Nachdem wir den Salzsee bei Runiz verlassen haben geht es weiter Richtung Grenze Pakistan über Kerman, Bam, Zahedan nach Mirjaveh.
Zusammengefasst gibt es diese Tage viel Gegend zu sehen – das soll nicht abwertend klingen, wir genießen die Landschaft. Nur gibt es nicht so sehr viel zu berichten. Menschen sieht man außer in den von uns zum Schlafen angelaufenen Städten nur wenige – das Land ist dünn bzw. von unsichtbaren Nomaden besiedelt.
Je weiter man in den Osten des Iran bzw. die iranische Seite von Belutschistan vordringt, desto besser wird man bewacht. Auch den Iranern ist das Machtvakuum in Afghanistan bzw. im pakistanischen Teil von Belutschistan nicht geheuer. Hinzu kommt das Problem des Opium-Schmuggels über die Grenzen in den Iran. Angeblich sollen es 30% des Welthandels sein. Und der Iran versucht jegliche schlechte Nachrichten in der Weltpresse zu vermeiden – er ist sowieso einer der Bad Guys der Weltpresse. Zu recht oder unrecht, man weiß es nicht so richtig. Die Bevölkerung des Iran will jedenfalls nach unserem Eindruck keinen neuen Krieg. Schon eher eine neue Regierung in Tehran.
Wachturm
Weiter geht`s … wohl meistens rechts `rum!
Drogenkurier oder einsames Dromedar?
Weitere Bewacher – wirkt schon ein Wenig einschüchternd …
… obwohl diese Herren hier eigentlich ganz freundlich wirken.
Unsere innere Spannung steigt zwangsläufig mit der näher rückenden pakistanischen Grenze. Was wird uns dort erwarten – sind wir doch zu blau-äugig. Die Anzahl der Police-Checkpoints steigt stetig. An einem Checkpoint werden wir sogar kurz freundlich aufgehalten. Man meint, wir dürften nur im Konvoi weiter fahren. Das stellt sich jedoch nach einem Telefonat als falsch heraus. Die Nervosität der Iraner mit uns Touristen, denen ja Nichts passieren soll, ist gewaltig.
Wir nähern uns der Grenze. Hinter dem Zaun ist bereits Pakistan.
Auch diese Herren warten auf den Grenzübertritt nach Pakistan.
Die Grenzformalitäten auf iranischer Seite dauern dann unerwarteter Weise wesentlich länger, als bei der Einreise. Logisch ist das nicht. Wir verbringen den Tag bis zum Nachmittag damit.
Dann dürfen wir `rüber nach Pakistan. Nach der iranischen Grenz-Tortur erscheinen uns die Pakistani geradezu locker. Trotzdem schaffen wir an diesem Tag nicht mehr das gesamte Prozedere; das Carnet de Passage (Zoll-Dokument für die Einfuhr des Autos) bekommen wir erst am nächsten Tag ausgehändigt. Aber der Abend wird spannend. Wir übernachten mit den Lkw-Fahrern auf dem Zollhof von Taftan. “Alles so schön bunt hier …” (Nina Hagen – Zitat).
Teilweise erscheinen die Könige der Landstraße nicht ganz nüchtern … auch die Luft um den Zoll-Hof riecht nach bekannten Rauschdrogen. Alkohol ist hier wohl nicht im Spiel.
… und bunt geht es weiter.
Man meint ihn irgendwie zu kennen, tut ihm aber sicher unrecht – der Mann ist bereits tot.
Wir gehen trotz der guten Show früh ins Bett, denn am nächsten Morgen geht es mal wieder zeitig los – hinein nach Pakistan.