Daily Archives: 14. Februar 2015

Puerto Montt–Einschiffung Skorpius II

Nach wenigen Kilometern auf der Panamericana erreichen wir am Morgen des 14.02.15 Puerto Montt (200.000 Einwohner) – wachsende Industriestadt, die in erster Linie von der Lachs- und Muschelzucht in der Region lebt. Hier legen aber nicht nur Fischerboote und Fährschiffe an, die die Weiten der patagonischen Fjorde bedienen, auch große asiatische Frachter werden mit tonnenweise Holzschnitzeln beladen, die aus dem Holzbau der Region stammen. Auch Puerto Montt ist eine Gründung deutscher Siedler zur Mitte des 19. Jahrhunderts, benannt in diesem Fall nach dem damaligen chilenischen Präsidenten Manuel Montt, der die Ansiedlung der Deutschen förderte, ja sogar die Verfassung ändern ließ, damit auch die deutschen Protestanten im katholischen Chile die gleichen Rechte bekamen. Es gibt wohl noch einige gut erhaltene Gebäude aus dieser Zeit, aber eine wirklich schöne Stadt ist es nicht. Heute durchzogen von Betongebäuden und Shoppingmalls präsentiert sich die Stadt eher zweckmäßig.

Für Reisende vielleicht noch von Bedeutung – Puerto Montt ist Ausgangspunkt der berühmten Carretera Austral (Südstraße). Die 1.200 Kilometer lange Carretera Austral, erst ab den 1970er Jahren auf Geheiß von Diktator Pinochet aus strategischen Erwägungen durch die Wildnis geschlagen, soll Chiles schönste Route überhaupt sein. Durch dichte Wälder, vorbei an tiefblauen Seen, scharf eingeschnittenen Fjorden und schneebedeckten Gipfeln ist die Carretera Austral zu bereisen ein modernes Abenteuer für sich. Nahezu komplett Schotterpiste kann man nicht einfach in Puerto Montt losfahren und die gesamte Strecke bereisen, denn vier Meerengen müssen per Fähre gekreuzt werden, bevor man in Villa O`Higgins das Ende der Strecke im Süden erreicht. Früher war hier das Ende der Strecke. Heute verbindet eine neue Strecke Villa O`Higgins mit dem argentinischen Touristenzentrum El Chaltén zu Füßen des berühmten Fitzroy-Massivs.

Aber wir beschäftigen uns erst einmal mit unserem eigenen kleinen Abenteuer, der Befahrung der chilenischen Fjorde bis zum San Rafael Gletscher. Zunächst besuchen wir noch den bunten Markt Puerto Montts am Hafen. Hier wird gehandelt, was aus den Fjorden und von der Insel Chiloé herangeschafft werden kann.

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Eingelegte Muscheln.

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Der größte Knoblauch, den ich je gesehen habe, so etwa in der Größe einer Apfelsine.

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Brot und Käse.

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Wurst.

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Selbst auf den im Päckchen liegenden Booten werden noch Waren feilgeboten – quasi verlängerte Marktstände.

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Seepocken – eine Muschel.

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Seeigel.

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Sieht bis auf das Personal fast wie in der fünften Etage des Kadewe aus.

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Buchhaltung.

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Ich wollte es zunächst nicht glauben, aber dies ist geräucherter Seetang einer wohl sehr lang wachsenden Gattung. Hätte ja auf alles mögliche inklusive getrocknetes Seeungeheuer getippt. Aber vegetarisch …

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Und dann geht es zu unserem Fortbewegungsmittel und Zuhause für die nächsten 6 Tage, der Skorpios II.

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Im Hafen stehen massenweise von diesen Säcken herum – Futter für die Lachse auf den Farmen, wahrscheinlich gleich schon mit Antibiotika versetzt.

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Erster Blick aus meiner Kajüte – Bärchen reist mit.

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Sonnendeck. Wobei wir auf die Sonne heute noch etwas warten müssen.

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Leinen los, wir legen ab.

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Langsam verlassen wir den Hafen – vorbei an der Skorpius I, dem Vorgängerschiff, in grauenvollem Zustand. Damit hatte der Reeder Konstantin Skorpius angefangen seine Fjordfahrten zu verchartern.

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Die “modern times” machen auch vor Chile und den Chilenen nicht halt. Selfies mit dem I-Phone an den zur Zeit total angesagten Teleskophaltestangen mit Fernauslöser. So bekommt man sich nun wirklich vor jeder Sehenswürdigkeit in Facebook gepostet.

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Durch die enge Hafenausfahrt …

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… in den Seno Reloncavi.

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Und so sieht’s auf unserem Luxusdampfer aus – definitiv keine Elisabeth II, aber total gemütlich. Man fühlt sich ab dem ersten Moment wie in einer Familie.

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Mathias unser 19-jähriger Tischkellner – ein echtes Herzchen. Verdient sich hier auf dem Schiff während der Saison etwas dazu, um sein Studium zu finanzieren. Bereits junger Vater einer kleinen Tochter.

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Speisesaal. Frühstück. Mittagessen. Tea Time. Abendessen typisch chilenisch so gegen 21 Uhr. Und jeden Tag chilenische Weine von einem anderen Weingut.

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Der Cheftisch: links der 1. Offizier, der mit-ohne-viele- Haare ist der Kapitän.

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Eine der beiden Bars.

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Das Sonnendeck für diejenigen, die garantiert einen Sonnenbrand bekommen wollen. Die Sonne scheint mir hier noch aggressiver als in Australien.

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Am späten Nachmittag verlassen wir noch einmal kurz die direkte Strecke und biegen in einen Seitenfjord ab. Grund, es werden aus einer kleinen Siedlung angeblich besonders leckere Lämmer für eine Grillveranstaltung an einem der nächsten Tage an Bord geholt.

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Langsam geht die Sonne unter – wir erwarten das Abendessen.

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Da so spät gegessen wird, geht es nach dem Essen meist gleich auf die Kajüte. Gegen 22:30 Uhr kehrt bereits Ruhe auf dem Schiff ein.

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