Monthly Archives: Februar 2015

Puerto Montt–Einschiffung Skorpius II

Nach wenigen Kilometern auf der Panamericana erreichen wir am Morgen des 14.02.15 Puerto Montt (200.000 Einwohner) – wachsende Industriestadt, die in erster Linie von der Lachs- und Muschelzucht in der Region lebt. Hier legen aber nicht nur Fischerboote und Fährschiffe an, die die Weiten der patagonischen Fjorde bedienen, auch große asiatische Frachter werden mit tonnenweise Holzschnitzeln beladen, die aus dem Holzbau der Region stammen. Auch Puerto Montt ist eine Gründung deutscher Siedler zur Mitte des 19. Jahrhunderts, benannt in diesem Fall nach dem damaligen chilenischen Präsidenten Manuel Montt, der die Ansiedlung der Deutschen förderte, ja sogar die Verfassung ändern ließ, damit auch die deutschen Protestanten im katholischen Chile die gleichen Rechte bekamen. Es gibt wohl noch einige gut erhaltene Gebäude aus dieser Zeit, aber eine wirklich schöne Stadt ist es nicht. Heute durchzogen von Betongebäuden und Shoppingmalls präsentiert sich die Stadt eher zweckmäßig.

Für Reisende vielleicht noch von Bedeutung – Puerto Montt ist Ausgangspunkt der berühmten Carretera Austral (Südstraße). Die 1.200 Kilometer lange Carretera Austral, erst ab den 1970er Jahren auf Geheiß von Diktator Pinochet aus strategischen Erwägungen durch die Wildnis geschlagen, soll Chiles schönste Route überhaupt sein. Durch dichte Wälder, vorbei an tiefblauen Seen, scharf eingeschnittenen Fjorden und schneebedeckten Gipfeln ist die Carretera Austral zu bereisen ein modernes Abenteuer für sich. Nahezu komplett Schotterpiste kann man nicht einfach in Puerto Montt losfahren und die gesamte Strecke bereisen, denn vier Meerengen müssen per Fähre gekreuzt werden, bevor man in Villa O`Higgins das Ende der Strecke im Süden erreicht. Früher war hier das Ende der Strecke. Heute verbindet eine neue Strecke Villa O`Higgins mit dem argentinischen Touristenzentrum El Chaltén zu Füßen des berühmten Fitzroy-Massivs.

Aber wir beschäftigen uns erst einmal mit unserem eigenen kleinen Abenteuer, der Befahrung der chilenischen Fjorde bis zum San Rafael Gletscher. Zunächst besuchen wir noch den bunten Markt Puerto Montts am Hafen. Hier wird gehandelt, was aus den Fjorden und von der Insel Chiloé herangeschafft werden kann.

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Eingelegte Muscheln.

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Der größte Knoblauch, den ich je gesehen habe, so etwa in der Größe einer Apfelsine.

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Brot und Käse.

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Wurst.

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Selbst auf den im Päckchen liegenden Booten werden noch Waren feilgeboten – quasi verlängerte Marktstände.

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Seepocken – eine Muschel.

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Seeigel.

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Sieht bis auf das Personal fast wie in der fünften Etage des Kadewe aus.

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Buchhaltung.

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Ich wollte es zunächst nicht glauben, aber dies ist geräucherter Seetang einer wohl sehr lang wachsenden Gattung. Hätte ja auf alles mögliche inklusive getrocknetes Seeungeheuer getippt. Aber vegetarisch …

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Und dann geht es zu unserem Fortbewegungsmittel und Zuhause für die nächsten 6 Tage, der Skorpios II.

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Im Hafen stehen massenweise von diesen Säcken herum – Futter für die Lachse auf den Farmen, wahrscheinlich gleich schon mit Antibiotika versetzt.

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Erster Blick aus meiner Kajüte – Bärchen reist mit.

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Sonnendeck. Wobei wir auf die Sonne heute noch etwas warten müssen.

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Leinen los, wir legen ab.

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Langsam verlassen wir den Hafen – vorbei an der Skorpius I, dem Vorgängerschiff, in grauenvollem Zustand. Damit hatte der Reeder Konstantin Skorpius angefangen seine Fjordfahrten zu verchartern.

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Die “modern times” machen auch vor Chile und den Chilenen nicht halt. Selfies mit dem I-Phone an den zur Zeit total angesagten Teleskophaltestangen mit Fernauslöser. So bekommt man sich nun wirklich vor jeder Sehenswürdigkeit in Facebook gepostet.

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Durch die enge Hafenausfahrt …

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… in den Seno Reloncavi.

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Und so sieht’s auf unserem Luxusdampfer aus – definitiv keine Elisabeth II, aber total gemütlich. Man fühlt sich ab dem ersten Moment wie in einer Familie.

