigen Tauschverhandlungen an. Ich hatte am Ende Glück und durfte meine Taschenlampe doch behalten und muss jetzt nicht mit einem russischen Modell “rumfunzeln”.

 

Wir fahren über einen Fluss (die Grenze) und werden bei unsrem Auftauchen sofort sehr freundlich begrüßt – wir sind auf iranischer Seite. Auch hier dauern die Formalitäten natürlich lange, aber immer freundlich und zuvorkommend – nix vom strengen Sowjet-Stil und der leicht muffeligen Art der Georgier und Armenier! Das Carnet de Passage (Zolldokument muss gestempelt werden) etc. und die Damen müssen erstmalig Kopftücher tragen. Meine “Aische” hat sogar ein schönes Foto im Visum!

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Wir haben Glück und müssen für den Iran keine pauschale Diesel-Steuer entrichten; normalerweise pro Auto etwa € 250,00.

Hintergrund: jeder Iraner bekommt eine Kraftstoff-Karte ähnlich einer Kreditkarte. Mit dieser kann er an den Tankstellen täglich nur eine bestimmte, aber für seinen Bedarf ausreichende Menge Sprit zu etwa 0,04 € pro Liter tanken. Dies soll dem Schwarzhandel vorbeugen. Als Tourist zahlt man normalerweise die Diesel-Steuer und bekommt dann auch so eine Karte; man tankt dann auch zu 0,04 € pro Liter. Bekommt man – wie wir – keine, muss man den erschreckend hohen Preis von etwa 0,08 € pro Liter zahlen. Eine komplette Tankfüllung bei mir mit 180 Litern Diesel kostet dann etwa € 15. Irgendwie doch ganz erträglich angesichts der etwa 4.000 km die wir im Iran zurücklegen werden  – auch wenn die Karre seither rußt und stinkt.

 

Nach den Formalitäten geht`s weiter zum Übernachtungsplatz – entlang der hochbewaffneten Grenze zu Armenien und einer Enklave Aserbeidschans. Die Natur ändert sich mal wieder – es wird karger und wüstiger … und nachts kälter (nur noch 7 Grad C morgens); aber superschön!

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Erst am nächsten Tag verlassen wir das hochgerüstete Grenzgebiet Richtung Tabriz.