Daily Archives: 13. Februar 2015

… über Frutillar nach Puerto Varas

Unsere Weiterfahrt bringt uns wieder an den Lago Panguipulli, den größten der sieben Seen. Ausblick auf den See und noch einmal auf den vergletscherten Doppelvulkan Choshuenco/Mocha (2415 m). Weiter Richtung Westen erreichen wir die Panamericana, auf der wir vorbei am Ort Osorno bis nach Frutillar fahren.

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Frutillar, übersetzt sinngemäß Erdbeerhausen, ist zumindest was den am Lago Llanquihue gelegenen Ortsteil Bajo betrifft eine Mustersiedlung deutscher Einwanderungskultur. Geraniengeschmückte Häuser mit Schindelfassaden, deutschsprachige Schilder preisen deutsche Spezialitäten wie Kuchen, Strudel und Spätzle an. Im Hintergrund einer der schönsten Vulkane Chiles, der Vulkan Osorno (2.660 m). Ich setze mich von der Gruppe ab und unternehme alleine die Erkundung des Ortes.

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Frutillar Bajo lebt vom Tourismus – entlang der Uferstraße reihen sich Andenkenläden, Hotels, Restaurants aneinander.

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Abstecher ins Hotel am See – soll hier eine gute Schwarzwälder Kirschtorte geben.

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Bereits bei der Verständigung mit der Bedienung hört es aber mit dem “Deutschtümeln” schnell auf. Sie versteht kein Wort Schwäbisch, Deutsch oder Englisch; die Bezeichnungen für die Kuchensorten in der Karte sind ihr auch nicht wirklich bekannt. Gehe im dritten Anlauf mit ihr dann einfach zur Kuchentheke und kommuniziere mit dem Zeigefinger. Ach und einen Cortado bestelle ich mündlich, das kann ich mittlerweile.

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Sichtprüfung ergibt, das muss Schwarzwälder Kirschtorte sein. Nähere Untersuchungen, eine Geschmacksprüfung ergeben dann allerdings höchstens eine sehr entfernte Verwandtschaft mit der vorerwähnten Torte. Keine Kirschen, sondern Himbeeren und halt chilenisch supersüüüüüß.

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Ich setze meinen Spaziergang fort. Das Wetter ist perfekt. In der Sonne heiß, im Schatten schon mal kühl, man muss aufpassen, das sind wir so nicht gewohnt.

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Die meisten Besucher kommen wegen des schönen Strandes, wo man bei gutem Wetter mit Blick auf den Bilderbuchvulkan Osorno im Lago Llanquihue auch baden kann. Der See ist immerhin nach dem Lago General Carrera mit 86.000 Hektar Fläche der zweitgrößte See Chiles. Entdeckt von europäischer Seite wurde der See im Jahr 1552 durch Pedro de Valdivia, dem Mann der von den Mapuche-Indianern immer wieder geschlagen und zuletzt auch ermordet wurde. In der Mapuche Sprache bedeutet Llanquihue “tiefe Stelle”, der See ist an der tiefsten Stelle 350 Meter tief. Besiedelt wurde der See dann erst durch Deutsche Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie rodeten unter riesigen Mühen den Urwald und siedelten sich hier an.

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Popkornverkäufer mit Dampftröte.

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Hab das Wasser nicht getestet, aber besonders warm wird es nicht sein – schätze mal so 18 Grad C.

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Zurück auf der Panamericana sind es nur noch etwa 25 Kilometer bis nach Puerto Varas unserer heutigen Übernachtungsstation (13.2.15), der letzten vor dem Einschiffen auf die Skorpius II. Puerto Varas benannt nach dem früheren Innenminister des Landes und Förderer der deutschen Einwanderung Mitte des 19. Jahrhunderts hat heute etwa 30.000 Einwohner und lebt hauptsächlich vom Tourismus. Die Stadt zieht sich über einige Kilometer am Ufer des Lago Llanquihue entlang, gemütliche Kleinstadtatmosphäre mit Blick auf den See und Vulkan Osorno. Das erste was ich bei der Einfahrt in den Ort entdecke ist der Club Aleman.

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Die Innenstadt Puerto Vargas ist ebenfalls geprägt durch Bauzeugen der Kolonialisierungsgeschichte. Die Iglesia del Sagrado Corazón.

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Meerjungfrau an der Uferpromenade.

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Mit dem sommerlichen Tourismus ist es hier gar nicht so schlimm wie etwa in Pucon. Die Behauptung, dass sich Puerto Varas zur Ferienzeit in ein zweites Vina del Mar verwandeln würde, kann ich nicht bestätigen. Es ist schon viel los, aber es geht doch entspannt zu.

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Trampen ist in Chile immer noch sehr verbreitet – man sieht zeitweise alle 200 Meter einen Tramper an der Straße stehen und auf eine Mitnahmegelegenheit warten.

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Die Iglesia del Sagrado Corazón soll angeblich eine Kopie einer Marienkirche aus dem Schwarzwald sein. Andere dichten ihr ein Verwandtschaft mit dem Limburger Dom an.

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Ich bin mit unsrer Reiseleiterin Angelika zum Abendessen im Steakhaus verabredet. Sie trifft dort ihre Kinder und Enkel, die in der Region wohnen. Es ist noch ein Wenig früh, sodass ich noch mal durch die Innenstadt ziehe. Ein Bierchen wäre jetzt nicht schlecht.

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Im Straßencafe Bar Barrista trinke ich ein naturtrübes Bier mit Namen Colonos de Llanquihue (Llanquihue-Siedler) bevor ich mich zum Treffen mit Reiseleiterin und Familie begebe.

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