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Mathias unser 19-jähriger Tischkellner – ein echtes Herzchen. Verdient sich hier auf dem Schiff während der Saison etwas dazu, um sein Studium zu finanzieren. Bereits junger Vater einer kleinen Tochter.

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Speisesaal. Frühstück. Mittagessen. Tea Time. Abendessen typisch chilenisch so gegen 21 Uhr. Und jeden Tag chilenische Weine von einem anderen Weingut.

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Der Cheftisch: links der 1. Offizier, der mit-ohne-viele- Haare ist der Kapitän.

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Eine der beiden Bars.

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Das Sonnendeck für diejenigen, die garantiert einen Sonnenbrand bekommen wollen. Die Sonne scheint mir hier noch aggressiver als in Australien.

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Am späten Nachmittag verlassen wir noch einmal kurz die direkte Strecke und biegen in einen Seitenfjord ab. Grund, es werden aus einer kleinen Siedlung angeblich besonders leckere Lämmer für eine Grillveranstaltung an einem der nächsten Tage an Bord geholt.

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Langsam geht die Sonne unter – wir erwarten das Abendessen.

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Da so spät gegessen wird, geht es nach dem Essen meist gleich auf die Kajüte. Gegen 22:30 Uhr kehrt bereits Ruhe auf dem Schiff ein.

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… über Frutillar nach Puerto Varas

Unsere Weiterfahrt bringt uns wieder an den Lago Panguipulli, den größten der sieben Seen. Ausblick auf den See und noch einmal auf den vergletscherten Doppelvulkan Choshuenco/Mocha (2415 m). Weiter Richtung Westen erreichen wir die Panamericana, auf der wir vorbei am Ort Osorno bis nach Frutillar fahren.

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Frutillar, übersetzt sinngemäß Erdbeerhausen, ist zumindest was den am Lago Llanquihue gelegenen Ortsteil Bajo betrifft eine Mustersiedlung deutscher Einwanderungskultur. Geraniengeschmückte Häuser mit Schindelfassaden, deutschsprachige Schilder preisen deutsche Spezialitäten wie Kuchen, Strudel und Spätzle an. Im Hintergrund einer der schönsten Vulkane Chiles, der Vulkan Osorno (2.660 m). Ich setze mich von der Gruppe ab und unternehme alleine die Erkundung des Ortes.

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Frutillar Bajo lebt vom Tourismus – entlang der Uferstraße reihen sich Andenkenläden, Hotels, Restaurants aneinander.

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Abstecher ins Hotel am See – soll hier eine gute Schwarzwälder Kirschtorte geben.

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Bereits bei der Verständigung mit der Bedienung hört es aber mit dem “Deutschtümeln” schnell auf. Sie versteht kein Wort Schwäbisch, Deutsch oder Englisch; die Bezeichnungen für die Kuchensorten in der Karte sind ihr auch nicht wirklich bekannt. Gehe im dritten Anlauf mit ihr dann einfach zur Kuchentheke und kommuniziere mit dem Zeigefinger. Ach und einen Cortado bestelle ich mündlich, das kann ich mittlerweile.

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Sichtprüfung ergibt, das muss Schwarzwälder Kirschtorte sein. Nähere Untersuchungen, eine Geschmacksprüfung ergeben dann allerdings höchstens eine sehr entfernte Verwandtschaft mit der vorerwähnten Torte. Keine Kirschen, sondern Himbeeren und halt chilenisch supersüüüüüß.

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Ich setze meinen Spaziergang fort. Das Wetter ist perfekt. In der Sonne heiß, im Schatten schon mal kühl, man muss aufpassen, das sind wir so nicht gewohnt.

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Die meisten Besucher kommen wegen des schönen Strandes, wo man bei gutem Wetter mit Blick auf den Bilderbuchvulkan Osorno im Lago Llanquihue auch baden kann. Der See ist immerhin nach dem Lago General Carrera mit 86.000 Hektar Fläche der zweitgrößte See Chiles. Entdeckt von europäischer Seite wurde der See im Jahr 1552 durch Pedro de Valdivia, dem Mann der von den Mapuche-Indianern immer wieder geschlagen und zuletzt auch ermordet wurde. In der Mapuche Sprache bedeutet Llanquihue “tiefe Stelle”, der See ist an der tiefsten Stelle 350 Meter tief. Besiedelt wurde der See dann erst durch Deutsche Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie rodeten unter riesigen Mühen den Urwald und siedelten sich hier an.

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Popkornverkäufer mit Dampftröte.

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Hab das Wasser nicht getestet, aber besonders warm wird es nicht sein – schätze mal so 18 Grad C.

