Monthly Archives: Januar 2013

Kathmandu – Klappe… die Erste!

An unserem ersten Tag in Kathmandu besuchen wir das Back-Packer-Shopping-Dining-Patschuli-Räucherstäbchen-Paradies Kathmandus, den Stadtteil Thamel. Neben Unmengen gefälschter und auch echter The North Face sowie sonstiger Trekking – Klamotten gibt es ein paar nette Kneipen und auch diverse westliche Bäckereien mit etwa solchen Leckereien wie der world famous black-forrest-cake. Plötzlich tragen alle Mitglieder der Reisegruppe dicke Daunenwesten?

IMG_2268 (Mittel)

IMG_2273 (Mittel)

IMG_2284 (Mittel)

 

Wir lassen uns den Tag treiben und finden so dies und das. Ich kaufe im “original” The North Face Laden ein T-Shirt, Petra eine Jogging-Hose. Preise wie in Europa. Die Damen, Viola ist auch dabei, schauen sich Schals, Paschminas etc. an. Manfred steht gelangweilt auf der Straße `rum – der hat mit Shoppen nix am Hut. Obwohl das nicht ganz stimmt – mittags kauft er sich ne Strickmütze in der Form eines “Angry Bird” – sieht echt cool aus unser Manni mit der Mütze. Überdies erwerbe ich zwei riesige, gefakte The North Face – Reisetaschen aus Lkw-Plane zum Rücktransport der Ersatzteile bzw. unserer Einkäufe aus Deutschland nach Nepal beim Rückflug Anfang Februar. Zwei Mal 30 Kilo Freigepäck bei Etihad müssen irgendwie auch gut verpackt werden.

IMG_2289 (Mittel)

 

Um die Mittagszeit besuchen wir einen westlichen Biergarten, das Northfield Cafe und essen leckere Hamburger und Nudeln.

IMG_2291 (Mittel)

IMG_2301 (Mittel)

Straßen-Kids in Kathmandu – ein sehr spezielles Thema dieser Stadt. Sie kommen meist vom Land, werden von ihren Eltern im Alter von etwa 5 Jahren in die Stadt zum Betteln und Stehlen geschickt – allein wohl gemerkt. Wie schlecht muss es solchen Eltern gehen, dass sie so etwas tun? Die Kids bleiben nicht lange alleine. Sehr schnell müssen sie sich in mafiöse Banden-Hierarchien Älterer eingliedern und “abgeben”, sonst haben sie keine Überlebenschance. Spielen muss trotzdem wohl mal sein! Die armen Kerle!

IMG_2304 (Mittel)

IMG_2305 (Mittel)

 

Am nächsten Morgen geht es von unserem Stellplatz auf einem Hotelparkplatz etwas außerhalb Kathmandus mit dem Bus erneut in die Stadt.

Heute ist ein besonderer Tag für uns. Wir wollen zunächst den Durbar-Place (Platz rund um den ehemaligen Königspalast) besuchen; und dann spätnachmittags müssen wir zum Flughafen. Unser Flug nach Deutschland steht an. Ypppiiieee – wir freuen uns total.

Zurück zum Durbar Place. Wir steigen beim Military Hospital aus dem Bus und haben wegen des höllischen Verkehrs bereits Schwierigkeiten die Straße zu überqueren.

IMG_2381 (Mittel)

IMG_2392 (Mittel)

IMG_2394 (Mittel)

 

Als wir in die Straße, die direkt zum Durbar Place führt, einbiegen, erzählt uns unser Guide Mahdu, dies sei in den 60iger Jahren die einzige asphaltierte Straße Kathmandus gewesen. Damals hatte Kathmandu auch nur ein paar 100-tausend Einwohner, wenn überhaupt – heute sind es mehrere Millionen. Das muss früher sehr beschaulich gewesen sein

IMG_2402 (Mittel)

IMG_2407 (Mittel)

 

Ehemaliger Königspalast von außen …

IMG_2413 (Mittel)

IMG_2424 (Mittel)

IMG_2432 (Mittel)

IMG_2435 (Mittel)

 

Blick auf den eigentlichen Durbar Place …

IMG_2440 (Mittel)

 

Wir wollen die Kumari sehen – eine lebende Göttin, die im Kleinkindalter unter vielen Bewerberinnen nach bestimmten strengen Kriterien ausgesucht wird. Sie lebt dann alleine in diesem Haus – gepflegt wird sie von Pflegeeltern, darf das Haus grundsätzlich nicht verlassen. Manchmal zeigt sie sich dem Volk, den Touristen kurz am Fenster. Wir haben Glück und können sie kurz sehen. Fotografieren nicht zulässig, daher ein Foto von ihr von einer Postkarte.

Das Kumari-Haus, von Drachen bewachter Eingang und Hof.

IMG_2444 (Mittel)

IMG_2460 (Mittel)

IMG_2508 (Mittel)

 

… an diesen drei Fenstern zeigt sie sich.

IMG_2453 (Mittel)

 

Weitere Impressionen vom Durbar-Place …

IMG_2462 (Mittel)

IMG_2477 (Mittel)

IMG_2478 (Mittel)

IMG_2492 (Mittel)

 

Ich steige ein paar Stufen eines Tempels hinauf um einen besseren Überblick über den Platz zu haben. Manfred tut es mir gleich – fotografiert, geht rückwärts und stürzt eine Stufe hinunter. Großer Schreck, Bänderriss? Er kann nicht mehr auftreten, fährt sofort zum Wohnmobil zurück und erwägt, mit uns abends den Flieger nach FRA zu nehmen, um sich ggf. sofort operieren zu lassen. Aber er bekommt keinen Flug mehr – geht am gleichen Tag noch zum Doc, der meint, es sei nichts Ernstes. Puuhh für Manfred.

IMG_2516 (Mittel)

IMG_2520 (Mittel)

IMG_2523 (Mittel)

 

Aus diesen Blättern werden Reisschalen gemacht.

IMG_2537 (Mittel)

 

… weiter rund um den Durbar Place.

IMG_2557 (Mittel)

IMG_2559 (Mittel)

IMG_2583 (Mittel)

IMG_2610 (Mittel)

IMG_2615 (Mittel)

 

Entgegen unserer Beobachtungen auf dem Land, gibt es in der Großstadt Kathmandu ein schwerwiegendes Müllproblem. Der durch die Stadt fließende heilige Fluss Bagmati River ist eine einzige unvorstellbare Müllkippe. So etwas haben wir selbst in Indien kaum gesehen. Aufklärungsversuch.

IMG_2621 (Mittel)

 

… zurück zum Durbar Place.

IMG_2627 (Mittel)

IMG_2634 (Mittel)

IMG_2644 (Mittel)

IMG_2645 (Mittel)

IMG_2646 (Mittel)

IMG_2649 (Mittel)

 

Königspalast von innen …

IMG_2656 (Mittel)

IMG_2659 (Mittel)

IMG_2660 (Mittel)

IMG_2662 (Mittel)

IMG_2673 (Mittel)

IMG_2676 (Mittel)

 

… und danach geht`s erst mal nach Hause in die Eichenwaldstraße 24.

 

Bardya Nationalpark bis Pokhara

Es geht über insgesamt drei volle Tage auf dem East-Western-Highway einmal quer bzw. längs der Bergkette des Himalaya durch Nepal nach Bhaluwang und dann über Tansen hinein in die Berge, nach Pokhara, auf einer sehr reizvollen Bergstrecke.

In Pokhara wollen wir einige Tage bleiben, die Bergluft und den Blick auf den Himalaya genießen, wandern … Seele baumeln lassen.

 

In Nepal geht es sowohl auf den Straßen, als auch sonst grundsätzlich ruhig und beschaulich zu – es ist vergleichsweise dünn besiedelt. Es gibt wenig Verkehr, allerdings muss man auf die vielen Radfahrer besonders achten. Und die Bus- und Lkw-Fahrer sind in Nepal noch verrückter, als in Indien. Die halten einfach nur drauf – da ist Vorsicht geboten.

IMG_1845 (Mittel)

IMG_1854 (Mittel)

IMG_1886 (Mittel)

 

Beschauliche Mittagspause mit einem Espresso aus der Cafetière in einem kleinen Wäldchen – so wie wir es lieben, wäre in Indien ohne größere Menschenansammlung unmöglich gewesen.

IMG_1842 (Mittel)

IMG_1851 (Mittel)

IMG_1910 (Mittel)

 

Einsame Tankstelle – häufig sind die Zapfsäulen noch mit Handpumpen ausgestattet. Wer soll bei einem Dieselpreis von um die ein Euro auch groß tanken. Spritengpässe soll es im Kathmandu-Tal trotzdem häufig geben – wir versuchen immer “voll” zu sein.

IMG_1964 (Mittel)

IMG_1970 (Mittel)

 

M… muss auch mal sein …

IMG_1870 (Mittel)

 

In Chaulahi machen wir Halt und einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Ich halte nach einer “erwachsenen Fettpresse” Ausschau (siehe auch Neu-Dehli-Artikel). Finde sogar ein nepalesisches Modell, das mir dann aber doch nicht so recht zusagt.

Wir begutachten die Garküchen des Ortes – wir wollen Momos, ein auch nepalesisches Nationalgericht, essen. Die Tibeter lieben sie auch!

