Daily Archives: 16. Februar 2015

Laguna San Rafael

Wir sind etwa 700 km von Puerto Montt durch ein für den Laien völlig undurchschaubares Fjord-System gefahren, vorbei an schroffen Felsen, unberührten Urwäldern, mit Schnee und Eis überzogenen Berggipfeln und Vulkanen.

Am Abend des 15.2. 15 wurde im Elefanten-Kanal geankert, da schon dunkel und die schmale Einfahrt in die Laguna San Rafael eine seemännische Herausforderung darstellt. Am nächsten Morgen wird der Anker gelichtet, es geht los. Erste kleinere Eisbrocken treiben an uns vorbei.

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Engstelle – der Eingang zur Lagune.

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Hier trifft das Süßwasser der Lagune auf das Salzwasser der Fjorde bzw. des Pazifik. Starke Strömungen und Wasserverwirbelungen zeigen es an.

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Die Eisbrocken werden größer und die Crew trifft erste Vorbereitungen die Passagiere in die kleinen Beiboote zu verfrachten.

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Gegründet wurde die Schifffahrtslinie Cruceros Maritimos Skorpios – derzeit die einzige, die die Route befährt – von einem griechisch-stämmigen Fischer (mit Namen Skorpius), der bereits in den 80er-Jahren die schlaue Idee hatte Touristen hierher zu fahren. Nunmehr mit der neueren Skorpius II. Das erste Schiff war bereits im letzten Blogartikel zu sehen. Abgewrackt! Aber noch immer herrscht eine außerordentlich familiäre Atmosphäre an Bord. Manche Seeleute sind bereits seit den Anfängen dabei.

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Foto oben Herr Skorpius mit seiner Frau Mimi.

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Im Hintergrund bereits zu erkennen der gigantische ca. 3 Kilometer breite und an der Abrisskante ca. 60 Meter hohe Gletscher San Rafael.

Die Laguna San Rafael ist das Herzstück des gleichnamigen Nationalparks der sich westlich des teilweise bereits in Argentinien gelegenen Lago General Carrera bis zum Pazifik erstreckt. Hier mündet in Form des Gletschers ein Ausläufer des nördlichen patagonischen Inlandseisfeldes, des etwa 3.000 Qkm großen Campo de Hielo del Norte in den Pazifik. Der San Rafael Gletscher ist der am nächsten am Äquator gelegene Gletscher der Erde, der in einen Ozean mündet.

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Die Laguna San Rafael bildet das Ende eines 120 km langen Fjords mit Namen Estero Elefantes. Hier soll es früher Seeelefanten gegeben haben. Der Kapitän steuert das Schiff selbst. Außer bei Hafenmanövern haben wir jederzeit Zutritt zum Kommandostand.

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Ein paar Kilometer vor der Eiswand geht das Schiff zunächst vor Anker. Wir steigen zur Erkundung in kleinere Beiboote um.

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Vom Beiboot aus schön zu sehen das Fenster meiner Kabine unter dem “C” von Chile.

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Jetzt wird es “spacig”! Ohne große Blende lassen sich die kleinen Eisberge nur schlecht fotografieren.

Man kann übrigens die im Blog recht klein angezeigten Fotos durch Doppelklicken auf das Foto vergrößern. Wem`s zu viel wird, der möge einfach weiterscrollen. Ich habe es – trotz erfolgter großer Löschaktion – nicht geschafft, mich von den nachfolgenden Fotos zu trennen.

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Zunächst schippern wir durch die treibenden “Kälber”, die Abbruchstücke des Gletschers.

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Gegen die beißende Kälte hilft nicht nur eine dicke Jacke, Mütze etc. – auch ein Whisky on the Rocks mit 30.000 Jahre altem Gletschereis kann helfen.

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Habe das Eis mal ohne Whisky probiert, schmeckte leicht metallisch bzw. besser eisenhaltig. Wer weiß, ob die nach Eisen schmeckenden Mineralien im Eis nicht von einem sehr weit zurückgelegenen Vulkanausbruch stammen?

Der Kapitän, der es sich nicht nehmen ließ, auch unser Beiboot zu steuern, nimmt langsam Kurs Richtung Gletscherwand auf. Es treiben weitere “Kälber” an uns vorbei.

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Dann verirrt sich noch eine Segelyacht hierher – der Skipper traut sich – wahrscheinlich zu recht – nicht so richtig ins Treibeis. Die Yacht bleibt zurück.

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Und dann “Robben-Alarm”! Zunächst aalt sie sich noch völlig ungestört auf ihrer Scholle.

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… dann wird es ihr aber doch zu viel, und schwupp verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen in den eisigen Fluten.

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Weiter Richtung Gletscher.

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Hier hab ich gerade ein Stück Gletscher beim Abbrechen erwischt. Das tut unglaubliche Schläge und verursacht die eine oder andere kleine Flutwelle.

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… noch ein Stück donnert mit Getöse in die Lagune.

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Gegen Nachmittag taucht die Konkurrenz auf – ein kleines Boot, das eine wesentlich kürzere Strecke als Tagestour von Puerto Chacabuco aus (seitlich der berühmten Straße in den Süden, der Carretera Austral) fährt. Auch da muss man allerdings erst einmal hinkommen. Von Puerto Monnt aus bestimmt drei Tage mit dem Auto. Die Laguna San Rafael an sich ist überhaupt nur auf dem Seeweg erreichbar.

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… und dann verlassen wir die Lagune wieder auf dem Rückweg nach Puerto Montt.

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Elefanten-Kanal in der Dämmerung.

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