Daily Archives: 21. November 2012

Dehli – Hauptstadt Indiens

Die Einfahrt nach Dehli mit dem Auto um die Mittagszeit enttäuscht meine Erwartungen in keinster Weise – es geht um Zentimeter – gefühlte Millimeter. Aber wir schaffen es ohne Berührungen mit dem Toyota durch den höllischen Verkehr zu kommen – und irgendwie macht es eigentlich auch Spaß so zu fahren. Das liegt daran, dass der Inder eher defensiv fährt und selten wirklich bockig ist – er zieht dann einfach zurück.

Wir haben einen Stellplatz, nicht ganz im Zentrum, aber relativ ruhig beim Indian Mountaineering Institute – in der Nähe des Flughafens – mit gigantischer Kletterwand im Garten.

Nach der Ankunft: Petra wäscht ein Kesselsche Bundes; mein restlicher Tag gilt dem Auto. Ich tausche die Räder von hinten nach vorne und umgekehrt. Sie fahren sich hinten infolge des größeren Gewichtes doch wesentlich stärker ab als vorne, wir haben jetzt ca. 30.000 km gefahren; inkl. Nordkap natürlich. D.h. 15.000 km bis nach Dehli etwa.

Die Biester sind ganz schön groß und schwer – sehen gar nicht so aus. Na, es dauert eben. Rad `runter, Ersatzrad d`rauf, Rad `runter, Rad d`rauf etc. … einmal rund das ganze Spielchen.

Und kurz vor Feierabend will ich noch die zwölf Schmiernippel “untertage” (Kardanwellen und Blattfedern bzw. Querlenker) mit Fett befüllen. Die von mir gekaufte extra kleine Fettpresse (immer schön Platz sparen) wird mit Fett gefüllt, aber es kommt um`s verplatzen nichts da `raus, wo es eigentlich `rauskommen sollte – ok ein Wenig an der Seite, aber eben nur an der Seite. Als ich dann nach 20 Minuten rumprobieren doch die Nase voll habe von dem blöden – leider nicht ganz billigen Teil – leihe ich mir von Jörn, der nebenan an seinem alten Rundhauber-Mercedes schraubt, seine billige Fettpresse aus dem Baumarkt aus. Die funktioniert perfekt und bis Sonnenuntergang bin ich auch mit den Nippelchen fertig.

Am nächsten Morgen geht es ins Zentrum von Dehli. Wir haben nichts Spezielles Besichtigungsmäßiges vor, da wir beide schon zwei Mal in Dehli waren. Wir nehmen zunächst ein TukTuk bis zum Conaught-Place. Dies ist der klassische Shopping-Mittelpunkt Dehli`s, lässt man die Shopping-Center mal außen vor. Ein riesiger kreisrunder Platz in britischer Kolonialarchitektur mit Läden über Läden ansatzweise westlichen Stiles.

DSCN4152 (Mittel)

 

Dort treiben wir uns den halben Tag herum. Ich kaufe einen Ersatz-Akku für meine neue Kamera (Canon G1x), die aus Deutschland eingetroffen ist – irgendein sehr entfernt bekannter Pilot hat sie mitgebracht.

Wir schaffen es, nachdem wir etwa 6 Geldautomaten durchprobiert haben, einen zu finden, der auch Geld hergibt. Aber immer nur Rs 10.000er-weise (ca. 135 €).

Ferner erstehen wir einen Lonely Planet India und deutsches Brot bei Wenger & Co. Lecker, endlich mal wieder halbwegs vernünftiges Brot.

IMG_0002 (Mittel)

 

Und last but not … statten der Firma Mc Donalds einen Besuch ab. Leider gibt es nur Chicken Burger – die schmecken nicht wirklich.

Dann nehmen wir das nächste TukTuk und fahren zum Kan-Market – das ist eine Art Markt mit Geschäften für Expats und Botschaftsangehörige in Dehli. Auch hier entdecken wir  noch dies und das an westlichen Lebensmitteln. Salami und Schinken vom Lidl, Käse, Orangenmarmelade etc. Wird alles hamsterartig eingekauft. Danach geht´s mit einem überladenen TukTuk zurück zum Stellplatz. Wer weiß, wann es wieder Salami gibt?

Abends kommt seitens Max der Wunsch auf, mal richtig gut essen zu gehen. Er hat ein Steak Restaurant ausgesucht. Klar sind wir dabei. Wir fahren mit dem Taxi hin und speisen fürstlich mit Weiß- und Rotwein etc. Hat aber auch einen stolzen Preis – was soll`s! Auch hier gilt, wer weiß, wann`s wieder so etwas gibt.