IMG_1929 (Mittel)

IMG_1932 (Mittel)

 

Fahrräder, eines der Hauptverkehrsmittel in dem armen Land.

IMG_1933 (Mittel)

 

Carrom – das waren noch Zeiten, als wir (HP + me) noch abendelang Carrom gespielt haben. Lieblingsspiel nicht nur der Inder, auch der Nepalesen. Allerdings die verschärfte Variante – um Rupees. Da geht Einiges über den Tisch.

IMG_1934 (Mittel)

IMG_1935 (Mittel)

IMG_1936 (Mittel)

 

Und dann an der Hauptstraßenkreuzung des Ortes dies – ein Gruppe von demonstrierenden Frauen, die die Straße sperren – gut, dass wir schon durch sind, wir parken auf der anderen Seite der Sperre. Man kann im Ausland ja nie wissen, wie so etwas ausgeht … und Nepal ist politisch wahrlich nicht unproblematisch.

IMG_1938 (Mittel)

IMG_1939 (Mittel)

Und dann haben wir unser Restaurant gefunden, unsere ersten nepalesischen Momos zum Mittag – in sehr familiärer Umgebung. Sozusagen bei Muttern.

IMG_1955 (Mittel)

IMG_1944 (Mittel)

IMG_1951 (Mittel)

IMG_1945 (Mittel)

IMG_1948 (Mittel)

IMG_1941 (Mittel)

IMG_1943 (Mittel)

 

… anschließender Gegenbesuch – Familienbesichtigung unserer Zuhauses – sprengt gleich die Kapazitäten unserer Hütte!

IMG_1953 (Mittel)

IMG_1954 (Mittel)

 

Wir nähern uns Bhaluwang und es geht ab in die Berge Richtung Pokhara.

IMG_1957 (Mittel)

IMG_1916 (Mittel)

IMG_2006 (Mittel)

IMG_1996 (Mittel)

IMG_1965 (Mittel)

 

In Tansen übernachten wir. Abends kann man noch nichts sehen – aber am nächsten Morgen nach dem Frühstück das. Wir sind im Himalaya.

IMG_1979 (Mittel)

IMG_1984 (Mittel)

 

Wir setzen unsere Fahrt Richtung Pokhara fort. Nur 120 km, aber die haben es in sich. Eine Wende und ein Schlagloch nach dem anderen. Wir kommen nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 25km/h voran. Petra fährt, mir tut der Rücken weh vom vielen Sitzen. Aus-sitz-zeit.

IMG_2003 (Mittel)

IMG_1963 (Mittel)

IMG_2005 (Mittel)

IMG_2010 (Mittel)

IMG_2016 (Mittel)

IMG_2018 (Mittel)

 

Am frühen Nachmittag treffen wir in Pokhara ein. Unser erster Halt auf dem Weg zum Stellplatz am Phewa-See (Lakeside Pokhara) gilt einer der dort weit verbreiteten German bzw. Swiss Bakery`s.

Es gibt Blackforest-Cake mit Milchkaffee. Lecker – na relativ, man darf sich da nicht zu viel vorstellen, trotzdem mal ne Abwechslung. Der Milchkaffee hatte `ne Haut. Zusätzlich werden Schwarzbrot und Croissants für`s Frühstück erworben.

 

Abends gehen wir mit Eva, Marc, Viola und Manfred ein Steak essen. Sehr akzeptabel. Der australische Rotwein „Mark Davidson“ auch. Hier in Pokhara gibt es so ziemlich alles. Touristischer Hotspot für Trekking, Rafting, Paragliding und viele andere Dinge. Zur Zeit Gott sei Dank keine Saison. Pokhara schläft ein Wenig. Aber die Vielfalt an westlichen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten bleibt auch in der Nebensaison. Alles hat auf. Es gibt fast alles.

 

Am nächsten Morgen stellt sich der so schön am See gelegene Stellplatz – mal wieder – als für uns zu busy heraus. Ehemaliger Campingplatz zwar, aber derzeit als Bolz-, Picknick- und Grillplatz der Nepalesen genutzt. Schon beim Aufwachen laute Musik neben uns, es ist Samstag – einige Nepalesen haben direkt und zwar direkt neben unserem Auto ihr Picknick mit Ghettobeschaller aufgebaut.

Wir ziehen mal wieder um – mit Eva, Marc und Heidi, Max zu einem wesentlich ruhigeren Platz in einer Tempelanlage. Nicht direkt am See, weiter zu laufen zu den Restaurants und Geschäften, aber hier haben wir die nächsten Tage weitgehend unsere Ruhe vor den “Neugierigen”. Und man kann von hieraus im Gegensatz zum Stellplatz am See gut die Bergkette des Annapurna sehen.

IMG_2025 (Mittel)

 

An unserem zweiten Tag lassen wir uns morgens um 5:00 Uhr auf den Hausberg Pokharas, den Sarangkot (1.600m), fahren. Bis zum Gipfel müssen wir dann doch noch 40 Minuten laufen bzw. eigentlich steigen – nur die Japaner haben wie wir feststellen müssen einen Weg gefunden sich bis ganz oben hin fahren zu lassen; vielleicht sind sie auch mit dem Helikopter gekommen. Denen und den Koreanern traue ich alles zu.

Dann warten wir auf die ersten Sonnenstrahlen, den Sonnenaufgang vor dem Annapurna-Massiv.

IMG_2057 (Mittel)

IMG_2037 (Mittel)

IMG_2056 (Mittel)

IMG_2058 (Mittel)

IMG_2072 (Mittel)

IMG_2077 (Mittel)

 

Und dann geht`s, nach dem schönen Schauspiel, zu Fuß bis ganz runter zum See. Drei Stunden immer schön steil bergab. Marc und Eva begleiten uns.

IMG_2083 (Mittel)

 

Petra versorgt uns mit Proviant – Snickers-Großeinkauf. Die Verkäuferin ist hoch erfreut.

IMG_2085 (Mittel)

IMG_2086 (Mittel)

IMG_2090 (Mittel)

IMG_2100 (Mittel)

IMG_2103 (Mittel)

IMG_2104 (Mittel)

IMG_2110 (Mittel)

 

Wir machen unterwegs Rast und trinken einen leckeren schwarzen Tee mit Blick auf die Berge und ins Tal.

IMG_2088 (Mittel)

 

Weihnachtssterne – so nennt man diese Pflanze bei uns in Deutschland. Nur, dass die da im Topf und nicht so groß wird. Wachsen hier in Nepal überall.

IMG_2112 (Mittel)

 

Tourismus-verseuchte Kinder “… Rupees, Rupees …” rufend. Gibt natürlich nix –wird aus Prinzip nicht unterstützt.

IMG_2116 (Mittel)

IMG_2117 (Mittel)

 

Lake Phewa noch von oben – aber bald sollten wir unten sein.

IMG_2125 (Mittel)

 

Unten am See angekommen stoßen wir überall auf Wäsche waschende Frauen – Lakeside-Pokhara wimmelt vor Laundry-Services. Werden unsere 7 kg Wäsche, die wir gestern in einer Laundry abgegeben haben etwa auch hier versorgt?

IMG_2133 (Mittel)

IMG_2134 (Mittel)

IMG_2135 (Mittel)

IMG_2138 (Mittel)

 

Auf dem Weg zurück durch Downtown Lakeside Pokhara zum Stellplatz am Tempel, beschließen wir noch ein spätes Frühstück in einem der kleinen Kaffees einzunehmen.

IMG_2141 (Mittel)

IMG_2145 (Mittel)

IMG_2024 (Mittel)

 

Den Nachmittag verbringen wir in Ruhe in unserem Heim, Petra schaut Filme, ich schreibe ein Wenig am Blog. Man tut so dies und das, zu dem man sonst nicht kommt.

 

Für den nächsten Tag haben wir einen Ausflug nach Old-Pokhara vorgesehen, dem eigentlichen Ur-Ort; Lakeside Pokhara ist ja mehr eine touristische Gründung. Wir schnappen uns also am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück mit Croissant etc. – nicht zu früh gegen 10:00 Uhr ein Taxi und fahren die 5 km bis zum alten Ort. Neue Liebe, Eva und Marc begleiten uns.

 

Rundgang durch Old Pokhara, das sich leider in einem eher schlechten Erhaltungszustand befindet. Manfred schwärmte uns von besseren Zeiten bei seinem Besuch vor 30 Jahren vor. Die alten nepalesischen Stein- und Holzhäuser mit den schönen Holzarbeiten müssen damals noch gut in Takt gewesen sein. Heute wirken sie weiten teils sehr runtergekommen – auch mit Wellblechdächern etc. – ok, es gibt auch noch eine ganze Reihe schöne davon. Hab einige davon fotografiert – lehnt Euch zurück, es war ein längerer Spaziergang und es sind mal wieder ein paar Fotos mehr geworden.

IMG_2157 (Mittel)

IMG_2154 (Mittel)

IMG_2155 (Mittel)

IMG_2161 (Mittel)

IMG_2162 (Mittel)

IMG_2165 (Mittel)

 

Hindutempel mit Petra.

IMG_2168 (Mittel)

 

Typische Erdgeschoßläden und -werkstätten – hier ein Frisör.