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Zurück auf der Panamericana sind es nur noch etwa 25 Kilometer bis nach Puerto Varas unserer heutigen Übernachtungsstation (13.2.15), der letzten vor dem Einschiffen auf die Skorpius II. Puerto Varas benannt nach dem früheren Innenminister des Landes und Förderer der deutschen Einwanderung Mitte des 19. Jahrhunderts hat heute etwa 30.000 Einwohner und lebt hauptsächlich vom Tourismus. Die Stadt zieht sich über einige Kilometer am Ufer des Lago Llanquihue entlang, gemütliche Kleinstadtatmosphäre mit Blick auf den See und Vulkan Osorno. Das erste was ich bei der Einfahrt in den Ort entdecke ist der Club Aleman.

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Die Innenstadt Puerto Vargas ist ebenfalls geprägt durch Bauzeugen der Kolonialisierungsgeschichte. Die Iglesia del Sagrado Corazón.

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Meerjungfrau an der Uferpromenade.

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Mit dem sommerlichen Tourismus ist es hier gar nicht so schlimm wie etwa in Pucon. Die Behauptung, dass sich Puerto Varas zur Ferienzeit in ein zweites Vina del Mar verwandeln würde, kann ich nicht bestätigen. Es ist schon viel los, aber es geht doch entspannt zu.

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Trampen ist in Chile immer noch sehr verbreitet – man sieht zeitweise alle 200 Meter einen Tramper an der Straße stehen und auf eine Mitnahmegelegenheit warten.

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Die Iglesia del Sagrado Corazón soll angeblich eine Kopie einer Marienkirche aus dem Schwarzwald sein. Andere dichten ihr ein Verwandtschaft mit dem Limburger Dom an.

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Ich bin mit unsrer Reiseleiterin Angelika zum Abendessen im Steakhaus verabredet. Sie trifft dort ihre Kinder und Enkel, die in der Region wohnen. Es ist noch ein Wenig früh, sodass ich noch mal durch die Innenstadt ziehe. Ein Bierchen wäre jetzt nicht schlecht.

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Im Straßencafe Bar Barrista trinke ich ein naturtrübes Bier mit Namen Colonos de Llanquihue (Llanquihue-Siedler) bevor ich mich zum Treffen mit Reiseleiterin und Familie begebe.

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Villarica

Als wir am 10.2.15 vom Lago Budi kommend in das chilenische Seengebiet einreisten, uns der Region des Lago Villarica mit dem gleichnamigen Bilderbuchvulkan Villarica näherten (Blogeintrag vom 12.2.15), erzählte uns unsere Reiseleiterin von ungewöhnlichen Aktivitäten des Vulkans. Vulkanforscher waren überrascht, dass der Villarica schon wieder vor sich hingrummelte, war er doch erst 2010 das letzte mal richtig aktiv. Auf dem Rückweg vom Abendessen zum Hotel in Pucon sah ich noch die leicht leuchtende Rauchfahne am Gipfel des Vulkans. Zur Beruhigung wurde uns noch mitgeteilt, dass die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet sich unweit von Pucon auch gerade in ihrem Feriendomizil aufhalte – sollte wohl heißen, dass man besonders aufmerksam sein werde.

Gestern nun (2.3.15) ist es dann doch passiert. Eine nächtliche Explosion schleuderte mit Getöse und starken Erdstößen verbunden eine riesige Aschewolke in die Luft, Lava fließt aus dem Krater in 2.850 Metern Höhe. Der Vulkan hatte offensichtlich ein gutes Timing – am 28.2. waren in Chile die Sommerferien zu Ende, damit Pucon und die Region um den See nicht mehr so überfüllt von Touristen. Unterschiedlichen Angaben zufolge wurden aber doch bis zu 4.000 Menschen evakuiert – keiner kam zu schaden. Der Schulunterricht in den Orten Pucon und Villarica wurde vorrübergehend ausgesetzt.

Ausbruch Villarica

 

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Araukanien – Región de los Lagos

 

Über die Ortschaften Teodoro Schmidt, Freire, ein Stück der Transamericana, Villarica geht es heute (11.02.2015) zunächst als Zwischenstation nach Pucon.

Wie man am Namen Teodoro Schmidt schon merken kann, kommen wir ins deutsche Siedlungsgebiet Chiles, das sich bis nach Puerto Montt hinunter zieht. Die Stadt Villarica, bereits 1552 als Handelsstation der Spanier geründet, passieren wir. Hier gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Lediglich eine historische Bedeutung hat der Ort – er wurde über Jahrzehnte immer wieder von den Mapuche angegriffen und 1602 von diesen endgültig zerstört. Fast 300 Jahre siedelte hier niemand mehr. Deutsche bauten dann die ersten Häuser Ende des 19. Jhdts..

