… hinein in den Iran

Nach mehrstündigem Grenzübertritt erreichen wir tatsächlich iranischen Boden. Die Armenier wollten uns gar nicht gehen lassen. Wir mussten – wie schon bei der Einreise – noch mal eine Gebühr für Irgendetwas zahlen. Und neugierige Menschen auf armenischer Seite mussten mehrfach unser Auto von Innen und von Außen begutachten, beklopfen etc. Als am hartnäckigsten stellten sich die Allierten der Armenier, die “Russen” heraus, die die Grenze bewachen sollen. Einer wollte anlässlich einer näheren Untersuchung unserer Schubladen unbedingt meine teure Taschenlampe geschenkt bekommen. Als ich mich auf ein “njet” mit ihm verständigen wollte, fing er mit hartnäckigen Tauschverhandlungen an. Ich hatte am Ende Glück und durfte meine Taschenlampe doch behalten und muss jetzt nicht mit einem russischen Modell “rumfunzeln”.

 

Wir fahren über einen Fluss (die Grenze) und werden bei unsrem Auftauchen sofort sehr freundlich begrüßt – wir sind auf iranischer Seite. Auch hier dauern die Formalitäten natürlich lange, aber immer freundlich und zuvorkommend – nix vom strengen Sowjet-Stil und der leicht muffeligen Art der Georgier und Armenier! Das Carnet de Passage (Zolldokument muss gestempelt werden) etc. und die Damen müssen erstmalig Kopftücher tragen. Meine “Aische” hat sogar ein schönes Foto im Visum!

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Wir haben Glück und müssen für den Iran keine pauschale Diesel-Steuer entrichten; normalerweise pro Auto etwa € 250,00.

Hintergrund: jeder Iraner bekommt eine Kraftstoff-Karte ähnlich einer Kreditkarte. Mit dieser kann er an den Tankstellen täglich nur eine bestimmte, aber für seinen Bedarf ausreichende Menge Sprit zu etwa 0,04 € pro Liter tanken. Dies soll dem Schwarzhandel vorbeugen. Als Tourist zahlt man normalerweise die Diesel-Steuer und bekommt dann auch so eine Karte; man tankt dann auch zu 0,04 € pro Liter. Bekommt man – wie wir – keine, muss man den erschreckend hohen Preis von etwa 0,08 € pro Liter zahlen. Eine komplette Tankfüllung bei mir mit 180 Litern Diesel kostet dann etwa € 15. Irgendwie doch ganz erträglich angesichts der etwa 4.000 km die wir im Iran zurücklegen werden  – auch wenn die Karre seither rußt und stinkt.

 

Nach den Formalitäten geht`s weiter zum Übernachtungsplatz – entlang der hochbewaffneten Grenze zu Armenien und einer Enklave Aserbeidschans. Die Natur ändert sich mal wieder – es wird karger und wüstiger … und nachts kälter (nur noch 7 Grad C morgens); aber superschön!

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Erst am nächsten Tag verlassen wir das hochgerüstete Grenzgebiet Richtung Tabriz.

One reply

  1. widu15 sagt:

    Liebe Petra, lieber Dietrich,
    oh, wie ist das cool, was Ihr macht. Wir hatten uns zuletzt in Batumi eingeklickt und wirklich gerätselt, wie Ihr weiterfahrt. Iran hatten wir eigentlich ausgeschlossen und eher vermutet, dass Ihr Richtung Norden nach Kasachstan fahren würdet. Oder per Schiff über das Kaspische Meer, falls das überhaupt geht.

    Aber nein, Ihr habt die viel coolere Route nach Iran genommen Wie sehr ich Euch beneide. Ich hatte mir vor ca 10 Jahren das Buch Transasia – Vom Bosporus zum Gelben Meer gekauft. Die Route – nach wie vor ein Traum von mir (Christoph) – läuft auch via Iran. Schön, dass das geht.

    Weiterhin gute Fahrt. Wir sind in Gedanken bei Euch. VG Marlies und Christoph

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