IMG_2172 (Mittel)

IMG_2174 (Mittel)

IMG_2175 (Mittel)

IMG_2180 (Mittel)

IMG_2181 (Mittel)

IMG_2182 (Mittel)

 

Nepalesische  Graffitis.

IMG_2187 (Mittel)

IMG_2188 (Mittel)

 

Goldschmiedewerkstätten – das Gold ist hier sehr rot, geschmacklich nicht ganz unser Stil.

IMG_2192 (Mittel)

 

Milchkannen, Wassergefäße und Restaurantgeschirr – gegessen wird von Tabletts mit mehreren Mulden für die Soßen etc..

IMG_2194 (Mittel)

IMG_2196 (Mittel)

IMG_2202 (Mittel)

IMG_2205 (Mittel)

IMG_2206 (Mittel)

 

Aufstieg zu einem weiteren Hindu-Tempel auf einem Hügel über Old Pokhara. Direkt davor ein Markt.

IMG_2208 (Mittel)

IMG_2209 (Mittel)

 

Blick über die Stadt – man sieht, dass viele alte Häuser durch neuere Betonbauten verdrängt wurden.

IMG_2210 (Mittel)

IMG_2212 (Mittel)

 

Hindutempel auf dem Hügel über der Stadt.

IMG_2213 (Mittel)

 

… und wieder unten in der Stadt.

IMG_2219 (Mittel)

IMG_2216 (Mittel)

IMG_2226 (Mittel)

 

Eisenwarenhandlung.

IMG_2228 (Mittel)

IMG_2230 (Mittel)

IMG_2231 (Mittel)

 

Die Nepalesen lieben Speiseeis, das überall verkauft wird. Für uns und unsere Mägen tabu. Wir sind zwar schon an alles Mögliche gewöhnt und essen an jedem Straßenrestaurant, aber das mit dem Eis trauen wir uns nicht.

IMG_2232 (Mittel)

IMG_2235 (Mittel)

IMG_2238 (Mittel)

IMG_2244 (Mittel)

 

“Schön” anzuschauen, das Schönheitsideal der nepalesischen Damenwelt.

IMG_2247 (Mittel)

IMG_2249 (Mittel)

 

Condominium.

IMG_2250 (Mittel)

 

Nepalesischer Comic-Star?

IMG_2251 (Mittel)

 

Huhn schon wach – muss sich um Mittagsschlaf handeln.

IMG_2253 (Mittel)

 

Auf dem Heimweg – zurück zum Taxistand.

IMG_2258 (Mittel)

 

Danach zusammen mit Eva und Marc Rückfahrt nach Pokhara-Lakeside mit anschließendem Kaffeetrinken und Entspannen in der Wintersonne.

IMG_2260 (Mittel)

IMG_2262 (Mittel)

IMG_2263 (Mittel)

IMG_2264 (Mittel)

 

Nachmittags kaufen wir noch 7 Kilo nepalesischen Bio-Kaffee, diverse Flaschen Weiss- und Rotwein ein. Unser Weinkeller ist damit voll. Wer weiß, wann es so etwas wieder so günstig und nah zu kaufen gibt.

Am nächsten Tag verlassen wir Pokhara in den frühen Morgenstunden Richtung Kathmandu, der Hauptstadt Nepals.

 

 

 

 

 

 

 

Kurzabriss

 

… aktuelle Situation Nepals

Nepal ist das ärmste Land Süd­asiens. Das jährliche Brutto­national­einkommen pro Kopf beträgt weniger als 500 US-Dollar. Fast jedes zweite Kind leidet an Mangel- oder Unter­ernährung. Nur rund 60 Prozent der Erwachsenen können lesen und schreiben. Auf dem Index der mensch­lichen Entwicklung (HDI) von 2011 liegt Nepal auf Platz 157 der 187 aufgeführten Länder.

Der langjährige bewaffnete Konflikt mit auf­ständischen Maoisten hat die Entwicklung des Landes massiv behindert. Zwar wurde 2006 ein Friedens­prozess eingeleitet, doch die Rahmen­be­din­gun­gen für die Wirtschaft haben sich kaum verbessert. Die Wachs­tums­raten sind zu niedrig, um die Armut, die sich durch steigende Lebensmittel- und Benzin­preise (ca. € 1,10/Ltr.) noch verschärft hat, zu redu­zie­ren. Besonders betroffen sind Frauen, Kinder und Angehörige von Minder­heiten sowie traditionell be­nach­teiligten Kasten wie den Dalits. Diese sogenannten „Unberührbaren“ machen rund zehn Prozent der Bevölkerung aus.

Kon­fron­tiert mit einer Viel­zahl von wilden Streiks und Stö­run­gen des öffent­lichen Le­bens sind die staat­lichen Ak­teu­re bis­lang nicht in der Lage, landes­weit für Recht und Ord­nung zu sor­gen. Ins­be­son­dere im Terai, dem süd­lichen Tief­land an der Gren­ze zu Indien, kommt es häufig zu gewalt­tätigen Aus­ein­ander­setzungen zwischen ver­schie­denen politischen und ethnischen Gruppierungen, der lokalen Bevölkerung und staat­lichen Sicher­heits­kräften. Das Mandat der Mission der Vereinten Nationen in Nepal (United Nations Mission in Nepal, UNMIN) wurde an­ge­sichts der instabilen Situation wieder­holt verlängert, endete jedoch end­gültig im Januar 2011.

Nach dem Ende des Bürger­kriegs wurde im Jahr 2007 zunächst eine vor­läufige Verfassung ver­ab­schiedet. Seitdem ist es nicht gelungen, eine end­gültige Verfassung zu erarbeiten. Eine Reihe von Kern­punkten ist noch ungelöst. Differenzen bestehen zum Beispiel in Fragen der Regierungs­form, des Wahl­systems und der künftigen föderalen Struktur Nepals.

Die rechtliche Aufarbeitung des Bürger­kriegs hat noch nicht begonnen: Viele Menschen­rechts­verletzungen, die durch die Armee und die Maoisten begangen wurden, sind noch nicht auf­ge­klärt. Im November 2011 ver­ein­barten die vier wichtig­sten nepale­sischen Parteien zu diesem Zweck die Einrichtung einer Wahrheits- und Versöhnungs­kommission.

Gebremstes Wirtschaftswachstum

Alle Regierungen der vergangenen Jahre verfolgten eine ent­wick­lungs­orientierte und markt­wirt­schaft­liche Politik. Auch die vom Volk ungeliebte aktuelle Regierung unter maoistischer Führung bemüht sich um eine Libe­ra­li­sie­rung der Wirt­schaft, ein armuts­orientiertes Wachstum, die Abmilderung des starken Stadt-Land-Gefälles sowie den Wieder­aufbau zerstörter Infra­struktur. Doch die politische Instabilität, mangelnde Rechts­staat­lich­keit, eine schwer­fällige Büro­kratie, erhebliche Energie­engpässe (tägliche Stromausfälle über mehrere Stunden), ein unzu­reichendes Bildungs­system und der Mangel an Fach­kräften behindern die Entwicklung und schrecken Investoren ab. Nepal steht wirt­schaft­lich zudem in starker Konkurrenz zu seinen über­mächtigen Nachbarn Indien und China.

Ein weiteres Hemmnis ist die weit verbreitete Korruption. Auf dem Korruptions­wahr­nehmungs­index der Nicht­regierungs­organisation (NRO) Transparency Inter­national von 2011 steht Nepal auf Platz 154 von 182 Staaten und hat sich damit inner­halb von drei Jahren um mehr als 30 Plätze verschlechtert.

Etwa 90 Prozent aller nepa­le­si­schen Unter­neh­men sind Klein­betriebe. Sie leisten zwar einen wich­ti­gen Bei­trag zur Be­schäf­ti­gung, tragen aber nur vier Pro­zent zum Brutto­inlands­pro­dukt bei. Ein Drittel des Staats­haus­halts wird von der inter­na­tio­nalen Geber­gemein­schaft im Rahmen der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­arbeit finanziert. Einen weiteren ent­schei­den­den Posten stellen die Rück­über­weisungen der 2,5 bis 3 Millionen Nepalesen dar, die im Ausland arbeiten. Nach Schätzungen machen die Finanz­transfers der Arbeits­migranten bis zu 25 Prozent des ne­pa­lesischen Brutto­inlands­produkts aus. Mit diesem Geld decken die Familien der Migranten jedoch in erster Linie ihre Lebens­haltungs­kosten – die Mittel fließen kaum in entwicklungs­för­der­liche Investitionen.

Nepal ist ein von Subsistenz­wirtschaft geprägter Agrar­staat. Obwohl sich nur etwa 17 Prozent der Landes­fläche für die land­wirt­schaft­liche Nutzung eignen und eine große Ab­hängig­keit vom Monsun besteht, arbeiten knapp 70 Pro­zent der Erwerbs­tätigen in diesem Wirtschafts­zweig. Weil immer häufiger Flächen genutzt werden, die eigentlich nicht für die Land­wirt­schaft geeignet sind, kommt es zu Erosions­schäden. Dadurch steigt das Risiko von Erd­rutschen und Flut­katastrophen.