Der Boom kam aber mit Beginn des Tourismus im Seengebiet in den 80er Jahren. Heute explodieren hier – Tourismus getrieben – die Grundstückspreise am schön gelegenen Lago Villarica mit dem malerisch anzuschauenden gleichnamigen Vulkan (2.850m) im Hintergrund (leider kein Foto). Reiche Chilenen kaufen sich ein. Die Stadt Villarica ist die touristische Basisstation der gesamten Region mit Supermärkten etc..

Am Ufer entlang geht es an das andere Ende des Sees nach Pucon. Dort checken wir im Hotel ein und da es im Hotel nichts zu Futtern gibt, mache ich mich auf den Weg ins Zentrum von Pucon (14.000 Einwohner). Hier steppt der Bär. Es ist absolute Urlaubshochsaison in Chile. Die Chilenen fahren mit ihren Pickups die Straße rauf und runter bzw. gehen spazieren, flanieren. Familien mit Kindern, pubertierende beiden Geschlechts, Es ist kaum ein Platz in einem Restaurant zu ergattern. Ich finde schließlich doch einen und esse zu einem Bier ein Paar Empanadas und lasse das ganze auf mich wirken. Durchaus abwechslungsreich. Es erinnert mich ein Wenig an die Urlaube in früher Jugend mit meinen Eltern an der italienischen Adria (Rimini, Riccione etc.).

Am nächsten Morgen vor der Weiterfahrt noch ein Spaziergang zum Seeufer Pucons mit Yachthafen und dem Vulkan Villarica.

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Überall sieht man hier Schilder die auf Fluchtwege bei einem Tsunami bzw. Vulkanausbruch hinweisen. Die Chilenen leben damit, dass immer mal wieder gigantische Naturkatastrophen passieren. Die pazifische Platte lässt sich, in ihrem Bestreben sich unter die südamerikanische Festlandsplatte zu verschieben, nicht aufhalten. So wachsen etwa die Anden jedes Jahr um Millimeter.

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Hortensien wachsen hier zu gigantischen Sträuchern heran – muss mit dem feuchten Humboldtstromklima zusammenhängen.

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Für die Region typische Kunstblumen aus Holz – die sehen täuschend echt aus. Trotzdem Kitsch!

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Unterwegs angehalten und noch mal einen Blick auf den Vulkan Villarica geworfen.

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Wir steuern grob Richtung argentinische Grenze und machen einen ausgiebigen Stopp bei den “Termas Geometrica”. Vulkanisch aktive Regionen sind häufig voll mit Thermalbädern – so auch die Umgegend von Pucon.

Der chilenische Stararchitekt Germán del Sol hat im Canyon Negro, einer Schlucht mit schwarzen Felsen und riesigen grünen Farnen/chilenischem Rhabarber ein ausgefallenes Konzept verwirklicht. Rote Holzstege verbinden 16 mit Naturschiefer verkleidete Badebecken mit Wassertemperaturen zwischen 35 und 45 Grad Celsius.

Aber erst muss man mal reinkommen. Der Andrang ist trotz ca. € 25 Eintritt pro Person auch hier riesig. Urlaubssaison. Warten.

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Dann geht`s rein und das Badevergnügen kann beginnen – wir bleiben so 2-3 Stunden. Abkühlung kann man sich unter einem Wasserfall holen.

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Umkleidekabinen.

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Nach einem anschließenden Picknick wollen wir weiter Richtung Huilo-Huilo Nationalpark fahren – kommen aber nicht sehr weit. Eine Straßensperre. Die Anwohner der Zufahrtsstraße zur Therme demonstrieren mittels der Sperre gegen den Staub der von der schlechten Piste ihre Häuser und Gärten verschmutzt. Nur alle Stunde lassen sie ein paar Autos durch. Auch hier hilft nur Geduld.

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Nahegelegene Schule.

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Weiterfahrt Richtung Huilo-Huilo Nationalpark um den Lago Calafquén herum. Im Hintergrund immer noch der Vulkan Villarica.

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Auf der Fahrt entlang des Panguipulli-Sees, des größten der sieben Seen, ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke auf den Doppelvulkan Choshuenco/Mocha (2.415 m). Bei Kilometer 56, kurz hinter dem Örtchen Neltume, erreicht man den Eingang zum Reserva Huilo-Huilo.

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Dieser erst 2004 von einem wohlhabenden deutschstämmigen Holz-Unternehmer namens Petermann geschaffene private Nationalpark schützt 60.000 Hektar Regenwald und verfügt über ein recht originelles, nahezu komplett aus Holz gebautes, Hotel – genannt “Baobab”. Hier werden wir zwei Nächte verbringen.