DSCN3963 (Mittel)

 

Tags darauf haben wir uns mit Manfred und Viola zum Städte-Trip verabredet. Die wollen zunächst ins Rote Fort – da wir dies auch noch nicht von Innen gesehen haben, fahren wir mit den Beiden in einem uralten Ambassador-Taxi da hin. Zunächst bestehen seitens Petra Zweifel, ob wir mit dem Teil auch ankommen werden, aber das alte Auto packt das. Trotzdem bleibt Zeit, bei Tempo 35 km die indische Zeitung zu studieren und kurz die Formel 1 Ergebnisse zu checken. Dann wird aber wieder streng nach draußen auf das pralle indische Leben geblickt.

DSCN4088 (Mittel)

DSCN4022 (Mittel)

DSCN3998 (Mittel)

DSCN4006 (Mittel)

DSCN4093 (Mittel)

 

Dort am Roten Fort angekommen starten wir mit der Besichtigung der riesigen Anlage – leider – zumindest teilweise – schon ein Wenig heruntergekommen, aber dennoch sehr schön.

DSCN4105 (Mittel)

 

Manfred schwelgt in Erinnerungen – er hat in der Anlage vor fast einem halben Jahrhundert mit seiner Frau eine Woche im VW-Bus campiert. Damals ging das wohl noch.

DSCN4110 (Mittel)

DSCN4112 (Mittel)

DSCN4114 (Mittel)

DSCN4115 (Mittel)

DSCN4118 (Mittel)

DSCN4126 (Mittel)

DSCN4130 (Mittel)

DSCN4135 (Mittel)

DSCN4142 (Mittel)

 

Nachdem wir das Rote Fort wieder verlassen – Blick auf den großen Hindu-Tempel gegenüber dem Roten Fort.

DSCN4143 (Mittel)

 

Weiter geht`s im Programm: Zu Viert im TukTuk (ganz schön eng) auf dem Weg zur Main Basar Road (Backpacker-Gegend). Dort wollen wir auf einen Tip hin in einem Roof-Top Cafe bzw. Restaurant etwas Essen und/oder Trinken.

DSCN4147 (Mittel)

 

Die letzten Meter geht es dann wieder zu Fuß – die Gegend ist natürlich in jeder Beziehung ein Wenig rauher! Insbesondere die Nase meldet Alarm! Unangenehme Pipi-Gerüche mischen sich mit allem Möglichen. Der Inder pinkelt wo er steht und geht, die Inderin steht ihm in Nichts nach und tut`s im Sitzen. Auch Kacken ist überall üblich – bei beiden Geschlechtern in der Hocke und überall, auch auf dem Mittelstreifen. Is auch klar, wenn man auf dem Mittelstreifen wohnt, will man ja nicht noch die Straße überqueren müssen. Gewöhnungsbedürftig!

DSCN4153 (Mittel)

DSCN4159 (Mittel)

 

Trotzdem eine sehr schöne und lebendige Gegend – vielleicht ein Wenig Backpacker-Tourismus verseucht. Man erkennt es an den Auslagen der Geschäfte. Hängerchen, Schilums, Jesuslatschen …

DSCN4167 (Mittel)

DSCN4168 (Mittel)

 

Und dann hinauf ins Roof-Top Cafe. Der Blick ist Klasse, aber der Service “lamentable” – es dauert fast zwei Stunden, bis ich ein auch noch schlechtes Sandwich bekomme.

DSCN4169 (Mittel)

DSCN4170 (Mittel)

DSCN4178 (Mittel)

DSCN4183 (Mittel)

 

Danach geht`s zu Fuß noch einmal zum Conaugth Place – auch Manfred und Viola wollen bei Wenger & Co. Brot kaufen. Und wir laufen mit ihnen noch einmal rund, bevor die “Tea-Time” näher rückt. Wir wollen zum “High Tea” ins Imperial-Hotel; sozusagen dem „Oriental“ oder „Peninsula“ von Dehli. Ist nicht weit, nur 10 Minuten zu laufen.

DSCN4190 (Mittel)

DSCN4191 (Mittel)

 

Dort angekommen müssen Manfred und ich erst mal vor dem schicken Jaguar posen. Dann geht`s rein! Und wir lieben ihn mal wieder, den Luuuxuuus. Haaaach ist das aaangeeeeneeehhhhm. Zum englischen Tee gibt`s die passenden Häppchen und Kuchen, danach noch ein Glas Wein bzw. Bier in der Bar und wir sind toootaaal glücklich. Zunächst überlegen wir noch, ob wir nicht auch zum Dinner bleiben sollen. Wir haben aber alle  nicht so richtig Hunger, daher entscheiden wir uns für die Heimfahrt.

DSCN4194 (Mittel)

DSCN4198 (Mittel)

DSCN4199 (Mittel)

 

DSCN4200 (Mittel)

DSCN4202 (Mittel)

DSCN4203 (Mittel)

DSCN4205 (Mittel)