Verschärft wird die Situation durch den globalen Klima­wandel. Nach einer 2010 ver­öffent­lichten Studie gehört Nepal zu den Ländern in Asien, die besonders von den Folgen des Klima­wandels betroffen sein werden – etwa in Form von häufigeren Unwettern, Dürren und Über­schwem­mungen.

 

Quelle: BMZ Bundesminsiterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit

… übers Taj Mahal nach Nepal

 

Nach der heiligabendlichen Horrorvorstellung setzen wir uns mit Manfred und Viola am ersten Weihnachtsfeiertag von der Gruppe ab – wir wollen Weihnachten nachfeiern und fahren nach Jaipur, der Hauptstadt Rajasthans, die grob auf unserem Weg nach Agra und zum Taj Mahal liegt. Dort hatten wir bei unserem ersten Besuch (Stichwort “Palast der Winde”) einige Wochen zuvor einen schönen Stellplatz auf einem Hotelparkplatz. Die Küche des Hotels war auch akzeptabel. Wir haben keine Lust auch noch den ersten Weihnachtsfeiertag in der indischen Pampa zu verbringen. Die Landschaft ändert sich sukzessive, wird wieder trockener, man merkt, dass man wieder nach Rajasthan kommt.

IMG_1581 (Mittel)

IMG_1583 (Mittel)

 

Aber wie man hier sehen kann – mal wieder eine Stalker-Attacke an einer Autobahn-Mautstelle. Ok, ich gebe zu, wir sind dann jetzt schon auch überempfindlich!

IMG_1578 (Mittel) 

 

Mit der Strecke bzw. Entfernung nach Jaipur haben wir uns dann aber ein Wenig verschätzt; es dauerte wesentlich länger, als wir dachten. Und wir müssen noch einmal durch das ganze abendliche Jaipur durch – Millionenstadt mit mal wieder extrem viel Verkehr, Stau, es ist dunkel, Chaos ist angesagt. Wir kommen erst gegen 20:00 Uhr im Hotel an. Sind fertig mit den Nerven. Man nimmt uns dort gerne wieder auf. Wir schalten runter und gehen lecker essen, trinken leckeren Wein – nachgeholtes Weihnachtsessen – gelungen!

In großen Schritten nähern wir uns Agra und dem Taj Mahal, wo wir am 26.12. einlaufen.

Für den 27.12. ist die Besichtigung dieses sicherlich absoluten Indien-Highlights angesetzt. Eigentlich soll es wegen des Sonnenaufgangs schon morgens um 5:00 Uhr losgehen, aber das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. In der ganzen Region, die klimatisch schon stark Ganges-beeinflusst ist herrscht in den letzten Tagen dichter Nebel und es ist bitterkalt. Zumindest bis um die Mittagszeit.

IMG_1695 (Mittel)

IMG_1696 (Mittel)

 

Am 27.12. treffen wir dann auch um die Mittagszeit in der Stadt Agra im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh  ein.

Nach dem Kauf von Eintrittskarten werden wir mit Elektroautos (zum Schutz der Umwelt und des Baudenkmals!) an den Müll (wahrscheinlich auch Plastikflaschen) zum Aufwärmen verbrennenden Touristenjägern und ihren Ständen vorbei, zum Haupteingang des Taj Mahal gefahren.

Für Nichtkenner der Materie: beim Taj Mahal handelt es sich um ein 58 m hohes und 56 m breites Mausoleum, das auf einer 100 m × 100 m großen Marmorplattform errichtet wurde. Davor liegt ein 18 Hektar großer Garten mit einem länglichen Wasserbecken im Zentrum.

Der Großmogul Shah Jahan ließ das Taj Mahal zum Gedenken an seine im Jahre 1631 verstorbene Hauptfrau Mumtaz Mahal – seine große Liebe – erbauen.

Der Bau des Taj Mahal wurde kurz nach dem Tode Mumtaz Mahals im Jahr 1631 begonnen und bis 1648 fertiggestellt. Beteiligt waren über 20.000 Handwerker aus vielen Teilen Süd- und Zentralasiens und verschiedene Architekten, unter anderem Ahmad Lahori und der aus Badakhshan (heute Afghanistan) stammende Perser Abu Fazel. Er verschmolz persische Architektur mit indischen Elementen zu einem Werk der indo-islamischen Baukunst.

Die Baumaterialien wurden aus vielen Teilen Indiens und Asiens herbeigeschafft. Über 1.000 Elefanten wurden zum Transport herangezogen. 28 verschiedene Edelsteine und Halbedelsteine wurden in den Marmor eingefügt.

Die Grabmäler im Zentralraum sind Kenotaphe (Scheingräber), die eigentlichen, schlichteren Gräber befinden sich in der darunterliegenden Krypta.

Die vier um das Hauptgebäude herum angeordneten Minarette sind leicht geneigt, damit sie bei einem Erdbeben nicht auf das Hauptgebäude stürzen. Im Westen, in der Richtung von Mekka steht eine Moschee. Symmetrisch dazu liegt mit gleichem Grundriss im Osten ein Gästehaus.

Das Taj Mahal wurde unter dem 1904 erlassenen “Ancient Monuments Preservation Act” von der britischen Regierung unter Denkmalschutz gestellt.

So, nun will ich die Leser nicht weiter auf die Folter spannen … Fotos von einem Spazier- bzw. Rundgang durch dieses fantastische Monument einer wirklich großen Liebe! Es haut einen wirklich um, wenn man davor steht.

Langsame Annäherung.

IMG_1598 (Mittel)

 

… zunächst durch`s Haupttor

IMG_1600 (Mittel)

IMG_1605 (Mittel)

 

und, … da isses – im Nebel

IMG_1608 (Mittel)

IMG_1612 (Mittel)

IMG_1618 (Mittel)

IMG_1620 (Mittel)

DSCF7116 (Mittel)

IMG_1621 (Mittel)

 

Details

IMG_1630 (Mittel)

IMG_1635 (Mittel)

IMG_1637 (Mittel)

 

Deutsche Touristen in typisch indogermanischer Kleidung!IMG_1640 (Mittel)

IMG_1641 (Mittel)

 

… und noch mal von der anderen Seite.

IMG_1650 (Mittel)

 

Und nachmittags nach der Mittagspause kam doch wirklich noch die Sonne `raus. Zwar immer noch ein Wenig diesig, aber doch mehr Farbe drin.

DSCF7087 (Mittel)

DSCF7102 (Mittel)

DSCF7114 (Mittel)

 

 

Weiter geht es am nächsten Tag über die Stationen Aligarh, Rudrapur und Mahedranagar Richtung Norden und nepalesische Grenze.

Nebel und Kälte verfolgen uns. Nachts gehen die Temperaturen nun bis um die 0° C herunter – nicht schlimm, unsere Heizung im Wohnmobil funktioniert prima.

Nach einem langen Fahrtag treffen wir uns in unserem Wohnmobil mit Manfred und Viola – Petra hat gekocht, es gibt Rotwein, die Stimmung ist spitze.

IMG_1692 (Mittel)

IMG_1694 (Mittel)

Einzig der morgendliche Nebel macht uns ein Wenig zu schaffen. Wir können erst später morgens losfahren.

Den indischen Lkw`s und nicht nur diesen ist erst recht in dichtem Nebel nicht zu trauen. Bei Dämmerung und Dunkelheit wird ohne Licht gefahren – Lkw`s haben häufig nur einen Fernstrahler, der so eingestellt ist, dass er einen total blendet, einem direkt ins Gesicht strahlt. Da hilft bei Dunkelheit meist nur Eines: alles an machen was man hat – Gegenwehr. Fährt man selbst mit Abblendlicht in der Dämmerung wird man angeblinkt .. so nach dem Motto, was soll das denn jetzt! Hier einfach mit Licht rumfahren? Ähnlich ist es bei Nebel – keiner macht das Licht an, maximal fährt der Inder bei Nebel mit laufendem Warnblinklicht in der Gegend rum. Blink, blink …

IMG_1787 (Mittel)

IMG_1812 (Mittel)

IMG_1797 (Mittel)

IMG_1708 (Mittel)

 

Die Menschen sitzen morgens vor ihren Häusern an kleinen Feuern, die sie wärmen sollen. In den Häusern ist es mangels Öfen zu kalt und klamm.

IMG_1697 (Mittel)

 

Immer wieder fahren wir über Seitenarme des Ganges – riesige Brücken.

IMG_1699 (Mittel)

IMG_1700 (Mittel)

IMG_1702 (Mittel)

 

Einmal folgen wir einer Umleitung wegen angeblicher Straßensperrung und landen hier – kleine Landpartie.

IMG_1718 (Mittel)

IMG_1712 (Mittel)

 

Jörn und Guido haben sich auch verfahren – wir treffen sie auf unserer Landpartie.

IMG_1723 (Mittel)

 

Petra meint nicht ganz zu unrecht, es sehe aus wie im Oderbruch.

IMG_1726 (Mittel)

IMG_1727 (Mittel)

IMG_1730 (Mittel)

IMG_1706 (Mittel)

Später stellt sich heraus, dass die Straßensperrung nur ein Missverständnis war. Es war zwar eine Brücke “zugemauert”, nee wirklich ne Mauer quer vor der Brücke, aber man konnte neben der Brücke unten rum durch den kleinen ausgetrockneten Fluss gut fahren. Weiter geht`s. An dieser Tankstelle mal wieder das Übliche – UFO (amtl. Kennzeichen WI-ND 179) zum Tanken gelandet, alles ist neugierig.