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Innenansicht des Hotels mit aufsteigendem Wendelgang zu den außen angeordneten Zimmern.

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Mein Zimmer.

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Restaurant.

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Hausmusik am späteren Abend. Flügel, Klarinette und Geige. Moderne klassische südamerikanische Musik.

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Blick vom Dach des Hotels Baobab auf den Doppelvulkan Choshuenco/Mocha.

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Den nächsten Tag verbringe ich mit einer Wanderung durch die Umgegend, Fotos sortieren und Blog schreiben. Mal kein Gruppenzwang, kein Termindruck – Entspannung pur.

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Huilo-Huilo Wasserfall (37 m).

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Puma Wasserfall.

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Araukanien–Mapuche Welt

Nach zweistündigem Flug von Santiago aus, landen wir in der Nähe von Temuco der Hauptstadt der Region Araukanien ca. 800 km südlich der Hauptstadt.

Temuco (250.000 Einwohner) ist die sich am schnellsten entwickelnden Stadt Chiles. Es werden hier vor allem die Agrarprodukte der Region verarbeitet. Vom neu gebauten Flughafen aus geht es zunächst hinein nach Temuco, um im Supermarkt an der “Av. Alemania” Wasser und ein paar Hefte und Stifte für den später geplanten Besuch einer Schule der Mapuche-Indianer zu kaufen. Hier ist Einwanderungsgebiet vieler Deutscher und Schweizer. Man stößt überall auf deutsche Namen.

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Temuco verlassend schlagen wir die Route Richtung Carahue gen Westen ein. Unterwegs entdecken wir eine Sammlung alter Dampfmaschinen die früher hier in der Landwirtschaft eingesetzt wurden.

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Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt – Dörfer und Getreidefelder sowie Weiden für Kühe und Rinder wechseln sich ab.

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Bei Carahue überqueren wir den Rio Imperial auf einer schönen alten Brücke – es geht jetzt südwärts zu unserem Tagesziel nahe des Lago Budi.

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Bei Porto Dominguez, bereits am Budi See, gelegen stoßen wir auf erste Anzeichen der Mapuche Kultur.

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Holzskulpturen eines Künstlers der Ureinwohner dieser Region, den Mapuche.

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Nicht so ganz mein Fall die Skulpturen – da gefällt mir diese Art der Mapuche-Kunst schon besser. Geschmacksache!

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Blick auf den Lago Budi.

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Wir werden anderthalb Tage in einem Mapuche Dorf verbringen.

Die Mapuche (früher auch zusammen mit anderen Völkern der Gegend Araukaner genannt) sind eines der indigenen Urvölker Südamerikas.  Die Mapuche teilen sich in diverse Regionalidentitäten auf, so zum Beispiel die Picunche (Menschen des Nordens), die Huilliche, die Lafkenche (Menschen des Meeres), die Wenteche (Menschen der Täler) und die Pehuenche, die die bekannteste und größte Gruppe bilden.

Die Picunche, das Volk des Nordens, wurde bereits in vorkolumbischer Zeit von den Inka niedergerungen und als Fronarbeiter eingesetzt.

Die Mapuche, genauer die Pehuenche und Teile der Huilliche widersetzten sich der spanischen Kolonisation mit erbitterter und, im Gegensatz zu den meisten anderen indigenen Völkern Amerikas, häufig erfolgreicher Gegenwehr.

1546 trafen spanische Konquistadoren unter Pedro de Valdivia am Fluss Bío Bío (östlich von Temuco) erstmals auf die Mapuche, die die Kolonisatoren zunächst einmal erfolgreich am Aufbau einer Festung hinderten.

Erst 1550 gelang es den Spaniern, die Stadt Concepción zu gründen. Die Mapuche entschlossen sich daraufhin zum Krieg. Im Dezember 1553 kam es zur Schlacht von Tucapel, die mit einem Desaster für die Spanier endete und in der Valdivia selbst zu Tode kam. Angeblich nahmen ihn die Mapuche gefangen und zwangen ihn, flüssiges Gold zu trinken.

In der Folgezeit zerstörten die Indianer die meisten der von Siedlern gegründeten Ansiedlungen im Süden des Landes und verhinderten damit eine weitere Kolonisierung Chiles nachhaltig. Zu einem weiteren großen Aufstand kam es in den Jahren von 1598 bis 1604, nachdem die Huilliche die spanischen Truppen 1598 in der Schlacht von Curalaba noch einmal vernichtend geschlagen hatten. Dabei war auch der spanische Gouverneur Chiles, Martín García Óñez de Loyola, getötet worden. Die spanische Verwaltung in Südchile konnte sich danach nur noch auf der Insel Chiloé halten.

