Daily Archives: 18. Februar 2015

Quitralco-Fjord – Chiloé

In der Nacht sind wir nordwärts bis in den Quitralco-Fjord geschippert. Quitralco ist ein Wort der Sprache der Mapuche-Indianer und bedeutet Feuerwasser. In diesem Fjord gibt es mal wieder heiße Quellen. Wir gehen am Ende des Fjords vor Anker und verbringen den Tag dort mit u.a. der Möglichkeit an Land Thermalbäder zu nehmen. Das Wetter hat sich verschlechtert, es regnet eigentlich den ganzen Tag und ich sehe im Hinblick auf eine Erkältung, die ich mir vor einigen Tagen schon geholt habe, von Wechselbädern erst einmal ab. Entspannung, Lesen, Blog schreiben, kleinen Spaziergang machen, solange es nicht regnet, etc..

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Gegen 13:00 Uhr gibt es dann das große Grillessen “on-shore”! Die Vorbereitungen laufen schon seit dem Vormittag.

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Zwischen den Regeschauern klart es immer mal wieder auf. Man kann mal ne Runde drehen.

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Endlich eine Araukarie gefunden. Die gibt’s auch in ganz groß, habe aber noch keine vor die Linse bekommen.

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Gegen 17:00 Uhr laufen wir wieder aus. Das Wetter wechselt nach wie vor minütlich zwischen Sonnenschein, Sturm und Regenschauern. Wahrscheinlich der Normalzustand hier. Bisher hatten wir einfach nur Glück mit dem Wetter.

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Die Nacht über geht es weiter Richtung Norden; im Morgengrauen durchfahren wir den Golfo Corcovado – die See wird unruhiger, da es nun keine Inselabdeckung im Westen mehr gibt, der Pazifik rollt bis in die große Bucht hinein. Es schaukelt ganz ordentlich, als ich um 7:00 Uhr von einem Rumsen im Bad wach werde. Der Duschkopf ist aus der Verankerung in die Duschwanne gefallen. Ruhiger wird es erst, als wir die Südspitze der Insel Chiloé erreichen – auf dem nächsten Foto im Hintergrund zu sehen. Das Wetter hat sich auch deutlich gebessert.

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Um ein wenig die Zeit totzuschlagen, frage ich, ob ich mal in den Maschinenraum darf. Wird gestattet, Manuel führt mich hinunter und zeigt mir seinen Arbeitsplatz. Natürlich nur mit Ohrenschutz, da unten ist ein Höllenlärm.

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Das freut den Kölner – von KHD in Deutz hergestellt das Motörchen. Wenn ich`s richtig verstanden habe hat der Motor 6 Zylinder und 1.400 PS.

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Wenn der nicht hilft …

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… wird hier repariert.

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Auf dem Rückweg noch schnell einen Blick in die Küche geworfen. Rein darf man aus hygienischen Gründen nicht. Gibt wohl Schnitzel zum Mittagessen.

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Einige Stunden geht es nun noch entlang der Ostküste Chiloés bis wir über einen Seitenfjord in der Hauptstadt der Insel und Region, der Stadt Castro (30.000 Einwohner) einlaufen und gegen 15:00 Uhr vor Anker gehen werden.

Der Chiloé-Archipel besteht aus der Hauptinsel selbst (ca. 9.300 Qkm groß, 180 km lang und bis zu 60 km breit) sowie mehreren Dutzend kleineren Inseln, die größtenteils auf der Ostseite der Hauptinsel zu finden sind. Auf dieser Seite sind überhaupt nahezu alle Ansiedlungen zu finden. Die dem offenen Pazifik zugewandte Westseite der Insel ist weitgehend unberührte Natur. Hier erstreckt sich der Nationalpark Chiloé.

Chiloé war und ist eine arme Gegend. Viele Chiloten verlassen heute Chiloé und gehen in den Norden Chiles, um dort in den Minen zu arbeiten oder auf den großen Estanzias. Die meisten der noch etwa 150.000 auf der Insel lebenden Chiloten leben von der Fisch- bzw. Muschelzucht, dem Fischfang oder der Landwirtschaft. Wenn es dann wie 2008 geschehen zu einer großen Fisch- bzw. Muschel-Virusepidemie (u.a. auch Marea Roja, eine Epidemie giftiger Minialgen) kommt ist die Not groß.

Castro-Fjord.

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Stadtansicht Castro vom Wasser.

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In Castro angelandet starte ich zur Besichtigung der Stadt.

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Durch Castro verläuft auch das letzte Ende eines der Streckenverläufe der Panamericana, hier der Ruta 5.

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Zunächst geht es zum Hauptplatz mit der wichtigsten Sehenswürdigkeit der Stadt, der Kathedrale, dem wohl beeindruckendsten Zeugnis, der von den Spaniern eingeführten Holzarchitektur.  1906 aus Alercholz erstellt, mit dünnem Blech verkleidet verfügt sie immerhin über einen 1.300 qm großen Innenraum und zwei ziemlich schiefe Türme (nur von der Seite sichtbar).

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Die Kathedrale ist mit 15 anderen Holzkirchen auf Chiloé in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

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Ferner bekannt ist Chiloé für seine Häuser mit Schindelfassaden und im speziellen Castro für seine bunt angemalten Stelzenhäuser oder Pfahlbauten, genannt Palafitos. Von der Straßenseite kaum als solche zu erkennen stehen sie zur Wasserseite auf Stelzen. Von armen Fischern erbaut im Niemandsland zwischen Stadt und Seeseite konnten die Fischer so bei Flut mit ihren Booten direkt unters Haus fahren.

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Heute befinden sich in einigen bereits schicke Boutiquehotels oder Cafés. Kaffeepause am Wasser.

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Nach dem Kaffee steuere ich wieder die Hafengegend an. Alte Schiffe und neue Schiffe aus dem hier wohl unendlich vorhandenen Werkstoff “Holz”.

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Mit einem Rundgang über den am Hafen befindlichen Markt (Fisch, Souvenirs, Ponchos etc.) beende ich meine Runde durch Castro und kehre gegen 19:00 Uhr auf das Schiff zurück. Will wenigstens noch duschen, auch wenn ich keine Abendgarderobe dabei habe – heute ist Captains-Dinner.

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Gegen 20:00 Uhr wird das Schiff auslaufen und endgültig Kurs auf Puerto Montt nehmen, wo wir morgen früh nach dem Frühstück von Bord gehen und unsere Reise auf dem Landwege fortsetzen werden.

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