IMG_1739 (Mittel)

 

Noch ein paar Impressionen indischen Lebens von unterwegs – Richtung Nepal. Aber es wird sukzessive ruhiger Richtung Grenze. Die Grenzregion scheint dünner besiedelt zu sein.

IMG_1752 (Mittel)

IMG_1761 (Mittel)

IMG_1765 (Mittel)

IMG_1766 (Mittel)

IMG_1769 (Mittel)

IMG_1807 (Mittel)

IMG_1809 (Mittel)

 

Am 31.12.2012 gegen 9:30 Uhr kommen wir dann auf der anderen Seite dieser Brücke an. Sie ist – dieses Mal nicht zugemauert – aber mit einem großen Tor und Vorhängeschloss abgeschlossen. Der Grenzfluss zu Nepal. Ich gehe fragen, was es damit auf sich hat. Antwort der indischen Beamten, die Nepalesen würden die Brücke nur stundenweise öffnen. Nächste Öffnung um 12:00 Uhr. Ich habe keine Lust zu warten und sehe, dass der kleine Grenzverkehr mit Fahrrädern und zu Fuß trotz abgeschlossenen Tores an einem Nebeneingang stattfindet, frage erneut nach. Man teilt mir mit, ich könne ja zu Fuß über die Brücke gehen und auf der anderen Seite bei den Nepalesen nachfragen – was ich dann auch tue. Dort angekommen werde ich freundlich begrüßt, ich frage, ob man nicht das Tor schon vor Mittag öffnen könne. Dies wird nicht verneint und ich werde gefragt, ob ich mein 30 Rupees (für Irgendetwas) schon bezahlt hätte. Muß ich verneinen, bekomme aber trotzdem vorsorglich schon mal ein Quittung ausgehändigt und ein Beamter geht mit mir wieder über die Brücke, schließt auf, wir fahren `rüber nach Nepal und dann stehen wir bis zur Abfertigung der Grenzformalitäten erst einmal hier. Das geht alles ganz flott – die 30 Rupees habe ich natürlich noch bezahlt.

IMG_1822 (Mittel)

 

Dann geht`s weiter nach Nepal herein – hier die Hauptstraße! Wirklich, Ehrenwort.

IMG_1823 (Mittel)

 

Und da steht`s dann auch noch mal offiziell. “Wir sind drin!”

IMG_1825 (Mittel)

 

Noch etwa 60 km zu fahren über die typischen breiten, zu Nicht-Monsun-Zeiten ausgetrockneten, Himalaya-Flussläufe bis zum Bardya Nationalpark – dort soll Silvester gefeiert werden. Es geht ruhig und beschaulich zu in Nepal – sehr erholsam für die so strapazierten Sinne der Indienreisenden.

DSCN6764 (Mittel)

DSCN6850 (Mittel)

DSCN6787 (Mittel)

IMG_1828 (Mittel)

IMG_1829 (Mittel)

DSCN6786 (Mittel)

 

Ab und an eine Militär- bzw. Polizeikontrolle – angekündigt durch diese putzigen Straßensperren. Wovor die Nepalesen eigentlich Angst haben, habe ich noch nicht herausfinden können (Inder, Chinesen, Terroristen, eigene Leute – Anti-Maoisten?). Muss ich mal Madhu unseren nepalesischen Guide fragen, wenn wir wieder in Kathmandu sind.

DSCN6794 (Mittel)

 

Und dann unser Stellplatz zu Silvester im Bardya Nationalpark – sehr schön, harmonisch und mit nur wenigen neugierigen Nepalesen, die allerdings nach ursprünglicher Scheu doch am Neujahrstag durchaus schon zutraulicher, um nicht zu sagen aufdringlicher wurden. Aber kein Vergleich zu Indien. Es bleibt alles weitgehend harmonisch.

DSCN6928 (Mittel)

Petra kocht am Silvesterabend ein super-leckeres Huhn im Backofen, das wir unterwegs gekauft haben. Wir speisen mit Viola und Manfred, trinken Schampus (Marke Sula aus Indien!), Weißwein, Rotwein etc. und begießen Silvester um 00:00 Uhr ausgiebig mit den anderen der Gruppe an einem großen Lagerfeuer.

Der Neujahrestag wird in Ruhe begangen – ich bestelle via Satellitenreceiver (Inmarsat) über das Internet unsere Flugtickets von Kathmandu nach Frankfurt. Petra unternimmt mit Viola und anderen einen Ausflug ins Innere des Nationalparks u.a. in ein kleines nepalesisches Dorf. Impressionen.

DSCN6841 (Mittel)

DSCN6806 (Mittel)

DSCN6808 (Mittel)

DSCN6825 (Mittel)

DSCN6826 (Mittel)

DSCN6832 (Mittel)

DSCN6840 (Mittel)

DSCN6861 (Mittel)

DSCN6863 (Mittel)

DSCN6890 (Mittel)

DSCN6898 (Mittel)

Und zu dem an Heiligabend so herbeigesehnten gemütlichen Kaffeetrinken vor dem Wohnmobil kommt es auch noch. Na, wenn das Jahr nicht super beginnt!

DSCN6937 (Mittel)

 

 

 

hmmmmmm, endlich neue Sonntagslektüre … weitere Reise bis Heiligabend

Nachdem wir Goa verlassen haben wenden wir uns wieder Richtung Norden – ehrgeiziges Ziel, wir wollen Silvester in Nepal feiern. Knapp 2.000 Kilometer zu fahren.

 

Zunächst überschreiten wir wieder die Landesgrenze nach Maharaschtra (Bundesland); es gibt “leichte” Kontrollen bei jedem Wechsel eines Bundeslandes in “Groß-Indien”, genauso wie es teilweise unangenehme Regeln gibt. Im Bundesland Gujarat beispielsweise darf überhaupt kein Alkohol getrunken werden, da fällt die Belohnung (Bier…sche!) abends aus, na wir haben da auch schon mal geschummelt.  Gut, in Maharaschtra gilt das nicht. Da gibt`s Bier.

Über Pune (wir kennen es unter dem Namen Poona – Stichwort Bhagwan Shree Rajneesh (1931-1990), Osho – Guru of Sex, Ashram und Baghi-Disco hab sie selig), eine eher hässliche 3,7 Mio. Einwohnerstadt und Kolhapur machen wir Kilometer, um voran zu kommen – zudem auf sehr sehr löchrigen Pisten. Mit dem Toyota geht das noch, aber mit den normalen Wohnmobilen, olala!

In Pune haben wir eine der schrecklichsten Stadtdurchquerungen (ca. 2 Stden. Horror-Stau) bislang zu überstehen – soviel verrückten Verkehr hatten wir bislang noch nicht erlebt – äußerste Konzentration war angesagt! Natürliche hatte die beste Ehefrau von allen gerade jetzt auch noch ein paar grundlegende Verbesserungsvorschläge zu meinem Fahrstil vorzutragen. Cool Man! “Karl mei Drobbe”.

Dass sich da kein Mopedfahrer vor/unters Auto geworfen hat grenzt an ein Wunder. Versucht haben es definitiv einige.

Apropos Mopedfahrer. Auf dem weiteren Weg nach Aurangabad fällt an irgendeiner Landstraßenkreuzung, wo ich dringend bremsen muss (sleeping policeman!) doch direkt am hinteren linken Enden der Wohnkabine ein Mopedfahrer mit Sozius vom Moped. Ich konnte gerade im Rückspiegel noch erkennen, dass er sich in Schräglage im Schritt-Tempo an mir hinten vorbeimogeln wollte. Da ist es passiert. Was tun – muss schnell entschieden werden. Teilweise wird so nämlich seitens Indern die missliche Lage des Fremden zu finanziellen Repressalien ausgenutzt. Üblich waren bei Anderen bereits Stillhalteprämien um die € 200 for nothing! Wir halten 70 Meter weiter zufällig direkt neben einem Polizeiauto an – auch das noch. Die Mopedfahrer sind zwischenzeitlich wieder auf den Beinen, das kann ich im Rückspiegel erkennen. Ein Inder klopft plötzlich an Petras Seitenfenster. Ich steige aus. Er reklamiert, wir hätten das Moped umgefahren. Ich zeige ihm unsere hintere linke Seite, die ohne Unfallspuren ist und erkläre ihm, dass ich unschuldig bin, der Mopedfahrer ist wegen zu hoher Schräglage beim Rangieren von selbst umgefallen. Ich setze mich wieder ins Auto und fahre schnellentschlossen leicht fluchtartig sofort weiter. Petra hat Angst. Ich erkläre ihr, dass, bleiben wir weiter stehen, wir auf jeden Fall Stress bekommen, fahren wir weiter, aber auch die Chance haben, dass die Situation nicht ausgenutzt wird – Stichwort keine “Inder-Ruhigstellprämie”. Wir werden an den nächsten Straßen-Mautstellen mit Polizei nicht angehalten – alles geht gut, wir sind durch.

IMG_0126 (Mittel)

Puuhhh, Glück gehabt. Hätte, selbst bei Unschuld, auch anders ausgehen können.