Der andauernde Widerstand der Ureinwohner zwang die Spanier 1641 zur Anerkennung einer unabhängigen Mapuche-Nation im Vertrag von Quillín. Darin wurde der Bío-Bío-Fluss als faktisch schon seit 1602 bestehende Grenze zum Mapuchegebiet festgeschrieben und dem Volk der Mapuche Souveränität zugebilligt, ein in der Geschichte indigener Bevölkerungen in Südamerika einzigartiger Vorgang. Zwar kam es auch danach immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen und Eroberungsversuchen, doch hatte die Grenzziehung im Wesentlichen bis zum Ende der Kolonialzeit Bestand.

1825 erkannte auch das mittlerweile unabhängige Chile die Unabhängigkeit der Mapuche ausdrücklich an. Erst im Rahmen der 1861 vom Präsidenten José Joaquín Pérez ausgerufenen so genannten „Befriedung Araukaniens“ wurde das Mapuche-Gebiet gewaltsam an Chile angegliedert und im Jahre 1883 endgültig unterworfen. Anschließend wurde der Süden Chiles und damit die bislang von den Mapuche bewohnten Gebiete massiv von neuen Einwanderern aus Europa, darunter besonders viele Deutsche, besiedelt. Die verbliebenen Mapuche mussten große Teile ihrer angestammten Siedlungsräume verlassen und wurden in verhältnismäßig kleinen Reservaten konzentriert, wo sie infolge der räumlichen Enge häufig kein Auskommen fanden. Verarmung, Kriminalität, soziale Konflikte mit den europäischen Neuansiedlern und schließlich Abwanderung in die Städte waren die Folge. 1934 scheiterte der letzte größere Aufstand der Mapuche bei Ranquil.

Gewisse Verbesserungen ergaben sich für die Mapuche unter der Regierung Salvador Allendes, der die massive Enteignung von Landwirtschaftsbetrieben vorantrieb, was zur Rückgabe von Land an die Bewohner führte. Auch war geplant, zweisprachigen Schulunterricht zu ermöglichen. Unter der Pinochet-Diktatur wurde die Enteignung der Großgrundbesitzer jedoch wieder rückgängig gemacht. Es folgten neuerliche schwere Repressalien (v. a. durch die Abschaffung des Gemeineigentums, was faktisch die Enteignung der Mapuche-Gemeinschaften bedeutete). Zudem wurde der Río Bío Bío gestaut, was weite Landstriche des Mapuche-Landes unter Wasser setzte.

Am Tagesziel angekommen – checken wir ein.

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Es steht zur Wahl die Übernachtung in einer sogenannten Ruka (s.u.) …

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… oder in einer Hütte.

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Ich entscheide mich klar für Hütte ohne Krabbeltiere – auch wenn ich in das Zimmer kaum meine Reisetasche hineinbekomme.

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Kaum “eingecheckt” schon geht das Programm los. Wir werden mit Ochsenkarren abgeholt und ins Mapuche-Dorf “gekarrt”.

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Dort angekommen erwartet man uns bereits in einer Ruka, dem traditionellen Haus der Mapuche aus Holz und Lehm. Diese haben keinen Fußboden, da die Mapuche die Erde als Mutter ansehen und nichts zwischen sich und der Erde haben wollen. Eine Ruka hat keine Fenster. Die Türöffnung weist immer Richtung Osten. In der Mitte befindet sich stets das Feuer, dem die Mapuche heilende Kräfte zuschreiben. IMG_0764 (Mittel)

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Der Dorfvorstand erläutert uns anhand der Schamanentrommel (kultrún) die Mapuche-Weltanschauung. Die Vierteilung der Trommel korrespondiert mit den vier Himmelsrichtungen, den vier Elementen, den vier Jahreszeiten etc.. Hab nicht ganz so gut aufgepasst!

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Danach gibt es, ausgeführt durch die Kinder des Dorfvorstandes, eine sehr authentische, weil wenig professionell wirkende, Musik- und Tanzvorführung.

Die traditionelle Mapuche-Musik gehört hauptsächlich zum religiösen Bereich, daneben gibt es aber auch Liebeslieder und Gesänge über die Heimat. Es werden Perkussionsinstrumente verwendet, z. B. ausschließlich für den rituellen Gebrauch das kultrún (eine flache Kesseltrommel, die als Schamanentrommel verwendet wird – siehe Bilder oben) und die cascahuillas (Schellen). Zwei weitere charakteristische Instrumente sind die trutruca, eine Naturtrompete, die aus dem Rohr einer Bambusart (colihue) und einem Mundstück besteht, sowie die Maultrommel trompe.

