Daily Archives: 8. Februar 2015

… más Santiago de Chile

Nach einem sehr anstrengenden Flug mit Zwischenstation in Madrid komme ich am Morgen des 8. Februar wieder in Santiago de Chile an. Ich hatte über die Fluggesellschaft LAN viel gutes gelesen; das Flugzeug war auch nagelneu, eine Boeing Dreamliner. Soweit so gut … aber die Sitze waren grausam eng. Nicht nach vorne, da war genug Beinfreiheit, aber in der Breite, mein Nachbar und ich wussten immer gar nicht wohin mit unseren Schultern. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Hoffentlich gibt`s auf dem Rückflug einen Airbus.

Es ist Sonntag in Santiago und Sommerferienzeit. Demgemäß herrscht Ruhe in der Stadt. Nach dem Einchecken im Hotel Galerias im alten Stadtzentrum unternehme ich einen ersten Rundgang. Ich will mir bevorzugt die Dinge anschauen, die ich das letzte Mal, als ich hier war nicht ansehen konnte. Sonntagsspaziergang durch`s alte Zentrum.

 

Altes Bankgebäude nahe der Börse

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… meine aktuelle Lieblingsbank – Santander Bank

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Denkmal für Salvador Allende

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Ich erreiche den Plaza de la Constitucion mit dem Präsidentenpalast “La Moneda”. Hier beging am 11. September 1973 Salvador Allende Selbstmord, als die Militärs des erst wenige Wochen zuvor von ihm persönlich ernannten Oberbefehlshabers Pinochet den Palast stürmten.

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Weiter geht`s in Richtung des zentralen Platzes der Stadt, der Plaza de Armas. Dieser Platz war bei meinem letzten Besuch im August noch eine riesige uneinsehbare Baustelle. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen, nur an der Kathedrale wird noch herumgewerkelt. Es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Man sitzt im Café oder unter Bäumen im Schatten, es sind etwa 35 Grad.

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Die Kathedrale aus dem späten 18. Jahrhundert.

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Correo Central (Hauptpost) links und rechts daneben der Palacio de Real Audiencia an der Nordseite des Platzes. Letzterer wurde ursprünglich von den spanischen Kolonialherren als Dienstsitz genutzt.

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Sehr viele wirklich alte Gebäude gibt es in Santiago nicht bzw. sie mussten häufiger wieder aufgebaut werden – die Stadt wurde immer wieder von verheerenden Erdbeben heimgesucht. Geschäftshaus an der Ostseite des Platzes.

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Rollende Empanadas.

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Nationalhistorisches Museum

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Von der Plaza de Armas aus steuere ich den Mercado Real an. Ursprünglich als Ausstellungshalle für chilenische Künstler gebaut. Geplant von Gustave Eiffel. Die Eisenkonstruktion wurde in England gefertigt und in Santiago zusammengebaut. Doch bereits bald nach Fertigstellung 1872 musste die Kunst wieder weichen und das Gebäude wurde von da an als Markthalle genutzt. Seit einigen Jahren ist es aber nur noch Fischmarkt und Fresstempel.

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Das Angebot an Meeresgetier ist überwältigend. Spätestens nach einem Rundgang meldet sich der kleine Hunger auch bei mir und ich bin reif für ein spätes Mittagsmahl. Vorspeise Fischtartar, Hauptgang gebratenen Tiefseeaal mit einem Gläschen Sauvignon Blanc. Lecker. Was es hier so an Meeresgetier gibt – aber auch kein Wunder bei etwa 4.000 Kilometer Küste in Chile.

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Puuh, und dann wieder raus in die Mittagshitze. Schleppe mich (Sauvignon Blanc) wieder zur Plaza de Armas …

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… und genieße dort in aller Ruhe einen großen Café Cortado. Für ausreichend Unterhaltung sorgen die Passanten, Bettler etc.

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Dann erst mal wieder Richtung Hotel – mir steckt doch noch der Flug in den Knochen und ich will abends noch auf den nahegelegenen Hausberg, den Cerro Santa Lucia (da war ich noch nicht) und ins Barrio Lastarria. Dort soll es eine überragende Weinbar geben.

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Straßenmusikanten unterwegs halten mich auf. Superentspannte Atmosphäre.

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Im Hotel Galerias etwa eine Stunde Siesta, dann geht`s wieder raus.

Über die Hauptverkehrsader Santiagos, die Av. O`Higgins Richtung Cerro Santa Lucia. Heute mal kein brüllender Verkehr – relative Ruhe.

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Vorbei an der Iglesia de San Francisco, der ältesten noch erhaltenen Kirche Santiagos. Sie wurde 1586 erbaut und hat allen Erdbeben getrotzt. Ihr Turm wurde 1857 hinzugefügt – die drei Vorgänger hatten die Erdbeben dann doch nicht überlebt.

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Und hier geht`s hinauf zum Cerro Santa Lucia, einer prunkvoll gestalteten Parkanlage mit Wasserspielen etc.. Auf dem über 70 Meter über Stadtniveau aufgetragenen Hügel gründete Pedro de Valdivia 1541 die Stadt. Einige der spanischen Befestigungen haben den Zahn der Zeit überstanden – so die unten auf dem Foto zu sehende Kanone. Der Park wird intensiv genutzt, man sieht viele Familien, Liebespaare, pubertierende Teenager … etc. und, man hat einen super Blick über die Stadt und auf die Anden.

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Großstädtische Wohnsilos.

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Blick Richtung Providencia und dem Geschäftszentrum Santiagos mit dem Costanera Tower.

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Neubauten über Neubauten – so weit das Auge reicht. Im Hintergrund die Anden nahezu ohne Schnee. Im August letzten Jahres war das noch anders.

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Aussichtsplattform auf der Spitze des Hügels.

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Cerro San Cristobal (links) und Costanera Tower, mit 303 Metern das höchste Gebäude Lateinamerikas.

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Auf der anderen Seite des Cerro wieder hinunter landet man automatisch im sympathischen Viertel Barrio Lasterria.

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Es ist etwa 19:00 Uhr und ich steuere die Weinbar an. Habe vor um 21:00 Uhr im Bett zu liegen, am nächsten Morgen ist nämlich 5:30 Uhr Aufstehen angesagt – wir haben einen frühen Flug nach Temuco in Araukarien.

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Bocanariz bedeutet übersetzt etwa Mundnase. Es gibt mehrere Hundert chilenische Weine in der Bar. Die Adresse hatte ich auf der Suche nach neuen Restaurants – man will ja nicht immer das gleiche besuchen – im Internet entdeckt.

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Bleibe bei Sauvignon Blanc und esse noch eine kleine Schinkenplatte.

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Dann geht`s heimwärts. Die Sonne geht gerade unter – um 21:00 Uhr liege ich tatsächlich im Bett.

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Zusammenfassend muss ich sagen, dass mir dieses Mal die Stadt wesentlich besser gefallen hat, als das letzte Mal. Mag an den sommerlichen Temperaturen gelegen haben, daran dass ich mich schon ein Wenig auskannte, vor allem aber wohl an der entspannten Stimmung die herrschte.

Keine Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss, sagt man, dem kann ich mich anschließen. Sensationell aber auf jeden Fall der Blick über die Stadt mit ihren Hochhäusern im Winter mit den dahinter liegenden schneebedeckt Andengipfeln. Adiós Santiago!

 

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