Wir starten am 21.2.15 in der Frühe von Punta Arenas Richtung dem nahegelegenen Otway Bay Reserve, einem Schutzgebiet für Magellan-Pinguine. Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir das Eingangstor zum Park – Tickets werden gekauft und wir begeben uns auf die Suche nach den putzigen Vögeln.
Links neben der chilenischen Flagge zu sehen die Flagge der Region Magellan mit den Sternen, die das Kreuz des Südens symbolisieren.
Am Otway Seno nisten etwa 11.000 Tiere in einer weiten Wiesenlandschaft. Sie verbringen nur die Sommermonate hier. Ende März ziehen sie sich in wärmere Gewässer zurück und kehren, ohne zwischendurch an Land zu gehen, erst Ende Oktober wieder hierher zurück.
Um sie nicht zu stören, dürfen nur die Holzstege als Wege sowie die Aussichtsplattformen benutzt werden.
Schon bald entdecke ich den ersten Pinguin. Es sind Magellan-Pinguine. Sie sind gemessen an ihren Artgenossen recht klein, werden etwa 70cm hoch und wiegen bis 4 Kilo. Charakteristisch ist der schwarz-weiße Kopf sowie der schwarze Streifen rund um die Brust.
Pinguine sind flugunfähig, legen i.d.R. zwei Eier, brüten (Männlein und Weiblein abwechselnd) in Kolonien, ernähren sich von Meerestieren, sind exzellente Schwimmer und schwerfällige Läufer. Da ihr Schwerpunkt in der Mitte des Körpers liegt, sieht ihr Gang so watschelnd bzw. putzig aus. Ich geh mal weiter und entdecke einen Unterstand am Strand.
Dort ist zunächst großes Gedränge, das legt sich aber bald und ich kann in aller Ruhe den Männchen beim gegenseitigen “Wichtigtun” zusehen.
Videos:
https://www.dropbox.com/s/ryqhpjyinww3hsq/Pinguine%201.MOV?dl=0
https://www.dropbox.com/s/uwbkypi0k8fz0vy/Pinguine%202.MOV?dl=0
Mein erster Pinguin steht auf dem Rückweg immer noch da. Vorweg: er bewegt sich! Will wahrscheinlich Tschüss sagen.
Weitergeht es Richtung Torres del Paine Nationalpark. Patagonien – außer Schafen nix. Selbst diese sieht man nicht in Massen, denn so ein Schaf braucht zum Überleben mindestens 1,5 Hektar Weidefläche, in manchen Regionen sogar bis zu 5 Hektar.
Raststätte – Mittagspause.
Außer Suppe ist alles “aus”. Dann eben grüne Suppe – hatte im Laufe des Nachmittags allerdings noch ausführliche Gespräche mit den grünen Ingredienzien.
Weiter Richtung Puerto Natales …
… wo wir spätnachmittags ankommen. Ich steige aus dem Auto aus, um mir die Bucht bzw. den Fjord anzuschauen und werde, kaum, dass ich draußen bin beinahe vom Wind umgeblasen. Hola – patagonische Winde!
Der Fjord Ultima Esperanza bei Puerto Natales.
Der 25.000 Einwohner-Ort Puerto Natales soll nicht sehenswert sein, daher geht es gleich weiter nördlich Richtung Torres del Paine Nationalpark, wo wir gegen Abend ankommen. Im Hintergrund das Paine-Massiv bereits zu erkennen.
Blick … aus meinem Hotelzimmer im Hotel Rio Serrano.
… vom Hotel aus.
Am nächsten Morgen brechen wir zur Besichtigungstour in den Nationalpark auf. Das Wetter ist erstmals auf der Reise nicht so ideal, es ist trüb und sehr sehr windig, aber regnen tut es nicht.