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Danach geht`s zum Abendessen, das durch die Familie gekocht wurde. Leckerer Seefisch aus dem Lago Budi (Salzwassersee) und die wahrscheinlich besten Kartoffel, die ich je gegessen habe. Blick in die Küche.

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Nach dem Abendessen direkt ins Bett, ich bin hundemüde – zu viel Programm!

Am nächsten Morgen warte ich auf das Frühstück, das in die Hütte serviert werden soll und fotografiere noch einmal ein paar Rukas und den Blick auf den See.

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Ganz im Hintergrund – auf dem Foto nur schwer zu erkennen – der Pazifik. Man hört das Rollen der Wellen. Das ist auch die Erklärung, warum der Lago Budi ein Salzwassersee ist. Ab und an verschafft sich der Pazifik Zugang zum See. Und das nicht nur anlässlich der hier regelmäßig immer wieder vorkommenden kleineren oder größeren Tsunamis.

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Dann kommt das Frühstück doch noch – wir lassen es draußen mit Blick auf den See servieren.

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Karte vom Lago Budi. Vor unserer Weiterfahrt ist noch ein Besuch der kleinen Insel in der Mitte des Sees angesagt.

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Bisschen wackelig die Steganlage, dann geht es los.

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Heile Welt.

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Einbäume.

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Wir werden zu einem selbst gemachten Getreidekaffee und Gebäck mit Honig eingeladen.

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Kunst.

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Sport.

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Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße und zu unserer nächsten Reiseetappe fahren wir noch kurz an der Schule vorbei und überreichen die von uns in Temuco gekauften Hefte und Stifte dem Direktor der Mapuche-Schule. Die Schüler haben, wie alle anderen Chilenen ja die großen Sommerferien von Mitte Dezember bis Ende Februar. Es werden die üblichen großen Reden geschwungen, dann geht`s weiter Richtung Seegebiet.

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… más Santiago de Chile

Nach einem sehr anstrengenden Flug mit Zwischenstation in Madrid komme ich am Morgen des 8. Februar wieder in Santiago de Chile an. Ich hatte über die Fluggesellschaft LAN viel gutes gelesen; das Flugzeug war auch nagelneu, eine Boeing Dreamliner. Soweit so gut … aber die Sitze waren grausam eng. Nicht nach vorne, da war genug Beinfreiheit, aber in der Breite, mein Nachbar und ich wussten immer gar nicht wohin mit unseren Schultern. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Hoffentlich gibt`s auf dem Rückflug einen Airbus.

Es ist Sonntag in Santiago und Sommerferienzeit. Demgemäß herrscht Ruhe in der Stadt. Nach dem Einchecken im Hotel Galerias im alten Stadtzentrum unternehme ich einen ersten Rundgang. Ich will mir bevorzugt die Dinge anschauen, die ich das letzte Mal, als ich hier war nicht ansehen konnte. Sonntagsspaziergang durch`s alte Zentrum.

 

Altes Bankgebäude nahe der Börse

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… meine aktuelle Lieblingsbank – Santander Bank

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Denkmal für Salvador Allende

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Ich erreiche den Plaza de la Constitucion mit dem Präsidentenpalast “La Moneda”. Hier beging am 11. September 1973 Salvador Allende Selbstmord, als die Militärs des erst wenige Wochen zuvor von ihm persönlich ernannten Oberbefehlshabers Pinochet den Palast stürmten.

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Weiter geht`s in Richtung des zentralen Platzes der Stadt, der Plaza de Armas. Dieser Platz war bei meinem letzten Besuch im August noch eine riesige uneinsehbare Baustelle. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen, nur an der Kathedrale wird noch herumgewerkelt. Es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Man sitzt im Café oder unter Bäumen im Schatten, es sind etwa 35 Grad.

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Die Kathedrale aus dem späten 18. Jahrhundert.

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Correo Central (Hauptpost) links und rechts daneben der Palacio de Real Audiencia an der Nordseite des Platzes. Letzterer wurde ursprünglich von den spanischen Kolonialherren als Dienstsitz genutzt.

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Sehr viele wirklich alte Gebäude gibt es in Santiago nicht bzw. sie mussten häufiger wieder aufgebaut werden – die Stadt wurde immer wieder von verheerenden Erdbeben heimgesucht. Geschäftshaus an der Ostseite des Platzes.

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Rollende Empanadas.