Ach so, den “sleeping policeman” muss ich natürlich noch erklären. So werden die (hundert-)tausende von künstlichen “bösen” Bodenwellen in Indiens Straßen genannt, um den Verkehr herunter zu bremsen. Teilweise richtig hoch. Selbst mitten auf dem Highway – ohne ersichtlichen Grund – ist man vor ihnen nicht sicher – sie tauchen dann häufig unangekündigt bei 80 km/h aus dem Nichts auf – bremsen nicht möglich, und die Einrichtung hinten in der Wohnkabine geht fliegen; Küchenrolle komplett abgerollt – wieder aufrollen. Andererseits häufig auch eine gute Gelegenheit lästige Lkw`s zu überholen. Die können nämlich nur ganz langsam rüberfahren. Und abgeledert!

Am Abend des 21.12.2012 erreichen wir dann Aurangabad und besichtigen am nächsten Morgen gleich die berühmten World Heritage Sights der Höhlen von Ellora (Ellora Caves Temples).

Wau, das war schwer beeindruckend. Über 5 Jahrhunderte haben dort Buddhisten, Hindus und Jain 34 Klöster und Tempel aus dem bzw. direkt in den Fels gehauen. Monolithisch! Will heißen, das ganze Skulpturelle bzw. die Gebäude stammen aus dem selben Stück Fels. Hier zunächst der größte Tempel, der Kailasa Tempel (Cave 16). Er ist die weltgrößte monolithische Skulptur. Auf dem ersten Foto sieht man schon, wie er aus dem Fels gehauen ist. Bauzeit 150 Jahre, geschätzt 7.000 Arbeiter. Gewidmet Lord Shiva.

 

IMG_1290 (Mittel)

IMG_1292 (Mittel)

 

IMG_1300 (Mittel)

IMG_1302 (Mittel)

IMG_1304 (Mittel)

IMG_1315 (Mittel)

 

Wirklich alles aus einem Stück! Viele Fehler beim Meiseln, konnte man sich da nicht erlauben.

IMG_1318 (Mittel)

IMG_1320 (Mittel)

IMG_1322 (Mittel)

IMG_1328 (Mittel)

IMG_1337 (Mittel)

 

Der eigentliche Tempel von innen.

IMG_1338 (Mittel)

IMG_1344 (Mittel)

IMG_1345 (Mittel)

IMG_1349 (Mittel)

 

Lieblingsfoto mit Frauen aus Rajasthan in ihren bunten Outfits.

IMG_1350 (Mittel)

IMG_1351 (Mittel)

 

Und hier geht der Rundgang weiter zu einigen der anderen Höhlen (Caves). Wesentlich kleiner, aber zumindest teilweise doch auch sehr beeindruckend.

IMG_1352 (Mittel)

IMG_1355 (Mittel)

 

Cave 5, ein buddhistisches Kloster aus dem 7. Jhdt.. Die Halle ist 54 Meter mal 36 Meter groß (in den Fels gehauen) und diente als Versammlungsraum für rituelle Zwecke. Nebenräume des Klosters auf mehreren Etagen.

IMG_1358 (Mittel)

IMG_1360 (Mittel)

IMG_1362 (Mittel)

IMG_1364 (Mittel)

IMG_1366 (Mittel)

 

Cave 10, ein buddhistischer Tempel. Besonders, die aus dem Fels gearbeitete Rippendecke und der “teaching buddha” in der Mitte des Raumes – alles aus einem Stück versteht sich.

IMG_1371 (Mittel)

IMG_1373 (Mittel)

IMG_1374 (Mittel)

 

Cave 15, das Avatara Cave (mit 10 Inkarnationen Vishnus). Zweigeschossiger Tempel.

IMG_1377 (Mittel)

IMG_1384 (Mittel)

IMG_1386 (Mittel)

IMG_1387 (Mittel)

IMG_1390 (Mittel)

IMG_1391 (Mittel)

 

Im Grunde geht es mit dem “Gehöhle” gleich am nächsten Tag weiter, wenn wir nicht noch eine ziemlich entfernte Extra-Tour zum Lonar Krater gefahren wären.

Unterwegs ein nettes Mittagessen in der Pampa! Kein Englisch – wie überhaupt der Inder eigentlich nicht wirklich Englisch spricht – Essensbestellung mit Hand, Fuß und auf Hindi! Familienfoto inklusive.

IMG_1394 (Mittel)

IMG_1395 (Mittel)

IMG_1396 (Mittel)

IMG_1397 (Mittel)

 

Dann gegen Spätnachmittag der Lonar-Karter, ein riesiger Krater mit See, entstanden durch den Einschlag eines Meteoriten. Weltweit einzigartig, da das Ding 600 Meter in der Tiefe in einem Stück noch im harten Basaltfelsen steckt. Leider hatten wir nicht die Zeit vom Kraterrand runter zum Ufer des Sees zu wandern – wir mussten ja am selben Tag noch bei Tageslicht bis zu den Ajanta-Caves bei Ajanta, ebenfalls World Heritage!

Breitbild Krater (Mittel)

 

Also am nächsten Tag (23.12.2012) aufstehen und schon wieder in Höhlen rumkriechen – ok laufen, so klein sind se ja nicht!

Aber auch hier sehr sehr beeindruckend – sogar noch älter als die Elora Caves.

Die buddhistischen Ajanta Caves wurden ab dem 2. Jhdt. vor bis zum 6. Jhdt. nach Christus errichtet. Der Lonely Planet versteigt sich übermütig sogar, sie als “Louvre” Indiens zu bezeichnen. Quatsch – Fakt ist aber, dass insbesondere die Frescos in den Höhlen für diese Zeit absolut herausragend sind.

Ironischerweise ist der Aufstieg der Elora Caves auch gleichzeitig der Abstieg der Ajanta Caves – das Interesse verlagerte sich mit dem Bau dieser nach Elora. Mit dem Verlassen der Ajanta Caves übernahm die Natur das Regime und alles wuchs zu – geriet in Vergessenheit. Erst 1819 stolperte eine britische Jagdgesellschaft unter der Leitung des Offiziers John Smith zufällig über die Ruinen – wiederentdeckt!

IMG_1405 (Mittel)

IMG_1422 (Mittel)

IMG_1411 (Mittel)

 

Cave 10, die älteste Höhle aus dem 2. Jhdt. vor Christus. Sie war es auch, über die die britische Jagdgesellschaft zuerst stolperte. Besonders bedeutend hier die Frescos – teilweise auch aus dem 2. Jhdt. vor Christus.

IMG_1414 (Mittel)

IMG_1416 (Mittel)

IMG_1417 (Mittel)

IMG_1424 (Mittel)

IMG_1426 (Mittel)

IMG_1427 (Mittel)

IMG_1428 (Mittel)

 

Weiter geht`s …

IMG_1433 (Mittel)

 

Cave 16

IMG_1436 (Mittel)

IMG_1441 (Mittel)

IMG_1446 (Mittel)

IMG_1449 (Mittel)

IMG_1455 (Mittel)

 

Cave 26 mit dem liegenden Buddha auf der linken Seite, der sich auf das Nirwana vorbereitet.

IMG_1463 (Mittel)

IMG_1461 (Mittel)

IMG_1465 (Mittel)

IMG_1468 (Mittel)

IMG_1467 (Mittel)

IMG_1470 (Mittel)

 

Nach Besichtigung der Höhlen geht es flott ins Auto. 326 km sind noch zu fahren bis Mandu einer kleinen Stadt in den Bergen – in Indien kein Pappenstiel.

IMG_0195 (Mittel)

IMG_0199 (Mittel)

IMG_0203 (Mittel)

 

In Mandu finden wir einen wirklich sehr schönen und auch weitgehend ruhigen Stellplatz zwischen einem See und einer ehemaligen Karawanserai. Bettelnde Kinder “Ruppees, Rupees …” rufend aber auch hier. Jedenfalls aber keine “glotzenden” Indermassen.

IMG_1480 (Mittel)

 

Einem der Mädchen schenke ich meine puschelige Lenkradverkleidung aus den Puschel-Zeiten Rajasthans. Sie hängt sie sich sofort als Schmuck um den Hals und ist stolz.

IMG_1489 (Mittel)

 

Mandu selbst, auf einem ca. 20 Quadratkilometer großen Hochplateau gelegen, ist gepflastert mit den besten Beispielen afghanischer Architektur (Palästen, Gräbern, Monumenten und Moscheen) in Indien. Afghanische Architektur in Indien? Hängt zusammen mit dem Einzug des Islam und der Muslime in Indien, die auch etwa Dehli zu dieser Zeit regiert haben. So gründete der Afghane Dilawar Khan hier um 1400 nach Christus sein kleines Königreich. Wir besichtigen Teile Mandus am Morgen des 24.12., bevor wir Richtung “Heiligabend-Stellplatz”, auf einem Farmgelände starten – dazu später mehr.

 

Palastruinen der Rewa Kund Group nahe unserem Übernachtungs-Stellplatz. Der Palast des Baz Bahadur, des letzten unabhängigen Herrschers über Mandu, um das Jahr 1509.

