Daily Archives: 19. Februar 2015

Vulkan Osorno–Lago Todos Santos

Am Morgen des 19.02.15 verlassen wir die Skorpios II mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit weinendem Auge, weil die schöne Seereise zu Ende ist, mit einem lachenden, weil es dann irgendwann doch langweilig wird auf so einem kleinen Schiff. Man kennt alle Leute schon vom sehen, man kann sich nicht wirklich frei bewegen, man weiß ungefähr schon, was es zu essen und zu trinken gibt, es passiert nichts Unerwartetes mehr, etc..

Bevor es weitergeht Richtung Tagesziel Vulkan Osorno fahren wir schnell noch mal ins Zentrum nach Puerto Montt hinein. Am zentralen Platz vor der Kathedrale steigen wir aus.

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Wie schon angedeutet, eine eher zweckmäßige Stadt.

Auch hier wurde die Kathedrale 1856 komplett aus dem Holz des Alerce-Baumes – einer Douglasien-Art – erbaut. Alerce-Bäume sind so gut wie ausgestorben, da seit der Einwanderung der Deutschen bzw. weiterer Europäer, nahezu alle Bestände zum Bau von Gebäuden abgeholzt und verwendet wurden. Holzkonstruktionen, Holzschindeln auf Dach und Außenwänden. Restbestände stehen seit den 1980iger Jahren unter Naturschutz.

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Auch auf dem Platz zu finden ein Denkmal für die ersten deutschen Einwanderer. Links die deutsche Einwandererfamilie mit ihren Kindern, rechts ein Mapuche mit dem Beil über den Schultern. Die Mapuche halfen den Deutschen die Urwälder zu roden und so überhaupt erst eine Lebensgrundlage für den Getreideanbau und die Viehzucht zu schaffen.

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Eine Tafel nennt die ersten Einwanderer, die mit dem Schiff “Susanne” ankamen namentlich. Viele Sachsen … wenige Hessen, Preußen, Schlesier!

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Zum Abschluss schauen wir uns das Ganze noch mal von oben an. Stadt mit Bucht und Hafen.

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Weiter geht es quasi über Puerto Varas – da waren wir schon mal – wieder zurück an den Lago Llanquihue und einmal um diesen herum zum Fuß des Vulkans Osorno, den wir bislang nur von Ferne kennen. Unterwegs stößt man immer wieder auf Zeugnisse der Einwanderer. Hier eine kleine protestantische Kapelle mit angeschlossenem Friedhof, auf dem natürlich auch Deutsche begraben sind.

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Neben neuen und schön am See gelegenen Häusern sieht man ab und an auch mal schöne alte Villen mit Parkanlage wie diese.

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Na, so kennen wir ihn bereits, den Vulkan Osorno (von unserem ersten Besuch am See in Frutillar und Puerto Varas. Aber heute rücken wir ihm auf die Pelle. Vom Ort Ensenada gibt es 12 Kilometer asphaltierte Straße hinauf auf etwa 1.200 Meter.

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Schon unterwegs tun sich tolle Ausblicke auf Vulkan und Lago Llanquihue auf.

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Oben angekommen gibt es ein kleines Skigebiet mit zwei Sesselliften und einer Cafeteria.

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Ich entscheide mich spontan mir ein Ticket für die beiden Sessellifte zu kaufen und weiter bis zum Fuß des Gletschers auf 1.700 Metern zu fahren. Ein Wenig zugig, insbesondere, wenn die Sonne sich hinter den Wolken versteckt, wird es ganz schön kalt. Belohnt werde ich mit super Ausblicken, insbesondere hinunter auf den See. Ganz Diva hält sich nämlich die Spitze des Vulkans zwischenzeitlich meistenteils hinter Wolken versteckt.

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Nach einer Stunde Fahrzeit komme ich ordentlich durchgefroren wieder unten an – wir fahren weiter zum nur wenige Kilometer entfernten Lago Todos Los Santos (Allerheiligensee). So benannt weil man den See an einem Allerheiligentag entdeckt haben soll.

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Der 17.500 Hektar große Allerheiligensee schmiegt sich sehr schön und von dichtem Wald umgeben an die Andenberge. Eine Straße um den See gibt es nicht, man kann entweder zu Fuß gehen oder Boot fahren.

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Im Hintergrund noch einmal der Vulkan Osorno von der Westseite.

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Leider mussten wir den Anblick mit unzähligen chilenischen Touristen teilen – es war schlichtweg der Bär los.

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Wir lassen uns von einem der kleinen Boote ein Stück über den See fahren und an einem Strand herauswerfen – wir wandern durch den Wald (sehr ruhig!) zurück.

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Auf dem Rückweg noch ein “obligatorischer” Stopp bei den Saltos de Petrohué, mehreren kleinen Wasserfällen. Ich gehe zunächst mit, um die Wasserfälle mir auch anzusehen, breche unterwegs aber ab, da mir einfach zu viele Touristen mit Teleskopstöcken zur “IPhoneSelbstFotografie” unterwegs sind – Menschen massen. Daher keine Fotos. Übernachtung in Puerto Varas. Am nächsten Morgen Flug nach Punta Arenas in Südpatagonien.

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