Der Nationalpark erstreckt sich um die Berggruppe der Cordillera del Paine, einem Teil der Andenkordillere, die hier bis in die patagonische Ebene hineinragt. Paine heißt in der Sprache der Tehuelche (indigene Ureinwohner) „himmelblau“, Torres del Paine also etwa „Türme des blauen Himmels“. Der höchste Gipfel ist der Cerro Paine Grande mit 3012 m.
Die „Torres del Paine“ sind das eigentliche Wahrzeichen des Nationalparks – drei nadelartige Granitberge mit unterschiedlich farbigen Granitformationen, die zwischen 2.600 und 2.850 m hoch sind. Daneben gibt es noch einige weitere bemerkenswert aussehenden Bergspitzen im Paine-Massiv.
Große Teile des Nationalparks sind vergletschert. Der bekannteste Gletscher ist der Grey-Gletscher, der in den Lago Grey “kalbt”. Zunächst geht es zum Grey-Gletscher bzw. dem vorgelagerten Gletschersee. Vorbei am Grey-Hotel, einem der ursprünglich nur drei Hotels, die direkt im Nationalpark liegen.
Im Hintergrund der Gletscher, rechts einige seiner “Kälber”.
Es wird eine sehr windige, besser stürmische Wanderung, die Bootstouren, die sonst bis zum Gletscherrand führen sind leider wegen der schlechten Bedingungen ausgesetzt.
Um uns dann wenigstens zu Fuß dem Gletscher ein Wenig zu nähern (Strand des Gletschersees) müssen wir zunächst einmal um die Bucht herum und über den Abfluss des Sees, den Grey-Fluss hinüber.
Gletschersee mit Paine-Massiv.
Ich laufe noch weiter ein großes Stück über den Strand, was wegen des sehr starken Windes gar nicht so einfach ist, um mehr von dem Gletscher zu sehen zu sehen bekommen. Leider wird das nix, da man nicht wirklich um die Ecke rum auf den Gletscher sehen kann. Also bleibt`s bei einem sehr, sehr windigen Spaziergang.
Zurück zum Auto und Weiterfahrt durch den Nationalpark.
Verschiedene Fotostopps – hier die sogenannten “Cuernos del Paine” (bis 2.600 m) mit Greyfluss im Vordergrund. Cuernos sind übersetzt “Hörner”.
Schön zu sehen hier die verschiedenen Granitschichten des Massivs, die bei besserer Beleuchtung die Schönheit des Massivs mit ausmachen.
Ein weiteres der ursprünglich nur drei im Park gelegenen Hotels, die Hosteria Pehóe, über eine kleine Brücke erreichbar idyllisch auf einer Insel im Lago Pehóe gelegen.
Lago Pehóe.
Weiterfahrt zum Salto Grande unterhalb der Cuernos del Paine.
Wanderung zu einem Aussichtspunkt am Lago Nordenskjöld, benannt nach dem schwedischen Geologen Otto Nordenskjöld. In den Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts leitete Nordenskjöld mehrere mineralogische Expeditionen in Patagonien.
Am 17. Februar 2005 brach ein verheerender Waldbrand im Park aus. Dabei wurden mehr als 15.000 Hektar Wald vernichtet. Ein weiteres Feuer Ende Dezember 2011/Anfang 2012 zerstörte über 14.000 Hektar Wald. Beide Brände wurden durch Unachtsamkeit von Touristen verursacht. Die etwas gespenstisch weiß erscheinenden Bäume sind Überreste des abgebrannten Waldes.
Weitere Bilder von der Wanderung.
Aussichtspunkt Los Cuernos del Paine mit vorgelagertem Lago Nordenskjöld. Leider miese Belichtungsverhältnisse.
Zurück zum Auto und zum Abschluss des Tages Weiterfahrt zur Cascada del Paine (Wasserfall des Paine-Flusses). Im Hintergrund die berühmten Torres del Paine. Heute leider unspektakulär.
Zusammenfassend, auch wenn auf dem Fotos nicht erkennbar, da kein ideales Wetter zum Fotografieren war, ein durchaus sehr beeindruckender Tag.
.