IMG_1515 (Mittel)

IMG_1487 (Mittel)

IMG_1495 (Mittel)

IMG_1496 (Mittel)

IMG_1505 (Mittel)

IMG_1506 (Mittel)

 

Karawanserai der Rewa Kund Group – mit schönem Baobab-Baum im Hintergrund. Überhaupt auch eine Besonderheit Mandus. Es gibt rund um Mandu haufenweise Baobab-Bäume, ich kenne sie bislang nur aus Afrika. Weil sie keine Blätter haben, sagt man dort in Afrika, dass Gott sie bei der Schöpfung falsch herum eingepflanzt haben soll. Is wohl was dran.

IMG_1507 (Mittel)

 

Parkplatz im Zentrum Mandus – wir besichtigen die dahinter liegende Moschee Jama Masjid, erbaut in den Jahren 1406 bis 1454.

IMG_1544 (Mittel)

IMG_1526 (Mittel)

 

Innenraum der Moschee und Arbeiter bei der Restaurierung.

IMG_1533 (Mittel)

IMG_1534 (Mittel)

IMG_1535 (Mittel)

 

Blick von der Moschee auf den heutigen Ortskern Mandus mit Hindu-Tempel.

IMG_1539 (Mittel)

IMG_1530 (Mittel)

 

Den Hindu-Tempel des Ortes besuchen wir dann natürlich auch noch – auch wenn historisch völlig irrelevant, aber sehr schön.

IMG_1543 (Mittel)

IMG_1546 (Mittel)

IMG_1547 (Mittel)

 

Auf die beiden Süßen Schnuckelchen treffen wir im Inneren des Tempels. Sie wohnen und leben dort „gemeinsam“ – offizielle Bezeichnung Tempelschüler wohl.

IMG_1548 (Mittel)

 

Irschend soon Guru!

IMG_1566 (Mittel)

 

Ganesha + …

IMG_1549 (Mittel)

IMG_1551 (Mittel)

 

Der Wohntrakt des Tempels. Heimat der Schnuckelchen.

IMG_1554 (Mittel)

 

Hinterausgang des Tempels und schon wider mitten im indischen Leben.

IMG_1562 (Mittel)

 

Wir verlassen wohlgelaunt Mandu und machen uns auf den Weg zu den Heiligabend-Feierlichkeiten. Nur ca. 120 km zu fahren, wir freuen uns auf einen ruhigen Nachmittag, ich will Bloggen, Petra will e-Mails schreiben, Kaffee trinken, draußen sitzen, Kuchen essen, schönen Weihnachtsfilm auf dem Notebook anschauen, so mit Doris Day, Cary Grant oder so – na eben gepflegt Weihnachten genießen. Indischen Sula-Champagner trinken … schön Essen …

Noch ein Foto mit einem der schönen Baobab-Bäume bei der Abfahrt in der Nähe von Mandu.

IMG_1569 (Mittel)

 

Unser Auto ist auch schon vorbereitet – ein Wenig Weihnachtsdekoration muss schon sein. Wir hatten es uns stimmungsvoll vorgestellt bzw. gewünscht. Entspannend nach all dem Lärm, dem Schmutz, den vielen Menschen der letzten Wochen.

IMG_1584 (Mittel)

IMG_1586 (Mittel)

IMG_1590 (Mittel)

IMG_1683 (Mittel)

 

Als wir allerdings nach den wenigen Kilometern vom Tage gegen 13:00 Uhr auf den angekündigten “Farmplatz” kommen, trifft uns der Schlag.

Wir hatten gedacht unsere Organisatoren hätten aus der Vergangenheit wenigstens ein Wenig gelernt. Anlässe und Möglichkeiten dazu hatte es in den letzten 6 Wochen Indien nun wirklich ausreichend gegeben. Pustekuchen, schlecht organisiert!

Wir alle aus der Gruppe hatten uns ein abgegrenztes, für Fremde nicht begehbares Terrain (Farmgelände) vorgestellt, wo wir mal ohne “neugierige indische Gaffer” in Ruhe unser Fest feiern können.

Komplette Fehlanzeige – schlimmer war es nie in Indien. Wir stehen auf dem freien Acker.

Wir sind stocksauer, das Weihnachtsfest geht voll daneben.

Wir haben auf unserem Stellplatz geschätzte etwa 1.500 Besucher im Laufe des Tages. Es sieht aus wie auf einer Automobilausstellung. Privatheit nicht möglich.

Noch am nächsten Morgen – vor Weiterreise werden wir belagert – können keine Außenklappe vom Wohnmobil aufmachen, ohne, dass direkt einer hinter uns steht und reinschauen will. Reagiert man unwirsch wird gegen das Auto geklopft, getreten … etc.

IMG_1572 (Mittel)

IMG_1573 (Mittel)

 

Kathrin und Manfred sind ebenfalls stocksauer, nicht auf die Inder … das Organisationskomitee!

IMG_1574 (Mittel)

 

Blicke aus der geöffneten Wohnmobiltür – neugierige Blicke in die geöffnete Wohnmobiltür … schnell wieder Tür zu machen.

 

IMG_0137 (Mittel)

IMG_0147 (Mittel)

 

Schweizerischer Weihnachtsschmuck – lustig, aber verbesserte mein Laune auch nicht!

IMG_0151 (Mittel)

 

Und wieder die Massen aus allen umliegenden Dörfern – mit ihren Fotohandys werden wir ständig fotografiert.

IMG_0152 (Mittel)

IMG_0154 (Mittel)

IMG_0159 (Mittel)

 

Selbst bis in die Abendstunden hinein, und auch später bei Dunkelheit, als wir vor dem Lagerfeuer sitzen, stehen Einheimische 1,50 Meter hinter unseren Stühlen und belagern uns. Wir haben jetzt eine gute Vorstellung, wie man sich als Tier im Zoo fühlen muss.

IMG_0160 (Mittel)

IMG_0162 (Mittel)

 

Der für uns völlig daneben gegangene Tag wird nicht alt – wir gehen früh zu Bett, wollen das Ganze einfach nur noch vergessen und hoffen auf ruhigere Tage in Nepal. Spätestens jetzt hat eigentlich auch der Toleranteste in der Gruppe die Schnauze voll von dieser Form des Reisen in Indien. Lasst uns Indien verlassen.

Im Paradies? – Goa

Cansaulim, Goa, 18.12.2012

 

Von Mumbai aus geht`s auf dem schnellsten Weg Richtung Goa – ca. 650 km, wenn man die schönere Küstenstraße fährt. Wir verlassen Mumbai in östlicher Richtung über das neu aus dem Boden gestampfte “New Mumbai”. Im Morgengrauen eine einzige Umweltkatastrophe. Die Luft ist so schlecht, dass ich ernsthaft Husten davon bekomme, überall liegt Müll herum, man kann nicht weit schauen – SMOG. Kopfschmerzen inklusive.

Überhaupt können wir in Europa soviel auf die Umwelt achten wie wir wollen – Länder wie Indien werden garantiert unseren Planeten in nur wenigen Jahre total ruinieren. Müllentsorgung Fehlanzeige. Die “lieben” Plastikflaschen fürs Trinkwasser, ohne die hier keiner (wir inklusive) Leben kann (Trinkwasserverschmutzung) werden bestenfalls im Garten verbrannt – schlechtestenfalls einfach in die Landschaft geworfen. Schon in Rajasthan wussten wir immer gar nicht wohin mit unserem Müll. Naive versuche unsererseits ihn an den Tankstellen abzugeben endeten mit der Aussage des Tankwarts, ich möge den Müll doch über die das Grundstück der Tankstelle abgrenzende Mauer werfen. Tja, was tun, wohin damit … über die Mauer.

 

Ein paar Müllbilder aus Indien – so richtig schöne hab ich natürlich nicht, wer fotografiert schon Müll?

IMG_1713

IMG_1714

IMG_1735

IMG_1815

 

Bestenfalls wird der Müll so entsorgt – sogar Kühe fressen ihn, weswegen wir die Vermutung hegen, dass die Milch in Indien auch eher künstlich ist – der Geschmack deutet ebenfalls darauf hin. Na, das hier hat zumindest Biomüll-Anteile!

IMG_1282

IMG_1283

 

Okay, das mit dem Müll in Indien musste ich mal loswerden.

 

Weiter zu unserer Fahrt nach Goa. Wir machen noch einmal unterwegs auf halber Strecke an einem Strand halt – auch nicht so ganz sauber aber durchaus erträglich. Dann laufen wir am nächsten Tag in einer anderen Welt, im Luxus des Park Hyatt in Goa ein. Alles piccobello, vom Feinsten inklusive Privatstrand – die Internet-Buchung war mal ein Volltreffer.

IMG_1165 (Mittel)

 

Urlaub von Indien ist angesagt! Puuhh, das haben wir uns aber in den harten Indien-Wochen auch wirklich redlich verdient.

Bloß kein indisches Essen, beim Stichwort Dal bekomme ich Schüttelfrost – das indische Personal ertragen wir gerne, da ausgesprochen höflich, zurückhaltend, nicht glotzend … und viele andere Dinge auch nicht (Stichwort: where are you from? Hier Fehlanzeige!).

Wir parken unsere Autos (Manfred und Viola sind dabei) direkt vor dem Hotel; bekommen einen Stromanschluss und sofort sind die Bell-Boys da, um unser Gepäck abzuholen. Erkläre ihnen, dass wir erst einmal den Kleiderschrank in Reisetaschen verpacken müssen – sie sind zunächst verwundert, dürfen ein Blick ins Mobil werfen und kommen eine Stunde später noch ein Mal und schaffen alles auf unsere Zimmer.