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Nationalhistorisches Museum

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Von der Plaza de Armas aus steuere ich den Mercado Real an. Ursprünglich als Ausstellungshalle für chilenische Künstler gebaut. Geplant von Gustave Eiffel. Die Eisenkonstruktion wurde in England gefertigt und in Santiago zusammengebaut. Doch bereits bald nach Fertigstellung 1872 musste die Kunst wieder weichen und das Gebäude wurde von da an als Markthalle genutzt. Seit einigen Jahren ist es aber nur noch Fischmarkt und Fresstempel.

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Das Angebot an Meeresgetier ist überwältigend. Spätestens nach einem Rundgang meldet sich der kleine Hunger auch bei mir und ich bin reif für ein spätes Mittagsmahl. Vorspeise Fischtartar, Hauptgang gebratenen Tiefseeaal mit einem Gläschen Sauvignon Blanc. Lecker. Was es hier so an Meeresgetier gibt – aber auch kein Wunder bei etwa 4.000 Kilometer Küste in Chile.

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Puuh, und dann wieder raus in die Mittagshitze. Schleppe mich (Sauvignon Blanc) wieder zur Plaza de Armas …

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… und genieße dort in aller Ruhe einen großen Café Cortado. Für ausreichend Unterhaltung sorgen die Passanten, Bettler etc.

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Dann erst mal wieder Richtung Hotel – mir steckt doch noch der Flug in den Knochen und ich will abends noch auf den nahegelegenen Hausberg, den Cerro Santa Lucia (da war ich noch nicht) und ins Barrio Lastarria. Dort soll es eine überragende Weinbar geben.

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Straßenmusikanten unterwegs halten mich auf. Superentspannte Atmosphäre.

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Im Hotel Galerias etwa eine Stunde Siesta, dann geht`s wieder raus.

Über die Hauptverkehrsader Santiagos, die Av. O`Higgins Richtung Cerro Santa Lucia. Heute mal kein brüllender Verkehr – relative Ruhe.

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Vorbei an der Iglesia de San Francisco, der ältesten noch erhaltenen Kirche Santiagos. Sie wurde 1586 erbaut und hat allen Erdbeben getrotzt. Ihr Turm wurde 1857 hinzugefügt – die drei Vorgänger hatten die Erdbeben dann doch nicht überlebt.

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Und hier geht`s hinauf zum Cerro Santa Lucia, einer prunkvoll gestalteten Parkanlage mit Wasserspielen etc.. Auf dem über 70 Meter über Stadtniveau aufgetragenen Hügel gründete Pedro de Valdivia 1541 die Stadt. Einige der spanischen Befestigungen haben den Zahn der Zeit überstanden – so die unten auf dem Foto zu sehende Kanone. Der Park wird intensiv genutzt, man sieht viele Familien, Liebespaare, pubertierende Teenager … etc. und, man hat einen super Blick über die Stadt und auf die Anden.

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Großstädtische Wohnsilos.

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Blick Richtung Providencia und dem Geschäftszentrum Santiagos mit dem Costanera Tower.

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Neubauten über Neubauten – so weit das Auge reicht. Im Hintergrund die Anden nahezu ohne Schnee. Im August letzten Jahres war das noch anders.

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Aussichtsplattform auf der Spitze des Hügels.

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Cerro San Cristobal (links) und Costanera Tower, mit 303 Metern das höchste Gebäude Lateinamerikas.

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Auf der anderen Seite des Cerro wieder hinunter landet man automatisch im sympathischen Viertel Barrio Lasterria.

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Es ist etwa 19:00 Uhr und ich steuere die Weinbar an. Habe vor um 21:00 Uhr im Bett zu liegen, am nächsten Morgen ist nämlich 5:30 Uhr Aufstehen angesagt – wir haben einen frühen Flug nach Temuco in Araukarien.

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Bocanariz bedeutet übersetzt etwa Mundnase. Es gibt mehrere Hundert chilenische Weine in der Bar. Die Adresse hatte ich auf der Suche nach neuen Restaurants – man will ja nicht immer das gleiche besuchen – im Internet entdeckt.

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Bleibe bei Sauvignon Blanc und esse noch eine kleine Schinkenplatte.

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Dann geht`s heimwärts. Die Sonne geht gerade unter – um 21:00 Uhr liege ich tatsächlich im Bett.

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Zusammenfassend muss ich sagen, dass mir dieses Mal die Stadt wesentlich besser gefallen hat, als das letzte Mal. Mag an den sommerlichen Temperaturen gelegen haben, daran dass ich mich schon ein Wenig auskannte, vor allem aber wohl an der entspannten Stimmung die herrschte.

Keine Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss, sagt man, dem kann ich mich anschließen. Sensationell aber auf jeden Fall der Blick über die Stadt mit ihren Hochhäusern im Winter mit den dahinter liegenden schneebedeckt Andengipfeln. Adiós Santiago!

 

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