Wir genießen den Luxus eines 41 qm großen Zimmers mit Innen- und Außendusche. Wir verlieren uns darin manchmal sogar … sind wir nicht mehr gewohnt. Und ansonsten geht es da so zu … was soll ich viele Worte verlieren?

IMG_1125 (Mittel)

IMG_1127 (Mittel)

IMG_1128 (Mittel)

IMG_1131 (Mittel)

IMG_1133 (Mittel)

IMG_1135 (Mittel)

IMG_1140 (Mittel)

IMG_1143 (Mittel)

IMG_1145 (Mittel)

IMG_1153 (Mittel)

IMG_1155 (Mittel)

IMG_1159 (Mittel)

IMG_1163 (Mittel)

 

… der morgendlichen Zeitung (hmmm Luxus) auf`s Zimmer “Times of India” entnehme ich diese Anzeige – die muss in einfach den Blog. Nachmittags gibt`s dann gratis noch einen Ausdruck der FAZ – not bad! Lese ich täglich am Pool, soweit mein Augenlicht dies erlaubt. Der Ausdruck ist DIN A4.

yes we are independatnt

 

Wir gehen mal hier, mal da essen – meistens sind wir aber beim Italiener und trinken indischen Weißwein manchmal auch Roten, Marke Sula. Den kann man echt gut trinken. Gibt sogar einen Schampus von Sula extra brut – auch prima (es gibt insgesamt 6 Restaurants in der Hyatt-Anlage).

Einmal verlassen wir sogar die gar so heile Welt und besuchen nebenan ein Lobster-Restaurant am Strand. Dort geraten wir “leider” in eine laute russische Hochzeitfeier, die wohl schon seit den Mittagsstunden laufen muss (Alkoholpegel hoch – Kosaken-Tänze); ganz so schlimm war es dann aber doch auch nicht. Überhaupt ist Goa ein Wenig Russen-verseucht. Gott sei dank nicht die ganz unangenehme Sorte mit den dicken Dollar-Bündeln in der Tasche, den lauten Organen und dem für unser Gefühl schlechten Benehmen, die ich aus Berlin vom Kudamm kenne.

IMG_1164 (Mittel)

IMG_1167 (Mittel)

IMG_1170 (Mittel)

IMG_1173 (Mittel)

 

Sooo, Schluss mit dem Werbefilm fürs Hyatt – nach einer Woche wurde mir dann doch langweilig. Petra noch nicht. Aber ich habe mir mit Manfred und Viola, die uns ins Hyatt begleitet haben, ein Taxi für einen Tag gemietet.

Wir fahren zunächst Richtung Panjim, der alten portugiesischen Hauptstadt Goas. Goa war 1510 bis 1961 portugiesische Kolonie. Das merkt man hier überall – am Fahrstil (europäischer), an den vielen christlichen Kirchen, den schönen alten Anwesen und Häusern etc.

Unterwegs noch einen Stop beim Toyotahändler – ich wollte nämlich schon die ganze Zeit Ölfilter-Nachschub kaufen, habe aus unerfindlichen Gründen nämlich nur einen mitgenommen. Die Gelegenheit ist günstig. Ich bekomme auch glatt drei der begehrten Teile für den Landcruiser. Sind ja noch ein paar Kilometer bis ins Landcruiser-Land “Australien”.

Weiter geht es zunächst in die Stadtteile Panjim`s mit viel alter portugiesischer Bausubstanz. So gar nicht indisch! Europa.

IMG_1176 (Mittel)

IMG_1179 (Mittel)

IMG_1183 (Mittel)

IMG_1184 (Mittel)

IMG_1186 (Mittel)

IMG_1188 (Mittel)

IMG_1192 (Mittel)

IMG_1193 (Mittel)

 

Die Vespa wiederum ist allerdings sehr indisch – wer`s nicht weiß, es fahren nirgendwo auf der Welt mehr Vespas wie in Indien. Lizenzbauten. Und nicht nur die Vespa, auch die Ape ist überall vertreten. Als TukTuk wie auch als Lastentransporter.

IMG_1194 (Mittel)

 

Und schöne alte Autos hat`s wohl auch mal gegeben. Die aktuelle Design-Abteilung von TATA würde ich komplett entlassen. Selbst der Indien-Smart mit Namen TATA Nano ist komplett hässlich – okay Geschmacksache!

IMG_1195 (Mittel)

IMG_1197 (Mittel)

IMG_1202 (Mittel)

 

Dann weiter in die Innenstadt, in der von wenigen Gebäuden abgesehen (hab fast alle fotografiert, s.u.) nicht mehr so viel von Portugal zu sehen ist. Wir machen einen Rundgang, ich kaufe ein Nokia-Handy Modell “einfach” für umgerechnet € 12. Auswählbare Sprachen Englisch (Gott sei Dank!) und Hindi. Ansonsten auf die Bedienung von Analphabeten vorbereitet. Sprachzeitansage, den Kontakten können unterschiedliche Comic-Köpfe und Zeichen zugewiesen werden … etc. Mein anderes Einfach-Handy für die inländischen Prepaid-Karten hat nämlich den Geist aufgegeben.

IMG_1204 (Mittel)

 

Christenland eben!

IMG_1206 (Mittel)

IMG_1208 (Mittel)

IMG_1210 (Mittel)

IMG_1214 (Mittel)

IMG_1215 (Mittel)

IMG_1217 (Mittel)

IMG_1226 (Mittel)

 

Was diese Herren hier bewachen? Wachbataillon letzter Portugiesen, englischer Pfadfinder?

IMG_1229 (Mittel)

IMG_1230 (Mittel)

 

Nach dem Rundgang durch die City lassen wir uns zur Aguada Fortress fahren, einer alten portugiesischen Burg mit Leuchtfeuer, die die Mündung des Flusses bzw. die Hafeneinfahrt von Panjim bewacht. Von hier hat man u.a. einen super Blick auf die auf der anderen Seite gelegene Stadt.

IMG_1236 (Mittel)

IMG_1237 (Mittel)

IMG_1238 (Mittel)

 

Der Rückweg bzw. der Weg nach Old Goa, unserem nächsten Ziel führt durch schöne Mangroven-Wälder. Die hier liegenden Boote sollen nach Auskunft unseres Fahrers morgens Touristen zu den Delphinen fahren.

Goa 16.12 (89) (Mittel)

Goa 16.12 (90) (Mittel)

 

Nach 40 Minuten Fahrt kommen wir in Old Goa an. Wir Laien und Lonely-Planet-Lesemuffel hatten uns einen schönen alten Ort mit alten portugiesischen Häusern und mehreren Kirchen vorgestellt, vielleicht noch ein paar stilvolle Cafe`s – nein, so ist das aber gar nicht, kein Ort, keine Häuser, hier stehen nur noch Kathedralen bzw. Kirchen, Basiliken, Konvente, Klöster – insgesamt etwa 10 Gotteshäuser oder Ähnliches auf engstem Raum.

Ab 1510 hatte die Stadt Old Goa einen meteorenhaften Aufstieg als Großstadt – es galt als das Rom des Ostens und hatte zeitweise mehr Einwohner als London bzw. Lissabon. Cholera und Malaria-Epedemien führten später aber zur Totalaufgabe und dem weitgehenden Schleifen der Stadt – bis auf die Gotteshäuser. Endgültig wurde die Hauptstadt Goa`s dann 1843 nach Panjim verlegt.

 

Zunächst gehen wir an der eigentlichen Hauptattraktion Se Cathedral vorbei …

IMG_1244 (Mittel)

IMG_1248 (Mittel)

 

Richtung Basilika Bom Jesus, fertiggestellt im Jahr 1605.

IMG_1250 (Mittel)

 

Der Publikumsandrang insbesondere seitens indischer Touristen (Christen) ist hoch, denn hier liegt der Schutzpatron Goas St. Francis Xavier begraben.

IMG_1253 (Mittel)

IMG_1265 (Mittel)

IMG_1255 (Mittel)

IMG_1259 (Mittel)

IMG_1260 (Mittel)

IMG_1262 (Mittel)

 

… und dann `rüber zu Se Cathedral – auf dem nächsten Foto das rechte Gebäude. Die größte Kirche in Old Goa und auch die größte Kathedrale in ganz Asien mit 76 Metern Länge und 55 Metern Breite. Der Bau wurde begonnen bereits im Jahre 1562 auf Geheiß des portugiesischen Königs Dom Sebastiao, fertiggestellt wurde die Kathedrale 90 Jahre später.

IMG_1269 (Mittel)

IMG_1272 (Mittel)

IMG_1274 (Mittel)

IMG_1278 (Mittel)

 

Und, dann waren die schönen Tage in Goa auch schon vorüber – schneller als gedacht, pofff alles vorbei mit der schönen Seifenblase –  geplatzt, wir müssen wieder zurück in den indischen Alltag … und freuen uns schon auf Nepal, wo wir Silvester in Ruhe verbringen wollen. Mal wieder was tun is auch nicht so schlecht.

IMG_1281 (Mittel)